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    Hitlers Staatsfinanzen

    Hermann Dommach

    Die zeitgeschichtliche Studie über Hitlers Staatsfinanzen befasst sich mit der bisher kaum beachteten Frage, welche Rolle der Reichsrechnungshof in der Zeit des Nationalsozialismus spielte und wie der Reichsschatzmeister der NSDAP die staatliche Kontrolle der Parteifinanzen verhinderte. Da dem Rechnungshof während des Krieges die Auflösung drohte, konzentrierte er sich auf die von Hitler gewollte Korruptionsbekämpfung. Gleichzeitig mobilisierte er Personal der öffentlichen Verwaltung für den Fronteinsatz. Außerdem beteiligte sich der Rechnungshof an der Ausplünderung der besetzten Gebiete im Westen und Osten unter dem Vorwand, die Beute dem Reichsvermögen zuzuführen.

    Grimmelshausen

    Dieter Breuer

    Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen hat mit seinen satirisch-kritischen und zugleich unterhaltsamen Romanen und Traktaten die beiden großen Diskurse der Frühen Neuzeit, Politik und Religion, begleitet, so wach und an eigener Erfahrung orientiert wie kein anderer deutscher Barockdichter. Er ist zu Antworten gelangt, die uns in ihrer Menschenfreundlichkeit über die Jahrhunderte hinweg immer noch berühren und ermutigen können. Dieter Breuer stellt hier vor, was er für den „Kern“ von Grimmelshausens Werken hält: positives Geschichtsdenken, gerechte Staatsordnung, Ächtung des Krieges und Friedenspolitik, Aufklärung über Vorurteile gegenüber Minderheiten, insbesondere den Juden, soziales Engagement statt Resignation, Widerstand gegen unverantwortliche politische Entscheidungen, überkonfessionelles Christentum, Bekehrung als didaktisch nicht planbare innere Glaubenserfahrung, Tolerierung andersartiger Lebensentwürfe, Überwindung religiöser Intoleranz, Willensfreiheit und Vorsehung.

    An Axiom of Chirality as the Basic Principle of Physics

    Hans Wehrli

    Warum sind die Naturgesetze so, wie sie sind? Der Autor entwickelt eine Strategie, nach welcher eine Theorie gefunden werden kann, welche Relativitäts- und Quantentheorie, die Naturkonstanten, die vier Wechselwirkungen und alle Elementarteilchen einheitlich beschreibt. Die Naturgesetze sind so, wie sie sein müssen, damit Wahrnehmung möglich ist. Unendlichkeit, eine Zeit, in der nichts passiert und ein Raum ohne Objekte sind nicht per se empirisch wahrnehmbar, weshalb auf diese metaphysischen Begriffe verzichtet wird. Das Axiom A=A widerspricht sich selbst, weshalb es durch ein neues «Chiralitätsaxiom» ersetzt wird. Erst dieses Axiom ermöglicht es, Wahrnehmungen in unserem Bewusstsein zu ordnen. Der Begriff des Schwarzen Loches wird erweitert. Raum, Zeit, Substanz und Wechselwirkung sind nur noch verschiedene Aspekte der mathematisch neu definierten Wesenheit Ereignis. Ereignisse sind empirisch zählbar.

    Der Mensch als Grenzgänger

    Jan-Philipp Schäfer

    Bevor Günther Anders einer der präzisesten Kritiker moderner Technokratie wurde, beschäftigte er sich in seinen kürzlich veröffentlichten Frühschriften mit anthropologischen Fragestellungen. Wozu sind wir hier? Gibt es überhaupt eine Bestimmung des Menschen? In welchem Verhältnis steht der Mensch zur Welt? Dass der Mensch Fragen nach dem Menschsein stellt, ist für Anders schon ein erstes Indiz für ein spezifisches Weltverhältnis – ein Verhältnis in Distanz. Günther Anders fordert in einem phänomenologisch-dialektischen Zugriff heraus, sich erneut die Frage nach dem Menschsein zu stellen. In der systematischen Aufarbeitung der anthropologischen Schriften, verbindet Jan-Philipp Schäfer auch die Bildungsthematik mit Anders´ Konzept der negativen Anthropologie. Bleibt Bildung nicht stets provisorisch? Ist sie letztlich nicht die Einsicht in Anderes und Fremdes, statt in Erstes oder Letztes? Bildung ist eine Erfahrung der Unfertigkeit von Erkenntnis und damit auch des Menschseins.

    Der deutsche Sozialstaat seit der Jahrhundertwende

    Manfred Krapf

    Im Bundestagswahlkampf 2017 nahm die Frage nach sozialer Gerechtigkeit in der deutschen Gesellschaft einen wesentlichen Raum ein. Über das Ausmaß einer behaupteten Gerechtigkeitslücke und damit korrespondierend einer angeblich oder tatsächlich gewachsenen Armut hat sich eine Debatte entzündet. Diese Arbeit liefert einen Beitrag zu einem adäquaten Urteil des deutschen Sozialstaates. Die Untersuchung bietet zunächst einen historischen Abriss zum deutschen Sozialstaat seit 1949 einschließlich seiner Begrifflichkeit und Strukturprinzipien sowie zur Bevölkerungsentwicklung. Im Mittelpunkt der empirisch-quantitativen Bilanz seit der Jahrhundertwende steht der „output“ des Sozialstaates mit seinen Zweigen, seinen Adressaten, Leistungen und seiner Finanzierung. Abgeschlossen wird dieser Hauptteil durch einen Überblick über das Sozialbudget. Das Schlusskapitel diskutiert die Frage, inwieweit von einem Ab- oder Umbau des deutschen Sozialstaates in der Epoche „nach dem Boom“ die Rede sein kann.

