Название | Einäugige Killer: 5 klassische Krimis |
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Автор произведения | Cedric Balmore |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213867 |
Svensson lachte verächtlich. »Man kann nur einmal sterben… Egal, wie viele Leute man über seine Klinge springen ließ.«
»Ich vermute, daß Sie von Hartford und Broadstairs sprechen«, sagte ich.
»Genau. Wir haben sie abgeknallt wie die Fliegen. Es hat richtigen Spaß gemacht«, höhnte Svensson.
»Sie haben einen recht bizarren Sinn für Humor«, stellte ich fest.
»Lassen Sie mich ’raus, bitte«, bettelte der Taxifahrer plötzlich mit weinerlicher Stimme. »Ich schwöre Ihnen, daß ich den Mund halten werde. Ich habe eine Frau und drei Kinder zu ernähren. Ich kann es mir nicht leisten, jemanden zu verpfeifen. Sie müssen mir das glauben, Gentlemen!«
»Shut up!« brüllte Andy Bribe scharf. »Mit dir rechnen wir später ab.«
Ich blickte Erik Svensson an. »Sie arbeiteten für Lester Norwich«, sagte ich. »Was brachte Sie dazu, sich mit seinem Gegner zu arrangieren?«
»Mit Ken Price, meinen Sie?« fragte Svensson. »Na, raten Sie mal, Schlauköpfchen!«
Ich zuckte mit den Schultern. »Leute Ihres Schlages kennen keine Loyalität. Sie hängen ihr Mäntelchen nach dem Wind und arbeiten für den Stärkeren.«
»Stimmt genau«, höhnte Erik Svensson. »Andy und ich hielten Lester Norwich für einen großen Knüller, für einen Mann mit fabelhaften Ideen und Verbindungen, für den Leiter einer schlagkräftigen Organisation. Dann begriffen wir, daß er nicht so glücklich operierte, wie man das von einem Syndikatsboß erwarten muß. Als Norwich zusammengeschossen wurde und im Hospital landete, kamen Andy und ich zu der Überzeugung, daß es am besten sei, die Fronten zu wechseln.«
Was er sagte, interessierte mich nicht. Ich hatte es in dem Moment geahnt, als Svensson im Waldorf-Astoria erschienen war, um mit Ken Price zu sprechen. »Wer erschoß Lala Price?« fragte ich.
Andy Bribe blickte auf seine Armbanduhr. »Hier wird zuviel gequatscht«, meinte er nervös. »Willst du warten, bis der Sheriff aufkreuzt?«
Erik Svensson winkte ab. »Mach dir nicht in die Hose. Wenn er jetzt käme, würden wir ihn rasch dazu bringen, kleine Brötchen zu backen. Ein Provinzsheriff! Wer ist das schon? Vor unseren Pusten wird er kuschen.«
»Darauf möchte ich’s nicht ankommen lassen«, argumentierte Bribe. »Es ist besser, wir bringen das Unternehmen glatt und unauffällig über die Bühne. Denke an unseren neuen Boß. Es würde ihm nicht gefallen, wenn wir bei diesem Job eine Menge Staub aufwirbelten.«
»Okay, gehen wir«, lenkte Svensson ein. »Laß die beiden heraus.«
Erik Svensson trat bei diesen Worten an die Wand zurück und holte einen großkalibrigen Revolver aus der Schulterhalfter. Andy Bribe öffnete meine Zellentür.
»Verschränken Sie die Hände im Nacken, und stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand«, kommandierte-Svensson. Ich gehorchte. Als Svensson hinter mich trat, ahnte ich, was kommen würde. Ich spannte meine Muskeln, um den Schlag abzufangen, aber die Anstrengung war ohne meßbaren Wert. Der Waffenschaft landete hart und gezielt auf meiner Schläfenpartie. Ich ging zu Boden und verlor das Bewußtsein.
Auf dem Weg ins Jenseits Hitze. Der Geruch von Öl und Benzin. Das Rattern eines Automotors, der mit einem schadhaften Pleuellager lief. Ein Schmerz im Kopf und die deprimierende Erkenntnis, gefesselt und völlig wehrlos zu sein — das waren die ersten Eindrücke, die sich mir aufdrängten, als ich wieder zu mir kam.
Ich lag im Kofferraum eines Wagens, mit angewinkelten Knien, an Händen und Füßen mit Stricken gefesselt, aber nicht geknebelt. Angestrengt lauschte ich nach draußen.
Wir rollten über eine asphaltierte Straße und fuhren trotz des Lärms, den die schadhafte Maschine verursachte, nicht sehr schnell. Niemand überholte uns, niemand kam uns entgegen. Vielleicht irrte ich mich auch mit diesen Verkehrsbeobachtungen. Der Motor machte zuviel Lärm. Es war schwer feststellbar, was tatsächlich außerhalb meines Blechgefängnisses geschah.
