Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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Leu, / wie eine Löwin - wer will ihn aufstören? /

      10. Nie weicht das Szepter von Juda, / noch der Führerstab von seinen Füssen, / bis dass der Herrscher kommt, / dem die Völker gehorchen. /

      11. Er bindet seinen Esel an den Weinstock / und an die Rebe das Füllen seiner Eselin, / er wäscht sein Gewand in Wein / und in Traubenblut seinen Mantel, /

      12. seine Augen funkeln von Wein, / und seine Zähne sind weiss von Milch. /

      13. Sebulon wohnt am Ufer des Meeres; / er liegt am Gestade der Schiffe / und lehnt seinen Rücken an Sidon. /

      14. Issaschar ist ein knochiger Esel, / der zwischen den Viehhürden lagert. /

      15. Und da er sah, dass die Ruhe so schön sei / und das Land so lieblich, / beugte er seinen Rücken zum Tragen / und ward ein fronender Knecht. /

      16. Dan schafft Recht seinem Volke, / wie nur irgendein Stamm in Israel. /

      17. Dan sei eine Schlange am Wege, / eine Otter auf dem Pfade, / die das Ross in die Fersen beisst, / dass sein Reiter rücklings stürzt. /

      18. Deiner Hilfe harre ich, Herr! /

      19. Gad wird von Drängern bedrängt; / er aber drängt ihnen nach. /

      20. Assers Brot ist fett; / ja, Königsleckerbissen spendet er. /

      21. Naphthali ist eine flüchtige Hindin; / von ihm kommen liebliche Reden. /

      22. Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, / ein junger Fruchtbaum am Quell; / (seine) Schosse ranken über die Mauer. /

      23. Es reizten ihn und schossen, / es befeindeten ihn Pfeilschützen; /

      24. doch fest blieb sein Bogen / und gelenk die Kraft seiner Hände / durch die Hilfe des Starken Jakobs, / durch den Namen des Hirten Israels, /

      25. durch deines Vaters Gott, der dir helfe, / durch den allmächtigen Gott, der dich segne / mit Segensfülle vom Himmel droben, / mit Segensfülle aus der Flut, die drunten lagert, / mit Segensfülle aus Brüsten und Mutterschoss. /

      26. Die Segnungen deines Vaters sind reicher / als die Segensfülle der ewigen Berge, / als die Lust der uralten Höhen. / Das alles komme auf das Haupt Josephs, / auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern! /

      27. Benjamin ist ein reissender Wolf; / am Morgen verzehrt er Raub, / und am Abend verteilt er Beute.

      28. Das sind die zwölf Stämme Israels insgesamt, und das ist's, was ihr Vater zu ihnen geredet hat. UND er segnete sie; einen jeden segnete er mit einem besonderen Segen.

      29. Und er gab ihnen Weisung und sprach zu ihnen: Wenn ich nun versammelt werde zu meinen Stammesgenossen, so begrabet mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Grundstück des Hethiters Ephron,

      30. in der Höhle auf dem Grundstück Machpela, gegenüber Mamre, im Lande Kanaan, dem Grundstück, das Abraham von dem Hethiter Ephron als Grabstätte zu eigen erworben hat.

      31. Dort haben sie Abraham und sein Weib Sara begraben, dort haben sie Isaak und sein Weib Rebekka begraben, und dort habe ich Lea begraben,

      32. auf dem Grundstück mit der Höhle darauf, das den Hethitern abgekauft wurde.

      33. Als nun Jakob seinen Söhnen alle diese Weisungen gegeben hatte, zog er seine Füsse auf das Bett zurück, verschied und ward versammelt zu seinen Stammesgenossen.

      1. Da warf sich Joseph über seinen Vater und weinte über ihm und küsste ihn.

      2. Dann befahl Joseph seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren; und die Ärzte balsamierten Israel ein.

      3. Darüber vergingen volle vierzig Tage; denn so lange währt das Einbalsamieren. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.

      4. Als nun die Trauerzeit vorbei war, sprach Joseph zum Hof des Pharao: Wollt ihr mir einen Gefallen tun, so redet für mich vor dem Pharao und sagt zu ihm:

      5. Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: «Wenn ich nun sterbe, so begrabe mich in meiner Gruft, die ich mir im Lande Kanaan gegraben habe.» So will ich denn hinaufziehen und meinen Vater begraben und dann zurückkommen.

      6. Der Pharao sprach: So ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen.

      7. Da zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben, und es zogen mit ihm alle Diener des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten,

      8. dazu das ganze Haus Josephs, seine Brüder und seines Vaters Haus; nur ihre kleinen Kinder und ihre Rinder und Schafe liessen sie im Lande Gosen.

      9. Auch Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, und es war ein sehr grosser Heerzug.

      10. Als sie nun nach Goren-Atad (d. h. die Dornentenne) kamen, das jenseits des Jordan liegt, hielten sie daselbst eine gar grosse und feierliche Totenklage, und er veranstaltete eine Trauerfeier für seinen Vater, sieben Tage lang.

      11. Und als die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Trauerfeier in Goren-Atad sahen, sprachen sie: Da halten die Ägypter eine grosse Trauerfeier. Daher nennt man den Ort Abel-Mizraim (d. h. Trauer der Ägypter); das liegt jenseits des Jordan.

      12. Und seine Söhne taten mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte:

      13. sie brachten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn gegenüber Mamre in der Höhle auf dem Grundstück Machpela, das Abraham von dem Hethiter Ephron als Grabstätte zu eigen erworben hatte.

      14. Nachdem so Joseph seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben.

      15. ALS nun die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Wie? wenn nun Joseph feindselig gegen uns auftritt und uns all das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben?

      16. Darum liessen sie dem Joseph sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen:

      17. «So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach, vergib doch deinen Brüdern ihre Missetat und Sünde, dass sie so übel an dir gehandelt haben.» So vergib uns nun unsre Missetat, da wir (doch auch) dem Gotte deines Vaters dienen. Joseph aber weinte, als sie ihm das sagen liessen.

      18. Dann gingen seine Brüder selbst hin, fielen vor ihm nieder und sprachen: Da nimm uns hin, als deine Knechte!

      19. Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Statt?

      20. Ihr zwar gedachtet mir Böses zu tun, aber Gott hat es zum Guten gewendet, dass er täte, was jetzt am Tage ist: ein grosses Volk am Leben zu erhalten.

      21. So fürchtet euch nun nicht! Ich will für euch und eure Kindlein sorgen. Und er tröstete sie und redete ihnen freundlich zu.

      22. So blieb Joseph in Ägypten, er und seines Vaters Haus, und er lebte 110 Jahre.

      23. Und Joseph sah von Ephraim Nachkommen bis ins dritte Geschlecht; auch wurden die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, von Joseph an Kindesstatt angenommen.

      24. Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern: Ich sterbe nun; Gott aber wird sich euer annehmen und euch aus diesem Lande hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.

      25. Und Joseph nahm einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Wenn sich Gott euer annehmen wird, so führet meine Gebeine von hier mit hinauf.

      26. Darnach starb Joseph, 110 Jahre alt; und man balsamierte ihn ein und legte ihn in Ägypten in einen Sarg.

      Kapitel: 1