Zunehmen mit Paleo. Pawel Marian Konefal

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Название Zunehmen mit Paleo
Автор произведения Pawel Marian Konefal
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783738088960



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Ergebnisse und zum Suchwort “Abnehmen” 26.400.000. Es spiegelt sehr gut die Wirklichkeit wider. Betroffene untergewichtige Menschen müssen sich oft jahrzehntelang Sprüche anhören wie: “iss doch mal vernünftig” oder “werd’ endlich mal dicker”. Das ist leichter gesagt, als getan. Denn für Betroffene ist es nicht einfach gesund zuzunehmen. Das gesunde Zunehmen ist oft schwerer als das gesunde Abnehmen bei übergewichtigen Menschen. Leider sind sich viele Betroffene gar nicht bewusst, dass Sie ein Problem mit ihrem Gewicht haben. Sie sind eben schlank und können alles essen was sie wollen, ohne dabei zuzunehmen und finden es meist sehr praktisch. Es gibt aber auch Personen, die beispielsweise auf eine gesündere Ernährungsweise wie Paleo umsteigen wollen, aber ihr aktuelles Gewicht halten müssen. Das betrifft beispielsweise Leistungssportler, bei denen das Gewicht eine entscheidende Rolle für den ausgeübten Sport spielt. Denn oft ist es so, dass Sportler auf eine Paleo-Ernährungsweise umsteigen und Körpergewicht verlieren und das so gar nicht zu ihren Zielen passt und sich nun fragen, wie sie diesen Nebeneffekt kompensieren können. Die Paleo-Ernährungsweise muss eben wohl formuliert sein und individuell angepasst. Beginnen wir aber zuerst mit der Frage, warum Menschen untergewichtig sein können.

      Bevor wir in Strategien eintauchen, wie Sie mit Paleo erfolgreich Gewicht zunehmen, lassen Sie uns ein wenig darüber sprechen, warum jemand untergewichtig ist und was die Probleme sein können. Es hat nämlich nicht unbedingt etwas mit der Ernährung zutun. Ist es ein physiologisches Problem oder ist es einfach ein genetisches Problem oder etwa ein Stoffwechsel-Problem? Auch psychischer Stress kann eine Schleife auslösen, die zu Untergewicht führt. Die gesundheitlichen Risiken von Untergewicht sind nicht zu unterschätzen, denn oft leiden Untergewichtige unter einer anhaltenden Appetitlosigkeit oder sie essen erhebliche Mengen und der Körper verwertet die Nahrung nur unzureichend. Mehr als 1 Million Deutsche leiden an Untergewicht. Nach Aussage des Ernährungsberichtes der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind 1,5 % der Frauen und 0,4 % der Männer untergewichtig, wobei der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes sogar von 4 % der Frauen und 1 % der Männer mit Untergewicht ausgeht (Stand 2011). Als untergewichtig gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO), wer einen Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 hat. Ein 1,60 Meter großer Mensch, der etwa 60 Kilogramm wiegt, hat einen BMI von 23,4. Als ideal gilt ein BMI zwischen 20 und 25.

      Ursachen für Untergewicht

      Wie auch bei Übergewicht, können die Ursachen für Untergewicht vielfältig sein.

      Einige Beispiele:

       Genetik

       Epigenetik

       Phänotyp

       Stoffwechsel

       Malabsorption

       Unverträglichkeiten

       Fehlbesiedlung im Dünndarm (SIBO)

       Mangelernährung, Fehlernährung

       Darmpermeabilität

       Reizdarmsyndrom

       Dysbiose

       Hyperthyreose

       Chronische Infektion

       Virusinfektion

       Autoimmunerkrankungen, Typ-1 Diabetes

       Multiple Sklerose

       Epilepsie

       Schlechte und nährstoffarme Ernährung

       Entzündungen

       Negativer Stress

       Essstörungen, Psychische StörungenBulimieMagersuchtAlkoholismusMedikamentenmissbrauchDrogensuchtDepressionen

       Appetitlosigkeit (infolge von Strahlentherapien, Pharmakotherapien, Schmerzzuständen und Vergiftungen)

