Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Название Lederstrumpf
Автор произведения Джеймс Фенимор Купер
Жанр Языкознание
Серия Klassiker bei Null Papier
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783962813444



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von weit besserem Stoff und vorzüglicherer Arbeit, als alles Ähnliche, was er früher gesehen. Das Holz war dunkel, edel und war einmal trefflich poliert gewesen, obgleich die Behandlung, die er musste erfahren haben, wenig Glanz mehr übrig gelassen, und verschiedne Schrammen und Rissen die herben Collisionen verrieten, in welche er mit noch härtern Gegenständen geraten war. Die Ecken waren stark mit Stahl beschlagen, sorgfältig und reich gearbeitet, während die Schlösser, deren er nicht weniger als drei hatte, und die Bänder von einer Arbeit und Façon waren, welche selbst in einem Magazin von ausgezeichneten Meubles Aufmerksamkeit erregt haben würde. Der Schrank war auch groß; und als Wildtöter aufstand, und ihn von der einen Seite an seiner massiven Handhabe aufzuheben versuchte, fand er, dass die Schwere vollkommen der äußern Erscheinung entsprach.

      Habt Ihr je diesen Schrank geöffnet gesehen, Judith, fragte der junge Mann mit der Freimütigkeit des Grenzers, denn von Zartgefühl in solchen Dingen wussten die Leute auf der äußersten Grenzmarke der Zivilisation in jenen Tagen Wenig, wie vielleicht auch jetzt noch.

      Nie. Vater hat ihn nie in meiner Gegenwart geöffnet, wenn er ihn überhaupt je öffnet. Kein Mensch hier hat je seinen Deckel gehoben gesehen, wenn nicht Vater, auch weiß ich von ihm nicht einmal, ob er ihn so gesehen.

      Da irrst du dich, Judith, versetzte Hetty ruhig, Vater hat den Deckel aufgemacht, und ich habe es mit angesehen.

      Ein Gefühl männlichen Stolzes hielt Wildtöters Mund geschlossen; denn während er sich nicht bedacht hätte, in seinen Fragen an die ältere Schwester weit über die Grenzen der Schicklichkeit, nach unsern Begriffen, hinauszugehen, empfand er doch gerechte Bedenklichkeiten, den vielleicht nicht ganz ehrenhaften Vorteil zu benützen, welchen der schwache Verstand der jüngern ihm darbot. Judith indessen, die keine solche Rücksichten zu nehmen hatte, wandte sich rasch zu ihrer Schwester und verfolgte das Gespräch:

      Wann und wo hast du den Schrank offen gesehen, Hetty?

      Hier – und zu wiederholten Malen; Vater öffnet ihn oft, wenn du weg bist, beachtet es aber gar nicht, wenn ich da bin, und alles, was er tut, sehe, und alles höre, was er sagt.

      Und was tut er, und was sagt er?

      Das kann ich dir nicht sagen, Judith, versetzte die andere mit leiser aber entschlossener Stimme, Vaters Geheimnisse sind nicht meine Geheimnisse.

      Geheimnisse! das ist noch seltsamer, Wildtöter, dass Vater sie Hetty sagen sollte, und mir nicht!

      Dazu hat er guten Grund, Judith, obgleich du diesen nicht erfahren sollst. Vater ist nicht hier, um selbst zu antworten, und ich werde nicht Mehr davon sagen.

      Judith und Wildtöter waren überrascht, und etwa eine Minute lang schien die Erstere gekränkt und traurig. Plötzlich jedoch sich wieder fassend, wandte sie sich von ihrer Schwester weg, als fühlte sie Mitleid mit ihrer Schwäche, und sagte, zu dem jungen Mann sich wendend:

      Ihr habt mir Eure Geschichte erst halb erzählt, und da abgebrochen, wo Ihr in dem Canoe zu schlafen anfingt – oder vielmehr, wo Ihr aufstandet, um auf das Schreien des Wasservogels zu lauschen. Auch wir haben das Geschrei der Wasserhühner gehört, und gedacht, es möge wohl einen Sturm bedeuten, obgleich wir auf diesem See und zu dieser Jahrszeit wenig Gewitter zu haben pflegen.

      Die Winde blasen und die Stürme heulen, wie es Gott gefällt, bald zu dieser, bald zu jener Jahrszeit, versetzte Wildtöter, und die Wasservögel lassen sich hören nach ihrer Natur. Besser wäre es, wenn die Menschen ebenso ehrlich und offen wären. Nachdem ich aufgestanden, um den Vögeln zu lauschen, und merkte, dass es nicht Hurry’s Signal sein könne, legte ich mich nieder und schlief. Als der Tag anbrach, war ich auf und munter, wie gewöhnlich, und dann eilte ich den beiden Canoe’s nach, damit nicht die Mingo’s sich ihrer bemächtigten.

      Ihr habt uns nicht alles erzählt, Wildtöter, sagte Judith ernst. Wir haben Büchsen knallen gehört unter dem östlichen Berge; die Echo’s waren voll und lang, und folgten so bald auf den Knall, dass die Gewehre auf der Küste, oder ganz nahe dabei müssen abgefeuert worden sein. Unser Ohr ist an diese Zeichen gewohnt und lässt sich nicht täuschen.

