Nach ihrer verheerenden Niederlage in der Varusschlacht des Jahres 9 n. Chr. haben sich die Römer nicht gänzlich über den Rhein zurückgezogen. Insbesondere im Rhein-Main-Gebiet stationierten sie weiterhin militärische Einheiten, unternahmen Vorstöße in das Gebiet der Chatten und bauten ihre Herrschaft bis ins 3. Jahrhundert systematisch aus. Die Beiträge dieses Bandes stellen die sensationellen archäologischen Funde der letzten Jahre vor und beleuchten die Erkenntnisse, die durch neue Forschungsmethoden daraus gewonnen werden können Behandelt werden zunächst die naturräumlich-klimatischen Voraussetzungen, die die frühesten keltischen Ansiedlungen (oppida) ermöglichten. Die Germanienpolitik des Augustus, Bau und Funktionen des Limes sowie die Gründung römischer civitates – etwa Waldgirmes – sind wichtige Stationen auf dem Weg zur Romanisierung der Rhein-Main-Region, die von den Römern im 4. Jahrhundert unter dem Ansturm der Germanen endgültig aufgegeben wird.
Der griechische Historiker Thukydides wird von einem athenischen Gericht zum Verlassen seiner Heimatstadt gezwungen, weil man ihn für eine fehlgeschlagene militärische Aktion im Krieg zwischen Athen und Sparta verantwortlich macht. Daraufhin lebt er bis zum Ende des Peloponnesischen Krieges an der nördlichen Küste des Ägäischen Meeres. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil kommt es zu einer nachhaltigen Begegnung mit dem jungen Xenophon. Aber kurz darauf verschwindet Thukydides spurlos. Die Erzählung der abenteuerlichen Suche Xenophons nach dem »gescheiterten Strategen« beruht auf der Verknüpfung historischer Tatsachen mit fiktiven Erinnerungsbildern. Aus den überlieferten Berichten über die tatsächlichen Vorgänge wird eine zusammenhängende Erzählung gesponnen, indem Lücken in den Quellen mithilfe einer konstruktiven Fantasie gefüllt werden. So lassen sich Motive geschichtlichen Handelns anschaulich machen, die nicht nachweisbar überliefert, aber vorstellbar sind.
Kaum ein anderer Beteiligter hat den Krieg NS-Deutschlands gegen die Sowjetunion so schonungslos beschrieben wie Gotthard Heinrici. Die Briefe und Tagebücher dieses Generals, der an der Ostfront zunächst ein Armeekorps und dann eine Armee befehligte, bieten gerade für das erste Jahr des Russlandfeldzugs tiefe Einblicke in das Geschehen auf dem zentralen Schauplatz des Zweiten Weltkriegs. Hier versuchte Hitler seine kriminellen Großraumpläne in die Tat umzusetzen. Es ging um die Vernichtung des ›jüdischen Bolschewismus‹ und die Eroberung von ›Lebensraum im Osten‹. Doch die Vernichtung traf nicht nur Juden, Kommunisten, Soldaten, Zivilisten, Städte, Landschaften in der Sowjetunion, sondern auch die Deutschen. Von all dem handeln die Notizen Heinricis aus dem Osten von 1941/42, herausgegeben und kommentiert von Johannes Hürter. So entsteht ein authentisches Bild der Wahrnehmungen und Emotionen eines ›ganz normalen‹ Wehrmachtsgenerals.
Die Landschaftsökologie untersucht die ökologischen Zusammenhänge innerhalb eines Ausschnittes der Erdoberfläche in ihrer räumlichen und zeitlichen Dimension. Dazu gehört auch das funktionale Wirkungsgefüge zwischen den dort lebenden Organismen und ihrer Umgebung. Im vorliegenden Buch geht Gerhard Gerold auf die Grundlagen der Landschaftsökologie ein und beschreibt knapp und strukturiert die wichtigsten biologischen, chemischen und physikalischen Wechselwirkungen innerhalb eines gegebenen Landschaftsauschnittes. Außerdem führt er in die neuesten praxisangewandten Methoden des Faches ein und gibt eine kurze Anleitung in moderner GIS-basierter Landschaftsökologie. Ideal für Studierende der Landschaftsökologie, richtet sich das Werk aufgrund seines leicht verständlichen und kompakten Inhalts auch an Studierende benachbarter Fächer wie Geographie, Ökologie und Landschaftsplanung.
Diese Einführung in die alttestamentliche Weisheitsliteratur eröffnet einen leicht zugänglichen Einblick in die Weisheitsschriften des Alten Testaments. Zum einen werden das Proverbienbuch, das Hiobbuch und das Buch Kohelet litera(tu)r- und theologiegeschichtlich erschlossen, zum anderen nimmt der Autor zentrale Textbereiche der jeweiligen Bücher genauer in den Blick, um so eine ausgewogenere Mischung zwischen der Vermittlung von Grundwissen und textgestützter thematischer Entfaltung durch Detailkenntnisse zu erreichen. Damit schließt der Band eine Lücke im Lehrbuchbereich und stellt eine wertvolle Begleitlektüre zu universitären Seminaren dar. Ebenso ist er zur Vorbereitung auf Abschlussprüfungen geeignet und orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen innerhalb der akademischen Lehre.
