Die Androiden-Chronik. Alfred Bekker

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Название Die Androiden-Chronik
Автор произведения Alfred Bekker
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847650171



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kannten bereits eine außergalaktische Rasse: Die Magellanier, die in den magellanischen Wolken zu Hause waren. Obwohl man zahlreiche Kolonien in den magellanischen Wolken unterhielt, wusste man kaum etwas über die Magellanier, die sicherlich nicht die einzigen Bewohner der beiden der Milchstraße vorgelagerten Kleingalaxien waren.

      Ein Mann kam jetzt auf die kleine Gruppe zugerannt. Es war Adam McLaren.

      „Commander! Im Sektor BXDW-3 ist ein Fremder. Er kommt nicht von Katura-Point!“, rief McLaren.

      Sektor BXDW-3 wurde längst nur noch als Abstellraum benutzt. Dieser Sektor von Katura-Point war einer der ältesten, und seit etwa 117 Jahren außer Betrieb. Nur die primären Lebenserhaltungsaggregate waren noch aktiv.

      Die Gruppe von Männern erreichte nun den riesigen Verteilersaal des Sektors.

      „Da ist er!“, rief Adam McLaren. Der Terraner deutete auf einen Mann, der unbeweglich im Saal stand. Er trug einen sonderbaren Anzug, der in roter Farbe gehalten war.

      Sie gingen näher; der Mann blickte sie ruhig an und sagte kein Wort.

      „Wer sind Sie?“, fragte Cloen Pontac jetzt.

      „Mein Name ist Lloyd Forrester“, sagte der Fremde kurz. Bei diesen Worten sah er Pontac nicht an.

      „Woher kommen Sie, Mr. Forrester?“, erkundigte sich nun Bount Reiniger.

      „Ich habe gerade erst angefangen zu existieren“, gab Forrester Auskunft.

      „Wie alt sind Sie?“, fragte nun Marout Huisener.

      Forrester blickte auf das Chronometer an seinem Arm.

      „Ich bin jetzt genau 8 Minuten alt.“

      „Sie gehören zur Mannschaft von Katura-Point?“, fragte nun Bran Kinsher.

      Lloyd Forrester schüttelte energisch den Kopf.

      „Nein, ich gehöre nicht zu Commander Askens Mannschaft.“

      „Und warum sind Sie hier?“, fragte Bran weiter.

      Forrester hob eine Braue.

      „Ich habe einen Auftrag auszuführen.“

      „Und worin besteht dieser Auftrag?“, erkundigte sich nun Pontac. Forrester sah Pontac sinnend an.

      „Ich soll Sie umbringen, Mr. Pontac.“

      „Von wem haben Sie diesen Auftrag?“, wollte nun Huisener wissen.

      „Ich kenne meine Auftraggeber nicht.“

      „Sehen Sie mal hier!“, rief Adam McLaren, der inzwischen weiter in die Halle vorgedrungen war. McLaren deutete auf eine Art gläsernen Sarg.

      Cloen Pontac wandte sich an Lloyd.

      „Wissen Sie, was es mit diesem Sarg auf sich hat?“

      Ein Lächeln huschte über Forresters sonst kalte Gesichtszüge.

      „Allerdings, Mr. Pontac. In diesem Ding bin ich erwacht.“

      „Was?“, tat der TA-General erstaunt.

      „Ja, vor etwa 8 Minuten bin ich in diesem Sarg aufgewacht. Und damit begann meine Existenz.“

      Da kam Pontac ein Gedanke: Er reichte Forrester seine Hand. Die Hand des Fremden fühlte sich nicht so an wie die von Seiichi Atakura, von dem sie wussten, dass er ein Androide war. Forresters Hand fühlte sich wie die Hand eines normalen Menschen an, und dennoch sprach alles dafür, dass dieser Mann ein Androide war.

      „Werden Sie Ihren Auftrag ausführen, Mr. Forrester?“, wandte sich Pontac an den Androiden.

