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Denn auch die Inszenierungsweisen audiovisueller Produkte tragen zusammen mit den Praktiken ihrer Aneignung zu einer Präfigurierung individueller wie sozialer Orientierungen und somit des – unter heutigen Bedingungen gewiss heterogenen – Wissens über die gesellschaftliche Wirklichkeit bei (Keppler 2015).

      Anmerkungen

      1 Mediale Kommunikation, wie ich sie hier verstehe, vollzieht sich auf der Empfänger- wie auf der Senderseite im Gebrauch technischer Geräte. Harry Pross (1972) spricht in diesem Zusammenhang von »tertiären« Medien, wozu neben Telefon, Rundfunk, Film, Fernsehen usw. die elektronischen Geräte der Erzeugung, Speicherung und Verbreitung von sprachlichen, akustischen und visuellen Daten aller Art gehören (Pross 1972, S. 224).

      2 Der Zusatz »zu einer bestimmten Zeit« ist nötig, da sich die Bedeutung medialer Produkte mit der Zeit ihrer Rezeption fast zwangsläufig ändert, weil die betreffenden Formate zu einer späteren Zeit im Kontext anderer medialer Kommunikationsformen stehen.

      3 Vgl. hierzu die aufschlussreiche Diskussion zum Thema eines »kommunikativen Kontrakts« im Rahmen einer Pragmatik des Films in der Zeitschrift montage/av 2002, Jg. 10, H. 2 und 2003, Jg. 11, H. 2.

      4 Erst durch dieses komparative Verfahren kann beides erreicht werden: eine genaue Interpretation einzelner Produkte und eine am Material belegte Interpretation der übergreifenden Formen, in denen sich die Kommunikation von Film und Fernsehen zu einer bestimmten Zeit vollzieht (Peltzer/ Keppler 2015).

      Literatur

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      montage/av. Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation (2003). Jg. 11, H. 2, Anfänge und Enden.

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      Pross, Harry (1972): Medienforschung. Darmstadt.

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      Schütz, Alfred/Luckmann, Thomas (1984): Strukturen der Lebenswelt, Bd. 2. Frankfurt a. M.

      Schweinitz, Jörg (1994): »Genre« und lebendiges Genrebewußtsein. Geschichte eines Begriffs und Probleme seiner Konzeptualisierung in der Filmwissenschaft. In: montage/av, Jg. 3, H. 2, S. 99–118.

      Soeffner, Hans-Georg (1989): Alltagsverstand und Wissenschaft. Anmerkungen zu einem alltäglichen Mißverständnis von Wissenschaft. In: Ders.: Auslegung des Alltags – Der Alltag der Auslegung. Frankfurt a. M.

      Ulmer, Bernd/Bergmann, Jörg R. (1993): Medienrekonstruktionen als kommunikative Gattungen? In: Holly, Werner/Püschel, Ulrich (Hrsg.): Medienrezeption als Aneignung. Methoden und Perspektiven qualitativer Medienforschung. Opladen, S. 81–102.

      Volosinov, Valentin N. (1975): Marxismus und Sprachphilosophie. Grundlegende Probleme der soziologischen Methode in der Sprachwissenschaft. Frankfurt a. M.

      Cultural Studies

      RAINER WINTER

      Cultural Studies betreiben seit ihren Anfängen in Birmingham qualitative Medienforschung. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Verhältnisses von Erfahrungen, medialen Texten und sozialen Kontexten, wobei ihr transdisziplinär orientierter Forschungsprozess durch Bricolage und Perspektivenvielfalt gekennzeichnet ist. Ausgehend von den Machtstrukturen in den Gesellschaften der Gegenwart ist ein Schwerpunkt ihrer empirischen Analysen die Existenz von Formen des Widerstandes und deren Bedeutung. Dabei werden mediale Texte immer in ihrer kontextuellen Situierung untersucht. Dekonstruktive Interpretationsstrategien tragen dazu bei, Texte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Ergänzend bemüht sich die »neue Ethnographie« im Rahmen von Cultural Studies, durch plurale Forschungs-, Schreib- und Darstellungsstrategien den Perspektiven der Anderen so gerecht wie möglich zu werden.

      Die Perspektive der Cultural Studies

      Zentrales Merkmal der qualitativen Medienforschung im Kontext von Cultural Studies ist die theoretische und empirische Untersuchung des Verhältnisses