Zeit und Ort im Markusevangelium. Peter Weigandt

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Название Zeit und Ort im Markusevangelium
Автор произведения Peter Weigandt
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783534400119



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sagen läßt, daß eben die Art des zu gestaltenden Stoffes der zeitlichen Folge der Gegebenheiten und der Ortskunde bedarf. Es geht also nicht etwa um eine imaginäre Geographie oder die theologische Aufladung von Räumen, die beide auf der Landkarte nicht zu erkennen sind41, sondern allein um eine synchrone Untersuchung des Markusevangeliums in dem uns vorliegenden, mutmaßlich ursprünglichen Umfang zwischen 1,1 und 16,842 – auch wenn da und dort etwas textkritisch umstritten sein mag. Denn – und hier stimme ich mutatis mutandis Rainer Kessler zu – Ausgang und Ziel jeder Auslegung ist immer das Evangelium als Ganzes in seiner uns vorliegenden Gestalt; jede Rekonstruktion seiner Vorgeschichte ist notwendigerweise hypothetisch43, ist nichts als „Vermutungswissenschaft“44, und es ist ziemlich fraglich, ob und wenn ja, wie weit es überhaupt möglich ist, hinter der vorliegenden Endgestalt des Markusevangeliums dessen Vorgeschichte zu erhellen.

      Mόδιος modius, 4,21), λεγιών (legio, 5,9.15), δηνάριον (denarius, 6,37), κῆνσος (census, 12,14), Kαῖσαρ (Caesar, 14,14.16f.) und κεντυρίων (centurio, 15,39.44f.) begegnen bereits im 2. oder spätestens im 1. Jahrhundert v. Chr. in der Koine. Πυγμή bzw. πυκνά (pugnus, 7,3) dürfte als Latinismus ausscheiden bzw. wäre bereits seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. oder gar Homer als Latinismus belegt, was aus naheliegenden Gründen wenig wahrscheinlich ist. Von den verbleibenden Latinismen, die bisher nicht vor dem 1. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen sind, gehören ξέστης (sextarius?, 7,4; jedoch unsicher, ob überhaupt Latinismus) und κοδρέντης (quadrans, 12,42) dem Maß- bzw. Münzwesen an; römische Münzen waren im ganzen Imperium Romanum in Umlauf, und gew iß war es auch damals gut, die Wechselkurse für die gängigen Währungen zu wissen. Σπεκουλάτωρ (speculator, 6,27) entstammt dem Rechtswesen, und πραιτάριον (praetorium, 15,16) ist militärischer Fachausdruck, der geläufig gewesen sein dürfte, da Syria und Iudaea zur Zeit des Markus Provinzen mit Legionsstandorten waren. Es bleibt bloß φραγελλόο flagellare, 15,15) übrig, das bislang nur je einmal bei Markus und Matthäus, jedoch sonst nicht vorkommt.