La San Felice. Александр Дюма

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Название La San Felice
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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stand außer allem Zweifel – es war wirklich Blut.

      »Salvato Palmieri liegt drinnen, sagte er, indem die Hand nach dem Hause des Chevalier San Felice ausstreckte.

      »Es fragt sich nun: ist er todt oder lebt er noch? Dies muß ich heute noch erfahren.«

      Er schritt über den Platz und kam wieder an dem Hause vorbei, in welches man den Sbirren getragen Er warf einen Blick hinein.

      Der Verwundete war so eben gestorben und Don Michelangelo Ciccone betete an seinem Lager.

      In dem Augenblick, wo Dominico Cirillo in seine Wohnung zurückkam, schlug auf der Kirche von Pie di Grotta die dritte Morgenstunde.

       Zehntes Capitel.

      Der Cabinetsrath

      Außer den Sitzungen, welche bei der Königin in jenem dunklen Zimmer stattfanden, in welches wir unsere Leser eingeführt und die man mit Recht für Inquisitionssitzungen halten konnte, fanden jede Woche im Palast vier regelmäßige Sitzungen des Cabinetsrathes statt, nämlich Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag.

      Die Personen, welche diesen Cabinetsrath bildeten, waren:

      Der König, wenn er durch die Wichtigkeit des zu verhandelnden Gegenstandes dazu genöthigt ward.

      Die Königin, wegen deren Recht diesen Sitzungen beizuwohnen wir bereits die erforderliche Erklärung gegeben.

      Der Generalcapitän Jean Acton, Vorsitzender des Cabinetsrathes.

      Der Fürst von Castel Cicala, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der Marine, des Handels und in seinen Mußestunden Spion, Denunciant und Richter.

      Der Brigadier Giovanni Baptista Ariola, Kriegsminister, ein intelligenter und verhältnismäßig rechtschaffener Mann.

      Der Marquis Saverio Simonetti, Minister der Justiz und der Begnadigung.

      Der Marquis Ferdinand Corradino, Minister des Cultus und der Finanzen, welcher der mittelmäßigte von allen Ministern gewesen wäre, wenn er in dem Cabinetsrath nicht Saverio Simonetti getroffen hätte, der noch mittelmäßiger war als er.

      Bei großen Gelegenheiten kamen zu diesen Herren noch der Marquis de la Sambuca, der Fürst Carini, der Herzog von San Nicolo, der Marquis Balthasar Cito, der Marquis del Gallo und die Generale Pignatelli, Colli und Parisi.

      Ganz im Gegensatz zu dem König, welcher Ton zehn Cabinetsrathssitzungen höchstens einer beiwohnte, war die Königin im Besuche derselben sehr eifrig.

      Allerdings schien sie oft bloße Zuhörerin der Discussion zu sein und saß fern von der Tafel in einem Winkel oder in einer Fensterbrüstung mit ihrer Favoritin Emma Lyonna, welche sie mit in den Sitzungssaal brachte, als gehörte sie mit zu ihr und als hätte dies ebensowenig zu bedeuten, wie wenn der König seinen Lieblingshund mit brachte.

      Jedes spielte seine Komödie. Die Minister thaten als ob sie discutirten, Ferdinand that als hörte er aufmerksam zu, Caroline that als wäre sie zerstreut, der König kratzte seinem Hunde den Kopf, die Königin spielte mit Emmas Haar und Favorit und Favoritin lagen der eine zu den Füßen seines Herrn, die andere auf den Knieen ihrer Herrin.

      Die Minister machten im Vorübergehen oder in den Zwischenpausen der Discussionen dem Hunde eine Liebkosung und der schönen Emma eine Schmeichelei, und Liebkosung und Compliment wurden durch ein Lächeln des Herrn oder der Herrin belohnt.

      Der Generalcapitän Jean Acton, der einzige Pilot, auf welchem die Verantwortlichkeit für dieses Schiff ruhte, welches von dem aus Frankreich wehenden revolutionären Wind hin- und hergetrieben ward und überdies in den Klippen jenes gefährlichen Meeres umhersteuerte, in welchem binnen sechs Jahrhunderten acht verschiedene Dynastien scheiterten, Acton, sagen wir, schien mit gerunzelter Stirn, düsterem Blick und zitternder Hand, als ob er wirklich ein Steuerruder in derselben hielte und allein im Stande wäre, den sei der Situation, das Herannahen der Gefahr zu begreifen.

      Auf die englische Flotte sich stützend, der Mitwirkung Nelson's fast sicher und stark besonders in ihrem Haß gegen Frankreich, war die Königin nicht blos entschlossen, der Gefahr Trotz zu bieten, sondern auch ihr entgegenzugehen und sie herauszufordern.

