Handbuch des Strafrechts. Jörg Eisele

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Название Handbuch des Strafrechts
Автор произведения Jörg Eisele
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Издательство
Год выпуска 0
isbn 9783811449664



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laut Gesetzesbestimmung (Art. 120 Abs. 1 lit. b Nr. 1–3 schwStGB) „ein Verzeichnis der kostenlos zur Verfügung stehenden Beratungsstellen“ (Nr. 1), „ein Verzeichnis von Vereinen und Stellen, welche moralische und materielle Hilfe anbieten“ (Nr. 2) und er gibt ebenso „Auskunft über die Möglichkeit, das geborene Kind zur Adoption freizugeben“ (Nr. 3). Darüber hinaus ist entgegen dem Gesetzeswortlaut keine Personenidentität zwischen dem abbrechenden und dem das Beratungsgespräch führenden Arztes erforderlich, s. Trechsel, Eser-FS, S. 643.

       [405]

      Trechsel, Eser-FS, S. 645. Bei der Indikationenregelung handelt es sich wie auch im deutschen Strafrecht um einen Rechtfertigungsgrund, s. Schwarzenegger, in: Tag (Hrsg.), Lebensbeginn im Spiegel des Medizinrechts, 2011, S. 164.

       [406]

      Als drohende, schwerwiegende körperliche Schädigung kommt dabei insb. auch eine drohende Lebensgefahr, worunter auch – gleichsam wie nach h.M. in Deutschland – die Suizidgefahr der Schwangeren zu subsumieren ist, infrage, s. BSK-Schwarzenegger/Heimgartner, Art. 119 Rn. 14.

       [407]

      BSK-Schwarzenegger/Heimgartner, Art. 119 Rn. 15; zust. Trechsel, Eser-FS, S. 646; Betreffend die kriminologische Indikation wird gleichsam wie nach deutscher Regelung eine tatbestandsmäßige und rechtswidrige Tat vorausgesetzt (Art. 187 f., 190 ff. oder Art. 213 schwStGB), die mit großer Wahrscheinlichkeit die Schwangerschaft herbeigeführt hat, s. BSK-Schwarzenegger/Heimgartner, Art. 119 Rn. 15.

       [408]

      Ausf. Schwarzenegger, in: Tag (Hrsg.), Lebensbeginn im Spiegel des Medizinrechts, 2011, S. 169 f.

       [409]

      Stratenwerth/Jenny/Bommer, BT/1, § 2 Rn. 20; Schwarzenegger, in: Tag (Hrsg.), Lebensbeginn im Spiegel des Medizinrechts, 2011, S. 166 f. m.w.H.

       [410]

      BSK-Schwarzenegger/Heimgartner, Art. 119 Rn. 12, Donatsch, Strafrecht III, S. 40; Stratenwerth/Jenny/Bommer, BT/1, § 2 Rn. 20; a.A. Trechsel, Eser-FS, S. 647, wonach der Grundsatz „nullum crimen sine lege“ keine derartige Gesetzesauslegung zulässt, somit ein Ärzteerfordernis zu verneinen ist.

       [411]

      Donatsch, Strafrecht III, S. 39 f.; Trechsel, Eser-FS, S. 647.

       [412]

      Schwarzenegger, in: Tag (Hrsg.), Lebensbeginn im Spiegel des Medizinrechts, 2011, Lebensbeginn, S. 165.

       [413]

      S. BSK-Schwarzenegger/Heimgartner, Art. 120 Rn. 1.

      1. Abschnitt: Schutz von Leib und Leben › § 4 Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit

      Tobias Singelnstein

      A.Einführung1 – 5

      B.Grundlagen6 – 26

       I.Verfassungsrechtliche Vorgaben aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG6 – 8

       II.Begriff, gesellschaftliche Bewertung und Formen der Gewalt9 – 13

       III.Praktische Bedeutung des Bereichs14 – 20

       IV.Kriminologische Einordnung21 – 26

      C.Rechtliche Regelung und besondere Fallgruppen27 – 129

       I.Allgemeine Fragen27 – 71

       1.Rechtsgut und Schutzobjekt27 – 32

       2.Voraussetzungen der einzelnen Tatbestände33 – 61

       a)Grundtatbestand des § 223 Abs. 1 StGB33 – 39

       b)Qualifikationen wegen besonderer Gefährlichkeit (§ 224 StGB)40 – 45

       c)(Erfolgs-)Qualifikationen wegen dauerhafter schwerer Folgen (§ 226 StGB)46 – 51

       d)Erfolgsqualifikation wegen eingetretener Todesfolge (§ 227 StGB)52 – 54

       e)Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231 StGB)55 – 58

       f)Weitere Tatbestände (§§ 225, 226a, 229 StGB)59 – 61

       3.Verhältnis zu anderen Tatbeständen62 – 64

       4.Strafrahmen und Strafzumessung in der Praxis65 – 71

       II.Besondere Fragestellungen auf der Ebene des Tatbestands72 – 86

       1.Bagatellgrenze72 – 74

       2.Eigenverantwortliche Selbstgefährdung und einverständliche Fremdgefährdung75 – 78