Feuchte Ernte. Tilman Janus

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Название Feuchte Ernte
Автор произведения Tilman Janus
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847613619



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den Rücken zu. Ich fühlte, wie er meine Hinterbacken massierte. Mein Arsch schien ihm zu gefallen. Er beugte sich vor. Ich spürte seine heiße Zunge, die meine Rosette fest und nass beglückte. Ich stöhnte und presste mich fest auf das Sofapolster. Koljas Spucke lief durch meine Spalte. Ich genoss es. Mein Gehirn schwamm auf einer rosa Wolke, aber ich dachte gerade noch daran, Kolja die Gelflasche in die Hand zu drücken, die ich immer in einer Stofftasche der Sofaarmlehne aufbewahre.

      Dann kam er zu mir. Stark und heiß drängte sich seine Eichel zu mir hinein, langsam und sanft zuerst. Ich kam ihm entgegen. Er stöhnte leise über mir. Die eisenharte Kluppe spaltete mich auf und schob sich tief in meinen Kanal. Zuerst fickte er mich sehr sacht, damit ich mich an sein Format gewöhnen konnte. Dann wurde er wilder und härter. Kolja war neu für mich, erregend neu, und zugleich vertraut. Wir waren eins geworden, und wir blieben eins, lange und lustvoll bis zur vollkommenen Verschmelzung. Unter rauem Keuchen pumpte mich Kolja mit seinem Milchsaft voll bis zum Stehkragen. Ich brauchte mich nur kurz anzuwichsen, da spritzte mir das Sperma schon aus der Pissritze und durchweichte den Polsterstoff meines Sofas.

      Kolja grunzte zufrieden. Er zog sein langes Teil heraus, seine nasse Eichel wischte über meinen Schenkel. Er nahm mich fest in die Arme, und so hat er es noch oft gemacht, denn wir wurden Freunde für immer. Und irgendwann erfuhr ich, dass er im Mai geboren, also Stier ist.

       * * *

      Unverhofft kommt oft

      Andi saß alleine im Clubraum seines Rudervereins. Es war Sonntag, es regnete in Strömen, und die Temperatur war auch nicht gerade so, wie man es sich für eine Bootsfahrt erhofft. Der lange Renn-Achter, der Stolz der Clubmitglieder, lag draußen umgedreht auf Böcken, denn eigentlich hatten sie heute trainieren wollen. Der Lack des schlanken Bootsrumpfes glänzte nass. Im Schuppen lagen die beiden kürzeren Regattaboote, der Vierer und der Zweier. Drei Ruderboote, mehr war nicht drin für ihren Kleinstadtverein – aber immerhin. Andi kam gerne in das winzige Clubhaus direkt am Flussufer. Er fühlte sich hier auch bei schlechtem Wetter wohl, denn es gab richtige Männer zu sehen.

      Nach Hause ging Andi nur ungern. Seine Eltern stritten sich andauernd, oder sie hackten gemeinsam auf ihm herum. Alles wurde Andi verboten, obwohl er schon achtzehn war. Dabei kam er sich schrecklich brav vor, denn er rauchte nicht und trank nur Cola, er hatte noch nie gekifft und noch nie ein Mädchen gehabt. Auf Mädchen hatte er allerdings auch keine Lust. Benno – ja, auf den hätte er Lust gehabt!

      Benno war ihr Trainer, der Gründer und der beste Steuermann des Rudervereins, sechsundzwanzig Jahre alt, ein fantastischer Sportsmann und toller Kamerad. Wenn Benno nur hereinkam, klopfte Andis Herz viel stärker als vorher. Benno kannte jeden von seinen zehn Leuten ganz genau, jedem gab er die richtigen Ratschläge und Tipps. Und er sah aus wie Marlon Brando in seinen schönsten Jahren: schwarzhaarig, durchtrainiert und unglaublich maskulin. Alle fanden Benno einfach Klasse. Andi fand noch viel mehr an ihm.

      Wenn Benno seine Trainingsjacke und das T-Shirt auszog, sah Andi das Spiel der Muskeln unter der glatten, gebräunten Haut. Kleine, dunkle Nippel schmückten den perfekten Oberkörper. Im Hochsommer schwammen sie alle oft gemeinsam im Fluss. In Bennos Badehose steckte ein Riesenpaket, und wenn die Badehose auch noch nass war, markierte sich unter dem dünnen Stoff alles, wirklich alles. Andi durfte Benno kaum ansehen – wie hätte er den anderen dann seinen Ständer erklären sollen?

      Andi spürte, wie sein Schwanz in den Jeans größer wurde, während er an den letzten Sommer dachte. Da saß er nun, starrte durchs Fenster in den Herbstregen hinaus und träumte davon, dass Benno ihn in die Arme schließen würde. Es war ja nicht nur Bennos traumhaftes Aussehen. Andi war verliebt, schon seit vielen Monaten, von Anfang an, richtig tief und heiß verliebt in diesen schönen, knackigen, männlichen Mann. Doch er verschloss diese Liebe vor der ganzen Welt, denn über nichts anderes spotteten die Sportkameraden so bissig und gemein wie übers Schwulsein.

