Название | SILBER UND STAHL |
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Автор произведения | Nicole Seidel |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738096156 |
Iorweth griff nach dem Tüllrock, knüllten ihn über ihrer Hüfte zusammen und zog ihr geschickt den Slip hinunter. Ihre makellosen Beine steckten in weißen Strümpfen, die schwarze Bänder hielten. Er zog sie zu sich herab, bereitwillig spreizte sie die Schenkel, umfing ihn. Tüll knisterte, seine Hände streiften das Kleid von den Schultern, kleine feste Brüste stoben aus dem Ausschnitt ihm in die Finger. Iorweth küsste ihren Hals und erhob sich. "Nein, nicht jetzt damit aufhören", stöhnte Ludamille. Er drehte sich das Mädchen herum, schob ihren Rock hoch, dass ihr blankes Gesäß ihm entgegen lachte. Sie stützte sich auf die Bank. Der Elf drang erneut tief in sie ein. Seine Lenden schlugen gegen ihren Po und er griff mit einer Hand nach ihren Brüsten, die andere - rechte - spielten an der Scham ihres Venushügels. Immer tiefer drang er vor, füllte sie total aus und beschleunigte kaum seinen Rhythmus. Die Comtesse stöhnte und wand sich unter dem Elf, ohne sich von seiner Umarmung lösen zu können und zu wollen. Bis sie sich in einer Welle ekstatischer Orgasmen entlud.
Später in der Nacht trennten sie sich mit dem Versprechen, dass Iorweth sie besuchen kommen würde.
5
Im Elendsviertel Alt-Wyzimas wurden zwei Leichen mit dunklen Pusteln am Körper entdeckt und ein Dutzend weitere Menschen erkrankten mit diesen schwarzen Flecken am Leib. Irgendeines der Schiffe, die mit fremder Fracht nach Temeriens Hauptstadt gesegelt war, musste den Pesterreger an Bord gehabt haben. Die alte Stadt im westlichen Teil des Sees wurde abgeriegelt und in Quarantäne gesetzt. Niemand kam mehr raus. Eine Handvoll mutige Heiler versuchten in den Mauern der Stadt Herr der Lage zu werden, linderten so gut es ging die Qualen der Kranken. Die Toten wurden von den unglücklichen Überlebenden zusammengetragen und verbrannt. Täglich starben Menschen und auch einige Anderlinge. Die Elfen und Zwerge schienen weitgehend immun gegen die meisten menschlichen Krankheiten zu sein, außer sie litten an arger Unterernährung und Entbehrung, was in den ärmlichen Ghettos durchaus öfters vorkam.
Fuin'isengrim und Celeborn hatten ihre wenigen Habseligkeiten, die sie mitnehmen wollten, gepackt. Die Elfenmänner trugen waldfarbene Kleidung, hatten ihren Bogen und Schwert gegürtet. Ihre Frauen waren ebenfalls reisefertig in dunkle Elfenumhänge gehüllt. Jeder der vier trug einen Rucksack mit Kleidung, Proviant und wenig Wertsachen mit sich. Die alte I'worel verabschiedete sich von ihren Kindern, sie blieb zurück.
"Du solltest mit uns kommen, Iorweth!" meinte sein Vater.
Wortlos schüttelte der junge Elf den Kopf und führte die kleine Gruppe hinaus. Es war Nacht, aber bald an jeder Straßenkreuzung brannten Feuer. Es roch bestialisch nach verbrannten Kadavern und Unrat, der seit Wochen nicht fortgeräumt worden war.
Eine schmale Leiter führte an einer Mauer entlang nach unten in die Kloaken. Einige Meter tasteten sich die fünf Elfen durch die Finsternis, an einer Biegung entzündete Iorweth endlich eine Fackel. Er orientierte sich kurz und lief dann einen Kanal rechts entlang. Die brackige Brühe zwischen dem schmal-erhöhten Bordstein stank nicht minder, die Elfen hielten sich ihre Schals vors Gesicht und atmeten durch den Mund. Iorweth lauschte an zwei schmalen Durchgängen und nahm dann den drittfolgenden nach links. In diesem gab es kein Randlauf mehr, sie mussten in der Abwasserbrühe laufen, die jedoch zu einem fingerbreiten Schlammteppich vertrocknet war. Irgendwo tropfte blechern ein Rinnsal auf ein loses Blech. Und unzählige Ratten huschten aus dem Lichtschein der Fackel zwischen ihren Stiefeln durch. Iorweth bog am Ende in einen kurzen Tunnel, der in einer kleinen Höhle endete. Ihm folgten dicht auf Fuin'isengrim, Calad'linna, Edhiel und zum Schluss Celeborn.
Ein beißender Geruch, nach Ammoniak und Moder drang an ihre Nasen. Iorweth und Fuin die auf dem Absatz verharrten zogen ihre Schwerter. Etwa zwei Meter unter ihnen war ein großer Haufen Knochen und menschliche Überreste, zwei Nekker-Monster wühlten darin herum und einer blickte zu ihnen hinauf und grunzte fauchend.
