Название | Die Hoffnung aus dem Jenseits |
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Автор произведения | Sabine von der Wellen |
Жанр | Языкознание |
Серия | Die Hoffnung aus dem Jenseits |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753184159 |
Für mich wird das allerdings heißen, dass ich Carolins Kurt Gräbler Anteil zusätzlich auf mich nehme. Carolin trägt schwer an ihm und leidet unter ihm und seinem Einfluss, wie ich auch unter ihm gelitten hatte. Werde ich es wieder tun, wenn ich ihn mit auf meinen Lebensweg nehme? Wird er mich wieder manipulieren? Zu etwas drängen, das ich nicht tun will?
„Du kannst noch zurück! Du kannst immer noch einen anderen Lebensweg wählen“, erspüre ich in mir meinen Wächter. Aber ich schwebe schon über der kauernden Gestalt in dem schwarzroten Morast, die schwerfällig ihren Kopf aus dem Schlamm hebt.
Kurt hat in dieser Dimension noch so viel die Gestalt eines Menschen. Ich hingegen gleiche nur noch einer Gestalt mit schwingenden Konturen aus Energie.
„Lass mich!“, spüre ich die jammervolle Kreatur aufheulen.
„Ich bin es, Tim.“ Mein alter Erdenname kommt mir mittlerweile fremd vor. Er gehört nicht mehr zu mir, seit ich die Sphären durchschritt. Aber er zeigt bei der Kreatur im Schlamm seine Wirkung.
„Tim?“, kommt es hoffnungsvoll.
„Ich bin gekommen, weil ich dich wieder mit auf die Erde nehmen möchte. Bist du dazu bereit?“
Als würde etwas ihn aus dem Schlamm ziehen, richtet sich der kleine Mann auf und ich spüre die unsagbare Hoffnung, die sich in seinem Inneren ausbreitet.
„Es gilt immer noch deine drei letzten Seelenteile zusammenzufügen, damit du wieder ein Ganzes wirst. Ich möchte dir dabei helfen.“
Seltsamerweise spüre ich etwas in dem kleinen Männchen auflodern, dass mich irritiert. Einen kurzen Energiesprung lang war da etwas in ihm zu erkennen, dass mich verwirrt. Es war eine Erinnerung, die sich hochspülte und mir vollkommen unpassend vorkommt. Vielleicht wäre sie mir nicht aufgefallen, wenn ich sie nicht kennen würde. Es war eine Erinnerung an einen Vorfall, der Julian, Carolin und mich zusammen betraf und schrecklich enden sollte. Aber wir wurden gerettet, um danach erkennen zu müssen, dass dadurch der Alchemist in uns in den Hintergrund gedrängt wurde. Sehr zur Freude von Carolin, die dadurch seines Einflusses beraubt war und sich von mir zurückzog.
Mich trifft eine Fassungslosigkeit, von der ich nicht weiß, ob es mein kurzer Blick in diese Erinnerung des kleinen Mannes war, die sie auslöste. Plötzlich werde ich von Zorn umspült, der nicht von mir kommt. „Du hast mich allein gelassen!“, werde ich von diesem seltsamen und unpassenden Einblick in Kurt Gräblers Erinnerungen abgelenkt.
„Einer von uns musste doch den Weg ins Licht gehen“, erwidere ich auf seine aufgebrachte Emotion, die mir entgegenschlägt. „Und wir zwei haben immer noch eine Aufgabe zu erfüllen. Wir müssen jemandem helfen. Sie trägt einen deiner Seelenanteile, den sie freiwillig aufnahm, als sie inkarnierte. Somit bist du ihr etwas schuldig.“
„Aber … dann hat sie es wissentlich mitgenommen?“, stammelt das Männchen verwirrt.