      »Hey, Andi!«

      Andi zuckte zusammen, denn Maik hieb ihm von hinten freundschaftlich auf die Schulter. Andi hatte ihn gar nicht kommen gehört. »Hi!«, murmelte er.

      Maik war ein passabler Typ in Andis Alter, aber absolut nicht seine Kragenweite, deshalb konnte Andi ohne Herzklopfen mit ihm zusammenhocken.

      »Was machste denn hier schon so früh?«, fragte Maik.

      »Nichts … nur so«, gab Andi zurück.

      Maik kam mit dem Mund nahe an Andis Ohr heran, Andi spürte den warmen Atem und wünschte sich, dass es Bennos Lippen wären. »Du, ich weiß was! Ich hab was rausgekriegt!« Maik machte eine bedeutsame Pause, um sein Geheimnis noch wichtiger erscheinen zu lassen.

      »Hm?«, grunzte Andi bloß.

      Maik holte tief Luft. »Der Benno, du, stell dir vor – der ist schwul!«, platzte er heraus.

      Der Satz traf Andi wie ein Schuss. Er glaubte, blutrot zu werden und schnappte hilflos nach Luft. Endlich konnte er sich ein »Ach – ja?« abringen.

      Maik schien Andis Verlegenheit gar nicht zu bemerken. »Damit können wir ihn mal richtig anmachen!«, sagte er eifrig. Maik fand Benno zwar auch klasse, aber er hatte noch eine kleine Rechnung mit ihm zu begleichen, weil er, Maik, einmal beim Rudern ins Wasser gefallen war und Benno ziemlich laut gelacht hatte. Es hatte damals auch sehr komisch ausgesehen, wie Maik mit dem Hinterteil zuerst wieder aufgetaucht war.

      »Bist du denn sicher? Woher weißt du das?«, würgte Andi mühsam hervor.

      »Weil ich ihn gesehen hab! Gestern Abend! Er ging mit einem Kerl in sein Haus!«

      »Na und? Darf er keinen Besuch haben?«

      »Er hat mit dem Typen geknutscht!«, ergänzte Maik triumphierend.

      Andi wurde es kochend heiß und eiskalt zugleich. Benno! Sein geliebter Benno – wirklich und wahrhaftig schwul – und knutscht einen anderen! Am liebsten hätte Andi sich in eine Höhle verkrochen und geheult. »Wie willst du ihn denn anmachen?«, fragte er tonlos.

      »Na, ich sag ihm eben, das er schwul ist – wenn alle dabei sind.«

      »Das ist gemein!«, schrie Andi viel lauter, als er eigentlich wollte.

      Maik lachte prustend. »Outing ist doch jetzt voll angesagt! Und ich oute ihn eben. Und du machst mit! Oder biste feige?«

      »Ich bin nicht feige!«, knurrte Andi. Er stieß wütend mit dem Fuß nach den langen Riemen des Achters, die immer im Clubraum lagen, damit niemand sie draußen klaute. Und dabei fühlte er sich so feige wie nie vorher. Warum sagte er nicht einfach: Okay, Benno ist schwul, na und, toll, ich bin’s auch?

      »Also«, gab Maik Anweisung, »wenn jetzt alle gleich reinkommen, dann gehen wir auf ihn zu und sagen’s ihm!«

      »Bisschen blöd!«, murmelte Andi.

      »Ist doch voll gut!«

      »Okay«, sagte Andi zum Schein. Aber was sollte er wirklich tun?

      Da wurde die Tür aufgestoßen und alle strömten herein, pudelnass vom Regen, redeten durcheinander und lachten. Voran Eberhard, der beste Ruderer von allen, Atze und Bernd, die faulsten Kerle überhaupt, Ken, der rothaarige Witzbold, Patty, der immer aus dem Takt kam, und die anderen drei Clubkameraden. In ihrer Mitte Benno, strahlend, muskulös, mit federndem Schritt.

      »Jetzt!«, zischte Maik und ging auf die jungen Männer zu.

      Ohne Besinnung sprang Andi hinterher, stürzte sich wie ein Raubtier auf den viel kräftigeren Maik und hieb ihm die Fäuste in den Leib. Maik schlug zurück, Blut lief Andi aus einer geplatzten Braue ins Auge. Sie fielen zu Boden und wälzten sich übereinander. Maik wollte etwas rufen, doch Andi saß über ihm und hielt ihm mit beiden Händen den Mund zu. Maik wehrte sich wie verrückt, aber Andi hatte plötzlich Riesenkräfte. Die älteren Kameraden umringten sie, feuerten beide an.

      Da trat Benno vor und zerrte sie auseinander. »Seid ihr nicht gescheit?«, ranzte er sie an. »Wir sind doch nicht im Boxverein!«

      »Ich