Название | Deutsches Sagenbuch - 999 Deutsche Sagen |
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Автор произведения | Ludwig Bechstein |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742749215 |
Ludwig Bechstein
Deutsches Sagenbuch - 999 Deutsche Sagen
Das umfangreiche Sagenbuch mit 1000 Sagen wird bis heute gerne als Nachschlagewerk des deutschen Sagenschatzes genutzt!
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Ludwig Bechstein
Deutsches Sagenbuch
Mit sechzehn Holzschnitten nach Zeichnungen
von A. Ehrhardt
Vorwort
Et prodesse volunt et delectare poetae
Dem deutschen Volke übergebe ich dieses mit voller
Liebe geschriebene Buch als ein treues Vermächtnis,
dem deutschen Volke, und zumal seiner reiferen Jugend.
Möge des Buches Inhalt nützen und erfreuen,
anregen und beleben, für das Heimische Neigung
wecken und wach erhalten helfen!
Die Sage ist eine fromme Erhalterin und Nährerin
der Heimat- und Vaterlandsliebe, ein ureigenstes Gut
des Volkes; sie treu zu pflegen ist den zu solcher Pflege
Berufenen eine heilige Pflicht. Es kann zwar nicht
fehlen, daß auch die Sage, wie alles Gute und Schöne,
ihre Widersacher, Verspotter und Verächter hat, es
hat sich aber alle Verhöhnung und Nichtanerkennung
tiefgewurzelter Eigentümlichkeiten einer Nation stets
als haltlos und bestandlos erwiesen.
Eine reichhaltige Sammlung deutscher Sagen wird
hier dargeboten, wie noch keine gleiche vorhanden,
eine vollständige nicht. Ein vollständiges deutsches
Sagenbuch ist so wenig herzustellen als ein einiges
deutsches Reich; aber wer nicht das Unmögliche will,
kann bei gutem Wollen, bei Geschick und Ausdauer
viel Nützliches schaffen und Ersprießliches zu Tage
fördern. Ich mußte mich bei dem vorliegenden Buche,
je mehr die Sagenfülle quoll und zuströmte, um so
mehr beschränken. Im Hinblick auf die vorhandene
Anzahl deutscher Sagen und die Zahl der hier aufgenommenen
könnte ich sagen, daß ich nur einen Zweig
des deutschen Sagenbaumes abgeerntet, wenn nicht
jeder Vergleich hinkte.
Die erwähnte überreich zuquellende Sagenfülle nötigte
denn auch, so ungern es geschah, auf den großen
Sagenreichtum des österreichischen Kaiserstaates vorläufig
zu verzichten. Da ich aber bereits in früheren
Jahren schon zu einem österreichischen Sagenschatz,
dessen Erscheinen indes ungünstige Verhältnisse bald
einstellten, zahlreiches