Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Название Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr
Автор произведения Иоганн Вольфганг фон Гёте
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788026827863



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welche Liebe,

      O welche Wonne, welcher Schmerz!

      Du gingst, ich stund und sah zur Erden

      Und sah dir nach mit nassem Blick.

      Und doch, welch Glück, geliebt zu werden.

      Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Spätere Fassung

      Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde

      Es war getan fast eh gedacht.

      Der Abend wiegte schon die Erde,

      Und an den Bergen hing die Nacht;

      Schon stand im Nebelkleid die Eiche,

      Ein aufgetürmter Riese, da,

      Wo Finsternis aus dem Gesträuche

      Mit hundert schwarzen Augen sah.

      Der Mond von einem Wolkenhügel

      Sah kläglich aus dem Duft hervor,

      Die Winde schwangen leise Flügel,

      Umsausten schauerlich mein Ohr;

      Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,

      Doch frisch und fröhlich war mein Mut:

      In meinen Adern welches Feuer!

      In meinem Herzen welche Glut!

      Dich sah ich, und die milde Freude

      Floß von dem süßen Blick auf mich;

      Ganz war mein Herz an deiner Seite

      Und jeder Atemzug für dich.

      Ein rosenfarbnes Frühlingswetter

      Umgab das liebliche Gesicht,

      Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!

      Ich hofft es, ich verdient es nicht!

      Doch ach, schon mit der Morgensonne

      Verengt der Abschied mir das Herz:

      In deinen Küssen welche Wonne!

      In deinem Auge welcher Schmerz!

      Ich ging, du standst und sahst zur Erden,

      Und sahst mir nach mit nassem Blick:

      Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!

      Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Neue Liebe Neues Leben

      Herz, mein Herz, was soll das geben?

      Was bedränget dich so sehr?

      Welch ein fremdes, neues Leben!

      Ich erkenne dich nicht mehr.

      Weg ist alles, was du liebtest,

      Weg, warum du dich betrübtest,

      Weg dein Fleiß und deine Ruh –

      Ach, wie kamst du nur dazu!

      Fesselt dich die Jugendblüte,

      Diese liebliche Gestalt,

      Dieser Blick voll Treu und Güte

      Mit unendlicher Gewalt?

      Will ich rasch mich ihr entziehen,

      Mich ermannen, ihr entfliehen,

      Führet mich im Augenblick,

      Ach, mein Weg zu ihr zurück.

      Und an diesem Zauberfädchen,

      Das sich nicht zerreißen läßt,

      Hält das liebe, lose Mädchen

      Mich so wider Willen fest;

      Muß in ihrem Zauberkreise

      Leben nun auf ihre Weise.

      Die Verändrung, ach, wie groß!

      Liebe! Liebe! laß mich los!

An Belinden

      Warum ziehst du mich unwiderstehlich,

      Ach, in jene Pracht?

      War ich guter Junge nicht so selig

      In der öden Nacht?

      Heimlich in mein Zimmerchen verschlossen,

      Lag im Mondenschein,

      Ganz von seinem Schauerlicht umflossen,

      Und ich dämmert ein;

      Träumte da von vollen goldnen Stunden

      Ungemischter Lust,

      Hatte schon dein liebes Bild empfunden

      Tief in meiner Brust.

      Bin ichs noch, den du bei so viel Lichtern

      An dem Spieltisch hältst?

      Oft so unerträglichen Gesichtern

      Gegenüber stellst?

      Reizender ist mir des Frühlings Blüte

      Nun nicht auf der Flur;

      Wo du, Engel, bist, ist Lieb und Güte,

      Wo du bist, Natur.

Mailied

      Wie herrlich leuchtet

      Mir die Natur!

      Wie glänzt die Sonne!

      Wie lacht die Flur!

      Es dringen Blüten

      Aus jedem Zweig

      Und tausend Stimmen

      Aus dem Gesträuch

      Und Freud und Wonne

      Aus jeder Brust.

      O Erd, o Sonne!

      O Glück, o Lust!

      O Lieb, o Liebe!

      So golden schön,

      Wie Morgenwolken

      Auf jenen Höhn!

      Du segnest herrlich

      Das frische Feld,

      Im Blütendampfe

      Die volle Welt.

      O Mädchen, Mädchen,

      Wie lieb ich dich!

      Wie blickt dein Auge!

      Wie liebst du mich!

      So liebt die Lerche

      Gesang und Luft,

      Und Morgenblumen

      Den Himmelsduft,

      Wie ich dich liebe

      Mit warmem Blut,

      Die du mir Jugend

      Und Freud und Mut

      Zu neuen Liedern

      Und Tänzen gibst.

      Sei ewig glücklich,

      Wie du mich liebst!

Mit einem gemalten BandFrühere Fassung

      Kleine Blumen, kleine Blätter

      Streuen mir mit leichter Hand

      Gute junge FrühlingsGötter

      Tändlend auf ein luftig Band.

      Zephir, nimms auf deine Flügel,

      Schlings um meiner Liebsten Kleid!

      Und dann tritt sie für den Spiegel

      Mit zufriedner Munterkeit.

      Sieht mit Rosen sich umgeben,

      Sie wie eine Rose jung.

      Einen Kuß, geliebtes Leben,

      Und ich bin belohnt genung.

      Schicksal, segne diese Triebe,

      Laß