Ich spüre was, was du nicht spürst. Anne Heintze

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Название Ich spüre was, was du nicht spürst
Автор произведения Anne Heintze
Жанр Личностный рост
Серия
Издательство Личностный рост
Год выпуска 0
isbn 9783833849558



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zu bekommen. Wenn es drauf ankommt und sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen, können sie jedoch durchaus sehr extrovertiert sein.

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      INTROVERTIERT? SUPER!

      Gehörst du zu den »stilleren Wassern«? Freu dich dran! Die Welt ist voll von lauten Geräuschen – du kannst die leiseren Töne beisteuern und genau damit glücklich und erfolgreich werden. Wer lernt, zu seiner Individualität zu stehen, kann nach und nach all seine Gaben und Talente einbringen, in die Familie, in den Freundeskreis und auch ins Berufliche. Schenk dir die Erfahrung, dass es durchaus geschätzt wird, was du zu sagen und zu geben hast.

      SIND FRAUEN EHER SENSIBEL?

      Weil es bereits kleinen Mädchen eher erlaubt ist, sensibel und empfindsam zu sein, fällt es Frauen wahrscheinlich grundsätzlich leichter, zu ihrer Hochsensibilität zu stehen, als Männern. Dennoch gibt es auch sehr viele hochsensible und hochsensitive Männer.

      Wie die männliche hat auch die weibliche Hochsensibilität in dieser Gesellschaft wenig Platz. Solange sich Frauen in traditionellen Rollenmustern aufhalten, indem sie sich um andere kümmern und angepasst und fürsorglich mit ihren Mitmenschen umgehen, ist alles okay. Aber was geschieht, wenn sensible Frauen in typischen Männerdomänen berufstätig sind? Dann haben sie natürlich die gleichen Besonderheiten zu bewältigen wie ein sensibler Mann. Allerdings kommt in diesen Fällen noch hinzu, dass sie sozusagen an zwei Fronten kämpfen: Einmal müssen sie sich in der Außenwelt durchsetzen und behaupten, aber gegenüber ihrer familiären Welt sollten sie weiterhin feinfühlig und rücksichtsvoll sein. Ein kräftezehrender Spagat.

      DIE HOCHSENSIBLE FRAU

      Wenn Frauen die traditionellen Rollenklischees hinter sich lassen, kann es passieren, dass sie auch in Bezug auf ihren Körper und ihre Weiblichkeit eine neue Orientierung suchen müssen. Das ist nicht leicht. Es braucht Zeit und Toleranz sich selbst gegenüber, um die gegensätzlichen Ansprüche von Innen- und Außenwelt erfüllen zu lernen.

      Hochsensible Frauen können sehr stark sein, doch meist sind sie es für andere. Wenn sie lernen, diese Stärke auch für ihr eigenes Wohlergehen einzusetzen, und sich erlauben, auch mal Schwächen zuzulassen, um Hilfe zu bitten oder sich bei Bedarf eine Auszeit zu nehmen, kann sich insgesamt ein schönes Gleichgewicht einstellen.

      GEFÜHLVOLLE MÄNNER

      Während es für Frauen gesellschaftlich akzeptiert ist, feinsinnig und empfindsam zu sein, sind diese Eigenschaften bei Männern verpönt. Sie sollen immer noch eher cool, also unempfindlich sein. Stärke, Belastbarkeit, ein »dickes Fell« und Freude an (Wett-)Kämpfen sind nach landläufiger Meinung wünschenswerte und »normale« Eigenschaften für einen Mann. Hochsensible Männer haben es oft schwer, bei ihren Geschlechtsgenossen zu bestehen.

      »Weichei«, »Memme« oder »Frauenversteher« sind noch die harmloseren Beschimpfungen für sie. Auch Frauen kommen nicht immer gut mit sensiblen Männern zurecht. Natürlich wünschen sich viele Frauen einen zärtlichen und einfühlsamen Mann. Trotzdem soll er doch »irgendwie« Beschützer sein, jemand zum Anlehnen. So altmodisch und überholt diese Rollenbilder klingen mögen: Wer zu stark vom typischen Geschlechterbild abweicht, spürt, welche Macht sie noch haben.

      DER HOCHSENSIBLE MANN

      Alle hochsensiblen Menschen, besonders aber Männer, können dann in Frieden mit ihrer Besonderheit kommen, wenn sie sie als Gabe und Aufgabe begreifen. Unsere Gesellschaft braucht Männer, die ihre Emotionalität leben, die schon feine Schwingungen aufnehmen und Wert darauf legen, eine harmonische Umgebung zu schaffen. Und sie braucht Männer, die Vorbild sind für Jungen. Die ihnen zeigen, dass Männlichkeit nicht Härte heißen muss. Hochsensible Männer müssen lernen, ihre besonderen Stärken zu erkennen und gezielt einzusetzen.

