Die Pueblo-Kulturen. Werner-Wolf Turski

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Название Die Pueblo-Kulturen
Автор произведения Werner-Wolf Turski
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783847683469



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Eine in einer Spalte in der hohen Kliffwand eingesetzte steile Basaltsteintreppe führt zur Oberseite der Mesa. Zur Stätte von Casa Malpais gehört auch ein Observatorium zur Sonnenbeobachtung.

      Das Sonnenobservatorium beim Casa Malpais Pueblo ist etwa 26 m x 27 m groß. Es hat fünf Maueröffnungen, vier von ihnen sind mit Sonnenwenden und/oder Tagundnachtgleichen verbunden. Von einem spitzen Grundstein in der Mitte der Südwand geht der Blick durch die fünfte Öffnung direkt nach Norden.

      Casa Malpais enthält Merkmale sowohl von frühen als auch späten Mogollon Niederlassungen. Sie weist jedoch bezüglich Architektur und Keramik auch Ähnlichkeiten mit denen der Anasazi aus dem Four Corner Gebiet auf. Offensichtlich liegt hier in der Endphase der Stätte eine Überschiebung der Anasazi auf die vor Ort ältere Mogollon-Tradition vor. Die Felskunst in diesem Bereich deutet auf eine auf Katchina orientierte Religion, wie sie heute von den Hopi und den anderen Pueblo Indianern praktiziert wird.

      Raven Site Ruin (1000 bis 1450 u.Z.), jetzt umbenannt in Sherwood Ranch Ruin

      An den Ufern des Little Colorado River, direkt nördlich der Ruinen von Casa Malpais und südlich der Ruinen im Lyman Lake State Park gibt es einen großen archäologischen Standort, die Raven Site Ruin (19 km nördlich von Springerville). Dieses prähistorische Pueblo besteht aus zwei Pueblo-Blöcken mit mehr als 800 Räumen und zwei Kivas und liegt auf einer ca. 2 ha großen Felsplattform über dem Little Colorado River im White Mountains Gebiet von Arizona. Sie wurde von Anfang 1000 bis 1450 u.Z. bewohnt. Der Standort enthält einmalige kulturelle Kennzeichen sowohl von den Mogollon aus dem Süden als auch von den Anasazi aus dem Norden. Die zweietagige Niederlassung in der Zeit von 1150 bis 1250 u.Z. trug deutliche Mogollon-Kennzeichen. Der nach 1250 bis 1400 u.Z. neben dem aufgelassenen älteren nördlichen Mogollon-Pueblo errichtete südliche zweietagige Pueblobau trägt deutliche Züge der von Norden zugewanderten Anasazi. Um 1400 u.Z. wurde das Pueblo verlassen.

       Hough 184

      Gegenüber Fort Apache befindet sich eine Ebene, die sich westlich zum Saw Tooth Mountain erstreckt. Nahe der Ostbasis des Gipfels, 2,4 km Luftlinie von ihm und 4,8 km westlich von Day School liegt eine große Pueblo-Ruine entlang beider Seiten einer Schlucht von 12 bis 15 m Tiefe. Das Pueblo ist recht weitläufig aus Sandstein gebaut und teilweise bis zu zwei Etagen hoch. Der Hauptblock auf der östlichen Schluchtseite bedeckt einen Bereich von 99 x 31 m, der auf der westlichen Seite misst ca. 76 x 31 m. Um den östlichen Block herum liegen reichlich Scherben und lagen zweifellos auch in der Schlucht, wo sie jedoch vom Wasserfluss fortgetragen wurden. Die Felswände der Schlucht direkt oberhalb der Ruine wären für einen ausgezeichneten Wasserspeicher geeignet gewesen. Heute gibt es innerhalb mehrerer Kilometer kein Wasser. Sandstein- und Lava-Manos und -Metaten sind sichtbar. Zwei Ruinen von je einem Raum liegen in der Ebene ca. 400 m östlich dieses Pueblos. (So die Beschreibung von ca. 1910.)

       Point of Pines (1150/1200 bis 1300/1320 u.Z.)

      Der ursprüngliche Mogollonstandort Point of Pines liegt in den Bergen der Natanes Mountains des östlichen Zentralarizona. Dieses Pueblo aus der postklassischen Mimbres-Periode (nach 1150 u.Z.) wuchs zum größten Mimbres-Pueblo mit mehr als 800 Räumen, zwei Plazas und einem großen, mindestens 400 Personen fassenden Kommunalraum. Das Pueblo lag in einem relativ niederschlagsreichen Gebiet (500 mm/Jahr), aber der schnelle Wasserabfluss und die damit verbundene Erosion stellten den Bodenbau vor Probleme. Deshalb nutzten die Bodenbauer von Point of Pines die verschiedensten Feldstandorte mit unterschiedlichen Gefällen und unterschiedlichen Böden, um das Risiko einer Missernte zu reduzieren.

