Der Secretair der Marquise Du-Deffand. Александр Дюма

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Название Der Secretair der Marquise Du-Deffand
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
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seit jener Zeit Herzog von Malborough, noch sehr jung seine ersten Waffenthaten unter Herrn von Turenne vollbrachte. Er ward darauf Page des Herzogs von York, seit jener Zeit Jakob II. dessen Maitresse Elisabeth Churchill, die Schwester Jean's, war,

      Jean und Elisabeth waren bewunderungswürdig schön, man zeichnete sie überall aus. Es war dem Herzoge von York leicht, in den Garden eine Officierstelle für seinen Pagen zu erhalten.

      Hier beginnt die Geschichte, dessen Erzählung mich in Verlegenheit setzt. Wenn ich auch meine Sprache und meine Feder drehete und wendete, wie ich wollte, ich würde nie dahin gelangen, mich verständlich.zu machen. Es giebt gewisse Kraftproben, gewisse Seiltanzer-Uebungen. die die Wohlanständigkeit verbiete öffentlich auszuführen. Die Männer haben die Schwachheit, einen großen Werth auf diese Vortheile zu legen, und doch sind wenige, wie es scheint, mit einer solchen Ausdauer begabt.

      Bei einem Officier – Gelage entfaltete Churchill einst bewunderungswürdige Talente und eine Kraft, die durch Geschicklichkeit noch vermehrt wurde. Dies genügte, um ihn in den Ruf eines Herkules zu bringen. König Karl II. erfuhr nicht zuletzt die equilibristen Fähigkeiten des schönen Officiers, er zollte dem starken Manne, der die schwersten Gewichte trug, ohne auch nur einen Zoll breit zusammenzusinken, eine wahrhafte Bewunderung, und zog ihn in die Nähe seiner Person, überzeugt, daß ein solcher Gardist ihn besser vertheidigen würde, als zehn andere.

      Die Anekdote ward bei Hofe und in der Stadt bekannt. Karl II. hatte damals eine Maitresse, ein sehr schönes Geschöpf, die angeklagt und überführt war, unter der schönen Jugend von London eine Entschädigung für die Majestät ihres königlichen Geliebten zu suchen. Es verlohnt sich der Mühe, bei dieser Maitresse ein wenig stehen zu bleiben, denn sie führte ein höchst sonderbares Leben,

      Sie hieß Barbara Villiers, und war die einzige Tochter und Erbin des Vicomte Grandisson; sie heirathete Royer Palmer, Grafen von Castelmaind, und ward bald die Favoritin Karls II,, aus dem sie sich bald einen Diener und Sklaven machte. Ihr zu Liebe ließ er den Großkanzler, Grafen von Clarendon, den sie nicht leiden konnte, in Ungnade fallen.

      Barbara Villiers machte sich die Freude, ihn an sich vorübergehen zu lassen, als er die Siegel zurückgegeben hatte, und dabei war sie so unverschämt, ihn zu beleidigen. Mit stoischer Ruhe antwortete der Graf auf diese Beleidigung:

      – Geduld, Geduld, Milady, die Zeit bleibt nicht aus, wo sie alt und häßlich sein werden!

      Er konnte wahrlich keine größere Beleidigung an sie richten, als diese.

      Frau von Castelemaind benutzte indeß, das Alter erwartend, ihre schönen Tage, Man erzählte ihr die Geschichte von Churchill; sie war so neugierig zu wissen, ob diese Geschichte wahr sei, und der starke Soldat blieb nicht hinter seinem Rufe zurück.

      Da die gute Frau von Castelemaind ihre Neugierde einmal befriedigt hatte, so wollte sie auch wissen, ob die öffentlichen Theatertänzer und Marktkünstler mit dem künftigen Helden einen Vergleich aushielten, und sie trieb die Prüfungen so weit, daß Karl II. sie erfuhr, und sie trotz seines guten Willens davonjagte. Sie weigerte sich zwar nicht, zu gehen, aber sie forderte eine Entschädigung, und ließ sich zur Herzogin von Cleveland machen.

      Ein Edelmann aus der Grafschaft Warwick, Robert Gielding mit Namen, der schon lange in die schöne Herzogin verliebt war, heirathete sie als seine dritte Frau. Seine zweite Frau lebte noch, und als die Frau Herzogin von Cleveland anfing, ihn nicht mehr so liebenswürdig zu finden, klagte sie ihn der Bigamie an und ließ sich von ihm scheiden. Der arme Fielding sollte gehangen werden, aber die Königin Anna begnadigte ihn. Dies geschah ohne Zweifel in Erwägung der Allianz!

      Die Herzogin von Cleveland hatte mehre Kinder, unter denen eine Tochter, die in Pontoiso Nonne war. Ihre Mutter schickte der Abtei ein seltsames Geschenk: sie ließ sich mit dem Jesuskinde auf dem Arme malen, und dieses Bild hing man, da es für die Jungfrau Marie gehalten ward, über den Altar. Die junge Nonne hatte ihre Mutter nie gesehen, da sich die Herzogin ihrer Tochter so bald als möglich entledigt hatte, sie wußte demnach nicht mehr, als die andern und verrichtete ihr Gebet vor dem Heiligenbilde. Dies dauerte so lange, bis eine mitleidige Seele die Aebtissin von dieser Profanation in Kenntniß setzte, und man beeilte sich, ihr ein Ende zu machen.

