Название | Der Sultan von Karisi |
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Автор произведения | Felicitas Dakota |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742728852 |
„Keine Ahnung. Mein Vater war Engländer, meine Mutter Deutsche und die Großeltern väterlicherseits weiß ich leider nicht. Man hatte ihn schon oft deswegen aufgezogen, weil ich dunkle Haut, dunkle Haare und fast schwarze Augen habe. Er scherzte oft, es könne sein, dass irgendwo bei meinen Großeltern anderes Blut dabei sei und die Gene jetzt durchgekommen seien. Aber ich habe nie einen Bluttest machen lassen.“
„Kann man das?“
Sie erklärte ihm, wie das mit der DNA funktionierte. Wollte ihn aufklären, doch dann sah sie in sein verwundertes Gesicht und hörte sofort wieder auf davon zu sprechen.
„Zu viel des Guten?“
„Ja, bitte erzähle mir etwas anderes. Ich höre deiner Stimme gerne zu.“
„Ach ja, bevor ich es vergesse, Dr. Weck wird morgen …“
„Nein, heute nichts mehr über die Operation. Morgen. Er soll morgen kommen und mir dann sagen, was du brauchst. Erzähle mir jetzt etwas über deine Kindheit.“
Und so musste Eva ihm über ihre Kindheit und Jugend erzählen. Das andere brannte ihr mehr auf der Zunge. Aber um ihn nicht zornig zu machen und vielleicht wegen der OP noch mehr zu beunruhigen, erzählte sie von sich. Auch er gab einige Anekdoten von sich. Die Zeit verflog schnell. Er geleitete sie dann selber zu ihrem Zimmer. Die anderen schliefen schon. Eva lag noch etwas wach und dachte über den Tag nach. Er verlief gar nicht so schlecht. Außer dass sie sofort enttarnt wurde.
Warum konnte sie diesem Mann nicht bei ihr zu Hause begegnen. Sie könnte sicher mit ihm sehr glücklich sein. Und träumte von einer schönen Zeit mit ihm.
***
Yusuf durfte zum Brunnen und nachsehen. Er floss, aber nicht mehr in dem Ausmaß, das er kannte. Aber er konnte ihn dadurch nicht vom Thron stoßen. Er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.
„Wo sind deine Gäste? Willst du sie mir nicht vorstellen?“, fragte er noch zum Schluss.
Natürlich hatte er davon gehört und wollte sie gerne sehen.
„Sie sind müde und ruhen sich aus.“
Er musste sich damit zufriedengeben. Dann ritt er davon und wusste, dass er nur weiterhin geduldig abwarten musste. Denn er hatte schon einen Sohn und irgendwann würde der Sultan werden.
Der Sultan ging wieder in seine Gemächer. Sein ‚Bestes Stück‘ hatte sich durch den Ärger wieder beruhigt. Er gab die Anweisung den Männern das Essen zu bringen, Dr. Evans die neuen Kleider und sie zu ihm zu geleiten. Sie kam ohne Widerstand. Er hoffte, sie machte das auch in der Hochzeitsnacht, aber nein - über etwas Widerstand würde er sich freuen. So eine richtige kleine Wildkatze. Die zahmen Dinger, die man ihm sonst brachte, waren nicht interessant. Fünf solcher warteten bereits darauf, von ihm als Frau genommen zu werden. Da sie allesamt noch sehr jung waren, konnte er sich mit dem Alter herausreden. Er hoffte, diese Operation würde ihm helfen, dass er seine Männlichkeit wieder richtig einsetzen konnte. Bei der Letzten musste er schon schummeln und so tun, als ob er sie beglücken würde.
Da sie auch noch jung war, bekam sie das nicht mit. Er schmierte ihr dann zum Schluss den Samen in ihre Tulpe. Und siehe da - sie wurde schwanger. Aber bei jeder seiner Frauen konnte er das nicht machen. Sie sollte bald gebären und er hoffte auf den ersehnten Jungen. Jedoch kam das Gerücht auf, dass er gar nicht der Vater wäre, weil er so wenig seiner Frauen beglückte.
