Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

Читать онлайн.
Название Lederstrumpf
Автор произведения Джеймс Фенимор Купер
Жанр Языкознание
Серия Klassiker bei Null Papier
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783962813444



Скачать книгу

werden würde, was es enthielt, das angebotene Lösegeld mit eingeschlossen, und dazu noch im Besitz der schon gewonnenen Vorteile bleiben. Eine Vorsichtsmaßregel der Art schien durchaus notwendig; denn jetzt, nachdem man die große Anzahl der Irokesen kannte, durfte man kaum hoffen, einem nächtlichen Angriff mit Erfolg zu widerstehen. Es erschien als unmöglich, den Feind zu hindern, sich der Canoe’s und der Arche zu bemächtigen, und die letztere selbst gab dann schon den Angreifern einen Anhalt, wo sie gegen Kugeln so gut geschützt waren, wie die im Gebäude befindlichen Personen. Einige Minuten dachten beide Männer daran, die Arche in dem seichten Wasser zu versenken, oder die Canoe’s in das Haus zu bringen, und sich ganz auf den Schuss, den das Castell biete, zu verlassen. Aber nähere Erwägung überzeugte sie, dass am Ende dies Auskunftsmitttel fehlschlagen würde. Es war so leicht, auf dem Lande Baumstämme zu sammeln, und einen Floß von beinahe jeder beliebigen Größe zu bauen, dass es als gewiss erschien, die Irokesen, nachdem sie einmal an solche Mittel gedacht, würden mit allem Ernste sich darauf legen, so lange sie die sichre Aussicht hatten, durch Beharrlichkeit ihren Zweck zu erreichen. Nach reiflicher Überlegung und Erwägung aller Rücksichten vereinigten sich die zwei jungen Anfänger in der Kriegskunst der Wälder in der Ansicht, dass die Arche das einzige brauchbare Mittel zur Rettung darbiete. Sobald diese Entscheidung gefasst war, wurde sie Judith mitgeteilt. Das Mädchen hatte keine ernstliche Einwendung dagegen zu machen, und dann beeilten sich alle Vier, die zur Ausführung des Planes nötigen Maßregeln zu ergreifen.

      Der Leser wird leicht ermessen, dass Floating Toms weltliche Güter von keinem großen Wert waren. Ein paar Betten, einige Kleidungsstücke, die Waffen und Munition, einige Küchengeräte, nebst dem geheimnisvollen, nur erst halb untersuchten Schranke, – das machte die wichtigsten Artikel aus. Dies alles ward bald ausgeräumt, nachdem man die Arche an die östliche Seite des Hauses gezogen, sodass man den Transport bewerkstelligen konnte, ohne von der Küste aus gesehen zu werden. Man erachtete es für unnötig, die schwereren und gröberen Stücke des Haushaltes zu verrücken, da man ihrer auf der Arche nicht bedurfte, und sie an sich wenig Wert hatten. Da große Vorsicht erforderlich war bei der Hinüberschaffung der verschiednen Gegenstände, von denen die meisten durch ein Fenster den Weg nehmen mussten, weil man dies Vornehmen geheim halten wollte, brauchte es zwei oder drei Stunden, bis alles ins Werk gesetzt war. Nach Ablauf dieser Zeit erschien auch wieder der Floß, wie er von der Küste abstieß. Wildtöter griff augenblicklich nach dem Fernglas, mittelst dessen er wahrnahm, dass zwei Krieger, die jedoch unbewaffnet schienen, sich darauf befanden. Die Bewegung des Floßes war langsam, und hierin lag einer der großen Vorteile für die Inhaber der Arche bei einem etwaigen künftigen Zusammenstoß, denn die Bewegungen von dieser waren vergleichungsweise leicht und schnell. Da man Zeit hatte, die Vorkehrungen zu treffen zum Empfang der zwei gefährlichen Gäste, wurde alles dazu in Bereitschaft gesetzt, lang ehe sie nahe genug herankamen, um angerufen zu werden. Schlange und die Mädchen zogen sich in das Gebäude zurück, wo sich Jener in die Nähe der Türe, wohl mit Büchsen versehen, aufstellte, während Judith durch eine Scharte den weitern Verlauf beobachtete. Wildtöter aber hatte einen Stuhl an den Rand der Plattform gestellt, auf dem Punkt gegen welchen der Floß zu steuerte, und hatte sich darauf gesetzt, die Büchse nachlässig zwischen die Beine gelehnt.

      Als der Floß näher kam, wurden alle der Gesellschaft im Castell zur Verfügung stehenden Mittel aufgeboten, um sich zu vergewissern, ob die nahenden Gäste Feuerwaffen hätten. Weder Wildtöter noch Chingachgook konnten solche entdecken; Judith aber, die dem bloßen Auge nicht trauen wollte, schob das Fernglas durch die Scharte und richtete es gegen die Schierlingstannenzweige, die zwischen den zwei Baumstämmen des Floßes lagen, eine Art Fußboden, so wie einen Sitz für die Ruderer bildend. Als der schwerfällige Floß auf fünfzig Fuß sich genähert, rief Wildtöter die Huronen an, hieß sie das Rudern einstellen, da er nicht gesonnen sei, sie landen zu lassen. Natürlich mussten sie sich darein ergeben, und die beiden grimmig aussehenden Krieger verließen ihre Sitze, obgleich der Floß noch immer weiter rückte, bis er der Plattform noch viel näher gekommen war.