      „Ich habe keinen Grund ihn nicht auszuführen.“

      „Und warum sagen Sie mir das alles?“

      „Das weißt ich auch nicht, Mr. Pontac. Ich habe den Eindruck, dass ich nicht richtig funktioniere.“

      „In welcher Weise funktionieren Sie nicht richtig?“

      „Ich weiß ja nicht, ob ich richtig funktioniere. Aber ich bin mir zum Beispiel noch nicht richtig darüber im Klaren, ob ich Sie nun töten soll oder nicht. Ich weiß nicht, ob es richtig wäre, Sie zu töten. Und ich mache mir Gedanken über meine Auftraggeber. Ich weiß nicht, wer sie sind und was für Ziele sie besitzen. In der ersten Minute nach meinem Erwachen wurde mir durch eine mentale Stimme immer wieder eingeflößt, dass ich nicht nachdenken sollte. Ich sollte nur meine Pflicht tun – ich sollte Sie töten. Man hat mir nicht mitgeteilt, wie ich hierher gelangte. Das einzige wichtige, was mir noch gesagt wurde, war mein Name. Ich glaube, ich funktioniere doch nicht richtig, weil ich nachdenke – und weil ich mit Ihnen über Dinge spreche, die Sie eigentlich nicht wissen dürften.“

      „Nachdenken ist nicht falsch. Man muss nachdenken, wenn man den Sinn seines Daseins erfassen will, oder wenn man seinem Dasein einen Sinn geben will. Und man muss mit anderen über solche Dinge reden, weil man sonst einseitig bleibt.“

      „Vielleicht haben Sie recht, Mr. Pontac. Aber Sie sind ein Mensch. Und ich? Ich glaube nicht, dass ich ein Mensch bin.“

      „Macht das einen Unterschied?“

      „Ich denke schon.“

      „Kommen Sie eher, Mr. Pontac!“, rief McLaren, der neben dem Sarg kniete und ihn zusammen mit Bran Kinsher untersuchte.

      Pontac ging hinzu.

      „Was gibt es?“, erkundigte er sich.

      McLaren deutete auf ein kleines Gerät, das am Sarg angebracht war.

      „Dieses Ding sieht einem Transmitter sehr ähnlich.“

      Pontac beugte sich über den Sarg und betrachtete das kleine Gerät.

      „Ich versteh nicht viel davon, aber Sie könnten Recht haben, Mr. McLaren“, sagte er dann.

      „Wir sollten diesen Sarg untersuchen“, meinte Bo Asken, der hinzugetreten war.

      „Okay“, meinte Pontac, „lassen Sie ihn wegschaffen, Commander.“

      „Nein!“, dröhnte Lloyd Forresters Stimme durch den Raum.

      „Sie werden ihn dort lassen, wo er jetzt steht!“

      „Aber warum?“, fragte Bount Reiniger verständnislos.

      „Wir wollen ihn nur untersuchen“, wollte Kinsher beschwichtigen.

      „Der Sarg bleibt hier!“, rief Forrester kompromisslos.

      Ein Paralysestrahl zischte durch die Luft und traf Forrester, der darauf bewusstlos zu Boden fiel. Reiniger steckte seinen Strahler wieder zurück in den Holster.

      „Warum haben Sie das gemacht, Bount?“, fragte McLaren fassungslos.

      „Ich habe ihn ja nur betäubt“, beschwichtigte Reiniger.

      „Es war trotzdem nicht fair“, blieb McLaren bei seiner Meinung.

      Einige Sanitäter liefen schon herbei. Sie legten Lloyd Forrester auf eine Bahre und transportierten ihn ab. Auch Lyon Cromer war gekommen.

      „Ich höre, es gibt Arbeit für einen Wissenschaftler?“, fragte er scherzhaft.

      „Allerdings“, nickte Pontac.

      „Sehen Sie sich doch einmal das kleine Gerät in dem Sarg an.“ Cromer beugte sich über den geheimnisvollen Sarg. Vorsichtig berührte er den kleinen Apparat, der nur gut 30 Zentimeter hoch war.

      „Sieht aus wie ein Transmitter“, murmelte der Wissenschaftler.

      „Können Sie ihn entfernen?“, fragte Bran.

      Aber Cromer schüttelte den Kopf.

      „Nein, ich könnte einiges zerstören. Aber ich glaube, dass eines feststeht: Dieser Transmitter kann auch größere Dinge transportieren.“

      Savage Prescott