wellenschwer und federleicht. Sonja Pistracher

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Название wellenschwer und federleicht
Автор произведения Sonja Pistracher
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9789403640075



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was ich gar nicht will,

      Mama antwortet schrill.

      Sodass ich erschrecke,

      schlupf unter die Decke,

      die Tränen, die quillen

      gegen den Willen,

      am Körper ein Schauer,

      in mir eine Trauer,

      die Gedanken, sie purzeln,

      im Chaos sie wurzeln.

      Was hab ich verbrochen?,

      vielleicht schon vor Wochen?,

      Mama zu kränken,

      daran möcht' ich nicht denken,

      halte im Weinen inne,

      streng an meine Sinne.

      Die Stimmen sind leiser,

      Mama ist heiser,

      sie nimmt mich ganz zart,

      klingt gar nicht mehr hart,

      als ich seh, dass sie weint,

      "Mama, ich hab's nicht bös

      gemeint -

      bitter sei ich angeklagt,

      hab sicher viel zu laut

      "HATSCHI" gesagt!"

       Aus meinem Buch "So fängt es an, das erste Jahr" (2004)

       Eingestellt am 02.06.2020 / Kategorie Herzensangelegenheiten

      SCHMERZ

      Ein Wehklagen entspringt als Ach

      und wach atme ich laut ein,

      kein Ächzen nur zum Schein;

      nein, es ist dem Schmerz entsprungen,

      der bedungen durch den Moment,

      heute keine Grenzen kennt,

      mich bewegungsstarr durchlebt,

      nicht angestrebt und doch erreicht

      und nicht mehr weicht;

      still verharrend dringt ein Hoffen

      fast betroffen in mich ein,

      so will ich nicht mehr sein.

       Eingestellt am 09.06.2020 / Kategorie Gedanken

       VATERTAG

      Als Kind hab ich dir so vertraut

      wie keinem auf der Welt,

      ich habe zu dir aufgeschaut,

      du warst mein größter Held.

      Später dann habe ich vertraut

      auf dein Verstehen oft,

      hat sich ein Kummer aufgestaut,

      hast du mit mir gehofft.

      Auf einmal hast du mir vertraut,

      verstehend nur genickt,

      so haben wir was aufgebaut,

      was nicht sehr oft wem glückt.

      Ich danke sehr für diese Kraft,

      die du mir hast gegeben,

      bis heute habe ich's geschafft,

      die Freude, so zu leben.

      Dein Abschied ist, ich weiß es ja,

      auch wenn mir davor graut,

      so wahr, wie es dein Leben war,

      nur gar nicht mehr vertraut.

      Als Kinder haben wir dir so vertraut

      wie keinem auf der Welt,

      wir haben zu dir aufgeschaut,

      du warst wohl unser Held.

      Später dann haben wir vertraut

      auf dein Verstehen oft,

      hat sich ein Kummer aufgestaut,

      hast du mit uns gehofft.

      Liebevoll hast du vertraut,

      verstehend nur genickt,

      so haben wir was aufgebaut,

      was nicht sehr oft wem glückt.

      Wir danken sehr für diese Kraft,

      die du uns hast gegeben,

      bis heute haben wir's geschafft,

      die Freude, so zu leben.

      Dein Abschied ist, wir wissen's ja,

      auch wenn uns davor graut,

      so wahr, wie es dein Leben war,

      nur gar nicht mehr vertraut.

      Da ich “wir” und “ich” abwechselnd im Urprungsgedicht geschrieben hatte,

       wurde ich darauf hingewiesen, die Person innerhalb eines Gedichtes nicht zu

       ändern. Und es wurde dadurch viel intensiver und besser.

       Eingestellt am 15. 06.2020 / Kategorie Gedanken

      MERCI - GUT, DASS ES DICH GIBT

      Es war einmal ein einsamer Bauer, der Tag und Nacht auf dem Feld arbeitete, um sich und seine Familie zu ernähren. Weil er so viel zu tun hatte, vergaß er sogar nach Hause zu gehen, um zu essen. Seine Frau kam ihm aufs Feld nach und brachte ihm eine Jause: „Das sagt mir doch der Hausverstand, du musst etwas essen- mach mal Pause“. „Ja natürlich, liebe Frau“ sprach der Bauer. Hungrig setzte sich der Bauer ins Gras und fing zu essen an, während sich seine Frau wieder auf den Heimweg machte. Als er gerade genüsslich vom Wasser trank und sich dachte „das belebt die Sinne“, fing sich unter ihm der Boden zu bewegen an. Der Bauer erschrak fürchterlich. Eine klebrige braune Gestalt kroch zwischen den Ackerfurchen hervor und fragte „Alles Müller oder was? Warum schaust denn so?“ Der Bauer meinte: „Nein, ich heiße nicht Müller und merk Dir, von meiner Jause kriegst Du nichts, denn ich bin doch nicht blöd Mann“ und machte ein paar schnelle Schritte rückwärts. Schon fiel er rücklings auf den Boden und das Brot flog in hohem Bogen davon. Kichernd kroch dieses unansehnliche Wesen flink und behände zur Stelle, wo das Brot gelandet war und schnappte es sich. Der Bauer rappelte sich hoch und stürzte sich auf die Kreatur. Nie war es so wertvoll wie heute, dieses Brot. Der Bauer verfehlte jedoch sein Ziel, weil dieses Erdmanderl bereits drauf und dran war, mit dem Brot im Erdreich zu verschwinden, während es hämisch lachend rief „Geiz ist geil alter Bauer!“ Das ließ sich dieser aber nicht sagen, denn er war immer fleißig, gerecht und fair gewesen. Er packte die Kreatur am Schopf und rief „weg mit dem Speck - der gehört mir“ und schnappte sich den Inhalt des Brotes, der sofort in seinem Mund verschwand. In den nun offenen Mund des Wesens stopfte er das Brot und sagte: „Da, iss was G'scheits!“ Verblüfft und schmatzend saßen nun beide nebeneinander und ohne zu diskutieren, packte der Bauer ein Schokoladenstück aus, wahrscheinlich die längste Praline der Welt und teilte diese in zwei gleiche Hälften. Erstaunt machte das erdige braune Wesen den Mund weit auf, während dem Bauer ein Körpergeruch entgegenschlug, der ihn fast umwarf. „Du Schreckgespenst Du, kauf Dir Rexina - das lässt Dich nie im Stich und verleiht Dir Flügel“. Dankbar schmiegte sich das Wesen an den Bauern und mit ihm die klebrige Erde.

      Der Bauer dachte sich: „Es ist verdammt hart, der Beste zu sein“ und schlang seinen Arm um die Kreatur.

      Das war der Moment, als dem Bauern die Augen aus dem Kopf fielen. Die Kreatur löste sich auf und der Bauer rief: „Im Falle eines Falles klebt Uhu