      Die Maitressen der Könige von England müssen wohl sehr scheinheilige Damen gewesen sein. Man trifft dies öfter, als man wohl glauben möchte.

      Dreizehntes Kapitel

      In seiner Eifersucht schickte Karl II, den schönen Churchill aus, um den Herzog von Monmouth, seinen natürlichen Sohn, zu bekämpfen, der in den Armeen Ludwigs XIV. stand,

      Er kam nach England zurück, als Jakob II. den Thron bestieg. Dieser liebte ihn und machte ihn zum Pair des Königreichs und zum General. Von dieser plötzlichen Gunst ward natürlich viel gesprochen, denn noch hatte er keine Beweise geliefert, daß er sie verdiente. Der König verheirathete ihn außerdem mit der berühmten Sarah Jerminys, der Tochter des Chevaliers Richard Jerminys von Sandrige, die unter der Königin Anna in England mehr regierte, als ihr Mann.

      Ich habe sie in ihrem Alter kennen gelernt, als sie eine kleine Reise nach Frankreich machte, wo man sie wie ein Ereigniß betrachtete. Sie hatte noch Ueberreste einer großen Schönheit bewahrt und zeigte einen scharfen Geist; dabei aber war sie zu stolz, zu hochfahrend, um einen angenehmen Eindruck auszuüben. Sie wollte ihre Herrschaft bis in das Schloß von Versailles ausdehnen, das sie nicht betrat, weil sie fürchtete, die Etikette würde ihre Würde beleidigen.

      Sarah leitete den Herrn von Malborough, als ob er ein Kind von sechs Jahren wäre. Zur Zeit der englischen Revolution ließ sie ihn alle Arten Niederträchtigkeiten begehen; so bewirkte sie, daß er den König Jakob, seinen Wohlthäter, verließ; er mußte an diesen armen König einen Brief schreiben, der ein wahres Meisterstück von Dummheit und Anmaßung war. Wilhelm beeilte sich, Vortheil daraus zu ziehen, aber Milady Malborough, die ihn zu ihrem Sclaven zu machen glaubte nach Art der Königin Anna, war eben nicht erfreut, als sie sah, daß sie zu den einfachen Herzoginnen gezählt ward und daß man sie behandelte, als ob sie nie das väterliche Schloß verlassen habe.

      Ich werde noch eine Abschweifung machen, und Gott weiß, daß ich die Gelegenheit dazu nie versäumt habe; die Philosophen, deren symmetrischer Geist nur stets nach geraden Linien sucht, haben mir dies stets zum Vorwurfe gemacht Aber diesmal werden sie mir die Abschweifung verzeihen, denn es handelt sich darum, eine Geschichte an das Tageslicht zu ziehen, die sehr dunkel geblieben ist. Außerdem ist es auch noch eins von den Dingen, die Niemand sagen wird, wie ich, denn ich allein stehe auf den Ruinen dieses bereits verfallenen Jahrhunderts, und dem, wenn der Anschein in Erfüllung geht, ein anderes, noch verfalleneres folgen muß.

      Ich will von dem berühmten Liede sprechen:

Malborough zieht in den Krieg

      Man weiß nicht, wer es gemacht hat, und Niemand wird es auch sagen können; man hat ihm zwanzig verschiedene Verfasser untergelegt, wie »den Herrn von la Palisse.« Nun, ich habe dieses Klagelied entstehen sehen, und werde sagen wo und wie.

      Frau von Sevigné hatte ein Geschwisterkind, das zwar nicht Bussy war, aber ihm in jeder Beziehung gleich kam.

      Dieser Cousin hieß Coulanges.

      Die Leser der Frau von Sevigné kennen ihn recht wohl, ebenso auch seine Frau, die wegen ihres hübschen Gesichtes und ihrer geistigen Delicatesse berühmt war.

      Beide wurden sehr alt. Der Mann führte von seiner Jugend an bis zu seinem Ende ein nomadisches und seltsames Leben, ein Leben, das ihm, aber auch nur ihm, anstand.

      Er brachte einen Monat, nach Umständen mehr oder weniger, mit einem seiner Freunde zu, und er hatte deren viel, sowohl in Frankreich als in den übrigen Ländern der Erde. Da er stets fröhlich, gut und gefällig war, so suchte man ihn wie einen jungen Mann; er machte mittelmäßige Lieder mit unerschöpflicher Leichtigkeit, und richtete diese Lieder an alle Frauen, an alle siegreiche und besiegte Mächte.

      Coulanges hatte nie einen eigenen Willen, er fügte sich zunächst den Ereignissen, dann seinen Freunden, und vorzüglich aber seiner Frau Sie lebten stets sehr gut mit einander, und dies erreichten sie dadurch, daß sie sich nie sahen. Von Zeit zu Zeit kehrte er zu ihr zurück, und dann unterwarf er sich dem Despotismus ihrer Gründe^ ohne sie zu bestreiten,