Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen. Wolfgang Hauer

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Название Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen
Автор произведения Wolfgang Hauer
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783702019808



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hinzuzuziehen.

      Die meisten Störarten sind weltweit aufgrund gezielter Wilderei und Überfischung sowie Barrieren in den Wanderrouten hochgradig vom Aussterben bedroht.

      Fachlich fundierte Auskünfte zum Thema Störe erhält man unter thomas. [email protected]

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       Adriatischer Stör

      Familie: Störe, Acipenseridae

      Adriatischer Stör: Acipenser naccarii (Bonaparte, 1836)

      Englisch: Adriatic sturgeon

      Verbreitung: Europa

      Alter: bis 50 Jahre

       Merkmale

      Länge: bis 2 m

      Gewicht: bis 150 kg

      Rückenschilder: 9–21

      Seitenschilder: 29–46

      Bauchschilder: 8–13

      Kiemenreusendorne: 30–35

      Färbung: Rücken und Seiten sind dunkelgrau bis schwarz gefärbt, die Bauchseite weiß bis gelblich.

      Rückenschild: Das erste Rückenschild hängt mit dem Hinterhaupt zusammen.

      Bartfäden: 4 Stück, stehen näher zur breiten, gerundeten Schnauze als zum Maul, die äußeren Bartfäden sind etwas länger als die inneren.

      Nahrung: In der Hauptsache werden wirbellose Benthosorganismen gefressen, manchmal auch kleine Fische.

       Gefährdungsstatus

      Im Anhang II und V der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) angeführt

       Gefährdung

      Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II, stark gefährdet

      Vorkommen: Der adriatische Stör kam ursprünglich in den Zuflüssen der Adria vom Po in Italien bis nach Albanien vor. In der Vergangenheit beinahe ausgestorben, laufen inzwischen seit mehreren Jahrzehnten Anstrengungen zur Stärkung der Populationen in Norditalien. Die Art wird auch kommerziell produziert und in geringen Mengen auch nach Mitteleuropa als Angel- und Zierfisch verkauft.

      Merkmale: Die Art ist in der Kopfform dem Weißen Stör sehr ähnlich, hat jedoch eine gelbliche bis olivbraune Grundfärbung. Die äußeren Bartfäden sind länger als die inneren.

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      Kopfunterseite des Adriastörs

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      Kopf des Adriastörs – die Bartfäden stehen näher zur Schnauze als zum Maul.

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       Hausen

      Familie: Störe, Acipenseridae

      Hausen: Huso huso (Linnaeus, 1758)

      Beluga, Belugastör

      Englisch: Great sturgeon

      Alter: bis 100 Jahre

       Merkmale

      Länge: heute max. 6 bis 7 m, früher bis 9 m

      Gewicht: bis 2.000 kg

      Rückenflosse: mehr als 60 Flossenstrahlen

      Afterflosse: 22–41 Flossenstrahlen

      Rückenschilder: 9–17

      Seitenschilder: 37–60

      Bauchschilder: 7–14

      Kiemenreusendorne: 17–36

      Färbung: Rücken und Seiten sind grau bis schwarz gefärbt (manchmal mit bläulichem Schimmer), die Bauchseite weiß.

      Rückenschild: Das erste Rückenschild ist vom Hinterhaupt getrennt.

      Bartfäden: 4 Stück, sind abgeflacht, gezähnt und relativ lang. Sie stehen näher zum Maul als zur Schnauzenspitze.

      Schnauze: Kurz, an der Basis breit und läuft gegen ihr Ende spitz zu. Das Maul ist auffallend groß, die sichelförmige Maulspalte reicht bis zum Außenrand des Kopfes. Das große sichelförmige Maul ist im Vergleich zur geraden Maulspalte der anderen Störarten das wichtigste Unterscheidungsmerkmal beim Hausen.

      Oberlippe: dick und wulstig.

      Unterlippe: geteilt.

      Kiemenhäute: Sind miteinander verwachsen und bilden eine freie Falte unter dem Isthmus.

      Nahrung: Der Hausen ernährt sich hauptsächlich von Fischen, daneben werden aber auch Muscheln, Krebse und kleinere Wirbellose gefressen.

      Vorkommen (ursprünglich): Schwarzes und Kaspisches Meer sowie deren Zuflüsse. In der Donau bis Bayern und in verschiedenen Nebenflüssen, wie zum Beispiel March, Drau, Save und Theiß. Eine isolierte Population gab es auch in der oberen Adria, welche im Po abgelaicht hat.

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      Die breite Maulspalte ist typisch für den Hausen.

      Merkmale: Der Hausen hat im Vergleich zu den anderen Störarten einen sehr bulligen Körper mit einem stahlblau-silber bis kupfernen Rücken und weißen Bauch. In sehr klarem Wasser kann die Färbung auch bis ins Schwarze variieren. Die Schnauze ist keilförmig und spitz. Wichtigstes Bestimmungsmerkmal ist das große sichelförmige Maul, welches bis an den Außenrand des Kopfes reicht. Die Bartfäden sind abgeflacht und leicht gezahnt. Die Seitenschilder sind mittelgroß, ihre Anzahl liegt zwischen 37 und 60. Die Knochenplatten sind zumeist heller als der Untergrund und wachsen bei älteren Individuen in der Haut ein.

      Wachstum: Die Durchschnittsgrößen der laichreifen Tiere liegen bei 2,2–2,5 m bei den Milchnern und 2,5–3 m bei den Rognern, bei einem Gewicht von 120–300 kg. Maximallängen bis knapp sieben Meter und über einer Tonne Gewicht sind dokumentiert.

      Verwechslungsarten: Aufgrund des sichelförmigen Mauls kann der Hausen nicht mit anderen Störarten in Mitteleuropa verwechselt werden. Nur Hybriden, wie der Bester (Hausen x Sterlet), sehen der reinen Art sehr ähnlich und weisen in der Regel ebenfalls ein sichelförmiges Maul auf, welches jedoch nicht bis an den Rand des Schädels reicht.

      Biologie: Der Hausen ist anadrom und verbringt den größten Teil seines Lebens im Meer. Zur Vermehrung steigt er bis zu 2.500 km in die Flussläufe auf. Die Geschlechtsreife tritt sehr spät nach 15–20 Jahren ein, die Laichzüge einzelner Individuen finden dann im Abstand von 3–7 Jahren mehrmals im Leben statt. Es gibt sowohl Frühjahrsformen, welche im Frühjahr in die Flüsse wandern und unmittelbar ablaichen, als auch Herbst- und Winterformen, welche ihre Wanderung früher beginnen,