Tägliche Erneuerung. Ole Hallesby

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Название Tägliche Erneuerung
Автор произведения Ole Hallesby
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783869548296



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Heiligen aufnehmen zu können, und die Gemeinschaft der Heiligen sehnt sich danach, in den intimen Kreis des Hauses hineinzukommen. Und wir haben viele gastfreundliche Familien unter Gottes Volk in seinem Land. Sie nehmen Prediger auf und haben sie oft wochenlang in ihrem Haus. Gelobt sei Gott für ihre Gastfreundschaft!

      Regelmäßig öffnen sie ihr Heim für Freunde zu größeren oder kleineren Zusammenkünften, wo die Gemeinschaft erneuert, erwärmt und bereichert wird. Solche Häuser sind heilige Kraftstationen, von denen heilige Kraft hinaus strömt in Dörfer und Städte, ja durch einfältige Gebete bis hinaus auf die Missionsfelder. In vielen christlichen Heimen aber wird die Gastfreundschaft behindert, weil man sich der Welt angeglichen hat und christliche Geselligkeit so umständlich machte, dass man es nur äußerst selten schaffte, seine Freunde einzuladen. Hier gilt es, seine Eitelkeit zu überwinden und seine Freunde einzuladen, selbst wenn das Essen und der übrige Aufwand nur einfach sein können. Das Heim wird dadurch gewinnen und auch die Gemeinschaft der Heiligen.

      11. Januar

       Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.

       Hebräer 11,6

      Hier hören wir, wie entscheidend der Glaube des Christen in seinem Verhältnis zu Gott ist. Darum scheint mir, dass für die Christen der Name „Glaubende“ vortrefflich passt. Nicht nur, weil er den Gegensatz bildet zu „Zweiflern“ oder „Leugnern“, sondern weil das „Glauben“ die höchste Kunst des Lebens ist. Und die kann niemand anderes als die Christen leben. Zu leben, will in der Meinung der Bibel sagen, da zu sein für Gott und dieses Leben vor Gottes Angesicht zu leben. Aber gerade das ist die Schwierigkeit damit, dass ich mich vor Gott nicht so zeigen kann, wie ich bin. Das weiß jeder Heide, wie tief er auch in religiöser und moralischer Hinsicht stehen mag. Darum nähert er sich dem Göttlichen nie ohne Opfer. Aber nun hat Jesus Christus uns gesagt, wie wir Gott begegnen können. Im Glauben an ihn, an meinen Stellvertreter, kann ich mich getrost nach vorne stellen. Meine Rechnung mit Gott hat er ein für allemal beglichen. Und auf dem Haupteckstein richtete er eine Freistadt auf für zum Tode verurteilte Sünder. Darauf verlasse ich mich, dahin fliehe ich.

      Im Glauben leben bedeutet, in einer ganz neuen Weise zu existieren. Zum ersten bin ich darin einig mit Gott, dass ich verloren bin und kein Recht habe, ihm zu begegnen, verdient hätte ich nur, von ihm zu ewiger Pein verworfen zu sein. Aber ich würde auch mit ihm erleben, was seine Gnade betrifft. Ich habe seine Begnadigung angenommen. Wenn derselbe Gott mein Stellvertreter ist, dann habe ich genug, ewig genug.

      Und nun erwarte ich nichts anderes vor Gott zu sein, als was ich in meinem Stellvertreter bin.

      12. Januar

       Will jemand Gottes Willen tun, der wird erkennen, ob diese Lehre von Gott sei oder ob ich aus mir selber lebe.

       Johannes 7,17

      Die meisten Zweifler meinen, sie dächten zu scharf, um glauben zu können. Aber das ist ein Missverständnis. Der Glaube beruht nicht auf dem Denken, sondern auf Erfahrungen. Dein Zweifel rührt also daher, dass dir einige Erfahrungen fehlen. Jesus sammelt diese Erfahrungen unter dem merkwürdigen Ausdruck: Gottes Willen tun.

      Er sagt ja, dass der, der Gottes Willen tut, Gewissheit bekommt. Nimm nun und lies das Neue Testament! Du sagst: „Ja, aber ich zweifle doch an der Bibel!“ Ich weiß! Das, woran du zweifelst, kannst du ruhig überspringen, du findest trotzdem genug solcher Worte, ewig unveränderlicher Wahrheiten, durch die du Gottes Willen erkennen kannst. Lass mich nebenbei nur eines nennen: „Alles was ihr wollt, das euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch.“ „Tu das!“, sagt Jesus. Nicht nur debattieren und darüber reden, wünschen, hoffen oder erwarten. „Tu es!“, sagt Jesus. Dann wirst du eine völlig neue Erfahrung machen. Zuerst, dass du nicht so gegen andere handelst und dann, dass du es nicht tun kannst und schließlich, dass du es gar nicht tun willst. Das ist zu anstrengend und zu unvorteilhaft, und damit wirst du überzeugt, dass Jesus recht hat, wenn er sagt, dass du schlecht bist. Du weißt, was da richtig und wahr ist, aber du hast keine Lust, es zu tun. Fang also an und bete zu Gott! Du sagst: „Ja, aber ich zweifle doch am Gebet.“ Ich weiß, aber das macht nichts. Zu beten heißt doch redlich und vertraulich mit Gott zu reden. Fang damit an, dass du ihm sagst, dass du zweifelst! Und erzähle ihm dann von deinen täglichen Erfahrungen. Wenn du nun danach suchst, Gottes Willen zu tun, wirst du schon nach kurzer Zeit merkwürdig gut bekannt sein mit dem, an dem du zweifelst. Und hast du dann erfahren, dass Jesu Lehre über deine Sünde von Gott ist, da wird es nicht lange dauern, dass dir der Weg zum Kreuze Christi bekannt und lieb wird.

