Название | Kleine Romane und Novellen |
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Автор произведения | Александр Дюма |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
Auf Wiedersehen.
– Adieu.
Der Maltheser entfernte sich.
Bruno warf seine Pistolen von sich, setzte sich wieder auf sein Pulverfass und versank in ein tiefes Sinnen, was den jungen Araber anbelangt, so streckte er sich auf sein Tigerfell aus und blieb regungslos, indem er die Augen schloss, als ob er schliefe. Allmählich erlosch der Schein der Feuersbrunst, die Bedingungen waren angenommen.
Nach Verlauf von ungefähr einer Stunde ging die Tür des Zimmers auf; ein Mann erschien auf der Schwelle, und als er sah, dass weder Bruno noch Ali seine Ankunft gewahr würden, begann er zu husten; das war ein Mittel, seine Anwesenheit zu melden, das er auf dem Theater von Messina mit Erfolg hatte anwenden sehen.
Bruno wandte sich um.
– Ah! Sie sind es, Brigadier? sagte er lächelnd, es ist ein Vergnügen, Sie rufen zu lassen, Sie lassen nicht auf sich warten.
– Ja . . . Sie sind mir eine Viertelstunde weit von hier auf der Heerstraße begegnet, als ich mit meiner Compagnie kam . . .und sie haben mir gesagt, dass Sie mich rufen ließen.
– Das ist wahr, ich habe Ihnen beweisen wollen, dass ich ein Mann von Wort wäre.
– Bei Gott! ich wusste es wohl.
– Und da ich Ihnen versprochen habe, Sie die in Rede stehenden dreitausend Dukaten verdienen zu lassen, so habe ich Ihnen Wort halten wollen.
– Sapperment! . . .Sapperment!! . . . Supperment!!! . . . sagte der Brigadier mit zunehmender Energie.
– Was will das sagen, Kamerad?
– Das will sagen . . . das will sagen . . . dass ich diese dreitausend Dukaten auf eine andere Weise . . . an etwas anderem. . .in der Lotterie zum Beispiel, gewinnen mochte.
– Und warum das?
– Weil Sie ein Wackerer sind, und weil die Wackeren selten sind.
– Bah! was kümmert Sie das? . . .Das ist eine Beförderung für Sie, Brigadier.
– Ich weiß es wohl, antwortete Paolo mit höchst verzweifelter Miene; Sie ergeben sich also?
– Ich ergebe mich.
– Mir?
– Ihnen.
– Auf Wort?
– Auf Wort. Sie können daher sich all dieses Gesindel da entfernen lassen, mit dem ich nichts zu thun haben will.
Paolo Tommasi ging an das Fenster.
– Ihr könnt Euch Alle zurückziehen, rief er aus, ich stehe für den Gefangenen, geht, seine Gefangennahme in Messina zu melden.
Die Soldaten stießen lautes Freudengeschrei aus.
– Wenn Sie sich jetzt an den Tisch setzen wollen, sagte Bruno zu dem Brigadier, so werden wir das Abendessen beendigen, das von diesen Einfältigen unterbrochen worden ist.
– Mit Vergnügen, antwortete Paolo, denn ich habe acht Meilen in drei Stunden zurückgelegt, und ich sterbe vor Hunger und vor Durst.
– Nun denn! sagte Bruno, da Sie in so guter Stimmung sind und wir nur noch eine Nacht miteinander zuzubringen haben, so müssen wir sie vergnügt zubringen. – Ali, gehe die Damen zu holen. – Einstweilen, Brigadier, fuhr Bruno fort, indem er zwei Gläser füllte, auf Ihre Tressen als Wachtmeister! Fünf Tage nach den von uns so eben erzählten Ereignissen erfuhr der Fürst von Carini in Gegenwart der schönen Gemma, welche ihre Buße in dem Kloster der Heimsuchung beendigt hatte und die erst seit acht Tagen in die Welt zurückgekehrt war, dass seine Befehle endlich ausgeführt, dass Pascal Bruno gefangen genommen und in die Gefängnisse von Messina geführt worden wäre.
– Es ist gut, sagte er; der Fürst von Goto möge die versprochenen dreitausend Dukaten bezahlen, ihm den Prozess machen und ihn hinrichten lassen.
– O! sagte Gemma mit dieser süßen und liebkosenden Stimme, welcher der Fürst nichts abzuschlagen vermochte, ich wäre sehr neugierig gewesen, diesen Mann zu sehen, den ich nicht kenne und von dem man so wunderliche Dinge erzählt!
