Teufels Träume. Jasmin Salfinger

Читать онлайн.
Название Teufels Träume
Автор произведения Jasmin Salfinger
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783752933116



Скачать книгу

geht dich nich-„ Jetzt viel ihr Emilia ins Wort.

      "Hey ganz ehrlich, es geht mich was an! Immerhin mach ich mir Sorgen um dich, und deshalb willst du wütend auf mich sein? Ja du hast recht, ich hab Ben die Sache erzählt, aber nur weil ich nicht wusste was ich tun sollte! Mel warum zum Teufel nimmst du Drogen und warum waren diese Terrino Kerle gestern zum Drogenverkaufen da? Übrigens, ja ich weiß, dass sie Drogen verkaufen wollten. Hat das irgendwas mit meiner Kette zu tun? Warum haben sie dir die überhaupt gegeben?"

      Emilias Handy explodierte fasst in ihrer Hand als Mel ihre Antwort durchbrüllte:

      "Ich nehme keine Drogen Lia! Das war so nicht!“

      "Tja, na los, jetzt hast du die Chance! Erklär's mir!" Forderte Emilia nicht minder sauer.

      Es folgte ein kurzes Schweigen. Ehe Mel trommelfellzerplatzend wieder loslegte:

      "SCHÖN! Ich nehme keine Drogen! Benn hasst mich jetzt und mein Freund wird vielleicht demnächst umgebracht! Dank dir!"

      Emilia starrte überrumpelt in die Luft. Was? Was für ein Freund? Hä?

      "Warte mal, was? " Fragte sie.

      Es folgte eine ziemlich hitzige Erklärung die mehr einer Schimpftirade glich. Der hochgewachsene Brünette Junge den Emilia damals am Schultor mit Mel gesehen hatte, war nicht irgendein Terrino Typen oder Drogendealer. Er war Mels fester Freund Chace. Mel hatte nichts von ihm erzählt, da sie befürchtet hatte, dass ihre Freunde ihn aufgrund seiner Herkunft und seines Umfelds nicht akzeptieren würden. Womit sie recht hatte, einen Kleinkriminellen hätten sie ihr definitiv ausreden wollen. Es war nun so: der Typ Chace war in Schwierigkeiten gewesen, er hatte sich mit dem Drogenkartell in Terrino angelegt. Er hatte sich an seine Freundin gewandt, sie sollte für ihn seine Drogen (die in diesem Falle für ihn irgendeine Art von Versicherung Darstellten) aufbewahren bis er Geld aufgetrieben hatte um seine Schwierigkeiten zu beseitigen. Mel hatte zugestimmt. Sie war blind und mit rosaroter Brille herumstolziert, ohne zu registrieren was sie da eigentlich tat. Denn sie stimmte nicht nur zu, die Drogen aufzubewahren, sondern ihrem Schatzi auch dabei zu helfen Geld aufzutreiben. Es war viel Geld, weswegen sie nicht die Kreditkarte ohne Verdacht benutzen konnte. Daher hatte sie ihm gestattet bei der Auktion damals etwas zu stehlen. Die Auktion war so pompös und jeder Anwesende war so Reich. Ein einziges Teil würde kaum vermisst werden oder überhaupt auffallen. Dachte sie damals jedenfalls. Leider hatte der Typ den Chace um Hilfe gebeten hatte, genau nach dem falschen Teil gegriffen und sich Emilias Kette geschnappt. Das war der Blondschopf. Mel kannte Leatrice, Emilias Mutter, und wusste, dass diese keine Ruhe geben würde, bis ihre Tochter das erhalten würde, was ihr zustand. Sie hatte Angst, dass Leatrice die Ermittlungen in der Sache extrem vorantreiben würde (genug Einfluss hatte Emilias Familie ja) und sie alle dadurch Auffliegen könnten. Mel wollte es sich absolut nicht leisten mit Drogen in Verbindung gebracht zu werden. Wie Gefährlich das ganze Spiel war, dass sie da Trieb wurde ihr aber erst im Nachhinein bewusst. Sie befahl also ihrem Freund Chace die Kette wieder herzugeben, samt dem Schlüssel, dem sie ihm damals verschafft hatte. Da sie ihm aber immer noch helfen wollte, gestattete sie ihm stattdessen, mit seinen Jungs Drogen auf ihrer eigenen Party zu verkaufen. Sie wusste wie neugierig in Tat und Wahrheit alle aus ihrem Jahrgang auf die verbotenen Substanzen waren. Und einmal, im Schutz der Nacht und in sicherer Umgebung, hätten wohl doch einige zugegriffen. Nur hatte ihr Emilia einen Strich durch die Rechnung gemacht, sie hatte ihr hinterherschnüffeln müssen und somit alles in Gefahr gebracht. Und das schlimmste war: sie hatte Ben eingeweiht! Ben, der insgeheim in Mel verliebt war, wollte den Beschützer spielen, und die Typen vertreiben. Als Mel wieder aus dem Garten zurückkam, nachdem sie Emilia abgeschüttelt hatte, hatte er fast schon eine Prügelei angezettelt. Er reagierte mehr als überrascht als Mel in davon abhalten wollte. Nein es kam noch besser, sie schlug sich auf die Seiter der Terrino Leute. Er konfrontierte Mel ebenfalls mit den Drogen. Als Mel ihm erklärte, dass sie keine Drogen nahm, und es einen anderen Grund für all das gab, begriff er es. Der Typ den er gerade verprügeln wollte, hatte was mit Mel am Laufen. Mit seiner Mel. Mit seiner Mel die er insgeheim so sehr liebte. Mel, die es Vorzog einem kleinkriminellen Abschaum schöne Augen zu machen, anstatt ihn in Betracht zu ziehen. Einen ihrer besten Freunde der sich um sie sorgte und scherte. Genau diese Worte hatte er ihr ins Gesicht geschleudert, und ihr somit nach all den Jahren seine Liebe gestanden. Und Mel? Die war verdattert und überrumpelt dem Schweigen verfallen, weil sie davon tatsächlich nichts geahnt hatte. Ben war davon gestürmt, doch in seiner Wut und seinem Frust hatte er noch eine letzte Drohung gegen Mel erhoben: Entweder sie würde sich von diesen Typen fernhalten, oder er würde zu ihrem Vater Dr. Salveter gehen und ihm von den Drogen erzählen. Mel war niemand der sich bedrohen ließ und hatte boshafter denn je reagiert: Sie hatte Worte ausgestreut die einen bleibenden Schaden in ihrer Freundschaft hinterlassen würden. Die ganze Drogenverkauf-Aktion war damit gescheitert, und sie hatte ihrem Freund Chace nicht helfen können. Er steckte immer noch in Schwierigkeiten und ihm lief die Zeit davon, was Mels Sorge um ihn nur hundertfach steigerte.