Dann wechselte der Straßenbelag. Die Reifen knirschten laut, als sie über eine Splittdecke rollten. Der Wagen stoppte. Der Motor wurde abgestellt.
»Die Luft ist rein«, hörte ich Andy Bribe sagen. Die Männer stiegen aus. Sekunden später wurde die Kofferraumklappe geöffnet. Ich sah, wie Erik Svensson sich über mich beugte. In seiner Hand blitzte ein Messer. Er setzte es an meinen Hals.
»Wie fühlen Sie sich, G-man?« fragte er höhnisch.
Er wartete meine Antwort nicht ab und zog das Messer zurück. Ich streckte mich, als er die Stricke an meinen Beinen zerschnitt, und stellte fest, daß der Wagen unter dem Dach eines Flugzeughangars stand.
»Aussteigen!« befahl Erik Svensson beinahe fröhlich. »Wir begleiten Sie ein Stück zum Jenseits.«
Ich richtete mich auf und stieg mit einiger Mühe aus dem Wagen. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Ich spürte, daß die Gangster dabei sehr gründliche Arbeit geleistet hatten.
Der Hangar enthielt vier Maschinen, drei ältere Cessnas und eine Piper Cub. Der Hangar war zum Flugfeld hin offen.
Ich machte ein paar Kniebeugen, um die Steifheit meiner Glieder loszuwerden, vor allem aber, um die Festigkeit der Fesseln überprüfen zu können.
»Beeilen wir uns«, sagte Andy Bribe ungeduldig. »Draußen steht ein Gartenschirm. Er wird von einem Betonfuß gehalten. Ich kann den Fuß abnehmen und Trevellian damit beschweren. Mit diesem Anhängsel kommt er nie wieder an die Oberfläche…«
»Für den Hin- und Rückflug zum See brauchen wir eine Menge Sprit«, meinte Erik Svensson. »Eigentlich können wir uns diesen Trip sparen.«
»Willst du den Wagen nehmen?« fragte Bribe verdutzt. »Das ist doch sinnlos. Die Ufer fallen nicht sehr steil ab. Wir müssen ihn genau in der Mitte des Sees versenken.«
»Ich habe eine Idee«, meinte Erik Svensson. In seinen Augen leuchtete es kalt.
»Was ist es?« fragte Andy Bribe. Er schien von Svenssons Ideen nicht viel zu halten.
»Wir fabrizieren für unseren Freund einen runden kleinen Unfall«, sagte Erik Svensson. »Ungewöhnlich, aber überzeugend — mit dem Propeller.«
»Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst«, sagte Bribe, aber die Langsamkeit seiner Worte machte mir klar, daß er Erik Svenssons Vorhaben zu durchschauen begann. Mich überlief ein eiskalter Schauer.
»Die Burschen wissen doch, daß er in der Hartford-Sache unterwegs ist«, sagte Svensson. »Das machen wir uns zunutze.«
»Welche Burschen?« fragte Bribe.
»Mann, schaltest du heute langsam. Seine Kollegen. Das FBI. Die Bullen in der Stadt. Sie alle wissen, daß Trevellian unter anderem die Maschine sucht, mit der Hartfords Kiste abgeschossen wurde. Okay — Trevellian hat also die Stadt verlassen, um sich die Flugplätze der Umgebung anzusehen, vor allem die kleineren. Unter anderem kam er nach Rochelle Park. Warum nicht? Er traf niemand im Hangar an. Er kam herein, um die Maschinen unter die Lupe zu nehmen, und kletterte zu diesem Zweck in die einzelnen Cockpits. Er probierte hier und da ein wenig herum und berührte zufällig den elektrischen Anlasser. Er stieg aus, während die Vorzündung zu arbeiten begann, und ging in dem Moment am Propeller vorbei, als die Zündung voll einsetzte und der Motor ansprang. Kein Wunder, daß Trevellian dabei seinen Kopf verlor.«
»Das kauft uns keiner ab.«
»Uns? Was hat das denn mit uns zu tun? Für das FBI sind wir unbeschriebene Blätter. Trevellian wäre der einzige, der uns überführen könnte — und der gerät unter eine Guillotine mit siebentausend Touren. Außerdem werden wir nicht unsere Maschine verwenden, sondern die von Buck Ammons. Er ist in Florida beim Angeln.«
»Dann hat er ein Alibi, und sie werden die Besitzer der anderen Maschinen duiph die Mangel drehen«, meinte Andy Bribe, aber es war zu spüren, daß er trotz seiner Einwände