Religionen – ausgedient und überflüssig. Josef Müller

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Название Religionen – ausgedient und überflüssig
Автор произведения Josef Müller
Жанр Философия
Серия
Издательство Философия
Год выпуска 0
isbn 9783737500111



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Was darf es sein?“

       Der Schwarze: „Ich möchte auch weiß sein.“

       Das war für Gott natürlich kein Problem. Es wunderte ihn nur, dass alle Schwarzen, die in der Reihe noch folgten, denselben Wunsch äußerten. Jeder wollte weiß sein! Dann bemerkte er, dass der Letzte in der Warteschlange feixte und sich anscheinend tierisch amüsierte. Als die Reihe an ihn kam, fragte Gott:

       „Und, mein Sohn? Möchtest du ebenfalls weiß sein?“

       „Nein“, grinst der Schwarze, „ich möchte, dass alle in der Reihe wieder schwarz werden.“

       Ein Mann kommt in die Hölle und wundert sich, dass er dort nur fröhliche Menschen sieht. Es gibt reichlich Alkohol und Zigaretten, und man feiert wilde Orgien. Fragt er den Teufel: „Was ist denn hier los? Kein Feuer, keine Schmerzen, keine Höllenqualen?“ Zeigt der Satan ihm einen anderen Teil der Hölle, in dem die Menschen im lodernden Feuer schmoren und entsetzlich gequält werden. Auf den fragenden Blick des Mannes sagt der Teufel: „Hier leben nur die Christen – die wollen das so!“

      Religion im Altertum

      Das staatlich verordnete, strenggläubige Christentum präsentierte sich seinerzeit als brandneue Offenbarung. Doch verknüpft man eine Verbindung zum Altertum, erscheint es in einem völlig anderen Licht. Bereits Tausende Jahre vor dem Christentum verkörperte im Alten Ägypten jeder Pharao den Sohn von Osiris, also den Sohn Gottes. Von Alexander dem Großen weiß man, dass er im damaligen griechischen Reich die gesamte mediterrane Welt zwangsvereinte. Seine Mutter war eine Eingeweihte des Dionysoskultes und sie bestärkte Alexander in der Illusion, er allein verkörpere zeit seines Lebens die von Gott gewollte Vollkommenheit. Auch Julius Cäsar war seinerzeit der Sohn einer Gottheit; eine göttliche Abstammung, auf die sich alle späteren Kaiser beriefen.

      In der Antike war die Vorstellung göttlicher Herkunft weit verbreitet. Viele der damals Strenggläubigen bezeichneten sich selbst als Sohn Gottes. Dieser Ausdruck hatte zu jener Zeit eine ähnliche Bedeutung, wie heute zum Beispiel der Titel Dr. der Theologie. Ein Sohn Gottes war also jemand, der göttliche Erkenntnis erlangt und auch danach gelebt hat. Diese Bezeichnung war lediglich eine Metapher, ein bildhaftes Gleichnis, welches speziell in der römischen Welt weit verbreitet war.

      Der Begriff Sohn Gottes war damals aber nicht nur ein Ehrentitel für Gläubige und Wissende, sondern durchaus auch für mächtige Herrscher. Wie bereits erwähnt, nahm jeder Kaiser seinerzeit diese Bezeichnung wie selbstverständlich für sich in Anspruch. Der spätere Religionsstifter Jesus von Nazareth jedoch war keinesfalls der eingeborene Sohn Gottes. Er hat sich selbst auch nie so bezeichnet. Glaubt man dem Markusevangelium, sah Jesus sich selbst als Sohn der Menschen.

      Versprochen sind in der christlichen Religion die Erlösung von allem Übel und ein ewiges Leben nach dem weltlichen Tod. Jesus von Nazareth hat jedoch nie die Auferstehung als Offenbarung verkündet – ganz im Gegenteil. Diese Einschätzung trifft viel eher auf die Alten Ägypter zu, die sich damals um das Ewige Leben ihres Körpers große Sorgen machten.

      Lange vor der Herrschaft der Pharaonen und Tausende Jahre vor dem Christentum, bescherte Gott Osiris den Ägyptern Wissen und Zivilisation. Nachdem ihm böse Kräfte den Tod brachten, lebte er unsterblich im Sternbild des Orion fort. Doch der Osirismythos ist nicht der einzige Vorläufer für die spätere Konzeption des Christentums. Nehmen wir Dionysos, den Sohn von Zeus. Wörtlich übersetzt bedeutet Dionysos Gottes Sohn. Auch dieser griechische Gott wurde als Erlöser verehrt. Auch ihm wurde mit Brot und Wein gehuldigt, um an sein Opfer für die Menschheit und an seinen grausamen Tod am Kreuz zu erinnern. Er ist als die griechische Version des ägyptischen Gottes Osiris auferstanden und gen Himmel gefahren – lange vor dem biblischen Christus.

