Название | Verlorene Liebesmüh |
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Автор произведения | William Shakespeare |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754178331 |
Doch wahr ist, daß sein Lügen mich ergötzt,
Und daß er meine Sänger mir ersetzt.
BIRON.
Armado ist der Mod' erlauchter Hort,
Und funkelneu von Phras' und seltnem Wort.
LONGAVILLE.
Mit ihm soll Schädel uns die Stunden würzen
Und der drei Jahre strenge Zeit verkürzen.
Dumm mit einem Brief, und Schädel treten auf.
DUMM. Welches ist des Herzogs eigne Person?
BIRON. Dieser, Freund; was wollt'st du? –
DUMM. Ich selber präsumiere seine eigne Person, denn ich bin Seiner Hoheit Schersant; aber ich möchte gern seine Person in Fleisch und Blut sehn.
BIRON. Dieser ist's.
DUMM. Signor Arme – Arme, – empfiehlt Euch. Da ist 'ne Schelmerei im Werk, dieser Brief wird Euch mehr sagen.
SCHÄDEL. Der ganze Unbegriff davon betrifft gleichsam mich.
KÖNIG. Ein Brief von dem glorreichen Armado.
BIRON. Wie niedrig auch der Inhalt, so hoffe ich doch, bei Gott! auf hohe Worte.
LONGAVILLE. Eine hohe Hoffnung auf ein niedriges Fazit; Gott verleihe uns Geduld! –
BIRON. Zu hören? oder mit Hören verschont zu bleiben? –
LONGAVILLE. Lässig zu hören, und mäßig zu lachen; oder mit beidem verschont zu bleiben.
BIRON. Wohlan, sei es so, wie der Stil uns Anlaß geben wird, die Ernsthaftigkeit mit Stumpf und Stiel auszurotten.
SCHÄDEL. Der Inhalt bin ich, Herr, so weit es die Jacquenetta betrifft. Art, Weise und Grund von der Sache anlangend, so ward ich ertappt, daß es eine Art hatte.
BIRON. Auf welche Weise?
SCHÄDEL. Paarweise.
BIRON. Und auf welchen Grund?
SCHÄDEL. Auf dem Grunde des Parks sitzend, da habt Ihr Art, Grund und Weise, und zwar folgender Weise: Was die Art betrifft, so ist's die Art eines Mannes, mit einem Mädel zu reden, – was den Grund, – so gründlich er kann; –
BIRON. Und die folgende Weise? –
SCHÄDEL. Nun, die wird sich wohl in meiner Zurechtweisung ausweisen, und Gott schütze das Recht! –
KÖNIG. Wollt ihr den Brief mit Aufmerksamkeit anhören?
BIRON. Wie wir delphische Ausrufungen vernehmen würden.
SCHÄDEL. Das glaub' ich, Schellfische hört man immer gern ausrufen.
KÖNIG liest. »Großer Statthalter, des Firmaments Vizeregent und alleiniger Selbstherrscher Navarras, meiner Seele irdischer Gott, und meines Leibes Nahrung spendender Patron, –«
SCHÄDEL. Noch kein Wort von Schädel!
KÖNIG. »So ist es, ...«
SCHÄDEL. Es kann so sein; aber wenn er sagt, es ist so, so ist er, die Wahrheit zu sagen, nur so so.
KÖNIG. Friede! –
SCHÄDEL. Mit mir und jedem, der nicht fechten mag! –
KÖNIG. Kein Wort!
SCHÄDEL. – Von andrer Leute Geheimnissen, das bitt' ich mir aus.