Der römische Geschichtsschreiber Marcus Junianus Justinus verfasste wahrscheinlich zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. die Kurzfassung einer umfangreichen Universalgeschichte aus augusteischer Zeit. Über Justin selbst ist nichts bekannt. Seine ›Römische Geschichte‹ ist aber von großer Bedeutung für die sonst nicht überlieferte ›Historiae Philippicae‹ von Pompeius Trogus, eine Ergänzung zur römischen Geschichte des Livius. Die universale Konzeption des Werkes hat sehr stark auf die Spätantike und das Mittelalter gewirkt. Mit dieser zweisprachigen Ausgabe liegt Justins Weltgeschichte erstmals wieder neu ins Deutsche übersetzt vor.
Ohne Sprache und Schrift wäre der Mensch nicht zu dem geworden, was er heute ist. Beides ist für ihn so alltäglich und selbstverständlich, dass ein Leben ohne diese Kommunikationsmittel kaum vorstellbar erscheint. Ist die Sprache tatsächlich erst vor wenigen zehntausend Jahren durch den frühmodernen Menschen entstanden oder verfügte bereits der Neandertaler über ein einigermaßen entwickeltes Sprachvermögen? Entstand sie nur einmal oder mehrmals in der Menschheitsgeschichte, und wo geschah dies zum ersten Mal? Verfügt der Mensch über ein Sprachgen? Mit spannenden Fragen wie diesen befasst sich der erste Teil des Buches. Der zweite Teil ist der Entwicklungsgeschichte der Schrift gewidmet. Schon die Menschen der Altsteinzeit ritzten ihre Kalender und Landkarten in Knochen und verewigten Geschichten in Form von Höhlenmalereien. Das Buch gibt Antworten auf entscheidende Fragen der Kulturentwicklung, zeigt den engen Zusammenhang zwischen kultureller und sprachlicher Entwicklung und bleibt dabei immer übersichtlich und spannend.
Haben Sie auch schon mal gefühlt wie der Elefant im Porzellanladen? Wurden Sie auch schon mal vom Hafer gestochen? Überall begegnen uns tierische Sprichwörter und blumige Redewendungen. Für alle, die sich keinen Bären aufbinden und öfter mal die Katze aus dem Sack lassen wollen, haben Bruno P. Kremer und Klaus Richarz mehr als dreihundert geläufige und nicht selten erstaunliche Redensarten gesammelt. Doch welcher Wolf steckt wirklich im Schafspelz und wo liegt der Hase im Pfeffer? Auf unterhaltsame Weise erzählen die Autoren die manchmal rätselhaften und oft kuriosen Geschichten hinter den Redewendungen und Sprichwörtern. Dabei zeigen sie, wie selbstverständlich diese in unseren täglichen Sprachgebrauch Eingang gefunden haben. Es gibt also weder Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, noch in den sauren Apfel zu beißen, denn nach der Lektüre können Sie zu allem Ihren Senf geben und jeden Stier bei den Hörnern packen.
Majestätische Gipfel Die Aussicht vom Friedrichshafener Moleturm auf die Alpen ist überwältigend. Glücklich kann sich derjenige schätzen, der einen der ganz seltenen Ausblicke auf das vollständige Panorama genießen kann. Wolken und Nebel geben höchstens vier Tage im Jahr die Sicht frei. Rainer Barth hat diesen seltenen Ausblick in einem wunderbaren fotografischen Panorama festgehalten. Zu jedem der 200 Gipfel erzählt der Autor aus seinem Schatzkästchen: Über die historische Erstbesteigung, wichtige Anstiege und ganz persönliche Erlebnisse des erfahrenen Alpinisten und Bodenseeanrainers. Für Wanderer beschreibt Barth den von ihm eingerichteten Jubiläumsweg Bodenseekreis, der über 111 Kilometer oder sechs Tagesetappen von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt führt. Der prächtige Bildband wird ergänzt von einer Zeichnung des Altmeisters Albert Steudel und dem sehnsüchtigen Blick romantischer Dichter und Künstler auf die Alpen.
Die Medici gehören zu den großen Familien in der europäischen Geschichte. Sie waren Bankiers, Feldherren, Päpste, Herzöge, Königinnen, Despoten, aber auch geniale Förderer von Kunst und Wissenschaft. Unter Lorenzo dem Prächtigen erreichen die Medici einen Höhepunkt ihrer Macht, Florenz wird zum glanzvollen Mittelpunkt der italienischen Renaissance. Im April 1478 wird während der Messe im Dom Santa Maria del Fiore ein Attentat auf die Medici-Brüder Lorenzo und Giuliano verübt. Giuliano wird getötet, Lorenzo entkommt mit knapper Not. In der Folge gelingt es ihm jedoch nicht nur, seine Position wiederherzustellen, sondern durch Verfassungsänderung eine fast absolute Macht zu erreichen. Martines beginnt seine fesselnd erzählte Geschichte mit Lorenzos brutaler Rache an den Verschwörern, um dann zu entwickeln, wie es zu der verhängnisvollen Verschwörung kam. Im Laufe der Geschichte der Verschwörung gegen die Medici entfaltet Martines ein eindrucksvolles Bild vom Florenz des 15. Jahrhunderts.