Die Weltgesundheitsformel 2. David Ekwe Ebobisse

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Название Die Weltgesundheitsformel 2
Автор произведения David Ekwe Ebobisse
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783737509367



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Schritt gemacht und begonnen selbstständig auf den Gebieten zu forschen, die seitens der Industrie am liebsten unerforscht bleiben sollen. Eigentlich untersuchte sie Veränderungen in der Fortpflanzung durch ein synthetisches Östrogen, ein Ersatzhormon, aber die mit dem Hormon behandelten Mäuse wurden vor allem fett; ein Schicksal, das auch Menschen blüht, die das Hormon Östrogen unwissend über Mikropartikel aufnehmen, fand sie heraus.

      Etwa zur gleichen Zeit untersuchte der kalifornische Biologe Bruce Blomberg die Auswirkungen des Zellgiftes Tributylzinnhydrid (TBT) auf Meeresorganismen. Das erstaunliche Ergebnis: TBT wandelte bei Fröschen die Hoden in Fettzellen um. Die allgemeine Zunahme von Fettzellen in unserem Jahrhundert erklärt sich der Biologe wie folgt: "Die Zahl der Fettzellen wird am Ende der Pubertät festgelegt. Sie kann sich erhöhen, aber sofern wir wissen nicht verringern. (…) Als Erwachsener nimmt man zu oder ab, wenn sich die Menge an Fett, die in diesen Zellen gespeichert wird, verändert. Vor der Pubertät kann sich zudem die Menge der Fettzellen durch schlechte Ernährung erhöhen. Wenn sich ihre Zahl erst einmal erhöht hat, hat man den »Set-Point« erhöht und behält die Menge an Körperfett für immer bei."

       Die Eltern kommender Generationen sollten also gewarnt sein.

      Und aufpassen was für einer Umwelt sie ihre Kinder aussetzten, damit sie ihren »Set-Point« möglichst niedrig halten. Das funktioniert, indem man sie schon in früher Kindheit von Umweltgiften und ungesunden Nahrungsmitteln fernhält. Auch du kannst immer noch den Reset-Button drücken und durch neue Ernährungsgewohnheiten dein Fettzellenniveau drastisch reduzierend.

      Jedenfalls konnten Blomberg und seine Kollegen mit dieser Studie zeigen, "dass es chemische Stoffe gibt, die beeinflussen können, wie unser Körper mit Kalorien umgeht. (…) Appetit und Sättigung werden bei Säugetieren durch Hormone kontrolliert und so könnte es durchaus möglich sein, dass Chemikalien das Hungergefühl verändern."

       Also bekommen wir durch das viele Plastik rund um unsere Nahrungsmittel noch mehr Hunger, als wir ohnehin schon haben.

      Es deutet vieles darauf hin. Und eine lange Liste von Stoffen wurde von renommierten Wissenschaftlern als Fettmacher klassifiziert: Phthalate, Bisphenol, DES (Diethylstilbestrol), TBT (Tributylzinnhydrid), PBDE (Polybromierte Diphenylether) PFOA (Perfluoroctansäure), PCB (Polychlotierte Biphenyle), Dioxin, Organophosphat, Atrazin, DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan), Blei, Benzopyren, Nikotin, Genistein, Fruktose und Mononatriumglutamat. Sie befinden sich in alltäglichen Gebrauchsgegenständen und unscheinbaren Verpackungen, auf Zeitschriften, in Umschlägen, in Haar-Produkten, Teppichböden und in Kaffeebechern: "Unsere DNA mutiert zwar nicht durch diese Chemikalien, aber die Art und Weise, wie die DNA ausgelesen wird, und somit die Folge an Proteinen, die dadurch entsteht, ändert sich durch diese Chemikalien", so die Toxikologin Juliette Legle.

      Die Industrie ist gerüstet. Anstatt Bisphenol A nimmt sie einfach Bisphenol S oder andere östrogen-wirksame Chemikalien, wie Phthalate.

      Unliebsamerweise wurden Phthalate bei einer Studie des Umweltbundesamtes in 600 von 600 Kinderkörpern gefunden. Alle untersuchten Kinder waren bereits mit dem Weichmacher infiziert.13 Gleichzeitig konnte der Androloge Doktor Jörgensen nachweisen, dass Phthalate wie weibliche Hormone wirken und den männlichen Hormonhaushalt entscheidend verändern. In einer Verkettung äußerst ungünstiger Prozesse führen sie letztlich zu Unfruchtbarkeit.

      Eine weitere Studie konnte zeigen, dass die Spermien von fast der Hälfte aller Männer zu wenige oder zu langsam sind, um auf natürlichem Wege die weibliche Eizelle zu befruchten.

       Das ist ja eine Horrorbilanz, wo uns der demografische Wandel doch ohnehin schon einholt und der Generationenvertrag gebrochen scheint, weil es nicht mehr genug Kinder gibt. Ich meine … wer soll denn das Gesundheitssystem letztlich finanzieren, wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt?