Diese Ärztin hatte es ihm von Anfang an angetan - mit ihren wilden braunen Augen - in die er sich sofort verliebte und vor allem gehofft hatte, dass sie tatsächlich eine Frau war. Nicht, dass er sich dann doch als Mann entpuppte und er sich in einen Mann verliebt hatte und er darum keine gerade Männlichkeit hatte - als Strafe. Aber sie war - Allah sei Dank - eine Frau. Obwohl das ja auch ein Problem war. Weder der Diener noch Omar durften davon erzählen, dass einer der Ärzte eine Frau war. Erst später würden es alle anderen erfahren
Es gefiel ihm, dass sie stark war, aber wenn es notwendig war, zu dienen wusste. Sie würde ihm viel Freude bereiten. Aber wie lange? Er hatte sie zumindest einen Monat lang für sich - und dann? Sie konnte sehr gut erzählen und er hörte gerne ihrer Stimme zu. Dann verging die Zeit wie im Flug. Er wollte sie noch vor der Tür küssen, doch er tat es lieber nicht. Das würde er später nachholen. Er legte sich in sein Bett und träumte von ihr, doch da gab es gleich wieder dieses Problem und er musste sich auf den Rücken legen und an was anderes denken.
***
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück kam Omar und verlangte nach Dr. Weck. Der wurde sofort nervös.
„Dr. Weck, Sie brauchen keine Angst zu haben. Sie nehmen seine Daten auf, fragen ihn alles was Sie brauchen, sind ganz nett zu ihm und sehen sich den Operationsaal an. Prüfen, ob auch alles vorhanden ist. Falls nötig müsste er es noch besorgen. Wenn alles da ist, dann setzen wir die OP für morgen in der Früh an.“
Sie konnte ihn dadurch etwas beruhigen. Er folgte Omar und wurde freundlich von dem Sultan begrüßt.
„Setzen Sie sich und fragen Sie mich, was Sie von mir wissen wollen.“
Er fragte nach seinem Alter, Gewicht, ob er irgendetwas nicht verträgt usw. Der Sultan gab bereitwillig Auskunft.
„Die OP würden wir gerne morgen in der Früh vornehmen. Dazu dürften Sie ab 22 Uhr nichts mehr essen und ich würde mir gerne noch den Operationsaal ansehen.“
„Wieso erst morgen und nicht schon heute?“, fragte er etwas irritiert.
„Weil Sie heute sicher schon etwas gegessen haben und eine OP sollte man nur machen, wenn Sie mindestens 10 Stunden nichts gegessen haben. Das könnte sich eventuell schlecht auf die Narkose auswirken. Sollten Sie später noch etwas zu sich nehmen, außer Wasser natürlich, dann müssten Sie es mir vorher noch sagen, dass ich damit rechnen kann.“
Das reichte dem Sultan vorläufig.
„Dann wollen wir uns jetzt noch den Operationssaal anschauen“, sagte der Sultan schließlich.
Dr. Weck stellte sich den Operationssaal schon sehr vorsintflutlich vor. Der Sultan brachte ihn zu der Tür, schloss auf, ließ ihn herein und schaltete das Licht an. Erstaunt über das, was er sah, blickte sich Dr. Weck in dem Raum um. Er wusste nicht, dass Dr. Evans ihn schon gesehen hatte. Die würde sicher Augen machen, wenn er ihr von dem hier erzählte. Er sah sich alles genau an. Es war alles vorhanden.
„Gibt es hier auch einen Aufwachraum, in dem wir Sie nach der OP überwachen können?“
Der Sultan ging zu der Tür nebenan und machte sie auf. Es war alles da. Er hatte sich gut beraten lassen, was er dafür benötigen würde und alles wurde in kürzester Zeit hergerichtet. Dr. Weck konnte nur staunen. Seine Nervosität war verflogen. Der Sultan konnte nur in sich hineinlächeln. Er ließ danach Dr. Weck wieder in sein Quartier bringen. Der erzählte voller Freude von dem Operationsaal.
„Dr. Evans, sie sehen gar nicht überrascht aus?“
„Nein, wieso? Ich habe ihn gestern schon gesehen und er ist ein Traum oder nicht?“
Die beiden sahen sich an. Dr. Evans war irgendwie anders. Aber Dr. Weck wusste nicht warum. Sie berieten sich noch wegen der Operation. Wer wann welche Aufgaben übernahm und da keine Krankenschwester da war, wer diese Arbeit erledigte. Es wurde alles gerecht aufgeteilt. Dr. Evans wollte heute noch sicherheitshalber den Operationsaal desinfizieren. Dr. Meier assistierte ihr und übernahm die Plichten einer OP-Schwester. Dr. Weck war für die Anästhesie zuständig und übernahm hinterher das Aufräumen. Dr. Evans selbst wollte die erste Schicht im Aufwachraum übernehmen. Dr. Meier die zweite und Dr. Weck die dritte Schicht. Das war notwendig, da hier kein anderes medizinisches Personal vorhanden war, dem man vertrauen konnte oder das sich auskannte.
„Und wer sagt es ihm? Außerdem muss er am Abend noch eine Tablette nehmen und dann vor der OP auch.