Das Lesen von Gedichten kann ein Vergnügen sein. Doch dazu bedarf es des nötigen Rüstzeugs. Dieser Band führt Schritt für Schritt in die Lyrik-Analyse ein. Er beantwortet einleitend die immer wieder gestellte Frage ›Was ist ein Gedicht?‹ und skizziert anschließend Theorie und Geschichte der Gattung vom Barock bis zur Gegenwart. Im Zentrum der Darstellung steht jedoch die analytische Praxis, d.h. die Erklärung des benötigten Instrumentariums und seine Erprobung am Text. Sieben Einzelanalysen schlagen den Bogen von der Theorie zur Praxis und erleichtern die selbständige Arbeit. Interpretiert werden Gedichte von Hofmannswaldau, Goethe, Hölderlin, Heine, Rilke, Jacob van Hoddis und Thomas Kling. Literaturangaben und Kommentare zu den wichtigsten Publikationen verweisen auf weiterführende Lektüre.
Die Veröffentlichung von Ingeborg Bachmanns Gedichten aus dem Nachlass war die literarische Sensation des Jahres 2000. Mehr als 100 lyrische Texte, die zwischen 1962 und 1964 entstanden, wurden erstmals publiziert. Diese Entdeckung zwingt dazu, das Bild von Ingeborg Bachmann als Lyrikerin grundlegend zu revidieren. Die 11 Originalbeiträge dieses Bandes untersuchen die Gedichte aus dem Nachlass endlich systematisch, indem sie die thematischen und formalen Charakteristika der Texte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei greifen die Autoren bewusst auf eine Vielzahl methodischer Ansätze zurück, darunter vor allem textimmanente, kulturwissenschaftliche, sozialgeschichtliche und diskursanalytische Lesarten. Der Band belegt überzeugend, dass wir in den posthumen Gedichten einer neuen Sprache begegnen, die den Vergleich mit den frühen Lyrik-Sammlungen nicht zu scheuen braucht.
Die Stadt Nürnberg erlebte im 15. und 16. Jahrhundert ein goldenes Zeitalter. Gelehrte, Künstler und Kaufleute zog es in die Stadt, um am kulturellen und geistigen Leben dieses „Mittelpunktes Europas" teilzuhaben. So wurde Nürnberg auch zum neuen Zentrum für Kartographie und Geographie. Der „geistige Entdecker Amerikas", Martin Behaim, fertigte hier den ältesten erhaltenen Globus an. Ptolemäus’ berühmte »Geographia« wurde in neuer Übersetzung aufgelegt, was die Rezeption des Werks in deutschen Landen entscheidend beförderte. Auch Albrecht Dürer erwarb hier seine kartographischen Fähigkeiten. Die Liste der berühmten Namen und richtungsweisenden Projekte lässt sich fortsetzen.
Außerordentlich kenntnisreich erzählt Iwanczak von den Nürnberger Kartenmachern, aber auch von der Verflechtung und gegenseitigen Befruchtung der wissenschaftlichen Disziplinen, etwa: Mathematik, Astronomie und Physik. So entsteht ein facettenreiches Gesamtbild des zeitgenössischen Geisteslebens
Jeder von uns kennt Songzeilen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, die man mit einem besonderen Ereignis verbindet oder die man einfach nur seltsam findet. Die Musikexperten Günther Fischer und Manfred Prescher haben für diesen Band wieder unzählige solcher Songzeilen gesammelt und erzählen uns, was wirklich hinter ihnen steckt. Dabei beziehen sie die verschiedensten Genres – von Rock’n’Roll bis Heavy Metal, von Disco bis R&B, von HipHop bis Schlager – mit ein, entführen den Leser auf einen Streifzug durch die letzten sieben Jahrzehnte und nehmen gleichermaßen nationale und internationale Hits unter die Lupe. Die vielfältige Auswahl reicht von Helene Fischers ›Atemlos durch die Nacht‹ zu ›Clint Eastwood‹ von den Gorillaz, von ›Like a Virgin‹ von Madonna zu ›Hound Dog‹ von Elvis Presley, von Adeles ›Hello‹ zu ›Sonderzug nach Pankow‹ von Udo Lindenberg. Hier kommt wirklich jeder Musikfan auf seine Kosten und wird bei einer geselligen Runde mit neuem Musikwissen glänzen können!
Was bedeutete Krieg für die Gesellschaft(en) der griechisch-römischen Antike und wie muss man sich Krieg und Kriegsführung vorstellen? Welche Rolle spielten die Krieger, die Soldaten?
Im alten Griechenland waren es zunächst freie Männer, die mit ihren eigenen Waffen in den Krieg zogen. Auch bei den Römern waren es ursprünglich freie Bürger, die bei Bedarf für Rom kämpften. Mit zunehmenden Expansionsbestrebungen brach dieses System jedoch zusammen. Die logische Konsequenz war eine ständig unter Waffen stehende Armee: die Legionen, die über lange Zeit das Rückgrat des Römischen Imperiums bildeten.
Doch Thomas Ganschow zeigt nicht nur, wie die Kriegsmaschinerie funktionierte, sondern auch, welches Schicksal die Unterlegenen erwartet. Und er berichtet, wie die Zivilbevölkerung den Krieg erlebte, was er für sie bedeutete und wie sie Friedenszeiten wahrnahmen.