KÖNIG liest. »So ist es: Belagert von der düsterfarbigen Melancholei empfahl ich den schwarzdrücken den Humor der allerheilsamsten Arznei Deiner Gesundheit atmenden Luft, und so wahr ich ein Edelmann bin, entschloß ich mich, zu lustwandeln. Die Zeit wann? um die sechste Stunde, wenn das Vieh am meisten graset, der Vogel am besten pickt, und der Mensch sich niedersetzt zu derjenigen Nahrung, welche genannt wird Abendessen. So viel in Betracht der Zeit wann. Nun von dem Grunde welchen; auf welchem, meine ich, ich wandelte; selbiger wird benamset Dein Park. Sodann in Betracht des Ortes wo; wo, meine ich, ich stieß auf jene obszöne und höchst unzielsetzliche Begebenheit, welche meiner schneeweißen Feder die ebenholzschwarze Tinte entlockt, so Du hier betrachtest, schauest, erblickest oder wahrnimmst. Anlangend jedoch den Ort wo: er liegt Nordnordost gen Ost von dem westlichen Winkel Deines seltsam geschürzten Gartens; alldaselbst sahe ich jenen staubsinnigen Schäfer, jenen verworfenen Gründling deiner Scherzhaftigkeit, –«
SCHÄDEL. Mich! –
KÖNIG liest. »Jene unpolierte, kenntnisarme Seele, –«
SCHÄDEL. Mich!
KÖNIG liest. »Jenen armseligen Hintersassen, –«
SCHÄDEL. Immer noch mich! –
KÖNIG liest. »Welcher, so viel ich mich erinnere, geheißen ist Schädel, –«
SCHÄDEL. Hoho! mich selbst! –
KÖNIG liest. »Gesellt und vergesellschaftet, entgegen Deinem manifestierten, proklamierten Edikt und oktroyerten Statut, mit, – mit, – o mit, – aber es erschüttert mich, zu sagen, womit, –«
SCHÄDEL. Mit einem Weibsbilde.
KÖNIG liest. »Mit einem Kinde unserer Ahnfrau Eva, einem weiblichen Gebilde; oder, geeigneter Deinem lieblichen Verständnis, einem Mägdlein. Diesen (wie meine stets bewährte Pflicht mich spornt) sende ich Dir, den Lohn, seine Bestrafung, zu empfahen durch Deiner süßen Hoheit Gerichtsdiener, Antonius Dumm, einen Mann von gutem Ruf, Betragen, Verhalten und Ansehn.«
DUMM. Mich, mit Euer Gnaden Vergunst; ich bin Anton Dumm.
KÖNIG liest. »Jacquenetta betreffend, – (so ist das schwächere Gefäß geheißen, welche ich überraschte mit vorbemeldetem Bauersmann –), so bewahre ich selbige als ein Gefäß für Deines Gesetzes Furie, und soll sie auf den geringsten Wink Deines holden Wohlmeinens zum Gerichte geführt werden. Der Deine, in allen Erfüllungen dahin gegebener und herzbrennender Glut des Diensteifers,
Don Adriano de Armado.«
BIRON. Dies ist nicht so gut, als ich erwartete, aber das Beste, das ich je gehört.
KÖNIG. Jawohl, das Beste im Schlechtesten. Aber Ihr da, mein Freund, was sagt Ihr dazu? –
SCHÄDEL. Herr, ich bekenne das Mädel.
KÖNIG. Hörtet Ihr nicht die Kundmachung?
SCHÄDEL. Ich bekenne, daß ich viel davon gehört, aber wenig darauf acht gegeben habe.
KÖNIG. Es ward kund gemacht: ein Jahr Gefängnis, wenn einer mit einem Weibe ertappt wird.
SCHÄDEL. Ich ward auch mit keinem ertappt. Herr, ich ward ertappt mit einer Demoiselle.
KÖNIG. Gut, es ward kund gemacht, Demoiselle.
SCHÄDEL. Es war auch keine Demoiselle, gnädiger Herr; sie war eine Jungfrau.
KÖNIG. Auch das war in dem Gesetz enthalten, es ward kund gemacht, Jungfrau.
SCHÄDEL. Wenn das ist, so leugne ich ihre Jungfrauschaft: ich ward ertappt mit einem Mädel.
KÖNIG. Dies Mädel wird Euch zu nichts helfen, Freund.
SCHÄDEL. Dies Mädel wird mir doch zu etwas helfen, Herr!
KÖNIG. Ich will dein Urteil sprechen, Bursch: du sollst eine Woche bei Wasser und Brot fasten.
SCHÄDEL. Lieber hätte ich einen Monat bei Schöpsenfleisch und Suppe gebetet.
KÖNIG.
Und Don Armado soll dein Wächter sein.
Mylord Biron, laßt ihn ihm überliefern;
Und gehn wir, Herrn,