Название | Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane |
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Автор произведения | Frank Callahan |
Жанр | Вестерны |
Серия | |
Издательство | Вестерны |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213171 |
Es machte jedoch nicht mehr als klick. Die Revolvertrommel war leer geschossen.
Unterdessen riss Hendricks die Zügel herum und gab seinem Pferd die Sporen.
64
Leary gestattete Connally, seine Waffen wieder an sich zu nehmen. Dann traten sie gemeinsam ins Freie.
Nelson blickte wütend auf. Er war gerade dabei, nachzuladen.
Er war kaum damit fertig, da richtete er die Winchester auf Leary, dessen Hand sogleich zur Hüfte fuhr.
Connally stellte sich dazwischen.
„Was soll das, Jesse!“
„Gerade hätte er nicht gezögert, uns über den Haufen zu schießen!“
„Er hatte die Gelegenheit, mich zu töten“, erklärte Connally, so ruhig er konnte. „Er hat es nicht getan!“
Jesse Nelsons Haltung entspannte sich etwas. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Dann bedachte er Leary mit einem nachdenklichen Blick.
„Waren Sie dabei?“, zischte er dann fast tonlos.
Leary runzelte die Stirn.
Er schien nicht recht zu verstehen und wandte sich mit fragender Miene an Connally. Doch der hielt den Blick auf Nelson gerichtet und schwieg.
„Ich habe Sie was gefragt, verdammt noch mal: Waren Sie dabei?“
„Wovon sprechen Sie?“
„Von dem Überfall auf meine Farm! Von dem Mord an meiner Frau und an einem kleinen, wehrlosen Kind spreche ich, Mister!“
Leary blickte zu Boden.
„Nelson, ich weiß, dass das eine böse Sache war, die so nicht hätte geschehen dürfen …“
„Weichen Sie nicht aus! Waren sie dabei: ja oder nein?“
„Sie würden mir die Wahrheit nicht glauben. Und wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich vielleicht genauso reagieren und alles für Ausflüchte halten … Ich konnte nicht mitreiten, weil ich mir beim Round-up am Tag zuvor einen Arm ausgerenkt hatte!“
Nelson machte ein verächtliches Gesicht.
„Sie haben nichts als pure Angst!“
„Fragen Sie den Doc, der mir den Arm wieder eingekugelt hat!“
Leary zuckte mit den Schultern und schluckte. Sein Gesicht war rot angelaufen.
Er schien tatsächlich große Angst zu haben, und so dauerte es einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte und weitersprechen konnte.
„Sie können mir glauben, Mr. Nelson. Aber wenn es Ihnen lieber ist, sich mit mir zu schießen, dann bin ich auch dazu bereit!“
Entschlossenheit war in Learys Züge zurückgekehrt. Er wirkte jetzt vollkommen gefasst, während Nelsons Gesicht zu einer Fratze des Hasses geworden war. Connally sah Nelsons verzerrtes Gesicht und wusste, dass es jeden Augenblick losgehen konnte.
„Jesse!“, unternahm Connally einen erneuten Anlauf, seinen Gefährten zu erreichen. „Jesse, komm endlich zu dir!
Dass du mit McLeish abrechnen willst, verstehe ich, aber wenn du jetzt in einen blindwütigen Rachewahn verfällst, bin ich nicht mehr auf deiner Seite!“
65
Henry Duggan saß in seinem Büro und blätterte lustlos in der neuesten Ausgabe der New Kildare Tribune herum.
Aber es interessierte ihn nicht wirklich, was dort zu lesen war.
Ein unangenehmes Gefühl hatte sich in seiner Magengegend breit gemacht.
Er griff nach der Kaffeetasse, die vor ihm auf dem Tisch stand, nahm einen Schluck, spuckte ihn aber sofort wieder aus. Der Kaffee war inzwischen kalt geworden, und Duggan ließ einen kräftigen Fluch hören.
Irgendwo in der Ferne waren Schüsse zu hören.
Duggan erstarrte.
Er hatte Fantasie genug, um sich lebhaft vorzustellen, was dort vor sich ging.
Er erhob sich, nahm seinen Hut vom Haken, prüfte kurz den Sitz des Revolverholsters an seiner Hüfte und trat dann durch die Tür ins Freie.
„Hey, Sheriff!“, rief jemand, aber Duggan nahm kaum Notiz von ihm.
Es war Sonny Brownlow, der Hotelbesitzer.
„Da draußen vor der Stadt wird geschossen!“, fuhr er unverdrossen fort. „Die Ballerei kommt aus der Richtung von Smithers altem Mietstall!“
Duggan versuchte, einen gelassenen Eindruck zu machen, und zuckte mit den Schultern.
„Da wird irgendjemand üben“, meinte er.
„Vielleicht wär’s besser, wenn Sie doch mal dort vorbeischauen würden, Sheriff!“, erwiderte Brownlow, und Duggan nickte beiläufig.
„Mal sehen, Sonny …“
66
Nelson hatte die Augen etwas zusammengekniffen, seine Körperhaltung machte einen angespannten Eindruck.
Leary schluckte.
Er konnte den vor Hass sprühenden Blick seines Gegenübers kaum ertragen.
Nelson hielt in der Rechten das Winchester-Gewehr. Der Lauf war gesenkt, aber Leary zweifelte nicht daran, dass die Waffe blitzschnell hochgerissen und abgefeuert werden konnte.
Er behielt die Rechte daher in der Nähe des Revolvergriffs.
Für ein paar Augenblicke blieb alles in Spannung, und keiner der Beteiligten hätte sagen können, was in der nächsten Sekunde geschehen würde.
Dann kam ein Reiter heran, der sogleich die Aufmerksamkeit aller auf sich lenkte.
Es war Henry Duggan, der Sheriff von New Kildare.
Unzweifelhaft waren die Schüsse in der Stadt zu hören gewesen.
Jetzt, wo alles vorbei war, kam er, um zu sehen, was sich zugetragen hatte.
Jesse Nelson verzog verächtlich den Mund.
Duggan sah den Rauch, der aus dem Haus kam, und runzelte die Stirn.
Als er die Toten bemerkte, von denen zwei in seinem Weg lagen, zügelte er sein Pferd und wurde wesentlich langsamer – und vorsichtiger.
Er schaute sich misstrauisch nach allen Seiten um und ließ die Hand nicht von dem Revolver, der in seinem Holster steckte.
„Sie können völlig beruhigt sein, Sheriff!“, tönte Nelson mit vor Hohn triefender Stimme. „Es ist bereits alles vorbei!“
Der Sheriff schluckte. Als er die Männer erreicht hatte, ließ er sich aus dem Sattel gleiten und baute sich in wichtigtuerischer Pose auf.
„Wäre nicht schlecht gewesen, wenn Sie früher hier gewesen wären, Sheriff“, meinte Connally kühl. „Ich wüsste nicht, was es jetzt noch für Sie zu tun gibt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Schätze, das ist mehr ein Job für den Totengräber!“
„Lebt McLeish noch?“, fragte Duggan.
„Ja“, gab Connally zurück.
„Duelle sind eigentlich in New Kildare verboten“, meinte Duggan. „Aber da Sie sich nicht in der Stadt geschossen haben, wo Sie Unbeteiligte hätten verletzen können, will ich darüber hinwegsehen.“ Er sah zu einem der Toten hinüber. „Wer sich auf so etwas einlässt, ist wohl selbst schuld …“
Diese Gelegenheit nutzte Nelson zu