Kaum ein Monarch des Mittelalters ist so unterschiedlich bewertet worden wie Edward IV. von England. Er war ein siegreicher Heerführer, der Kriege tunlichst vermieden hat. Er liebte es, sich prächtig zu kleiden, einen aufwändigen Hofstaat zu unterhalten und sich mit schönen Frauen zu umgeben; gleichwohl hat er eine höchst erfolgreiche Finanzpolitik betrieben. Er übernahm ein hoch verschuldetes Staatswesen und hat als einziger englischer König des späten Mittelalters keine Schulden hinterlassen – damals wie heute eine Seltenheit.
Stefan Weiß geht es weniger um Edward als Person, als vielmehr um das Erfolgsgeheimnis seiner Wirtschafts- und Finanzpolitik. Seine Politik war ebenso innovativ wie erfolgreich. Den königlichen Haushalt und Hof unterstellte er der Kontrolle einer rigorosen Buchführung. Wer sich als ›Gast‹ bei Hofe aufhielt, dem wurde für geleisteten Service eine entsprechende Rechnung präsentiert. Enge Verbindungen unterhielt Edward zu den Londoner Handels- und Bankkreisen, die – und das ist neu – nicht auf die geschäftliche Ebene beschränkt blieben. Das reiche Bürgertum wurde zunehmend in die Adelsgesellschaft integriert. Die Medici-Bank war Edwards wichtigster Kreditgeber, aber auch mit den Herren der Hanse setzte er sich ins Benehmen. Im großen Stil stieg er in den Fernhandel ein: etwa zur Ausfuhr von Wolle und Zinn nach Italien. Edward war, wie wir heute sagen würden, ein ›global player‹. Stefan Weiß erzählt ein spannendes Stück Wirtschaftsgeschichte des späten Mittelalters
Bildung ist ein Dauerthema unserer Gesellschaft. Sie ist von großer Relevanz für unsere Zukunft, für die Demokratie, für unsere Werte, für uns alle. Doch wie gute, ja, erfolgreiche Bildung aussieht, darüber gehen die Meinungen weit auseinander: Strenge und Disziplin oder freies Lernen nach eigenem Tempo? Abitur nach 12 oder 13 Jahren? Und war die Bologna-Reform wirklich der richtige Schritt? Dieser Band will Impulse für die Diskussion setzen, indem er die Leser teilhaben lässt an dem kurzweiligen und anregenden Austausch zwischen Harald Lesch, für den Wissensvermittlung und Bildung Herzensangelegenheiten sind, und den Philosophen Wilhelm Vossenkuhl und Ursula Forstner. In Auseinandersetzung mit dem britischen Philosophen Alfred North Whitehead (1861-1947), dessen Gedanken zu Bildung erstaunlich aktuell sind, zeigen sie, wie Bildung gelingen kann. Denn wenn es um Bildung geht, lernt man nie aus.
Charles Darwins ›Die Entstehung der Arten‹ ist ein epochales Werk und gehört zu den berühmtesten und kontroversesten wissenschaftlichen Texten aller Zeiten. Das Buch, das den Grundstein der modernen Evolutionsbiologie legte, hat wie kein anderes das Bild des Menschen von sich und der Natur revolutioniert. Anhand von zahlreichen Beispielen entwickelt Darwin eine Theorie über die Entwicklung der Arten im Laufe der Erdgeschichte, die so intelligent und auch für den Laien nachvollziehbar und verständlich ist, dass sie auch heute noch verblüfft. Auf über 350 historischen und modernen Illustrationen, Fotos und Karten lässt diese erste durchgehend illustrierte Ausgabe den klassischen Text in neuem Glanz erstrahlen. Daneben enthält dieser opulente Band ausgewählte Texte aus anderen wichtigen Texten Darwins sowie aus der Autobiographie und seinen Briefwechseln. So lässt das Buch die Welt Darwins lebendig werden und zeigt welchen Quellen Darwins Gedanken entsprangen.
Tiefeingeschnittene Canyons, wilde Küsten, zerklüftete Hochgebirgslandschaften, einsame Moore, aktive Geysire oder bizarre Felsformationen – man muss nicht immer ins Ausland reisen, um solche Wunder der Natur zu finden. Denn oft genug finden sich diese in unserer direkten Nachbarschaft. Anhand von sechzehn ausgewählten Landschaften und ihren geologischen Einheiten zeigen Manuel Lauterbach und Christine Kumerics, welche einzigartigen Kunstwerke die Natur über die Jahrmillionen geschaffen hat – und dies häufig direkt vor unserer Haustür. Reich bebildert und prägnant erläutert zeigt der eindrucksvolle Text-Bildband unsere höchst abwechslungsreichen Landschaften und deren vielfältige Gesteinswelt von ihrer schönsten Seite.
Friedhelm Decher bietet in diesem Überblickswerk eine einzigartige problemgeschichtliche Darstellung der Philosophie des Geistes. Er stellt eine Auswahl der wichtigsten philosophischen Theorien und Standpunkte zum Geist in der abendländischen Geistesgeschichte vor, die von der Antike bis heute reicht. Von Homer bis Platon und von Descartes bis Searle werden Positionen, Ansätze und Vorstellungen von Geist, Seele und Bewusstsein beschrieben, die charakteristisch für die philosophische Diskussion waren und diese zum Teil bis in die Gegenwart prägen. Sein ebenso spannendes wie verständliches Panorama reicht bis hin zu aktuellen Debatten um den Geist und seine Funktionsweise im Spannungsfeld von Philosophie und den Neurowissenschaften. So gelingt es Decher, entscheidende Facetten dieses philosophischen Kernthemas herauszustellen.