Название | Kleine Romane und Novellen |
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Автор произведения | Александр Дюма |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
– Ah! äußerte der Maltheser, ich . . . fange an zu begreifen .
– Vater, sagte Ali, sie kehren von der Seite des Gebirges mit einer Leiter zurück.
Bruno eilte an das Fenster, aus welchem er das erste Mal Feuer gegeben hatte, und sah, dass in der Thal seine Gegner sich das Ersteignungswerkzeug verschafft hatten, das ihnen fehlte, und dass sie, beschämt über ihren ersten Rückzug, mit einer gewissen Fassung zum Angriffe zurückkehrten.
– Sind die Gewehre geladen? sagte Bruno.
– Ja, Vater, antwortete Ali, indem er ihm seine Büchse reichte.
Ohne sie anzublicken, nahm Bruno die Waffe, welche ihm der Knabe reichte, setzte sie langsam gegen seine Achsel und zielte mit weit mehr Aufmerksamkeit, als er es bis dahin getan hatte; der Schuss fiel, einer der beiden Leute, welche die Leiter trugen, sank zu Boden.
Ein Zweiter nahm seine Stelle ein; Bruno nahm ein zweites Gewehr und der Soldat fiel neben seinem Kameraden.
Zwei andere Männer folgten den Getöteten und wurden gleichfalls getötet; die Leiter schien die verhängnisvolle Eigenschaft der Arche zu haben, kaum hatte man die Hand daran gelegt, als man tot zu Boden sank. Die Stürmer zogen sich ein zweites Mal zurück, indem sie ihre Leiter zurückließen und ein eben so nutzloses Feuer als die andern gaben.
Während dessen verdoppelten die, welche das Thor angriffen, ihre Axtschläge; auch die Hunde heulten von Zeit zu Zeit auf eine grässliche Weise, die Schläge wurden weit dumpfer und das Gebell weit erbitterter. Endlich wurde ein Flügel des Tores eingeschlagen, zwei bis drei Mann drangen durch diese Öffnung; aber aus ihrem Angstgeschrei schlossen ihre Kameraden, dass sie es mit weit schrecklicheren Feinden zu tun hätten, als sie es anfangs geglaubt; es war keine Möglichkeit, auf die Hunde zu schießen, ohne die Menschen zu töten. Ein Teil der Belagerer drang daher allmählich durch die Öffnung, der Hof füllte sich bald, und nun begann eine Art von Teilgefecht zwischen den Soldaten und den vier Bullenbeißern, die voller Erbitterung die schmale Treppe verteidigten, welche nachdem ersten Stocke der Feste führte.Plötzlich ging die auf der Höhe dieser Treppe befindliche Tür auf und das von Bruno zubereitete Fass Pulver, das von Stufe zu Stufe sprang, platzte wie eine Bombe in Mitte dieses Gemetzels.
Der Ausbruch war schrecklich, eine Mauer stürzte ein, Alles, was sich in dem Hofe befand, wurde vernichtet.
Es entstand ein Augenblick der Bestürzung unter den Belagernden, inzwischen hatten sich die beiden Truppen vereinigt, und sie boten noch eine Mannschaft von mehr als dreihundert Streitern. Ein Gefühl tiefer Scham bemächtigte sich dieser Menge, sich so durch einen einzigen Mann in Schach gehalten zu sehen; die Anführer benutzten es, um sie anzufeuern. Bei ihrer Stimme bildeten die Belagernden eine Kolonne, eine Bresche war durch den Sturz der Mauer angebracht, sie marschierten in guter Ordnung auf sie zu, und indem sie sich in ihrer ganzen Breite entfalteten, überschritten sie dieselbe ohne Hindernis, drangen in den Hof und befanden sich der Treppe gegenüber. Dort entstand nochmals ein Augenblick des Zögerns. Endlich begannen einige sie unter ermutigenden Zuruf ihrer Kameraden zu ersteigen, die andern folgten ihnen, das Gedränge füllte die Treppe, und bald darauf war es den ersten, wenn sie auch hätten zurückweichen wollen, nicht mehr möglich; sie waren daher gezwungen, die Tür anzugreifen; aber gegen ihre Erwartung gab die Tür ohne Widerstand nach.