      13. Januar

       Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen.

       Psalm 119,105

      Es gibt viele Gotteskinder, denen scheint, dass dieses Wort nicht auf sie passt. Sie bitten um Licht und möchten gerne Gottes Willen wissen, aber sie haben nicht den Eindruck, dass sie deutliche Antwort bekommen. Der Grund dafür liegt in vielen Zufälligkeiten, durch die Gottes Licht missverstanden wird und vergessen wird, dass dieses Licht eine Leuchte für unseren Fuß ist. Da stehen wir an einem dunklen Herbstabend mit einem kleinen Licht in der Hand und wollen durch einen kilometerlangen Wald gehen. Und der, der keine Erfahrung hat, würde fragen: „Du glaubst doch wohl nicht, dass dieses kleine Licht genügt?“ Aber es geht gut. Das Licht leuchtet nicht weiter als für den nächsten Schritt, bis ich am Ziel bin. So leuchtet für uns Gottes Wort, Schritt für Schritt. Nicht immer scheint uns diese Beleuchtung ausreichend. Wir wünschten, Gott möge besser einen himmlischen Scheinwerfer benutzen, so dass wir geradewegs bis ans Ende des Lebens hindurchblicken könnten. Am liebsten hätten wir es, wenn er uns Licht gäbe quer durch des Todes dunklen Vorhang hinein in das unsichtbare Land. Aber das ist Gnade, dass Gott das Buch der Zukunft für uns nicht aufgeschlagen hat, sondern nur Schritt für Schritt leuchtet.

      Oft ist das tatsächlich eine ernste Prüfung für unseren Glauben. Wir fühlen uns unruhig, wenn uns scheint, Gott wartet zu lange damit, uns Licht in die Lebensverhältnisse hineinzugeben, die uns gerade belasten. Aber blicken wir auf unser Leben mit Gott zurück, so denke ich, wir alle haben viel Grund, Gott zu danken und zu preisen, dass er uns den rechten Weg so gnädig führte, trotz aller unserer Ungeduld. Bis hierher half der Herr so gut von Tag zu Tag.

      14. Januar

       Ich halte dafür, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit für nichts zu achten sind gegenüber der Herrlichkeit, die sich an uns offenbaren wird.

       Römer 8,18

      Auch über dem Leid leuchtet Hoffnung. Du ehrst Gott durch das Leiden. Immer hat er einige seiner Freunde im Ofen des Leides, um der Welt zu zeigen, was Christi Kraft vermag. Nimmt er dich einen Tag raus aus der drängenden Arbeit und legt er dich abseits in ein Bett, so blicke auf. Auf dich herab leuchtet Hoffnung. Lass den Rest deiner Kräfte aufgebraucht werden, um still und geduldig zu leiden, wenn du nach Hause kommst, wirst du sehen, dass dein himmlischer Freund nicht vergessen hat, was du alles erlitten hast. Auch im dunklen Tal des Todes leuchten die Sterne der Hoffnung. Wenn unser irdisches Haus abgebrochen wird, dann deshalb, weil unser himmlisches zum Einzug fertig steht. Selbst der junge Christ, der stirbt, noch bevor er seine Kräfte zur Ehre des Herrn gebrauchen konnte, hat über seinem Sterbebett leuchtende Hoffnung. Er wird dem Herrn dort dienen. Er zieht nur hinüber zu dem Teil des Gartens, in dem es zu arbeiten am leichtesten und am schönsten ist, da wo wir dem Herrn Tag und Nacht dienen. Dort werden wir ihm auch dienen, ohne Nutzloses zu tun.

      Solange wir hier auf Erden leben, richten wir im Weinberg des Herrn oft genug Schaden an. Mit unseren harten, plumpen Füßen treten wir manche kleine Pflanze nieder.

      Würden wir all das sehen, was wir vor dem Herrn durch unseren Geist, unser Wesen, unsere Gedanken, Worten und Taten und unsere Versäumnisse zerstört haben, wir würden sehr traurig aussehen. Da würden