Gedichte. Фридрих Шиллер

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Название Gedichte
Автор произведения Фридрих Шиллер
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788027207459



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theoretischem Feld ist weiter nichts mehr zu finden;

      Aber der praktische Satz gilt doch: du kannst, denn du sollst!

      Lehrling

      Dacht' ich's doch! Wissen sie nichts Vernünftiges mehr zu erwiedern,

      Schieben sie's einem geschwind in das Gewissen hinein.

      David Hume

      Rede nicht mit dem Volk! Der Kant hat sie alle verwirret.

      Mich frag', ich bin mir selbst auch in der Hölle noch gleich.

      Rechtsfrage

      Jahre lang schon bedien' ich mich meiner Nase zum Riechen;

      Hab' ich denn wirklich an sie auch ein erweisliches Recht?

      Puffendorf

      Ein bedenklicher Fall! Doch die erste Possession scheint

      Für dich zu sprechen, und so brauche sie immerhin fort!

      Gewissensscrupel

      Gerne dien' ich den Freunden, doch thu' ich es leider mit Neigung,

      Und so wurmt es mir oft, daß ich nicht tugendhaft bin.

      Entscheidung

      Da ist kein anderer Rath, du mußt suchen, sie zu verachten,

      Und mit Abscheu alsdann thun, wie die Pflicht dir gebeut.

      Die Antike an den nordischen Wanderer

      Über Ströme hast du gesetzt und Meere durchschwommen,

      Über der Alpen Gebirg trug dich der schwindlichte Steg,

      Mich in der Nähe zu schaun und meine Schöne zu preisen,

      Die der begeisterte Ruf rühmt durch die staunende Welt;

      Und nun stehst du vor mir, du darfst mich Heil'ge berühren,

      Aber bist du mir jetzt näher, und bin ich es dir?

      Der Homeruskopf als Siegel

      Treuer alter Homer, dir vertrau' ich das zarte Geheimniß;

      Um der Liebenden Glück wisse der Sänger allein.

      Hero und Leander

      Seht ihr dort die altergrauen

      Schlösser sich entgegenschauen,

      Leuchtend in der Sonne Gold,

      Wo der Hellespont die Wellen

      Brausend durch der Dardanellen

      Hohe Felsenpforte rollt?

      Hört ihr jene Brandung stürmen,

      Die sich an den Felsen bricht?

      Asien riß sie von Europen;

      Doch die Liebe schreckt sie nicht.

      Heros und Leanders Herzen

      Rührte mit dem Pfeil der Schmerzen

      Amors heil'ge Göttermacht.

      Hero, schön wie Hebe blühend,

      Er, durch die Gebirge ziehend

      Rüstig, im Geräusch der Jagd.

      Doch der Väter feindlich Zürnen

      Trennte das verbundne Paar,

      Und die süße Frucht der Liebe

      Hing am Abgrund der Gefahr.

      Dort auf Sesto's Felsenthurme,

      Den mit ew'gem Wolkensturme

      Schäumend schlägt der Hellespont,

      Saß die Jungfrau, einsam grauend,

      Nach Abydos' Küste schauend,

      Wo der Heißgeliebte wohnt.

      Ach, zu dem entfernten Strande

      Baut sich keiner Brücke Steg,

      Und kein Fahrzeug stößt vom Ufer;

      Doch die Liebe fand den Weg.

      Aus des Labyrinthes Pfaden

      Leitet sie mit sicherm Faden,

      Auch den Blöden macht sie klug,

      Beugt ins Joch die wilden Thiere,

      Spannt die feuersprühnden Stiere

      An den diamantnen Pflug.

      Selbst der Styx, der neunfach fließet,

      Schließt die Wagende nicht aus;

      Mächtig raubt sie das Geliebte

      Aus des Pluto finsterm Haus.

      Auch durch des Gewässers Fluthen

      Mit der Sehnsucht feur'gen Gluthen

      Stachelt sie Leanders Muth.

      Wenn des Tages heller Schimmer

      Bleichet, stürzt der kühne Schwimmer

      In des Pontus finstre Fluth,

      Theilt mit starkem Arm die Woge,

      Strebend nach dem theuren Strand,

      Wo, auf hohem Söller leuchtend,

      Winkt der Fackel heller Brand.

      Und in weichen Liebesarmen

      Darf der Glückliche erwarmen

      Von der schwer bestandnen Fahrt

      Und den Götterlohn empfangen,

      Den in seligem Umfangen

      Ihm die Liebe aufgespart,

      Bis den Säumenden Aurora

      Aus der Wonne Träumen weckt

      Und ins kalte Bett des Meeres

      Aus dem Schooß der Liebe schreckt.

      Und so flohen dreißig Sonnen

      Schnell, im Raub verstohlner Wonnen,

      Dem beglückten Paar dahin,

      Wie der Brautnacht süße Freuden,

      Die die Götter selbst beneiden,

      Ewig jung und ewig grün.

      Der hat nie das Glück gekostet,

      Der die Frucht des Himmels nicht

      Raubend an des Höllenflusses

      Schauervollem Rande bricht.

      Hesper und Aurora zogen

      Wechselnd auf am Himmelsbogen;

      Doch die Glücklichen, sie sahn

      Nicht den Schmuck der Blätter fallen,

      Nicht aus Nords beeisten Hallen

      Den ergrimmten Winter nahn.

      Freudig sahen sie des Tages

      Immer kürzern, kürzern Kreis;

      Für das längre Glück der Nächte

      Dankten sie bethört dem Zeus.

      Und es gleichte schon die Wage

      An dem Himmel Nächt' und Tage,

      Und die holde Jungfrau stand

      Harrend auf dem Felsenschlosse,

      Sah hinab die Sonnenrosse

      Fliehen an des Himmels Rand.

      Und das Meer lag still und eben,

      Einem reinen Spiegel gleich,

      Keines Windes leises Weben

      Regte das krystallne Reich.

      Lustige