Die Belagerer verbreiteten sich nun unter lautem Siegesgeschrei in dem ersten Zimmer. In diesem Augenblicke öffnete sich die Tür des zweiten, und die Soldaten erblickten Bruno auf einem Pulverfass sitzend, indem er in jeder Hand eine Pistole hielt; zu gleicher Zeit stürzte der Maltheser entsetzt aus der offenen Tür, indem er mit einem Ausdrucke voller Wahrheit ausrief, der keinen Zweifel übrig ließ:
– Zurück! Alle zurück! die Feste ist unterminiert; wenn Ihr einen Schritt weiter tut, so springen wir in die Luft! . . .
Die Tür verschloss sich wie durch einen Zauber wieder, das Siegesgeschrei verwandelte sich in Schreckensgeschrei; man hörte diese ganze Menge die schmale Treppe hinabstürzen, welche in den Hof führte; einige sprangen aus den Fenstern, es schien diesen Leuten, als ob sie die Erde unter ihren Füßen erbeben fühlten. Nach Verlauf von fünf Minuten war Bruno von Neuem alleiniger Herr der Feste; was den Maltheser anbelangt, so hatte er die Gelegenheit benutzt, um sich zurückzuziehen.
Pascal, welcher kein Geräusch mehr hörte, stand auf und ging an ein Fenster; die Belagerung war in eine Blockade verwandelt; Posten waren allen Ausgängen gegenüber aufgestellt, und die, welche sie bildeten, hatten sich vor dem Feuer des Platzes hinter Karren und Fässern gesichert; es war augenscheinlich, dass ein neuer Feldzugsplan angenommen worden wäre.
– Es scheint, dass sie uns durch Hunger zu nehmen gedenken, sagte Bruno.
– Die Hunde! antwortete Ali.
– Beschimpfe die armen Tiere nicht, welche bei meiner Verteidigung gestorben sind, sagte Bruno lächelnd, und nenne die Menschen Menschen.
– Vater! rief Ali aus.
– Nun?
– Siehst Du?
– Was?
– Diesen Schein? . . .
– In der Tat, was bedeutet er? . . . Das ist noch nicht der anbrechende Tag; außerdem kommt er aus Norden und nicht aus Osten.
– Es ist das Feuer, das im Dorfe ist, sagte Ali.
– Bei Christi Blut! ist das wahr? . . .
In diesem Augenblicke begann man lautes Notgeschrei zu hören . . .
Bruno stürzte auf die Türe zu und befand sich dem Maltheser gegenüber.
– Sie sind es, Kommandeur? rief Pascal aus.
– Ja, ich bin es, . . . ich selbst. . . Irren Sie sich nicht und halten Sie mich nicht für einen andern. Ich bin ein Freund.
– Sein Sie willkommen, was geht vor?
– Was vorgeht? Da sie verzweifeln, Sie gefangen zu nehmen, so haben Sie das Dorf in Brand gesteckt, und sie werden es nicht eher löschen, als bis die Bauern einwilligen, gegen Sie zu rücken; was sie anbetrifft, so haben sie genug.
– Und die Bauern?
– Sie weigern sich.
– Ja. . . ja. . . ich wusste es im Voraus; sie würden eher alle ihre Häuser abbrennen lassen, als ein Haar meines Hauptes anzutasten . . . Es ist gut, Kommandeur; kehren Sie zu denen zurück, welche Sie senden, und sagen Sie ihnen, sie sollten das Feuer löschen.
– Wie das?
– Ich ergebe mich.
– Du ergibst Dich, Vater? rief Ali aus.
– Ja . . . aber ich habe mein Wort gegeben, mich nur einem einzigen Manne zu ergeben, und ich werde mich nur ihm ergeben, man lösche daher die Feuersbrunst, wie ich gesagt habe, und hole mir diesen Mann von Messina.
– Und wer ist dieser Mann?
– Es ist Paolo Tommasi, der Brigadier der Gendarmerie.
– Haben Sie etwas anderes zu fordern?
– Nur Eines, antwortete Bruno, und er sprach leise mit dem Maltheser.
– Ich hoffe, dass es nicht mein Leben ist, das Du verlangst? sagte Ali.
– Habe ich Dir nicht schon gesagt, dass ich Deiner vielleicht nach meinem Tode bedürfen würde?
– Verzeihung, Vater, ich hatte es vergessen.
– Gehen Sie, Kommandeur, und richten Sie das aus, was ich Ihnen gesagt habe; wenn ich das Feuer erlöschen sehe, so ist das ein Zeichen, dass meine Bedingungen angenommen sind.
– Sie sind nicht böse auf mich, dass ich den Auftrag übernommen habe?
– Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass ich Sie als Unterhändler behielte?
– Das ist richtig.
– Apropos, sagte Pascal, wie viel Häuser sind abgebrannt?
– Bereits