Die Köln-Affäre. Rolf D. Sabel

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Название Die Köln-Affäre
Автор произведения Rolf D. Sabel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783961361410



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Ich nicht und du auch nicht.“

      Sie machte eine kurze Pause

      „Kanntest du Peterson oder Dudek übrigens?“

      „Nein, nur dem Namen nach. Aber du hast Recht. Das kann nur jemand wissen, der über unsere Einsatzlisten verfügt.“

      „Und den werden wir finden, Ich hab auch schon eine Idee.“ Er griff nach seinem Handy und gab eine bestimmte Tastenfolge ein.

       12. Kapitel

       Langley/Virgina CIA-Zentrale

       Spionieren ist eine schöne Sache, man verschafft sich die Genüsse des Diebes und bleibt dabei ein ehrlicher Mann. (Nestroy)

      „Guten Tag. Central Intelligence Agency, Langley. Zentrale. Was kann ich für Sie tun?”

      Eine weibliche, etwas rauchig klingende Stimme meldete sich aus der fernen Heimat.

      Zu viele Zigaretten und zu viel Whiskey, wahrscheinlich blond wie Marilyn mit leicht verlebten Zügen und einem grell rot geschminkten Mund lautete Wills Schnelldiagnose.

      Er musste ein guter Menschenkenner sein, denn wenn er sie gesehen hätte, hätte er seine Diagnose voll und ganz bestätigt gefunden.

      „Feldagent Peter Wills.“

      „Ihren Code bitte!“

      Keine Verbindung ohne den persönlichen Code, mit dem ein Feldagent seine Authentizität nachwies.

      „Code 27476-G.“

      Kurze Stille, der Code wurde in der Liste der Feldagentengesucht.

      „Ihr Anliegen, Agent Wills.“

      „Ich möchte SAD-Direktor Sanders sprechen.“

      „Einen Augenblick, Agent Wills.“

      Es knackte in der Leitung und wenig später füllte die sonore Stimme von Horacio Sanders den Hörer.

      „Agent Wills, Sie leben also noch?“

      „Ja, Sir, wieso äh …“

      „Ich habe natürlich von dem Mordversuch an Ihnen gehört.“

      „Aber das habe ich erst gestern Abend Agent Bernardini gemeldet.“

      „Und zehn Minuten später wusste ich es. Er hat mich zu Hause angerufen und beim Barbecue gestört“, das Schmunzeln war durch den Hörer zu ahnen.

      „Sie sollten wissen, Agent, dass in meiner Abteilung nichts passiert, was ich nicht zehn Minuten später weiß. Ob der Hausmeister furzt, die Sekretärin neue Brüste oder die Telefonistin ihre Tage hat, ich weiß es.“

      Wills grinste. Der Alte hatte prinzipiell Recht. So war er. Aber in diesem Fall schien er doch nicht alles zu wissen, und das war gut so!

      „Und, ist Ihre Verstärkung schon eingetroffen?“

      „Jawohl, Sir, Agentin Thyburn sitzt neben mir.“

      „Gut, gut! Wenn nötig, werde ich Ihnen noch jemanden schicken. Was kann ich für Sie tun?“

      „Sir, ich brauche eine Liste aller Personen in der Agency, die Zugang zu unseren Einsatzplänen haben.“

      „Zugang zu den Einsatzplänen?“

      Sanders räusperte sich. „Agent Wills, Sie wissen, dass Sie dazu keine Zugangsberechtigung haben, das liegt weit über Ihrer Gehaltsklasse. Wozu beim Allmächtigen brauchen Sie die denn?“

      Wills schilderte in kurzen Worten seine Vermutung und wartete die Reaktion ab.

      In Langley herrschte zunächst Schweigen.

      „Ein Maulwurf? Ehrlich gesagt, der DCI hat so etwas angedeutet“, sagte Direktor Sanders, „aber es ist eine beschissene Vorstellung zu glauben, dass hoch oben in unseren Reihen jemand ist, der mit dem Killer zusammenarbeitet und unsere Leute zum Abschuss freigibt.

      Und was für ein Motiv sollte der Mann haben? Geld, Rache, Ideologie?“

      „Mann? Es könnte auch eine Frau sein, oder?“

      „Natürlich, Agent Wills, natürlich.“

      „Und das Motiv? Ich weiß es nicht, Sir, aber ich habe in meinen Jahren bei der Agency gelernt, dass es die abenteuerlichsten Motive für Schurkereien dieser Art gibt und dies scheint mir im Augenblick der einzige Weg zu sein das herauszufinden.“

      „Gut, Mann, ich will eine Ausnahme machen und hoffe, dass es nicht meinen Kopf kostet.

      Sie sollen Ihre Liste kriegen, auf dem üblichen Weg über unser Konsulat in Düsseldorf. Sie dürfen sie einsehen, aber das Konsulat verlässt sie nicht. Ich vertraue auf Ihre absolute Diskretion und Ihr Gedächtnis. Wenn die Liste in die falschen Hände gelangen würde, nicht auszudenken“, dröhnte Sanders.

      „Und wie gesagt, ich werde Ihnen weitere Hilfe schicken.“

      „An wen haben Sie gedacht?

      „Weiß ich noch nicht!“

      „Okay, danke.“

      Wills dachte an die Liste, die bald vor ihm liegen würde.

      Nur anschauen, nicht anfassen!

      Wills versprach es und das Gespräch, das wie üblich auf einer abhörsicheren Leitung geführt worden war, war beendet.

       13. Kapitel

       Köln-Sülz

       Verrat ist immer eine Frage der Definition (Talleyrand)

      Wills blickte Thyburn triumphierend an.

      „Wir kriegen die Liste.“

      „Sanders?“

      „Ja!“

      „Kriegen sie?“

      „Na ja, zumindest darf ich einen Blick drauf werfen. Und wahrscheinlich kriegen wir noch jemanden zur Unterstützung.“

      „Aha! Kann nicht schaden.“

      „Ich werde mir alle Namen in mein phänomenales Gedächtnis einprägen.“

      „Und dann?“

      „Dann werden wir Namen für Namen durchgehen und hinter jedem Namen ein Motiv notieren, wenn uns eins einfällt. Wir sortieren die aus, die wir ausschließen können und irgendwann werden wir bei einem hängen bleiben. Und den schnappen wir uns und Gott sei ihm gnädig!“

      „Wenn ein Maulwurf in der Firma diese Liste hat, dann weiß er auch, dass ich jetzt hier bin, oder?“

      „Natürlich, aber worauf willst du hinaus.“

      „Ich werde der Lockvogel sein.“

      „Lockvogel?“

      „Dich hat der Killer schon versucht umzubringen, ohne Erfolg. Dann wird er es jetzt bei mir versuchen. Aber …“

      „Pscht!“

      Wills legte seine Finger plötzlich auf den Mund. Er deutete zum Fenster.

      „Jemand im Garten! Leg dich auf den Boden, vom Garten aus kann man dich nicht sehen“, flüsterte er. Thyburn glitt augenblicklich auf den Boden.

      Er stand auf, ging in die Hocke und schlich sich zum Fenster. Draußen war es fast stockdunkel, ein blasser Mond erhellte den Garten schemenhaft.

      Eine Gestalt war mehr zu ahnen als zu sehen, ganz in schwarz, den Kopf mit einer Sturmhaube verhüllt. Sie stand auf dem Container und hielt etwas Längliches,