      Davon sind aber nicht nur Menschen mit ausgewiesenen Essstörungen betroffen, sondern vor allem auch diejenigen, die einfach nicht zunehmen oder an chronischen Krankheiten leiden. Wer untergewichtig ist, ist nicht automatisch unterernährt. Es gibt Menschen, die aufgrund ihres individuellen Stoffwechsels nicht zunehmen. In den westlichen Industrienationen sind solche genetischen Faktoren oder aber Stoffwechselstörungen häufiger der Grund für Untergewicht als beispielsweise Mangelernährung wie in Entwicklungsländern. Manche Menschen sind nur mit einem schnelleren Stoffwechsel ausgestattet, der Grundumsatz ist höher als bei anderen. Das kann zum Teil genetisch bedingt sein oder der Mensch ist von der Geburt an natürlich mager. Wenn man zwischen Untergewicht und Unterernährung unterscheidet, muss man weiterhin zwischen unzureichender Nahrungszufuhr auf der einen Seite und Nährstoffverlusten durch fehlende oder mangelhafte Verwertung auf der anderen Seite unterscheiden. Aber es gibt auch andere mögliche Ursachen wie Malabsorption von Nährstoffen. Das ist bei Zöliakie und Glutenunverträglichkeit zu sehen und auch mit anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose-Intoleranz oder Unverträglichkeit gegenüber irgendwelchen kreuzreaktiven Proteinen mit Gluten.

      Die Unverträglichkeit ist der Person nicht bekannt, sodass sie diese Lebensmittel verzehrt und somit eine chronische entzündliche Situation im Darm herstellt, die dann mit der Malabsorption der Nährstoffe einhergeht, die der Mensch braucht um Muskelaufbau zu betreiben und es somit zu Gewichtsverlust führt. Diese Menschen werden in der Regel nicht nur untergewichtig sein, sondern auch eine wirklich niedrige Muskelmasse haben. Sie sind oft sehr dünn und nicht unbedingt schlank, drahtig und stark und haben weniger Muskelmasse als der Durchschnitt. Ein weiteres Thema, das kaum Gewichtszunahme verursachen kann, ist die bakterielle Überwucherung des Dünndarms (SIBO - "small intestinal bowel overgrowth", eine Fehlbesiedlung im Dünndarm). Wenn gewisse Bakterien im Dünndarm überhand nehmen, konkurrieren sie um die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen mit dem Menschen und sie neigen dazu diesen Kampf zu gewinnen, weil sie direkt zwischen den Nährstoffen leben und erhalten somit die erste Portion der aufgenommenen Nahrung. Und sie nehmen sich, was sie brauchen und Sie bekommen nur was übrig bleibt. Menschen mit SIBO haben oft Defizite von mehreren B-Vitaminen, einen Vitamin D Mangel und sie sind oft mangelernährt in Mineralstoffen. Die Menschen sind mit ihrer geringen Magensäure und der bakteriellen Überwucherung des Dünndarms nicht richtig in der Lage, Proteine zu brechen um die einzelnen Aminosäuren aus der Nahrung effektiv zu absorbieren. Neben einer unzureichenden Nahrungsverwertung kann auch das sog. Eiweißverlustsyndrom zu Untergewicht führen. Mögliche Ursachen für einen anormal hohen Eiweißverlust sind die verminderte Bildung von Protein im Körper, eine Blutvergiftung, sowie Leber-, Nieren- und Magen-Darm-Erkrankungen. Darmpermeabilität (erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut) oder ein Reizdarmsyndrom sind ein weiteres Problem, das Entzündungen und Schwierigkeiten bei der Nährstoffaufnahme und Gewichtszunahme verursacht. Dysbiose bezeichnet einen Krankheitsprozess, der durch eine qualitativ und / oder quantitativ von der Norm abweichende Bakterienflora im Darm ausgelöst wird.

      Es gibt heutzutage einige Tests, mit denen Sie herausfinden können ob Sie eines der Ursachen aufweisen. Es gibt einige Stuhltests, Urintests oder auch ein SIBO Atemtest.

      Sie können auch an Nebennieren Müdigkeit leiden, ein hormonelles Ungleichgewicht aufweisen oder an Entzündungen leiden, was es schwer macht Gewicht aufzubauen.

      Außerdem hängt es auch von ihrem Phänotyp und der Epigenetik als auch einer ganzen Reihe von anderen Faktoren ab.

      Die Hyperthyreose ist eine krankhafte Überfunktion der Schilddrüse, die sich in einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen äußert und kann eine Ursache für die Gewichtsabnahme sein. Symptome können sich in Unruhe, Nervosität, Erregung und Hyperaktivität als auch in Gewichtsverlust mit großem Appetit, Muskelschwäche, erhöhter Stuhlfrequenz, Menstruationsstörungen und Schlafstörungen äußern.

      Eine chronische Infektion ist eine weitere häufige Ursache für die Gewichtsabnahme. Dies können Infektionen sein wie die Helicobacter-pylori-Infektion, ein Bakterium, das Geschwüre verursacht oder auch Infektionen wie Borreliose oder Bartonella oder intrazelluläre Infektionen wie Mykoplasmen, Chlamydia pneumoniae sein. Viele dieser Infektionen sind chronisch und schleichend