„Oh ja, genauso wie ich dich mitnehmen werde. Aber sie ist eine der hohen Lichtwesen. Sie will dir helfen und du solltest dich dankbar erweisen.“
Mein Wächter drängt und ermahnt mich: „Das ist nicht möglich. Bedenkt das! Niemandem von euch wird es nach eurer Inkarnierung möglich sein, sie als das zu sehen, was sie in diesen Dimensionen ist. In der materiellen Welt wirst du nackt und vollkommen unwissend von diesen Dingen aufwachen und das tun, was dein Lebensweg und die noch offenen Resonanzen dir vorgeben und das sein, was die Gene, in die du inkarnierst, die Lebensart und deine Mitmenschen um dich herum aus dir machen. Ihr werdet nichts mehr in euch tragen von dem, was ihr jetzt fühlt und nur euer Unterbewusstsein wird etwas darüber wissen. Euer Leben ist dann nur noch bedingt steuerbar und auch ich kann euch nur so weit unterstützen, wie ihr mich lasst. Und ihr werdet euch auch an mich nicht erinnern, genauso wie im letzten Leben und den vielen anderen davor. In der materiellen Welt beginnt die Menschheit gerade erst zu erwachen und sich der eigentlichen Weisheiten zu erinnern, die ihnen am Anfang ihrer Entstehung zur Verfügung standen. Also verlange nichts Unmögliches, sonst ist alles zum Scheitern verurteilt, noch bevor es beginnt. Und denke daran, SIE ist nicht im Plan. Wir wissen nicht um ihre Emotionen, die sie in sich trägt und es ist auf der Erde nicht viel Zeit vergangen, seit du gingst. Sie wird noch in den alten Gefühlen und Ängsten gefangen sein, die eure Resonanz ausmacht.“
Betroffen von dieser Aussicht, die mir selbst entfallen war, wende ich mich an den kleinen Mann. „Halte dich bereit. Zur gegebenen Zeit werde ich dich holen.“
Ich will die Besorgnis, die mich schwermütig zu erdrücken droht, sich nicht zu tief in meinen Emotionen festsetzen lassen, aus Angst, dass es meinen Entschluss ins Wanken bringt. Ich werde zu Carolin gehen, mit dem Seelenanteil Kurt Gräblers im Gepäck, und zu einer Mutter, die keine Kinder will und im Plan auch nicht dafür vorgesehen ist. Soll ich dieses Wagnis wirklich eingehen?
Die Aura meines Wächters legen sich um mich und ich entfliehe der trostlosen Finsternis, in der Kurt Gräbler sein trauriges Dasein fristet, in eine Hölle verdammt, die diese Wesen um sich schufen, weil sie sich dort an dem richtigen Ort glauben.
„Zu einer Mutter gehört auch immer ein Vater“, raunt es beunruhigt in mir und ich weiß, dass es von meinem Wächter ausgeht, der meinem Vorhaben mit großer Skepsis entgegensieht. Aber ich verstehe nicht, warum er das nun anbringt. Ich weiß um das alte Gesetz der Zeugung, das bis auf ganz wenige Ausnahmen auf der Erde seit Anbeginn der Evolution herrscht.
Ich will in mir nachfühlen, was für einen Weg ich wirklich zu gehen bereit bin, jetzt, wo sich das alte Wissen dieser Dimension mir wieder ganz offenbart. Mein Wächter hat recht. Je länger ich hier verweile, desto mehr erkenne ich das Wissen, das uns in dem Erdenleben verwehrt bleibt, wenn wir es nicht dort neu entdecken. Aber die Menschheit ist so weit von dem alten Weg abgekommen, der ihnen das alles wieder vermitteln würde. Es ist in ihnen vorhanden, aber für den Mensch kaum greifbar, weil er nicht danach Ausschau hält und nichts dergleichen hinterfragt. Dort herrscht die Materie vor und dominiert das Handeln, etwas, was es in dieser Dimension nicht gibt.
Aber ich möchte zurück in mein von mir angestrebtes Erdenleben und fühle mich noch mehr dort hingezogen, seit ich Carolin in ihrer Chronik sah. Ich weiß, ich muss zu ihr Kontakt aufnehmen und sie dazu bringen, empfänglich für den Kinderwunsch zu sein. Aber was kann ich mehr tun, als ihr