      "Hättest du nichts gesagt, wäre alles wieder ins Lot gekommen!" Waren die letzten Worte die durch den Lautsprecher preschten, ehe sie die Verbindung abbrach.

      Emilia blieb sprachlos auf ihr Handy starrend in der Leitung.

      Emilia schlief schlecht. Eigentlich schlief sie gar nicht, sie wälzte sich von der einen Seite fiebrig auf die andere. Sie hatte sich so schwer erkältete, dass es allmählich zu einer stattlichen Grippe auswucherte. An den montäglichen Schultag war nicht zu denken, ihre Mutter fesselte sie regelrecht ans Bett. Voraussichtlich würde sie die ganze Woche nicht in die Schule gehen können. Ein Umstand, von dem sie nicht wusste ob er sie froh oder unglücklich stimmte.

      Emilia hatte ernsthaft Sorge, dass sie sich mit Mel zu hart zerstritten hatte. Konnte ihre Freundschaft nach all den Jahren jetzt zerbrechen? Egal wie sehr sie sich um die Zukunft sorgte und Angst hatte, sie hatte Mel immer als feste Konstante in ihrem Leben betrachtet. Aber jetzt... Sie wünschte sich sie könnte die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Andererseits hielt sich ihr schlechtes Gewissen in Grenzen; irgendwie war das zwar alles ihre Schuld, aber Mel hatte ihr nie etwas von diesem Freund Chace erzählt und Emilia hatte nur zu ihrem Besten gehandelt. Es war eine Kopfschmerz-Situation durch und durch.

      Die Nacht von Montag auf Dienstag, schlief Emilia besonders schlecht. Sie hatte hohes Fieber und wälzte sich hin und her. Sie murmelte im Schlaf und ihr war so unglaublich heiß, beinahe so als würde sie verbrennen…. Flammen, Glut, Asche bestimmten ihre Sinne. Ein Delirium der Hölle.

      Gerade als die Hitze unerträglich wurde, riss es sie ruckartig aus dem Schlaf, als ob sie irgendetwas gehört hätte. Verwirrt blickte sie sich um. Da war nichts.

      Emilia quälte sich aus dem Bett und riss das Fenster auf um sanfte Kühlung herein zu lassen. Sie schleifte sich stöhnend zu ihrem kleinen Bad und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Das Wasser tat gut, es half nur nicht viel gegen diese fürchterlichen Kopfschmerzen. Emilia blickte in den Spiegel, ihre Haut war Aschfahl. Plötzlich lief es ihr kalt den Rücken hinab, als wäre ein eisiger Hauch durch die Sommernacht und das offene Fenster geweht.

      Das Fenster spiegelte sich in dem Badezimmerspiegel wieder. Plötzlich war da eine Hand. Eine Hand die am Fensterrahmen hing.

      Emilia stieß einen heißeren Schrei aus und fuhr herum. Da zog sich aus der Nacht ein Blondschopf in das Zimmer hinein, schwang sich über den Rahmen und landete leichtfüßig auf dem Parkett. Ein Paar schwarzer, katzenhafter Augen sah sie kalt an.

      „Hallo Prinzessin.“

      Emilia wollte schreien, da hatte er auch schon das Zimmer durchquert und ihr die Hand auf den Mund gepresst. Er war stark, wahnsinnig stark.

      „Ruhig! Beruhig dich, ich lass dich gleich wieder los Prinzessin, ok?!“ sagte er ruhig mit seinen vollen Lippen an ihrem Ohr. Sein kalter Blick dagegen war keineswegs beruhigend. Er wartete ihre Reaktion erst gar nicht ab und ließ sie wieder los. Emilia brachte sofort so viele Meter wie der Raum zu ließ, zwischen sich und den blonden jungen Mann.

      Emilia sagte kein Wort, sie starrte ihn nur an. Wie eine starre Gazelle, die von einem Jäger umkreist wurde.

      „Fürchtest du dich Prinzessin?“ fragte er überheblich