       Der Fairness halber muss man hier allerdings anmerken, dass die Schilderungen des Ablebens von Dionysos in den römischen bzw. griechischen Mythologien sehr stark voneinander abweichen.

      Von den Heiden wurde einst der Licht- und Sonnengott Mithra, eine Gottheit persischen Ursprungs, als Erlöser verehrt. Er war der Weitschauende, immer Wachende, der jedes Unrecht sah. Mit dem späteren biblischen Christus hatte Mithra gemeinsam, dass auch er vom Gott des Himmels ausgesandt wurde, um das Böse zu besiegen. Mit dem Christentum gemeinsam hatte der Mithrakult eine Art Abendmahl, das aus Brot, Wasser und Wein bestand, den Glauben an das Jüngste Gericht, die Akzeptanz von Himmel und Hölle und die Taufe.

      Mithra wurde genau wie Christus am 25. Dezember, also zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende, als Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren. Ihm folgten zwölf Jünger und er war, wie Christus, die Wiedergeburt Gottes und der Sohn einer sterblichen Frau. Auch er vollbrachte Wunder und verwandelte bei einer Hochzeit Wasser in Wein. Seinen Anhängern predigte er:

       „Wer nicht von meinem Blute trinkt, erfährt keine Erlösung“.

      Er starb zu Ostern, wiederauferstand aus einem Felsengrab nach drei Tagen, fuhr gen Himmel und versprach seine Wiederkehr zum Jüngsten Gericht, um über die auferstandene Menschheit zu richten. Der Mithrakult entstand in Kleinasien im 14. Jahrhundert vor Christus.

      Aus dem iranischen Gott Mithra ging später die römische Göttergestalt Mithras hervor, die in etwa zeitgleich neben dem frühen Christentum existierte und die von den damaligen römischen Soldaten überaus verehrt wurde. Mithras weist jedoch große Unterschiede zu Mithra auf, sodass die beiden Götter trotz des gemeinsamen Ursprungs nicht gleichgesetzt werden können – sie stehen nur in indirekter Beziehung zueinander.

       In der modernen Forschung wird die These vertreten, dass der wesentlich später anzusiedelnde römische Mithraskult im Prinzip eine Neuschöpfung war, die von der iranischen Mithrakultur nur peripher beeinflusst wurde. Angeblich hat ein unbekannter Stifter im ersten Jahrhundert nach Christus diese Kultur unter Rückgriff auf einige orientalische Elemente ins Leben gerufen.

      Der heidnische Glaube war jedenfalls seinerzeit hoch entwickelt und weit verbreitet. Vieles, was man später dem Christentum zuschrieb, entstammte ursprünglich heidnischer Philosophie. Diese Religionen waren sehr kultiviert und alles andere als primitive Götzenverehrung, wie uns das Christentum heute glauben machen will. Viele der Begebenheiten, die wir Christus zuschreiben, existierten bereits in den Geschichten von Osiris, Mithras und Dionysos. Die Juden haben die meisten dieser Geschehnisse einfach auf Josua (Jesus) als ihren Messias übertragen und ihn damit ebenfalls in einen wiederauferstandenen Gottmenschen verwandelt. Das Christentum hat bei diesen und vielen anderen Kulturen seine Anleihen genommen, indem der Mythos einfach geringfügig angepasst und dann übertragen wurde. Man könnte es auch deutlicher sagen: Die Jesusgeschichte ist eine triviale, anspruchslose Imitation. Sie ist lediglich ein billiger Abklatsch von vorgetäuschten Begebenheiten, die vertrauensseligen Trotteln schon Hunderte Jahre zuvor ebenfalls als göttliche Wahrheit verkauft wurden.

       Ein Arzt, der seinen Patienten gründlich untersucht hat, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Zum Abschluss fragt er ihn:

       „Und mit dem Sex ist auch noch alles in Ordnung?“

       Antwortet der Mann: „Doch – sicher! So zweimal pro Monat geht es schon.“

       Meint der Arzt: „Na – bei Ihrer Konstitution sollte es aber mindestens zweimal pro Woche klappen.“

       Sagt der Patient: „Würde es ja auch, aber als katholischer Priester auf dem Land ist das nicht so einfach!“

      Das schreckliche Alte Testament

      In der damaligen Zeit, als schriftliche Aufzeichnungen so gut wie unbekannt waren, regierten die Geschichten- und Märchenerzähler, die bekanntermaßen gerade in den orientalischen Gebieten schon immer Hochkonjunktur hatten.