      Männer sind ebenso häufig zartbesaitet wie Frauen. So »unnormal« können sie also gar nicht sein! Und sie dürfen dabei wissen: Viele Frauen schätzen die Hochsensibilität beim anderen Geschlecht und sind nur zu gern bereit, sich darauf einzulassen.

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      DIE STÄRKEN HOCHSENSIBLER MENSCHEN

      Vom Umfeld als schwierig oder gar exzentrisch wahrgenommen, empfinden Hochsensible ihre besondere Art zu fühlen und wahrzunehmen oft als schwere Last.

      Tatsächlich aber haben sie unglaublich viele Fähigkeiten und Gaben, die nur entdeckt werden wollen:

      EIN BESONDERES KÖRPERGEFÜHL

      Hochsensible verfügen über ein wertvolles Frühwarnsystem: ihren Körper! Alles, was nicht förderlich ist, wird von den Sinnen schnellstens übermittelt und fordert so zu Reaktionen auf. Oft bemerken Hochsensible schon, dass etwas nicht stimmt, lange bevor ein Arzt mit der herkömmlichen Herangehensweise der Medizin eine Diagnose parat hat. Ihr Körper ist ein Seismograf für viele ungesunde Störfelder. Das kann zwar auch dazu führen, dass diese Menschen als Hypochonder abgestempelt werden. Aber es hilft ihnen doch, gesund zu bleiben.

      DIE SPÜRBAREN VORTEILE

      Wer über ein so feinfühliges Körpersystem verfügt, hat dadurch die Möglichkeit, Krankheiten zu vermeiden oder sehr frühzeitig zu behandeln. Mit zunehmendem Alter sind die meisten hochsensiblen Menschen ohnehin nachsichtiger mit den Reaktionen ihres Körpers und haben gelernt, gut mit ihm umzugehen, ihn zu pflegen und zu schützen. Genauso wie ein Musiker sein wertvolles Instrument gut behandelt und es vor allen möglichen schädlichen Einflüssen bewahrt, lernt das auch ein hochsensibler Mensch mit den Jahren.

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      AUF DEN KÖRPER HÖREN

      Hochsensible sind keinesfalls immer besonders anfällig für Krankheiten, empfinden Schmerzen intensiver oder neigen dazu, intensivere Symptome zu entwickeln, wenn sie krank sind. All das kann sein, muss aber nicht. Ich kenne auch hochsensible Menschen, die nicht mehr oder intensiver krank werden als andere. Zu genau denen kannst du gehören, wenn du lernst, frühzeitig auf die Warnsignale deines Körpers zu hören.

      Weniger ist mehr!

      Ein Vorteil der hohen körperlichen Empfänglichkeit ist es, dass viele hochsensible Menschen stärker und intensiver auf Medikamente und ihre Wirkstoffe reagieren. Sie benötigen daher oft nur geringe Dosierungen und sprechen gut auf sanftere Methoden an. Beispielsweise können Hochsensible oft sehr gut mit Homöopathie, Pflanzenheilkunde oder Akupunktur behandelt werden. Alle manuellen Therapien sind ebenfalls Alternativen, die sie bei Bedarf ausprobieren sollten.

      TOO! MUCH! INFORMATION!

      Normalerweise erreicht nur ein kleiner Teil der durch unsere Sinne aufgenommenen Informationen unser waches Bewusstsein. Der Rest wird entweder für interne physiologische Prozesse ausgewertet (zum Beispiel stärkere Durchblutung der Haut bei Wärmereizen), in automatische Handlungen umgesetzt (zum Beispiel Nasejucken) oder schlicht als unwichtig ausgefiltert. Diese Prozesse machen unser Leben deutlich unkomplizierter, weil wir uns nicht bewusst um alles kümmern müssen, was um uns herum geschieht.

      Nun sind bei Hochsensibilität diese Filter durchlässiger, weitaus mehr Informationen dringen ins Bewusstsein, die Aufmerksamkeit fängt an, zwischen den unterschiedlichen Reizen hin und her zu springen – Überreizung und Verwirrung sind die Folge. Schon die tägliche Busfahrt zur Arbeit kann sich zum Spießrutenlaufen zwischen Autolärm, dudelnden Handys, Stimmengewirr und Kindergeschrei entwickeln und du sinkst genervt und erschöpft in den Stuhl, noch bevor du überhaupt zu arbeiten begonnen hast. Wenn dann noch das Telefon klingelt und ein Kollege gleichzeitig eine dringende Frage stellt, ist der Tag eigentlich schon gelaufen. Wiederholen sich solche Szenarios ständig, entsteht schnell Dauerstress mit ernsten Folgen für die Gesundheit.