Название | Qualitative Medienforschung |
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Автор произведения | Группа авторов |
Жанр | Социология |
Серия | |
Издательство | Социология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783846386477 |
Literatur
Beck, Klaus/Büser, Till/Schubert, Christiane (2013): Medialer Habitus, mediales Kapital, mediales Feld – oder: vom Nutzen Bourdieus für die Mediennutzungsforschung. In: Wiedemann, Thomas/Meyen, Michael (Hrsg.): Pierre Bourdieu und die Kommunikationswissenschaft. Internationale Perspektiven. Köln, S. 234–262.
Beck, Klaus/Büser, Till/Schubert, Christiane (2016): Mediengenerationen. Biografische und kollektivbiografische Muster des Medienhandelns. Konstanz.
Bourdieu, Pierre (1976): Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft. Frankfurt a. M.
Bourdieu, Pierre (1987a): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a. M.
Bourdieu, Pierre (1987b): Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Frankfurt a. M.
Bourdieu, Pierre (1998): Vom Gebrauch der Wissenschaft. Für eine klinische Soziologie des wissenschaftlichen Feldes. Konstanz.
Eckert, Matthias/Feuerstein, Sylvia (2015): Veränderung und Grundcharakteristik der Mediennutzertypen. In: Media Perspektiven, H. 11, S. 482–496.
Gleich, Uli (1996): Neuere Ansätze zur Erklärung von Publikumsverhalten. In: Media Perspektiven, H. 11, S. 598–606.
Haas, Alexander (2007): Medienmenüs. Der Zusammenhang zwischen Mediennutzung, SINUS-Milieus und Soziodemographie. München.
Jandura, Olaf/Meyen, Michael (2010): Warum sieht der Osten anders fern? Eine repräsentative Studie zum Zusammenhang zwischen sozialer Position und Mediennutzung. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 58, H. 2, S. 208–226.
Löblich, Maria (2016): Theoriegeleitete Forschung in der Kommunikationswissenschaft. In: Averbeck-Lietz, Stefanie/Meyen, Michael (Hrsg.): Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft. Wiesbaden, S. 67–80.
Meyen, Michael (2004): Mediennutzung. Mediaforschung, Medienfunktionen, Nutzungsmuster. Konstanz.
Meyen, Michael (2007): Medienwissen und Medienmenüs als kulturelles Kapital und als Distinktionsmerkmale. Eine Typologie der Mediennutzer in Deutschland. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55, H. 3, S. 333–354.
Meyen, Michael/Fiedler, Anke (2013): Journalists in the German Democratic Republic (GDR). A collective biography. In: Journalism Studies, Jg. 14, H. 3, S. 321–335.
Meyen, Michael/Löblich, Maria/Pfaff-Rüdiger, Senta/Riesmeyer, Claudia (2011): Qualitative Forschung in der Kommunikationswissenschaft. Eine praxisorientierte Einführung. Wiesbaden.
Meyen, Michael/Pfaff-Rüdiger, Senta (Hrsg.) (2009): Internet im Alltag. Qualitative Studien zum praktischen Sinn von Onlineangeboten. Münster.
Park, David (2014): Pierre Bourdieu. A Critical Introduction to Media and Communication Theory. New York.
Rosengren, Karl Erik (1996): Inhaltliche Theorien und formale Modelle in der Forschung über individuelle Mediennutzung. In: Hasebrink, Uwe/Krotz, Friedrich (Hrsg.): Die Zuschauer als Fernsehregisseure? Zum Verständnis individueller Nutzungs- und Rezeptionsmuster. Baden-Baden/Hamburg, S. 13–36.
Scherer, Helmut (2013): Mediennutzung und soziale Distinktion. In: Wiedemann, Thomas/Meyen, Michael (Hrsg.): Pierre Bourdieu und die Kommunikationswissenschaft. Internationale Perspektiven. Köln, S. 100–122.
Schulze, Gerhard (1992): Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt a. M.
Schwingel, Markus (2005): Pierre Bourdieu zur Einführung. Hamburg.
Wiedemann, Thomas (2012): Walter Hagemann. Aufstieg und Fall eines politisch ambitionierten Journalisten und Publizistikwissenschaftlers. Köln.