– Darauf soll es nicht ankommen, mein schöner Engel, antwortete der Fürst, wir werden ihn in Palermo hängen lassen.
XI
Dem seiner Geliebten gegebenen Versprechen gemäß, hatte der Fürst von Carini befohlen, den Verurteilten von Messina nach Palermo zu bringen, und Pascal Bruno war mit großer Verstärkung von Gendarmerie in das Gefängnis der Stadt gebracht worden, welches hinter dem Palazzo-Reale gelegen war, und an das Irrenhaus grenzte.
Am zweiten Tage gegen Abend ging ein Priester in seinen Kerker hinab, als er den Mann Gottes eintreten sah, stand Pascal auf, weigerte sich indessen, zwar höflich, zu beichten, der Priester drang in ihn, aber Nichts vermochte Pascal zu bestimmen, diesen religiösen Act zu vollziehen. Als der Priester sah, dass er diese Hartnäckigkeit nicht zu überwinden vermöchte, fragte er ihn um die Ursache derselben.
– Die Ursache ist, sagte Bruno zu ihm, dass ich keine Gotteslästerung begehen will . . .
– Wie das, mein Sohn?
– Ist nicht die erste Bedingung einer guten Beichte nicht allein das Geständnis seiner eigenen Verbrechen, sondern auch noch das Vergessen der Verbrechen anderer?
– Ohne Zweifel, und es wäre keine vollkommene Beichte.
– Nun denn! sagte Bruno, ich habe nicht vergeben; meine Beichte wird daher falsch sein, und ich will keine falsche Beichte ablegen . . .
– Wäre es nicht vielmehr, sagte der Priester, dass Sie so ungeheure Verbrechen zu gestehen haben, dass Sie fürchten, Sie möchten die Gewalt der menschlichen Erlassung überschreiten? Beruhigen Sie sich, Gott ist barmherzig, und es ist immer da Hoffnung vorhanden, wo Reue vorhanden ist.
– Indessen, mein Vater, wenn zwischen Ihrer Absolution und dem Tode ein böser Gedanke in mir aufstiege, und ich nicht die Kraft hätte ihn, zu überwinden . . .
– So würde die Frucht Ihrer Beichte verloren sein, sagte der Priester.
– Es ist daher unnütz, dass ich beichte, sagte Pascal, denn dieser böse Gedanke wird in mir aufsteigen.
– Können Sie ihn nicht aus Ihrem Geiste verbannen? Pascal lächelte.
– Er ist es, der mich leben lässt, mein Vater; glauben Sie, dass ich mich ohne diesen höllischen Gedanken, ohne diese letzte Hoffnung der Rache als ein öffentliches Schauspiel für diese Menge hätte fortschleppen lassen? Nicht doch, ich würde mich bereits mit der Kette erdrosselt haben, welche mich fesselt. Ich war dazu in Messina entschlossen, ich stand im Begriffe, es zu tun, als der Befehl angekommen ist, mich nach Palermo zu bringen. Ich habe mir gedacht, dass Sie mich hätte wollen sterben sehen.
– Wer?
– Sie.
– Aber wenn Sie so ohne Reue sterben, so wird Gott ohne Barmherzigkeit sein.
– Mein Vater, auch Sie wird ohne Reue sterben, denn Sie wird in dem Augenblicke sterben, wo Sie am wenigsten darauf gefasst sein wird; auch Sie wird ohne Priester und ohne Beichte sterben, auch Sie wird wie ich Gott ohne Barmherzigkeit finden, und wir werden mit einander verdammt sein.
In diesem Augenblicke trat ein Kerkermeister ein.
– Mein Vater, sagte er, die Trauerkapelle ist eingerichtet.
– Beharren Sie in Ihrer Weigerung, mein Sohn? sagte der Priester.
– Ich beharre darin, antwortete Bruno ruhig.
– Dann werde ich die Totenmesse, die ich für Sie lesen will, nicht durch längeres in Sie Dringen verschieben; außerdem hoffe ich, dass der Geist Gottes Sie heimsuchen und Ihnen bessere Gedanken eingeben wird, während Sie dieselbe anhören.
– Das ist möglich, mein Vater, aber ich glaube es nicht.
Die Gendarmen traten ein, banden Bruno los, führten ihn in die Kirche des heiligen