Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Название Savitri – Eine Legende und ein Symbol
Автор произведения Sri Aurobindo
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783937701608



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      Eine Priesterin von makellosen Ekstasen,

      Inspiriert und beherrscht von der Wahrheit offenbarendem Gewölbe,

      Sich in einer Prophezeiungsgrotte der Götter bewegt,

      Bewohnte ein Herz voller Stille in den Händen der Freude

      Mit reichem schöpferischem Pulsschlag

      Einen Körper, der wie ein Gleichnis der Morgendämmerung war,

      Und eine Nische schien für verschleierte Göttlichkeit

      Oder ein goldenes Tempeltor zu jenseitigen Dingen.

      Unsterbliche Rhythmen wiegten sich in ihren zeitgeborenen Schritten;

      Ihr Blick, ihr Lächeln weckten himmlisches Gefühl

      Sogar im Erdenstoff, und deren intensive Freude

      Verströmte in das Leben der Menschen übernatürlich Schönes.

      Eine weitreichende Selbsthingabe war ihre natürliche Art zu handeln;

      Eine Großherzigkeit, gleich der des Meeres oder der des Himmels,

      Umhüllte mit ihrer Erhabenheit alle, die da kamen,

      Und gab ein Gefühl wie von einer größer gewordenen Welt:

      Ihr freundliches Umsorgen war ein lieblich-milder Sonnenschein,

      Ihre hohe Passion die Ausgeglichenheit eines blauen Himmels.

      Wie eine Seele gleich gejagtem Vogel fliegen mag,

      Entfliehend mit müden Flügeln einer Welt von Stürmen,

      Und Ruhe findet, gleichsam einer erinnerten Brust,

      Konnte man an einem Ort der Geborgenheit und herrlich sanfter Rast

      Wieder Leben in Strömen von Honigfeuer trinken,

      Die verlorene Gewohnheit von Glück zurückgewinnen,

      Die wunderbare Atmosphäre ihrer strahlenden Natur erfühlen

      Und Freude putzen in der Obhut ihrer Wärme und Farbenpracht.

      Eine Tiefe an Mitgefühl, ein verschwiegenes Refugium,

      Ihre innere Hilfe schloss ein Tor im Himmel auf;

      Liebe in ihr war weiter als das Universum,

      Die ganze Welt konnte Zuflucht nehmen in ihrem einen Herzen.

      Der große unbefriedigte Gott konnte darin wohnen:

      Frei von des zwergenhaften Selbstes eingesperrter Luft

      Vermochte ihre Stimmung seinen feineren Atem zu beherbergen,

      Den spirituellen, der alle Dinge göttlich machen kann.

      Denn selbst ihre Abgründe waren geheime Orte des Lichts.

      Sie war zugleich die Stille und das Wort,

      Kontinent eines sich selbst ausbreitenden Friedens,

      Ein Meer von nicht flackerndem jungfräulichem Feuer;

      Die Stärke, das Schweigen der Götter war ihr zu eigen.

      In ihr fand er eine Weite, der eigenen gleich,

      Seinen hohen warmen feinen Äther fand er wieder

      Und bewegte sich in ihr wie in seinem natürlichen Heim.

      In ihr traf er seine eigene Ewigkeit.

      Bis dahin hatte keine traurige Linie diesen Strahl unterbunden.

      An der schwachen Brust dieser unsicheren Erde,

      Seit ihr orbitaler Blick in seinem an den Atem gebundenen Haus,

      Sich öffnend in Sympathie für glücklichere Sterne,

      Wo Leben nicht kummervollem Wandel ausgesetzt ist,

      Sich der Schönheit erinnerte, die todgeweihte Augen ignorieren,

      Und über diese Welt zerbrechlicher Formen staunte,

      Die auf Leinwand-Streifen schimmernder Zeit getragen werden,

      Genoss sie die Straffreiheit ungeborener Mächte.

      Obwohl sie sich beugte, um die menschliche Last zu tragen,

      Behielt ihr Schreiten doch der Götter Maß.

      Der Erde Atem hatte dieses wunderbare Glas nicht trüben können:

      Verschont vom Staub unserer sterblichen Atmosphäre

      Reflektierte es immer noch des Himmels spirituelle Freude.

      Fast sahen jene, die in ihrem Lichte lebten,

      Ihren Spielgefährten in den immerwährenden Sphären,

      Herabgestiegen aus seinen unerreichbaren Reichen

      Auf die leuchtende Spur ihrer lockenden Ankunft,

      Den weiß-feurigen Drachenvogel endloser Seligkeit,

      Der mit brennenden Flügeln über ihre Tage schwebte:

      Des Himmels friedliches Schild beschützte das gesandte Kind.

      Ein strahlender Wirkenskreis war ihre frühe Lebenszeit,

      Jahre wie der Götter goldenes Gewand, die vorüberziehen;

      Ihre Jugend thronte auf ruhiger Glückseligkeit.

      Doch Freude kann nicht bis zum Ende währen:

      In irdischen Dingen gibt es eine Dunkelheit,

      Die einen allzu frohen Klang nicht dulden will.

      Auch um sie schloss sich die unentrinnbare Hand:

      Der bewaffnete Unsterbliche trug die Schlinge der Zeit.

      Einer, der die Last tragenden Großen trifft, nahm sich ihrer an.

      Als Zuweiser von Qual und Leidensweg,

      Der in diesem Holocaust der Seele

      Tod, Fall und Leiden als des Geistes Antriebskräfte wählt,

      Erhellte der dubiose Gott mit seiner Fackel des Schmerzes

      Erhellte den Schlund der unfertigen Welt

      Und hieß sie, mit ihrem weiten Selbst den Abgrund zu füllen.

      Ehrwürdig und erbarmungslos in seiner ruhigen Einstellung,

      Verstärkend die schreckliche Strategie des Ewigen,

      Bemaß er die Schwierigkeit entsprechend der Kraft

      Und grub die Kluft noch tiefer, die alle zu überqueren haben.

      Ihre göttlichsten Elemente angreifend,

      Machte er ihr Herz dem ringenden Menschenherz verwandt

      Und zwang ihre Stärke auf den ihr bestimmten Weg.

      Dafür hatte sie sterblichen Atem akzeptiert;

      Sie war gekommen, um mit dem Schatten zu ringen

      Und sich dem Rätsel der Geburt des Menschen zu stellen

      Sowie des Lebens kurzem Kampf in der Nacht dumpfer Materie.

      Entweder Unwissenheit und Tod erdulden

      Oder die Wege zur Unsterblichkeit bahnen,

      Zu gewinnen oder verlieren das gottgleiche Spiel für den Menschen,

      War der Auftrag ihrer Seele, ausgeworfen mit des Schicksals Würfel.

      Aber nicht, um sich zu unterwerfen und zu leiden, ward sie geboren;

      Zu führen, zu befreien war ihr ruhmvoller Auftrag.

      Hier war keine Substanz von irdischer Beschaffenheit

      Geeignet für