      Die Schulmedizin hat darauf keine Antwort. Nur jene, die von einem ganzheitlichen Wandel in der Medizin ausgehen, haben eine Lösung. Voraussetzung dafür sei aber eine grundlegenden Veränderung im Bewusstsein des Einzelnen, wo sowohl Krankheit als auch Gesundheit letztlich beginnen, wie wir uns noch klarmachen werden.

      Ungeachtet dessen steigt die Zahl der unfruchtbaren Männer Tag für Tag an. Und auch ihr Nachwuchs ist in Gefahr. Andrologen des Universitätsklinikums Kopenhagen bewiesen jüngst, dass sich die Hoden von Föten schon im Mutterleib nicht mehr richtig entwickeln können, um ihre natürliche Größe zu erreichen und sämtliche Funktionen vollständig zu erfüllen. Seitdem empfiehlt Blomberg seinen Zuhörern, jede nur erdenkliche Quelle für Chemikalien in der Umwelt zu eliminieren. Menschgemachte hormonaktive Stoffe, so der Forscher, würden nämlich nicht nur mit Fettleibigkeit, sondern auch mit Diabetes in Zusammenhang gebracht. Seltsamerweise hat sich die Zahl der Diabetiker in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt — auf über 350 Millionen Kranke weltweit.

      "Industrielle Chemikalien, Plastik oder andere solche Stoffe gehören nicht in den menschlichen Organismus", beschwert sich der Ernährungswissenschaftler Udo Erasmus über die Plastik- und Kunststoffindustrie, die mit ihren Produkten mittlerweile den gesamten Markt überschwemmt hat und sogar Dinge in Plastik einpackt, die gar keine Verpackung bräuchten, wie etwa Obst oder Gemüse. Trotzdem ist Plastik inzwischen überall im menschlichen Körper zu finden und führt weltweit zu einer schleichenden Epidemie. "Unser Körper ist nämlich nicht dafür konzipiert, synthetische Erzeugnisse wie Plastikpartikel zu verarbeiten oder auszuschlacken", gibt uns der australische Ernährungswissenschaftler zu verstehen und erklärt, dass sie nie in der Natur vorkamen. "Und daher hat der Körper nie ein genetisches Programm entwickelt, um damit fertig zu werden. Dann bleibt es in den Geweben stecken, dann gibt es Entzündungen. (…) Dann hält man Wasser in den Geweben und die Zirkulation wird langsamer und der Körper übersäuert (…) Und am Ende degeneriert das Gewebe und das nicht nur durch Plastik, sondern auch durch Pestizide und durch industrielle Chemikalien." Udo Erasmus ist ein Ernährungswissenschaftler aus Australien.

       Hochtoxische Pestizide, uranhaltiger Phosphatdünger und winzige Plastikpartikel befinden sich heute also in fast allen menschlichen Körpern und lebendigen Organismen, weil sie seit der »Green Revolution« und der Industrialisierung der Landwirtschaft breitflächige eingesetzt wurden und mittlerweile in einem nie da gewesenen Ausmaß die Umwelt belasten, vergiften und zerstören?

      Ja. Ganze Generationen künstlich herangezüchteter Industriesklaven, die sich ihrer eigenen Degeneration nicht einmal bewusst sind, werden zusehends Opfer von Produktionsverhältnissen, die unter dem Stern einer schweren Missachtung der Menschenrechte stehen. Aber auch wenn sie seit ihrem ersten Einsatz vor 100 Jahren schwer die Umwelt belasten und gigantische Müllberge verursacht haben, sind Kunststoffe aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken.

      Nach der Eiszeit, der Steinzeit und der Bronzezeit, leben wir heute in der Plastikzeit, würden Außerirdische scherzen, wenn sie die Müllberge sehen würden, die in unseren Slums wuchern oder die im Meer zu finden sind. Jährlich landen sechs Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Ungeachtet dessen meinen immer noch einige, sorglos Fische und Meeresbewohner verspeisen zu können. Ein Irrtum, den immer mehr Menschen mit dem Leben bezahlen. Fischvergiftungen aufgrund von Plastikteilchen in ihren Bäuchen und ihrer Blutbahn stehen heute auf der Tagesordnung, auch wenn sie nur ungern breit getreten werden. Aber mit unserem Fisch essen wir auch unser Plastik.

      »17 Kilo Plastik in gestrandetem Pottwal in Andalusien entdeckt«, titelt der Standard am 16. März 2013 und berichtet über diesen Katastrophenfund: »17 Kilo an Plastikteilen hatte ein toter Pottwal im Bauch, der im März 2012 an der südspanischen Südküste nahe Castell de Ferro angeschwemmt worden war. Die gigantische Müllmenge hatte den Magen des 4,5 Tonnen schweren Tieres derart verstopft, dass es daran verendete, wie Meeresbiologen herausfanden.« Nur so viel zu den Meeressäugern, die mittlerweile wie wild an den Küsten der Welt stranden. Während Umweltschützer bis vor Kurzem noch über die Gründe dafür rätselten, wird inzwischen immer klarer, dass mittlerweile alle Meeresbewohner von unserem Plastikwahn betroffen sind und täglich zu Tausenden daran sterben. Sie verwechseln die schimmernden Plastikpartikel mit ihrer Beute und verschlingen sie.