Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Название Lederstrumpf
Автор произведения Джеймс Фенимор Купер
Жанр Языкознание
Серия Klassiker bei Null Papier
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783962813444



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Delawaren erkaufen!

      Ja, das würde er, wie jeder wissen muss, der die Natur der Rothäute kennt, versetzte Wildtöter, aber der Mann, der falsches Geld in Umlauf setzt, Schlange, ist so schlimm, als der, der es münzt. Habt Ihr je von einem rechten Indianer gehört, der es nicht verschmähen würde, einen Iltiß für einen ächten Marder zu verkaufen, oder ein Stinktier für einen Biber auszugeben? Ich weiß, dass wenige von diesen Götzenbildern, vielleicht einer von diesen Elephanten Viel ausrichten würde, dem armen Thomas Hutter die Freiheit zu erkaufen, aber es läuft gegen das Gewissen, solches falsche Geld in Umlauf zu bringen. Vielleicht kein indianischer Stamm hier herum ist eigentlich götzendienerisch; aber einige kommen dem so nahe, dass weiße Gaben sich wohl hüten müssen, sie in ihrem Irrtum zu ermutigen.

      Wenn Götzendienerei eine Gabe ist, Wildtöter, und Gaben das sind, wofür Ihr sie zu halten scheint, so kann Götzendienerei bei solchen Leuten schwerlich Sünde sein, sagte Judith mit mehr Keckheit als Unterscheidungskraft.

      Gott verleiht Keinen von seinen Geschöpfen solche Gaben, versetzte der Jäger ernsthaft. Er muss angebetet werden, unter einem oder dem anderen Namen, und nicht Kreaturen von Metall oder Elfenbein. Es ist gleichgültig, ob der Vater von Allen Gott genannt wird, oder Manitou, Gottheit oder Großer Geist, er ist nichtsdestoweniger unser gemeinsamer Herr und Schöpfer; auch trägt es nicht Viel aus, ob die Seelen der Gerechten ins Paradies kommen, oder in die glücklichen Jagdreviere, da Er ja jeden seinen Weg schicken kann, wie es seiner Gnade und Weisheit beliebt; aber es empört mein Blut, wenn ich menschliche Sterbliche so in Finsternis und Wahn befangen sehe, dass sie Erde oder Holz, oder Knochen – Dinge von ihren eignen Händen geformt – zu bewegungslosen, sinnlosen Bildern gestalten, und dann vor ihnen niederfallen, und sie wie eine Gottheit anbeten!

      Am Ende, Wildtöter, sind alle diese elfenbeinernen Figuren gar keine Götzenbilder. Ich erinnere mich jetzt einen der Offiziere der Garnison gesehen zu haben mit einem Spiel: Fuchs und Gänse, in ähnlicherweise verfertigt wie diese; und da ist etwas Hartes in Tuch eingewickelt, das vielleicht zu den Götzenbildern gehört.

      Wildtöter nahm das Päckchen, das ihm das Mädchen reichte, machte es auf, und fand darin das Schachbrett. Wie die Figuren war es groß, prächtig, und mit Ebenholz und Elfenbein eingelegt. Nachdem dies alles in Verbindung gebracht wurde, trat der Jäger, obwohl nicht ohne viele Bedenklichkeiten, allmälig Judiths Ansicht bei, und gab am Ende zu, die vermeintlichen Götzenbilder müssten wohl nur die seltsam geschnitzten Figuren eines unbekannten Spieles sein. Judith besaß so viel Takt, ihren Sieg mit großer Mäßigung zu benutzen; auch spielte sie nie auch nur aufs entfernteste auf den komischen Irrtum ihres Freundes an.

      Diese Entdeckung der Bestimmung der so seltsam aussehenden kleinen Figuren brachte die Angelegenheit des zu bietenden Lösegeldes ins Reine. Es ward allgemein anerkannt – und alle waren mit dem Geschmack und den Schwächen der Indianer vertraut – dass Nichts ohne Zweifel die Habsucht der Irokesen mehr reizen würde, als namentlich die Elephanten. Zum Glück waren alle vier Türme unter den vorhandenen Stücken, und es ward endlich beschlossen, diese vier türmetragenden Tiere sollten das anzubietende Lösegeld ausmachen. Die übrigen Figuren, so wie auch alle anderen Artikel in dem Schranke sollten versteckt gehalten, und nur im äußersten Notfall zu Hilfe genommen werden. Sobald diese Präliminarien ins Reine gebracht waren, wurde alles, außer den zum Lösegeld bestimmten Artikeln sorgfältig wieder in den Schrank gepackt, und alle Bedeckungen wurden wieder hineingesteppt, wie man sie gefunden; und es war ganz wohl möglich, dass, wenn Hutter wieder in den Besitz des Castells gesetzt werden konnte, er darin den übrigen Rest seiner Tage verlebte, ohne auch nur den Eingriff zu argwohnen, den man sich an dem Geheimnis des Schranks erlaubt hatte. Die zersprungene Pistole hätte am ehesten das Geheimnis verraten können, aber diese ward neben die ihr entsprechende hingelegt, und alles ward zusammengedrückt, wie es zuvor gewesen; ein halb Dutzend Päcke unten auf dem Boden des Schranks waren gar nicht geöffnet worden. Nachdem dies geschehen, wurde der Deckel herabgesenkt, die Schlösser wieder vorgelegt, und der Schlüssel umgedreht. Dieser wurde dann wieder in die Tasche gesteckt, aus der man ihn herausgenommen.