      Seid Ihr Häuptlinge? fragte Wildtöter mit Würde. Seid Ihr Häuptlinge? Oder haben mir die Mingo’s Krieger ohne Namen geschickt bei einer solchen Sendung? Wenn dies ist, denn je eher Ihr umkehrt, desto eher kann ein Solcher kommen, mit dem ein Krieger unterhandeln kann.

      Hugh! rief der Ältere von den beiden Männern auf dem Floße, und ließ seine glühenden Augen über die verschiednen Gegenstände hinrollen, die man im Castell und rings umher sah, mit einer Lebhaftigkeit, welche bewies, wie Wenig ihm entging. Mein Bruder ist sehr stolz, aber Rivenoak (gespaltene Eiche) ist ein Name, der einen Delawaren erblassen macht.

      Das ist wahr, oder es ist eine Lüge, Rivenoak, wie es sich trifft; aber ich werde schwerlich bleich werden, sintemal ich bleich geboren bin. Was ist Eure Sendung, und warum kommt Ihr unter leichte Rinden-Canoe’s auf Stämmen, die nicht einmal ausgehöhlt sind?

      Die Irokesen sind keine Enten, dass sie auf dem Wasser schreiten könnten. Mögen die Bleichgesichter ihnen ein Canoe geben, dann werden sie in einem Canoe kommen.

      Das ist wohl vernünftig, wird aber schwerlich geschehen. Wir haben nur vier Canoe’s, und da wir unsrer Vier sind, kommt auf jeden nur eines. Wir danken Euch indessen für den Antrag obschon wir so frei sind, ihn nicht anzunehmen. Ihr seid willkommen, Irokese, auf Euren Baumstämmen.

      Danke Euch – mein junger Bleichgesichtkrieger – er hat schon einen Namen gewonnen – wie nennen ihn die Häuptlinge?

      Wildtöter besann sich einen Augenblick, und ein Anflug von Stolz und menschlicher Schwäche zuckte durch seine Seele. Er lächelte, murmelte zwischen den Zähnen, schaute dann stolz auf, und sagte:

      Mingo, wie alle, die jung und tüchtig sind, bin ich zu verschiednen Zeiten unter verschiednen Namen bekannt gewesen. Einer Eurer Krieger, dessen Geist aufflog zu den glücklichen Jagdrevieren Eures Volkes erst gestern Morgen, meinte, ich verdiente unter dem Namen Falkenauge bekannt zu werden, und das, weil mein Gesicht zufällig rascher war als das seinige, als es Leben und Tod zwischen uns galt.

      Chingachgook, der auf alles was vorging, aufmerksam lauschte, hörte und verstand diesen Beweis einer vorübergehenden Schwäche seines Freundes, und bei einer spätern Gelegenheit fragte er ihn genauer aus über den ganzen Hergang auf der Küste, wo Wildtöter zuerst einem Menschen das Leben genommen. Nachdem er die ganze Wahrheit herausbekommen, ermangelte er nicht, alles dem Stamme mitzuteilen, und von dieser Zeit an war der junge Jäger allgemein bekannt bei den Delawaren unter einem so ehrenvoll erworbenen Namen. Da jedoch dies später fällt, als alle Begebenheiten dieser Erzählung, werden wir den jungen Jäger fortwährend mit dem Namen bezeichnen, unter welchem wir ihn zuerst dem Leser vorgeführt haben. Der Irokese war nicht weniger betroffen über die prahlende Aussage des weißen Mannes. Er wusste von dem Tod seines Kameraden und verstand die Anspielung ohne Schwierigkeit: denn die Begegnung des Siegers und seines Opfers bei dieser Gelegenheit war von mehreren Wilden auf der Küste des See’s gesehen worden, welche an verschiednen Punkten dicht am Saum der Gebüsche waren ausgestellt gewesen, um die auf dem See treibenden Canoe’s zu beobachten, aber nicht Zeit gehabt hatten, die Szene des Kampfes zu erreichen, ehe der Sieger sich zurückgezogen. Die Wirkung war bei diesem rohen Wesen des Waldes ein Ausruf der Überraschung; dann folgte ein Lächeln der Höflichkeit und ein Winken mit der Hand, wie es asiatischer Diplomatie würde Ehre gemacht haben. Die beiden Irokesen besprachen sich miteinander in leisem Tone, und beide traten auf das der Plattform nächstgelegene Ende des Floßes.

      Mein Bruder Falkenauge hat eine Botschaft zu den Huronen gesandt, begann wieder Rivenoak, und sie hat ihre Herzen sehr froh gemacht. Sie hören, er hat Bilder von Tieren mit zwei Schwänzen! Will er sie seinen Freunden zeigen?

      Feinden, wäre wahrer, versetzte Wildtöter, aber das Wort ist nicht die Sache, und schadet Wenig. Hier ist eines von den Bildern; ich werfe es Euch hinunter auf Treu und Glauben des Vertrags. Wird es nicht zurückgegeben, so wird die Büchse die Sache zwischen uns ins Reine bringen.

      Die Irokesen schienen mit den Bedingungen zufrieden, und Wildtöter stand auf, und schickte sich an, einen der Elephanten auf den Floß zu werfen, wobei beide Teile alle erforderliche Vorsicht anwandten, um dessen Verlust zu verhüten. Da Übung die Menschen in solchen Dingen geschickt macht, war die kleine Figur von Elfenbein bald aus einer Hand in die andere glücklich überliefert; und dann folgte auf dem Floß eine