BESESSENHEIT. Kiki Abers

Читать онлайн.
Название BESESSENHEIT
Автор произведения Kiki Abers
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742783509



Скачать книгу

so ruhig, etwas lahmarschig. Immer machte er das, was Wanda wollte. Ja, Wandchen, natürlich, Wandchen. Aber, wie es oft vorkommt, der Anschein trügt. Er bumst so, wie ich es mag.

      - Maja, ich freue mich für dich. Vielleicht wird deine depressive Stimmung endlich weg sein. Und wie ist es mit Alex? Immer noch besteigt er dich nicht?

      - Na, glaubst du das? Ausgerechnet an diesem Tag, als die Häschen im Wald Porno sahen, plötzlich hatte er am Abend Lust auf mich.

      - Und? Hast du ihm gegeben? – fragte Mario, entfernte die Krümel von seinem Hemd und legte sie auf den Teller.

      - Ach, was! Absolut nicht!

      - Hast du es vor das mit Marek länger zu ziehen?

      - Ich habe noch darüber nicht nachgedacht aber mir kam in den Kopf so ein Gedanke: Marek ist Alexander sehr Ähnlich. Dieselbe Haar- und Augenfarbe, dieselbe Figur. Sie wurden öfter gefragt, ob sie Brüder wären. Guck mich nicht so an! Ich sehe, dass du kapierst, worum es mir geht.

      - Nein, Maja, um Gottes Willen! Das kann später herauskommen!

      Willst du einen Kuckuck spielen? – Mario war so entsetzt, dass er sich beinah mit dem Kaffee verschluckt hätte.

      -Herzchen, aber würdest du dich freuen Onkel zu sein?

      - Jetzt bin ich Tunte, wie du sagst, und es reicht mir. – er lachte über seine Antwort und weil er gegenüber einem großen Spiegel saß, beguckte er bei Gelegenheit alle seine polierten Zähne.

      -Hör jetzt auf Blödsinn zu machen, ich rede ernst. – sie fing an zu schmollen und machte eine Schnute.

      - Ich auch. Deswegen halte ich es für eine sehr schlechte Idee.

      - Aber ich bin schon achtunddreißig! Ich habe keine Zeit mehr zu warten! Ich will ein Kind haben, verstehst du?! – sie spürte jetzt Würgen im Hals.

      - Aber wer sollte dich besser als ich verstehen? Ich hätte auch gern ein Kind. Wir unterstützen ein Waisenhaus in St. Petersburg und vielleicht werde ich von dort ein Kind adoptieren. Ruslan führte schon Gespräche mit der Direktorin.

      - Herzchen, und wer wird sich mit den Kinder befassen? Ihr seid doch beide beschäftigt.

      - Seine Mutter wird zu uns kommen und bleiben, weil dann auch eine Frau im Haus sein müsste, und sie ist noch ziemlich jung. Wir würden Haushaltshilfe engagieren und meine Mutter würde uns öfter besuchen. Alles ist durchdacht.

      - Und , wolltest du nicht lieber wenn eine Frau dein Kind austragen würde?

      - Sicher, aber wo sollte ich solche finden? – er schaute sie so an, als ob ihm etwas durch den Kopf geschossen hätte.

      - Nein, mein Lieber, du weißt, dass ich für dich alles täte, aber das kann ich nicht. Das würde ein Ende meiner Ehe bedeuten. Alexander ist tolerant, aber nicht so! Wenn ich alleine wäre, dann gerne, sofort!

      Schade, dass du nicht so gedacht hast, als ich noch Single war. Wir hätten jetzt einen kleinen, großartigen Menschen. – sie wurde von Träumereien ergriffen als sie davon sprach.

      -Ja, du hast Recht, ich bin blöd.

      - Nicht du bist blöd, sondern das Leben. Warum müssen wir solche Probleme haben? Wie viele ungewollte Kinder gibt es auf der Welt! Warum die Leute, die sich sie sehr wünschen, keine bekommen?

      Ich sage dir, das Leben ist fucking, und nicht wir. – sie kam zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter.

      -Musst du schon gehen? – fragte er beunruhigt.

      - Nein, ich gehe nur zu Toilette und du schenkst uns in der Zeit noch einen Cognac ein.

      Sie küsste in auf die Wange und verschwand im Flur. Als sie zurück kam, sprachen sie nicht mehr über das Thema aber Mario wusste es ganz gut, dass sie ihr Ziel konsequent verfolgen wird und machte sich Sorgen um ihre Zukunft.