Wiedemann, Thomas (2014): Pierre Bourdieu: Ein internationaler Klassiker der Sozialwissenschaften mit Nutzen für die Kommunikationswissenschaft. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 62, H. 1, S. 83–101.
Wiedemann, Thomas/Meyen, Michael (Hrsg.) (2013): Pierre Bourdieu und die Kommunikationswissenschaft. Internationale Perspektiven. Köln.
Medienhandeln und Medienerleben: Agency und »Doing Media«
SUSANNE EICHNER
Agency und Doing Media verbinden das konkrete Medienerleben mit dem allgemeinen Medienhandeln, verstanden als sinnhaftes soziales Handeln innerhalb der Lebenswelt. Dies beinhaltet die bedeutungsvolle und sinnstiftende Aneignung der rezipierten Inhalte in das eigene Leben, aber auch Wahrnehmungsprozesse und kognitive Informationsverarbeitung im konkreten Rezeptionsprozess, fortlaufende Interpretationsaktivitäten, Partizipations-, Interaktivitäts- oder Spielprozesse, vor- und nachgelagerte Selektionsprozesse, Umdeutungsprozesse oder den kreativen und gestalterischen Umgang mit Medienprodukten. Agency und Doing Media stellen damit ein medienübergreifendes (medien-)handlungstheoretisches Konzept dar, das seine theoretischen Bezugspunkte in der soziologischen Handlungstheorie hat und diese mit kognitionspsychologischen und rezeptionsästhetischen Modellen verbindet.
Agency und Doing Media – Begriffe und Konzepte
Der Begriff »Agency« bezieht sich auf die Handlungsbefähigung, welche Rezipientinnen und Rezipienten in sämtlichen Phasen der Medienkommunikation mit Selektions-, Rezeptionsund Aneignungsprozessen ausüben. Agency ist ein präzisiertes Verständnis der allgemeineren Rezeptionsaktivitäten (»audience activities«) und im weiteren Feld der Medienhandlungstheorien (→ Krotz, S. 94 ff.) verortet. Innerhalb der qualitativ konnotierten handlungstheoretischen Ansätze der Kommunikations- und Medienwissenschaft hat sich die Vorstellung von Rezeption als ein aktiver und sinnstiftender Prozess durchgesetzt. Insbesondere die Einbeziehung des Symbolischen Interaktionismus (Mead 1967; Blumer 1969) und der Semiotik (Pierce 1977; de Saussure 1967/2001) in die Kommunikations- und Medienwissenschaften – nicht zuletzt durch die Cultural Studies – können als zentral für den Paradigmenwechsel vom Transmissionsmodell hin zum Bedeutungsmodell der Medienkommunikation und damit hin zur aktiven Rezipientin gesehen werden (eine frühe Unterscheidung der beiden Richtungen liefert Carey 1989: »transmission model« vs. »ritual model«). Grob lässt sich dieser Entwicklungsprozess über die frühe Medienwirkungsforschung (»Effect Studies« und »Limited Effect Studies«), den Nutzenansatz (»Uses and Gratifications«), die Cultural Studies und schließlich die Medienrezeptionsforschung nachvollziehen (vgl. Butsch 2014; Jensen/Rosengren 1990). Ausgehend von einem Entwurf der machtvollen Massenmedien einerseits, und einem beeinflussbaren Publikum andererseits, bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts setzte sich zunehmend die Einsicht durch, dass Rezipienten dem Einfluss der Medien durchaus etwas entgegenzusetzen haben. So stellte Elihu Katz bereits 1959 die Frage danach, was die Menschen eigentlich mit den Medien machen – und nicht umgekehrt: »What do people do with media?« (Katz 1959, S. 2). In jüngster Zeit werden Fragen der Publikums- bzw. User-Aktivitäten vor dem Hintergrund konvergierender Medienumgebungen und der zunehmend vernetzten Gesellschaft unter neuen Vorzeichen diskutiert. Erlaubt die dialogische Struktur vernetzter Medien mehr Handlungsmacht als lineares Fernsehen, oder sind die Nutzerinnen