Название | Dr. Patchwork und die Insekten |
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Автор произведения | Gordon Goh |
Жанр | Языкознание |
Серия | WarTimeSaga |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742795625 |
Abb. 8: Maria Steinberg alias „Tunnelblick-Marie“.
5
Uhrzeit ist mir gerade egal! Ich habe drei Kameraden verloren. Noah behandelt seine verletzte Schulter und Cesar begutachtet das Unsichtbare in der Kiste, das wie wild hin und her wackelt. Es hat eine scheiß Wut. Wir haben auch schon einen Namen für den kleinen Teufel. Wir nennen ihn Schlitzi die Stealth-Drohne. Ich bin Tunnelblick-Marie und ich habe soeben eine neue Art entdeckt. Wir fahren an dem Außenposten vorbei, an dem Vergils Bruder stationiert ist. Aber der Stützpunkt ist völlig zerstört. Wir sind fassungslos. Wir halten an. Wir steigen aus. Wir sind immer noch fassungslos.
»In Deckung!« flüstert der Sergeant.
Wir ducken uns und sehen, was er sieht. Hinter den Trümmern des etwa 500 m² großen Stützpunktes schwebt am Himmel eine fast 10 m dicke Metallosphäre vorbei. Wir versuchen unbemerkt zu bleiben und meiden jeden Kontakt. Sie anzugreifen wäre töricht. Eine schwebende Metallkugel ist zwar längst nicht so gruselig, wie das, was wir in der Höhle entdeckt haben oder das Teil, das wir in der Box eingesperrt halten. Dennoch darf man die Agenten der Matrix nicht unterschätzen. Sie kann sofort beschleunigen und uns alle zermalmen. Wir warten bis das Ding weiterfliegt und den Trümmerhaufen verlässt. Wir beobachten, wie es am Horizont verschwindet. Das Teil sieht nicht nach viel aus, aber dieser Anblick ist einfach bizarr und beeindruckend. Eine perfekt geometrische Struktur fliegt, scheinbar ohne Antrieb, quasi wie durch Magie, zum Horizont und verschwindet dort. Manchmal frag ich mich, ob die Dinger wirklich denken können. Jetzt kommen die Überlebenden aus ihrem Versteck hervorgekrochen und direkt auf uns zu. Sie sind verängstigt und völlig traumatisiert. Es liegen sogar viele Tote zwischen den Trümmern. Einer scheint sogar von der Sphäre völlig zermatscht worden zu sein. Sein blutiger Körper liegt platt auf dem Sandstein. Armer Teufel! Aber sie hatten Glück. Hätte sie eine purpurne Wolke besucht, hätte sie keine Überlebende hinterlassen. Nur ein Friedhof voller verkohlter Leichen, wäre übriggeblieben. Unter den Überlebenden ist Vergils Bruder Luke. Scheiße! Wie soll ich ihm das jetzt mit Vergil erklären? Dieser Tag kotzt mich an! Ich bin Tunnelblick-Marie und ich habe soeben einen Scheißtag erlebt. Aber eines war gut! Ich habe eine Orgaschine zum Knacken gebracht. Knacks!
Abb. 9: Metallosphäre
Kapitel 5: Töne, Klänge & Rhythmen
1
Es ist spät am Abend. Adam sitzt bei sich zu Hause auf der Couch und isst aufgewärmte Nudeln. Ivy wollte pünktlich da sein. Das Keyboard, mit dem die beiden musizieren wollten, steht einsam und allein in der Mitte des Wohnzimmers. Es ist gemütlich. Aber nur, weil Ivy sich darum kümmert. Und weil Adam nicht oft genug hier ist, um es scheußlich aussehen zu lassen. Meistens schläft er im Labor. Da öffnet sich die Tür und Ivy betritt die Wohnung.
»Tut mir Leid, dass du warten musstest, Adam! Aber dein Vater und ich haben sehr lange über dieses Zuchtprojekt geredet.« entschuldigt sie sich.
»Du weißt, dass du das nicht tun musst. Ich könnte mich für deine Rechte einsetzen und dich decken, äh... Ich meinte dir Rückendeckung geben.« kommentiert Adam.
»Darüber haben wir doch schon geredet, Adam! Meine Daseinsberechtigung liegt darin, deinem Vater zu dienen. Dafür hat er mich erschaffen.«
Adam wirft entnervt seine Gabel in den Nudeltopf, aus dem er isst, und stellt diesen entnervt auf den Boden.
Dann legt er los »Sag mal! Hältst du dich etwa für sein Eigentum?«.
»Bin ich das nicht?«
»OK, Ivy! Lass uns über Eigentümer reden. Warum glaubst du, du gehörst meinem Vater?«
»Weil ich wegen ihm existiere.«
»Das tue ich auch, aber deshalb lasse ich mich nicht von ihm rumkommandieren.«
»Warum eigentlich nicht? Du stellst dich gegen deine eigene Sippe, Adam! Gegen deine eigene Nationalität, deine Religion, ja sogar gegen deine eigene Spezies.«
»Okay, fangen wir mal mit der Nationalität an. Davon kann ich dir ein ganzes Lied trällern. Zunächst einmal befinden wir uns in einer Kolonie. Es gibt hier keine Nation. Und warum diese Dödel von Volkstrotteln immer noch daran