    Die Geschichte Chinas als Geschichte von Fetischverhältnissen

    Raimund Philipp

    Die vorliegende Arbeit basiert auf der Theorie der Geschichte als Geschichte von Fetischverhältnissen. Ihr Urheber, Robert Kurz, hat den Marxschen Begriff des Fetischs aufgegriffen und zu einer kohärenten und konsistenten Theorie weiterentwickelt. Der Vorteil gegenüber anderen Geschichtstheorien besteht darin, dass abstrakt-allgemeine Kriterien entwickelt wurden, die es ermöglichen, jede Epoche der Menschheitsgeschichte und jede Kultur zu analysieren. Im vorliegenden Essay wird ein erster Versuch unternommen, diese Kriterien auf einen konkreten Gegenstand, das antike China, anzuwenden. Es handelt sich um eine Kritik der Rückprojektion moderner Kategorien auf die Vormoderne. Da diese religiös konstituiert war, verbietet es sich moderne Kategorien in die Vormoderne zu implementieren. Staat und Politik sind allein durch das Kapitalverhältnis entstanden. D.h., die vormoderne religiöse Jenseits-Metaphysik wird abgelöst durch die moderne Diesseits-Metaphysik des Wertabspaltungsverhältnisses. Dies wird von den Vertretern der entsprechenden Fachdisziplinen regelmäßig außer Acht gelassen.

    Das Dialogische Prinzip

    Группа авторов

    Als vor etwa 100 Jahren nach dem Ersten Weltkrieg die Welt in Trümmern lag, waren es einige jüdisch-christliche Denker, die versuchten, einen Weg aus der unvorstellbaren Verrohung des Menschlichen aufzuzeigen. Sie besannen sich auf die Würde des Menschen als Person und stellten das wahrhaftige Vertrauen dem Grundgefühl der Angst und des Misstrauens, die ehrliche offene Beziehung der sich abschottenden Ich-Zentrierung und das echte Gespräch den vielen Formen des Scheindialogs entgegen. Die Beiträge erhellen die Bedingungen eines echten Dialogs und legen dar, wie heute angesichts der vorherrschenden Umgangsformen in Politik und Gesellschaft eine neue dialogische Begegnungskultur, geprägt von Authentizität, gegenseitiger Wertschätzung und wahrhaftiger Zuwendung, in der konkreten Wirklichkeit von Politik, Religion, neuen Medien und verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten gelingen und zu einem respektvollen, friedlichen Miteinander beitragen kann.

    Zeit und Ort im Markusevangelium

    Peter Weigandt

    Der Evangelist Markus erzählt die Geschichte der Offenbarung Gottes in Jesus. Erzählte Geschichte bedarf einer zeit­lichen und räum­lichen Ordnung, eines Zeit-Raum-Gefü­ges. Zeit und Orte mit ihren geographi­schen, topo­graphischen und topolo­gi­schen Gegeben­heiten sind unverzichtbare, allem menschlichen Tun voraus­lie­gen­de Bedin­gungen, „metahistori­sche“ Vorgaben jeder Erzäh­lung. Da weithin datierbare Zeit­angaben fehlen, benutzt Mar­kus zur Anord­nung seines Stoffes überwiegend die Orts­angaben. Sie spiegeln jedoch eher die Zeit des Erzählers als die der erzählten Zeit, der Zeit Jesu. Mit seiner differenzierten Setzung von Zeit- und Ortsangaben erreicht Markus eine stufenweise Steigerung und Intensivierung des Geschehens. Zudem lassen sie eine Vertrautheit mit den dama­ligen Verhält­nissen in Galiläa, um den See Gennesaret und dessen Um­land erken­nen.

    Into the English World

    Günther Albrecht

    In jedem Kapitel des Buches wird ein englischsprachiges Land oder Gebiet vorgestellt. Im Sprachlaboratorium werden sprachliche Missverständnisse und die englische Aussprache humorvoll erklärt sowie auf den Unterschied zwischen amerikanischem und britischem Englisch aufmerksam gemacht. Mit Auszügen aus Werken der englischsprachigen Literatur möchte das Buch dem Leser Freude an bekannten Werken vermitteln. Das Buch ist orientiert am Modulaufbau der Fernsehsendungen, es enthält viele Übungen zur Grammatik mit einem Lösungsteil und ermöglicht so kurzweiliges Lernen. Dieses Buch ist auch Begleitbuch im Telekolleg Grundkurs Englisch.

    Bon Courage

    Hannelore Gottschalk