      Was Ferdinand betraf, so war bei ihm gerade das Gegentheil der Fall.

      Er hatte bis jetzt mit Aufbietung aller Hilfsquellen seiner erheuchelten Biederkeit so laviert, daß er, wenn er auch nicht Frankreich zufriedengestellt, demselben doch wenigstens keinen direkten Anlaß gegeben, sich mit ihm zu überwerfen.

      In Folge der von Caroline begangenen Unklugheiten waren aber die Ereignisse rascher vorgeschritten, als der König berechnet hatte, welcher, anstatt ihnen einen beschleunigten Anstoß zu geben, sie lieber mit weiser Langsamkeit sich entrollen lassen wollte.

      Deshalb war man, wie wir gesehen, Nelson entgegengefahren.

      Deshalb hatte man, trotz der mit Frankreich abgeschlossenen Verträge, die englische Flotte in dem Hafen von Neapel empfangen.

      Deshalb hatte man dem Sieger von Abukir ein glänzendes Fest gegeben.

      Deshalb hatte der Gesandte der Republik, dieser Hinterlist, dieser Lügen und Beleidigungen überdrüssig, ohne zu berechnen, ob Frankreich seinerseits dazu bereit wäre, im Namen seiner Regierung der Regierung der beiden Sicilien den Krieg erklärt.

      Deshalb hatte endlich der König, der schon für Dienstag den 27. September eine große Jagd veranstaltet, zu welcher drei Fanfaren das Signal geben sollten, wie wir bereits gesehen, in Folge eines Briefes von der Königin seine Jagd wieder abbestellt und sich genöthigt gesehen, dieselbe in eine Cabinetrathssitzung zu verwandeln.

      Uebrigens waren die Minister und Räthe durch Acton von der wahrscheinlich üblen Laune. Seiner Majestät im voraus unterrichtet und aufgefordert worden, sich in pythagoräisches Schweigen zu hüllen.

      Die Königin war zuerst in den Berathungssaal getreten und fand hier außer den Ministern und Räthen den Cardinal Ruffo.

      Sie ließ ihn fragen, welchem glücklichen Umstande man das Vergnügen seiner Gegenwart verdanke.

      Ruffo antwortete, er sei auf ausdrücklichen Befehl des Königs da.

      Die Königin und der Cardinal wechselten hierauf von der einen Seite eine leichte Verneigung des Kopfes, von der andern eine tiefe Verbeugung.

      Dann erwartete man schweigend die Ankunft des Königs.

      Ein Viertel auf zehn öffneten sich beide Flügelthüren und die Thürsteher meldeten:

      »Der König!«

      Ferdinand trat mit einer unzufriedenen, mürrischen Miene ein, welche gegen den freudigen, triumphierenden Gesichtsausdruck der Königin gewaltig abstach.

      Sein Hund Jupiter, mit welchem wir bereits Bekanntschaft gemacht, folgte ihm mit gesenktem Kopfe und mit herabhängendem Schweife. Obschon die Jagd auf einen andern Tag verschoben worden, so hatte der König doch, wie um gegen die ihm angethane Gewalt zu protestieren, sein Jagdcostüm angelegt.

      Es war dies ein Trost, den er sich gewährte, und den nur der zu schätzen wußte, welcher seinen Fanatismus für das Vergnügen kannte, dessen man ihn beraubt.

      Bei seinem Eintritte erhoben sich alle Anwesenden, selbst die Königin.

      Ferdinand sah sie von der Seite an, schüttelte den Kopf und seufzte wie ein Mensch, der sich dem Stein des Anstoßes aller seiner Vergnügungen gegenüber sieht.

      Nachdem er die tiefen Verbeugungen der Minister und Räthe durch einen allgemeinen Gruß rechts und links und durch einen persönlichen und besonderen für den Cardinal Ruffo beantwortet, sagte er in trägem Tone:

      »Meine Herren, es thut mir außerordentlich leid, daß ich mich genöthigt gesehen habe, Sie an einem Tage zu bemühen, wo Sie vielleicht, wie ich, anstatt einer Cabinetrathssitzung beizuwohnen, sich mit Ihren Vergnügungen oder andern Angelegenheiten zu beschäftigen gedacht haben. Ich schwöre, daß es nicht meine Schuld ist; wie es aber scheint, haben wir sehr dringende und wichtige Angelegenheiten zu besprechen, welche, wie die Königin behauptet, nur in meiner Gegenwart besprochen werden können. Ihre Majestät