      Mehr als eine Stunde verging, bis man sich über das nun einzuschlagende Verfahren vereinigt und alles wieder an seinen Ort gebracht hatte. Die Pausen, während deren man sich besprach, waren häufig; und Judith, die ein lebhaftes Wohlgefallen an der offenen, unverhehlten Bewunderung hatte, womit Wildtöters ehrliches Auge in ihr schönes Antlitz schaute, fand mit einer Gewandtheit, die der weiblichen Koketterie angeboren scheint, Mittel, die Unterhaltung zu verlängern. Wildtöter schien in der Tat der Erste zu sein, dem es einfiel, wie viel Zeit man so vergeude, und der die Aufmerksamkeit seiner Genossen auf die Notwendigkeit hinlenkte, Etwas zu tun, um den Auslösungsplan in Ausführung zu bringen. Chingachgook war in Hutter’s Schlafzimmer geblieben, wohin man die Elephanten gebracht hatte, um sein Auge an den Bildern so wunderbarer und so neuer Tiere zu weiden. Vielleicht sagte ihm ein instinktmäßiges Gefühl, seine Gegenwart würde seinen Genossen nicht so erwünscht sein, als wenn er sich entfernt halte; denn Judith beobachtete nicht viel Zurückhaltung in der Kundgebung ihrer Vorliebe, und der Delaware hatte es nicht bis zur Verlobung gebracht, ohne sich auch einige Kenntnisse der Symptome der ›großen Leidenschaft‹ zu erwerben.

      Nun, Judith, sagte Wildtöter aufstehend, nachdem die Besprechung weit länger gedauert hatte, als er selbst ahnte, es ist angenehm, mit Euch zu plaudern und alle diese Dinge ins Reine zu bringen, aber die Pflicht ruft uns anders wohin. Diese ganze Zeit her sind Hurry und Euer Vater, Nichts zu sagen von Hetty –

      Dies Wort ward dem Redenden im Mund abgeschnitten, denn in diesem entscheidenden Augenblick hörte man einen leichten Schritt auf der Plattform oder dem Torhof, eine menschliche Gestalt beschattete die Türe – und die zuletzt genannte Person stand vor ihm. Der leise Ausruf, welcher Wildtötern entschlüpfte, und Judiths schwaches Kreischen waren kaum über ihre Lippen, als ein indianischer Jüngling, zwischen fünfzehn und siebzehn Jahren, neben ihr stand. Das Eintreten dieser beiden war, da sie Mokkassins an den Füßen hatten, fast ohne alles Geräusch erfolgt; aber so unerwartet und verstohlen sie sich jetzt näherten, vermochten sie doch Wildtöters Selbstbeherrschung nicht zu erschüttern. Sein erstes war, dass er schnell auf delawarisch zu seinem Freunde sprach und ihn warnte, sich versteckt zu halten und auf der Hut zu sein; das Nächste, dass er an die Tür trat, um sich von dem Umfang der Gefahr zu vergewissern. Niemand sonst jedoch war gekommen; und ein einfaches Fahrzeug, in Gestalt eines Floßes, das neben der Arche schwamm, erklärte sofort, auf welche Art Hetty herangekommen. Zwei gefallene und trockne, und daher schwimmende Tannenstämme waren zusammengebunden mit Pflöcken und Weiden, und eine kleine Plattform von Flusskastanienholz war kunstlos darauf angebracht. Hier hatte Hetty auf einem Holzscheit gesessen, während der junge Irokese das rohe und schwerbewegliche, aber vollkommen sichere Fahrzeug von der Küste hierher ruderte. Sobald Wildtöter diesen Floß genau ins Auge gefasst und sich versichert hatte, dass sonst Nichts in der Nähe war, schüttelte er den Kopf und murmelte in seiner Art, mit sich selbst zu reden:

      Das kommt dabei heraus, wenn man in andrer Leute Schränken wühlt! Wären wir aufmerksam und wachsam gewesen, so hätte nie eine solche Überraschung stattfinden können: und dass uns diesen Streich ein Knabe spielt, zeigt uns, was wir zu erwarten haben, wenn die alten Krieger selbst sich recht daran machen, ihre Tücken auszuführen. Indes, es bahnt uns den Weg zu einer Unterhandlung über das Lösegeld, und ich will hören, was Hetty zu sagen hat.

      Judith zeigte, sobald ihre Überraschung und ihr Schrecken ein wenig sich gelegt hatten, eine geziemende, zärtliche Freude über die Rückkunft ihrer Schwester. Sie drückte sie an ihre Brust und küsste sie, wie ihre Gewohnheit gewesen in den Tagen ihrer Kindheit und Unschuld. Hetty selbst war weniger ergriffen; denn für sie gab es keine Überraschung, und ihre Nerven waren gestählt durch die Reinheit und Heiligkeit ihres Bestrebens. Auf ihrer Schwester Bitte setzte sie sich, und begann eine Erzählung ihrer Abenteuer, seit sie sich getrennt hatten. Ihre Erzählung fing gerade an, als Wildtöter zurückkehrte, und auch er wurde ein aufmerksamer Zuhörer, während der junge Irokese nahe an der Türe stand, anscheinend so gleichgültig gegen alles was vorging, wie einer ihrer Pfosten.

      Die Erzählung des Mädchens war klar genug, bis sie zu dem Zeitpunkt gelangte, wo wir sie in dem Lager verließen, nach der Besprechung mit den Häuptlingen und bis zu dem Augenblick, wo Hist sie so plötzlich verließ, wie oben angegeben.