      -Maja, ich habe dir noch nicht gesagt, dass ich die zwei Gemälde, die ich in meinem Salon aufgehängt habe, verkaufte. Mein Stammkunde hat sie gekauft, war von ihnen begeistert und feilschte gar nicht um den Preis. Ich habe gleich den Maler angerufen. Ach, wie er sich gefreut hat! Dann fragte er ganz schüchtern, ob ich andere von seinen Werken bei mir aufhängen würde. Natürlich, gern, sagte ich. Siehst du, wie gut es war, so viel von Jean zu lernen.

      Bestimmt wäre er froh wenn er es sehen konnte, dass jetzt ich, so wie früher er, jungen Künstlern helfe. – er sprach mit großem Engagement.

      -Großartig! Vielleicht würde noch aus dir ein großer Marchand! – ---- rief sie begeistert.

      - Ich habe es vor, Bilder von verschiedenen Malern bei mir zu zeigen. Wir werden sehen, sollte es Interesse wecken, dann vielleicht organisiere ich später eine Vernissage, natürlich mit deiner Hilfe.

      - O, Herzchen, ich kann es schon kaum erwarten. Ich sagte dir immer, du seiest wunderbar! – sie sprang auf die Beine, lief zu ihm, packte seinen Kopf mit beiden Händen und küsste ihn wie verrückt ab.

      - Eine Vernissage im „Salon Mario“! Deine Konkurrenten werden tot umfallen!

      - Ach je, schon gut! Du machst mir mein Make-up kaputt! – er versuchte sich vor ihrer Zärtlichkeitsattacke zu wehren.

      Sofort schaute er in den Spiegel und verbesserte sich die Frisur.

      -Herzchen, ich glaube du bist der einzige Homo, der mit einem Make-up so edel aussieht. Verdammt, wie schön du bist! – sie lachte und kehrte zu dem Sofa.

      - Du sagst mir das seit Jahren und immer noch kann ich nicht daran glauben. Meinst du es wirklich so oder machst mir nur aus Liebe Komplimente? – er schaute sich genau im Spiegel an.

      - Aaach, du weißt doch gut, welchen Eindruck du auf Menschen machst. Zum Glück, bist du nicht deswegen unerträglich selbstbewusst geworden.

      - Manchmal denke ich, dass die selbstbewussten Leute es im Leben viel einfacher haben. – er nickte nachdenklich mit dem Kopf und änderte plötzlich das Thema.

      - Maja, weißt du, dass die Kundinnen bis jetzt nach deinen Kreationen fragen? Vielleicht fängst du wieder zu designen an und wir suchen einen Produzenten?

      - Ich habe keine Kraft mehr gegen Alexander zu kämpfen. Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden. Ich hätte damals kämpfen sollen als er von mir verlangte auf meine Passion zu verzichten.

      Ich habe damals einen riesig großen Fehler begangen, jetzt ist es schon zu spät.-

      Sie hörten den Schlüssel in der Tür und nach einem Augenblick kam lächelnd über beide Wangen, Ruslan.

      - Was ist passiert? Ihr habt solche komischen Mienen. – fragte er.

      Er warf seine Tasche auf den Boden und fiel schwer in den Sessel.

      -Wir sprachen über das Leben. – erwiderte Mario.

      Er stand auf, gab ein Bussi seinem Liebsten und ging in die Küche.

      -Ruslan, wie ist die Probe gelaufen? Ohne die Hystherieausbrüche des Choreographen?

      - Natürlich tobte er, er hat sogar geweint.

      Er griff nach den auf dem Tisch stehenden Nüssen und mit voller Hand ging er zurück zu dem Sessel und machte es sich breit.

      -Er hat uns richtig ausgepresst, ständig hatte er etwas an meiner Partnerin auszusetzen bis sie die Probe unterbrach und weg ging. Dann ist er hinter ihr her gelaufen. Ech, Rebiata, (russ. Kinder) ich sage euch, es war ein Zirkus! Haben wir was Leckeres zum Abendessen? Ich habe Hunger wie ein Wolf! – sagte er und ging, um sich umzuziehen.

      - Mario, Liebes, dann mache ich etwas zu essen und du deckst den Tisch – schlug Maja vor.

      Sie verbrachten zusammen sehr netten Abend beim Salat mit Lachs und einer Flasche Chablis.

      17.Kapitel

      Alexander