TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE. Edgar Rice Burroughs

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Название TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE
Автор произведения Edgar Rice Burroughs
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753185347



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und scheiterte.

      Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.

      Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.

      Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.

      Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.

      In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.

      In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.

      Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.

      Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.

      E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht.“

      Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.

TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE

      Sabor, die Löwin, säugte ihr Junges – einen kleinen fuchsroten Ball mit Flecken wie Sheeta, der Leopard. Vor der Felsenhöhle ihrer Behausung lag sie im warmen Sonnenschein und streckte sich mit halbgeschlossenen Augen behaglich auf die Seite. Trotzdem war Sabor auf der Hut. Erst waren es drei dieser kleinen fuchsroten Fellkugeln gewesen – zwei Töchter und ein Sohn – und Sabor und Numa, ihr Gebieter, waren stolz auf sie gewesen, stolz und glücklich. Aber dann hatte es an Beute gefehlt, und die unterernährte Sabor hatte nicht genügend Milch gehabt, um die drei starken Jungen richtig zu nähren, ein kalter Regen war dazu gekommen und die Kleinen waren erkrankt. Nur das kräftigste war am Leben geblieben, – die beiden Weibchen waren gestorben. Sabor hatte getrauert und war winselnd und stöhnend vor den armseligen Häufchen aus durchnässtem Fell auf und ab geschritten. Hin und wieder stieß sie eins oder das andere mit der Schnauze an, als ob sie die Kleinen wieder erwecken könnte. Schließlich hatte sie aber doch von ihren Bemühungen abgelassen, und nun war ihr wildes Herz ganz und gar von Zärtlichkeit für das kleine männliche Junge erfüllt, das ihr geblieben war. Deshalb war Sabor schärfer auf der Hut als gewöhnlich.

      Numa, der Löwe, war nicht da. Zwei Nächte vorher hatte er eine Beute gemacht und sie zur Behausung geschleppt, letzte Nacht war er wieder ausgezogen, aber noch nicht zurückgekehrt. Sabor dachte im Halbschlaf an Wappi, die schwere Antilope, die ihr prächtiger Gatte vielleicht im gleichen Augenblick durch die dichtverwachsene Dschungel angeschleppt brachte. Vielleicht war es sogar Pacco, das Zebra, dessen Fleisch ihrer Gattung am liebsten war – der schmackhafte, saftige Pacco! Sabor lief das Wasser im Maule zusammen.

      Ha! Was war das? Der Schatten eines Lautes war zu ihren scharfen Ohren gedrungen. Sie hob den Kopf, beugte ihn erst auf die eine, dann auf die andere Seite, während sie mit gespitzten Ohren die schwächste Wiederholung des eben vernommenen Lautes zu erhaschen suchte. Ihre Nase sog die Luft ein. Zwar wehte nur die Andeutung eines Lüftchens, aber was ihr jetzt aus jener verdächtigen Richtung zu strich und in langsam sich verstärkendem Maße zu Ohren kam, kündete ihr, dass es sich näherte, was es auch war. Ihre nervöse Unbehaglichkeit wuchs. Sie rollte sich auf den Bauch herum und entzog dem Jungen die Milch, worüber dieses in einem zwerghaften Knurren sein Missfallen zu erkennen gab, bis es ein leises, tadelndes Winseln der Löwin zum Schweigen brachte. Dann stand das Kleine an ihrer Seite, sah erst auf die Löwin, dann in die Richtung, nach der diese schaute, und neigte seinen Kopf bald zu der einen, bald zu der anderen Seite.

      Augenscheinlich hatte der von Sabor vernommene Ton etwas Störendes – etwas, das ihr tiefe Unruhe einflößte. Es konnte ja wohl ihr großer Gebieter sein, der zurückkam, aber es hörte sich nicht an wie die Bewegungen eines Löwen, jedenfalls nicht wie die eines Löwen, der eine schwere Beute schleppt. Sie warf einen Blick auf ihren kleinen Löwen und ließ ein klagendes Winseln hören. Immer hatte sie Furcht, dass ihm irgendeine Gefahr drohe – ihm, dem letzten ihrer kleinen Nachkommenschaft.

      Jetzt trug ihr die Brise die Witterung eines sich durch der Dschungel auf sie zu bewegenden Geschöpfes zu den Nüstern. Mit einem Male verwandelte sich das bekümmerte Gesicht der Mutter in eine grimmige, zähnefletschende Fratze mit funkelnden Augen, denn zu ihr drang der verhasste Geruch eines Menschen. Sie erhob sich auf die Füße, spitzte die Ohren, so dass der Kopf ganz breit erschien, und peitschte nervös mit dem geschmeidigen Schwanz. Auf jene unerklärliche Art, auf die sich die Tiere einander verständlich machen«, befahl sie dem Jungen stillzuliegen, bis sie zurückkehre, dann glitt sie rasch und lautlos davon, um dem Eindringling zu begegnen.

      Das Junge hatte das Geräusch so gut vernommen wie seine Mutter, und jetzt fing es auch die Witterung eines Menschen auf. Zwar war ihm dieser fremdartige Geruch noch nie zuvor an die Nüstern gekommen, aber er wurde doch sofort als feindlich erkannt. Dieser Geruch übte bei ihm eine ebenso bezeichnende Wirkung wie bei der vollerwachsenen Löwin aus, indem er ihn die Haare längs des kleinen Rückens sträuben und die schwachen kleinen Reißzähne entblößen ließ. Die Mutter glitt eben flink und verstohlen ins Unterholz, da vergaß das kleine Junge ihre Anweisung und folgte ihr, wobei seine Hinterhand, wie es bei seiner Gattung in der allerfrühesten Jugend immer zu beobachten ist, torkelnd von einer Seite zur anderen fiel – eine lächerliche Gehweise, die mit dem würdevollen Benehmen des Vorderteils schlecht übereinstimmt. Die Löwenmutter merkte in ihrem Grimm nicht, dass das Junge nachkam. Die nächsten zweihundert Schritte vor den beiden waren dichtbewachsene Dschungel, aber die Löwen hatten sich bis zu ihrer Behausung einen tunnelartigen Pfad