      In dieses Pueblo kamen ab 1265 u.Z. südwärts ziehende Kayenta-Anasazi. Teilweise vermischten sie sich mit der Bevölkerung ihrer Einwanderungsgebiete, aber einige Gruppen behielten auch im neuen Gebiet die traditionellen Anasazi-Praktiken und Merkmale bei.

      Im Allgemeinen sind die Züge der westlichen Anasazi an den Architekturstilen und Baumethoden, der Keramik, anderen Artefaktsammlungen und anderen Faktoren festzustellen gewesen. Dieses Pueblo Point of Pines ist das am besten bekannte Beispiel für eine „einsickernde“ Kayenta Anasazi-Bevölkerung. Innerhalb dieses großen Pueblos wurde ein 70-Raum-Block, bezeichnet als Maverick Mountain Unit, von einer Gruppe Immigranten aus der Kayenta-Region in den Jahren von ca. 1270 bis 1290 u.Z. erbaut und bewohnt. Belege dafür sind die Baustile und Eigenarten in den Räumen sowie eine Ansammlung bemalter Keramik, die Formen und Stile umfasst, die im Point of Pines Gebiet fremd sind, und auch das Vorhandensein einer D-förmigen Kiva, alles Kennzeichen, die man zu dieser Zeit auch in den Siedlungen der Kayenta-Region und der Tusayan-Anasazi Region fand. Ein plötzliches Feuer (von feindlichen Nachbarn?) zerstörte die meisten der Immigrantenhäuser und tötete einige Menschen, die in einem Raum eingeschlossen waren. Kurz nach diesem Ereignis erlischt der Nachweis des Maverick Mountain Unit bei Point of Pines in den archäologischen Unterlagen.

      Turkey Creek Pueblo (1240 bis 1275 u.Z.)

      96 km östlich von Globe in Ostzentral-Arizona liegt das Turkey Creek Pueblo aus dem 13. Jahrhundert u.Z. (1240 bis 1275 u.Z.) mit 335 Räumen. Die Stätte liegt auf einem flachen grasigen Rücken an der Südseite des Turkey Creek auf einer Höhe von 1.829 m NN. Das einetagige Pueblo ist in einen Nord- und einen Südteil gegliedert. Im Zentrum des Pueblos liegt eine Großkiva von 11 x 16 m, die die beiden Blöcke verbindet. Die beiden Raumblöcke und die Kiva liegen auf einer Fläche von 75 x 82 m. Eine kleine Plaza liegt im Nordblock und eine große Plaza liegt südöstlich der Großkiva zwischen den beiden Blöcken. Eine Gang zwischen den Puebloblöcken führt von der Großkiva nach Westen

      Die Stätte enthält auch vier frühere Grubenhäuser und einige außenliegende Raumblocks. Ein Kreis von acht Abfall- und Bestattungshügeln enthält mindestens 27 Kremationsüberreste und eine große Anzahl von Bestattungen. Das Pueblo ist aus Blöcken von vulkanischem Tuff und Basalt aus der Umgebung der Stätte erbaut worden. Die letzten Bewohner zogen zum 5 km südlich gelegenen zeitgleichen Pueblo Point of Pines. Warum die Stätte verlassen wurde, ist unbekannt.

      2.3. Die Kultur der Mogollon Jornada

      Die Kultur der Mogollon Jornada ist der östliche Zweig der Mogollon Kultur und wird auch als Wüsten-Mogollon bezeichnet. Die kulturelle Ausprägung beginnt entsprechend der keramischen Klassifizierung um 700 u.Z. und erlischt als Kultur in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts u.Z.

      Der Begriff "Jornada" kommt von der Jornado del Muerto (Reise des Toten), einem Verweis auf einen wasserarmen Landstrich, den der Camino Real (der Königsweg) durchzieht, der von den Spaniern auf ihrem Weg von El Paso aus nach Norden, nach Santa Fe, genutzt wurde. Direkt nördlich von Las Cruces zwang das Terrain die Reisenden, den Weg weit östlich des Rio Grande durch ein wasserloses Becken zwischen Bergbereichen zu führen. Die Zuordnung zur Mogollon-Kultur entspringt den archäologisch belegbaren Traditionswurzeln der spätprähistorischen Menschen in weiten Teilen des südlichen New Mexico, des östlichen Zentral-Arizona, dem westlichen Texas und von Nord-Chihuahua.

      2.3.1. Das Verbreitungsgebiet

      Das von den Archäologen definierte Kulturgebiet erstreckt sich im Norden vom Bereich der Salinas Pueblos und der Einmündung des Eastern Puerco River in den Rio Grande nach Süden bis zur Einmündung des Rio Conchos in den Rio Grande. Je nachdem, ob das Gebiet der Concho Indianer mit zur Mogollon Jornada Kultur gezählt wird oder nicht, schwankt die Größe des „Jornada-Gebietes“ zwischen 70.000 und 120.000 km². Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 500 bis 550 km, die Ost-West-Ausdehnung ca. 320 bis 400 km.

      Die grob

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