      Es hat seine Pflicht getan, Mädchen, diesmal; ja, es hat seine Pflicht getan. – Es sind diesen Morgen Büchsen angelegt worden, ja, und auch abgedrückt, obwohl nicht so oft, als hätte geschehen können. Ein Krieger ist nach seinen glücklichen Jagdrevieren gegangen, und das ist das Ganze. Von einem Mann von weißem Blut und weißen Gaben ist nicht zu erwarten, dass er sich seiner Taten rühme und mit Skalpen prange.

      Judith hörte beinahe atemlos zu; und als Wildtöter in seiner ruhigen, bescheidenen Weise geneigt schien, den Gegenstand zu verlassen, stand sie auf, schritt durch das Gemach, und setzte sich neben ihn. Das Benehmen des Mädchens hatte nichts Zudringliches und Keckes, obwohl es den lebhaften Instinkt weiblicher Neigung und das sympathisirende Wohlwollen weiblichen Interesses verriet. Sie ergriff sogar die harte Hand des Jägers und drückte sie mit ihren beiden Händen, vielleicht halb unbewusst, während sie ihm ernst und sogar vorwurfsvoll in sein sonnverbranntes Antlitz schaute.

      Ihr habt mit den Wilden gekämpft, Wildtöter, einzeln, ganz allein! sagte sie. Vom Wunsch beseelt, uns zu beschützen – Hetty – mich vielleicht, habt Ihr tapfer mit dem Feind gekämpft, ohne dass ein Auge nahe war, Euch zu Taten zu ermutigen, oder Euern Fall mitanzusehen, hätte es der Vorsehung gefallen, ein so großes Unglück zuzugeben!

      Ich habe gekämpft, Judith; ja, ich habe mit dem Feind gekämpft, und das zum ersten Mal in meinem Leben. Diese Sachen müssen sein, und sie geben einem ein gemischtes Gefühl von Kummer und Triumph. Menschliche Natur ist eine kampfsüchtige Natur, glaub’ ich, da alle Nationen in der Schlacht töten, und wir müssen unsern Rechten und Gaben treu bleiben. Was bis jetzt geschehen, ist nicht Viel; aber sollte Chingachgook diesen Abend bei dem Felsen eintreffen, wie zwischen uns verabredet ist, und ich ihn, ohne dass die Wilden es merken, dort wegholen können, oder, wenn sie es auch merken, ihren Wünschen und Absichten zum Trotz: dann dürfen wir alle wohl einer Art von Krieg entgegen sehen, ehe die Mingo’s sich des Castells, der Arche, oder Eurer bemächtigen sollen.

      Wer ist dieser Chingachgook? woher kommt er? und warum kommt er hierher?

      Diese Fragen sind natürlich und recht, denke ich, obgleich der Jüngling in seiner Gegend schon einen großen Namen hat, Chingachgook ist dem Blute nach ein Mohikaner, nach alter Gewohnheit zu den Delawaren sich haltend, wie dies bei den Meisten seines Stammes der Fall ist; denn dieser ist längst durch das Überhandnehmen unsrer Farbe gebrochen und zertrümmert worden. Er ist von der Familie der großen Häuptlinge: Uncas, sein Vater, ist der angesehenste Krieger und Ratgeber seines Volkes gewesen. Selbst der alte Tamenund ehrt Chingachgook, obgleich man ihn noch für zu jung hält, im Kriege anzuführen; und dann ist der Stamm so zerstreut und geschwächt, dass die Häuptlingschaft unter ihnen wenig Mehr, als ein bloßer Name ist. Nun, nachdem dieser Krieg ernstlich begonnen, verabredeten wir, ich und der Delaware, uns diesen Abend zur Stunde des Sonnenuntergangs an dem Bestellungs-Felsen, am Ende eben dieses See’s zu treffen, in der Absicht, unsern ersten Kriegszug gegen die Mingo’s zu unternehmen. Warum wir gerade diesen Weg eingeschlagen, ist unser Geheimnis; aber nachdenkliche junge Männer auf dem Kriegspfad tun, wie Ihr Euch wohl denken könnt, Nichts ohne Berechnung und Absicht.

      Ein Delaware kann keine feindselige Absichten gegen uns haben, sagte Judith nach augenblicklichem Bedenken, und Euch kennen wir als einen Freund.

      Verrat ist das letzte Verbrechen, hoffe ich, dessen man mich wird anklagen können, versetzte Wildtöter, gekränkt durch den Schatten von Misstrauen, der durch Judiths Seele geflogen war, und am wenigsten Verrat gegen meine eigne Farbe!

      Niemand hat Argwohn gegen Euch, Wildtöter, rief das Mädchen mit Heftigkeit. Nein – nein – Euer ehrliches Gesicht würde hinlängliche Bürgschaft für die Wahrheit von tausend Herzen sein! Wenn alle Männer so redliche Jungen hätten, und nicht versprächen, was sie doch nicht zu erfüllen gemeint sind, würde weniger Unrecht in der Welt geschehen, und schöne Federn und Scharlachröcke würden nicht als Entschuldigungen für Niederträchtigkeit und Betrug gelten.

      Das Mädchen sprach mit heftigem, sogar krampfhaftem Gefühl, und ihre schönen Augen, gewöhnlich so sanft und anlockend, sprühten Feuer, als sie schloss. Wildtöter konnte