Bevor die grauhäutigen Leichenfresser ihren Angriff starten konnten, war Iorweth ihnen vom Absatz entgegen gesprungen. Er stieß dem ersten die Fackel ins Gesicht und hieb dem zweiten seine Klinge gegen die Brust. Fuin'isengrim bohrte dem angesengten sein Schwert in den Bauch, das die Gedärme nur so spritzten. Iorweth hatte den zweiten Nekker mit wenigen Hieben getötet. "Schnell raus hier, bevor noch weitere nachkommen." rief Iorweth und behielt den Knochenhaufen im Auge.
Celeborn half den verängstigten Frauen hinunter und lief zum Höhlenausgang, der durch bloßliegende Baumwurzeln und vertrocknetes Sumpfgrasgeflecht ging. Fuin und Iorweth folgten, als sich keine weiteren Ungeheuer zeigten.
"Dorthin, da gibt es einen sicheren Weg durch den Sumpf." Der junge Elf führte sie über eine weiche Grasnarbe, die am nördlichsten Rand entlang ging. Sicher kamen sie auf sanftes Wiesenland. Rechts von ihnen lag die Ebene zum Flußdelta hinauf. Vor ihnen in der Ferne lag der finstere Gürtel eines Waldes. In einer Senke saßen einige Gestalten und eine Handvoll Pferde war bei ihnen - auf diese Gruppe eilten die fünf zu.
Zwei weitere Elfenpaare, die Fuin und Celeborn aus der Stadt kannten, warteten am Lagerfeuer. Ein junger Elf in Lederkleidung mit typischen Elfenverzierungen begrüßte Iorweth: "Du bist als Iorweth, von dem Coinneach immer so schwärmt. Schön dich einmal persönlich kennen zu lernen. Ich bin Errdil, ich führe sie in den Brokilon." Sein Händedruck war kräftig, auch wenn Errdil nicht sehr groß und ausgezerrt war. Am Lederband um seinen Kopf hingen zwei Federn und ein Eichhörnchenschwanz herunter. "Wir ruhen uns noch paar Stunden aus und brechen dann in der Morgendämmerung auf."
Vier der Pferde trugen jeweils ein Elfenpaar. Errdil ritt ihnen voraus. Iorweth schaute ihnen traurig nach. Doch Elfen weinten nicht, so waren ihre Gesichter ernst und emotionslos geblieben. Sein Vater, dachte Iorweth, hatte sich mit einem so bestimmenden "Leb wohl, mein Sohn. Und möge mein Opfer am Ende des Weges nicht umsonst sein." - dass er ahnte, seinen Vater nicht mehr lebend wieder zu sehen. Hätte Iorweth geahnt, wie recht er damit behalten würde, vielleicht hätte er doch eine einzelne Träne ihm zum Abschied vergossen?
Er trieb sein falbes Reittier nach Norden auf den Fluss zu. In der Ebene hatte sich eine Hundertschaft Temerische Soldaten gesammelt, die darauf warteten, dass zwanzig Proviantwagen aus dem Inland mit der Fähre übersetzten. Im Süden war Krieg ausgebrochen - Nilfgaard war in Cintra eingefallen und belagerte die gleichnamige Hauptstadt. König Foltest sicherte nun seine südlichen Grenzen zu Brugge und Sodden ab, da es den Nilfgaarder Kaiser weiter in den Norden streben konnte.
"Halt Elf, wohin des Weges?" wurde er schließlich kurz vor dem Ufer von vier emsigen Soldaten aufgehalten.
"Ich bin ein Bürger Wyzimas und wünsche nur nach Hause zu gelangen und hierzu die Fähre zum Übersetzten zu nutzen, um mir einen beschwerlichen Tag langen Ritt um den See zu ersparen." Um seine Harmlosigkeit zu unterstreichen, neigte Iorweth sein Haupt und grüßte mit offener Hand.
"Dann hast du sicher einen Pass oder Geleitbrief, der dich als solcher ausweist?" wandte der Soldat unbeeindruckt ein und legte demonstrativ seine Hand auf den Knauf seines Langschwertes.
Iorweth griff langsam in sein gestepptes Wams und zog ein gefaltetes Pergament hervor und überreichte es dem fleißigen Kontrolleur. Der faltete es auseinander und tat so als lese er es, erkannte dann das überall bekannte Fuggerische Kaufmannssiegel - das ein stilisiertes Schiff zeigte. "Mit was treibt ihr den Handel?" Er gab das Pergament zurück.
"Mit Stoffe, Gewebe und Garn", log Iorweth und steckte den gefälschten Pass ins Wams zurück. "Wenn eure Frau ein neues Kleid wünscht, kommt meinen Herrn Jorvett Gantheim besuchen." Herr Gantheim war tatsächlich ein bekannter Kaufmann in Wyzima und auch das Siegel bewies eine gewisse Echtheit, aber alles andere war geschickte Tarnung, die ihm Coinneach schon vor einiger Zeit besorgt hatte.
Der Soldat winkte ihn zur Seite und widmete sich einem der Proviantwagen. Iorweth setzte mit seinem Pferd und der Fähre über den Fluss. Drüben warteten die letzten drei Proviantwagen auf die Überfahrt.
Der Elf ritt am Ufer Richtung Osten entlang.