Internationale Organisationen bekommen einen immer stärkeren Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Gerade aufgrund der fortschreitenden Globalisierung sind solche Zusammenschlüsse notwendig, sei es zur Friedenssicherung, sei es zur Lösung weltweiter Probleme wie Ernährung, Handel oder Klimaschutz. Dabei sind nicht nur die großen Zusammenschlüsse wie Völkerbund, UNO oder NATO wichtig, sondern zunehmend auch nichtstaatliche Organisationen, die NGOs. Madeleine Herren schreibt eine Geschichte der internationalen Organisationen und der Internationalisierung von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Denn bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert fand eine Verdichtung grenzübergreifender Kontakte in bisher nicht bekanntem Ausmaß statt: Internationale Organisationen wurden gegründet, internationale Ausstellungen (Weltausstellungen) und Konferenzen markieren den Beginn der Globalisierung. Heute ist die Welt ohne den Ausgleich internationaler Interessen nicht mehr zu denken.
Der Bildungsroman hat in der Literaturwissenschaft groß Karriere gemacht. Er gehört zu den fest etablierten und intensiv erforschten Gattungen. In dieser Einführung werden die Entstehung des Bildungsromans im 18. Jahrhundert und seine Entwicklung bis in die jüngste Gegenwart hinein ausführlich beschrieben. Die Erläuterung des Gattungsbegriffs, ein Forschungsüberblick und die Abgrenzung vom Erziehungsroman verdeutlichen, in welchem Maße der Bildungsroman durch die Auseinandersetzung mit Erziehungsvorgaben gekennzeichnet ist. Neben dem traditionell männlichen Bildungsroman werden auch der weibliche und der neu entstandene interkulturelle Bildungsroman vorgestellt. Die Analyse beispielhafter Werke von Wieland, Goethe, Novalis, Keller, Hesse, Christa Wolf, Emine S. Özdamar und Ulla Hahn führt systematisch in die Textarbeit ein.
Als Schlagwort entfaltete die ›Arbeitsschule‹ weit über Deutschland hinaus internationale Wirksamkeit und machte Kerschensteiner zum herausragenden Repräsentanten des Anliegens, Arbeit für die Bildung fruchtbar zu machen. Erste Aufgabe der öffentlichen Erziehung sei es, die Berufsbildung des Einzelnen zu gewährleisten bzw. vorzubereiten. Mit Berufung auf Pestalozzi wird hierbei die Bedeutung der manuellen Arbeit für jeden Einzelnen im Erziehungsprozess sowie die bedeutsame Rolle der körperlichen Arbeit einer Mehrzahl von Menschen im Gemeinwesen hervorgehoben. Arbeit sei Charakterbildung, »Formgebung des ganzen Menschen von innen heraus«. Ihre versittlichende Wirkung zeige sich in der Entstehung eines Arbeitsethos. Aus dem Geiste der Arbeitsgemeinschaft erwachse die Versittlichung des großen Gemeinwesens. Die Arbeitsschule erfülle so die Forderung einer staatsbürgerlichen Erziehung.
»Sieben – fünf – drei, Rom kroch aus dem Ei.« Den Spruch kennt man. Aber wurde Rom tatsächlich 753 v. Chr. auf den berühmten sieben Hügeln gegründet? Und sprachen eigentlich tatsächlich alle Römer klassisches Latein? Die Toga gehört zum Römer wie zu Caesar der Lorbeerkranz, oder etwa nicht? Apropos Caesar – wurde der nicht von einem gewissen Brutus umgebracht? Und war der nicht Caesars Sohn? Überhaupt, wie waren sie denn so, die alten Römer? Besonders reinliche Menschen, die täglich die zahlreichen öffentlichen Bäder besuchten? Oder war das Gegenteil der Fall? Immerhin besaßen sie keine Seife, und sie sollen sich ja sogar mit Urin die Zähne geputzt und die Kleider gereinigt haben. Cornelius Hartz entlarvt höchst unterhaltsam 20 populäre Irrtümer über die alten Römer und das alte Rom.
Die Geschichte des Bieres ist die Geschichte unserer Zivilisation. Seit der Jungsteinzeit brauen Menschen den nahrhaften Gerstensaft. Dabei unterlagen Inhaltsstoffe, Braumethoden und auch die Qualitäten und Reinheitsgebote immer wieder fundamentalen Veränderungen. Aber auch wer, wann und warum Bier konsumierte, hat sich im Laufe der Jahrhunderte permanent geändert. So spiegelt sich die Kulturgeschichte Europas und der Welt in der Geschichte des Bieres. Bier war bei den religiösen Ritualen der frühen Hochkulturen des Zweistromlandes ebenso zentral wie in der Arbeiterkneipe des Deutschen Kaiserreichs. Und mit dem Ende des Industriezeitalters ist diese Geschichte noch lange nicht zu Ende: Die moderne Gesellschaft hat das Bier als Lifestyle-Produkt neu entdeckt. Vom Emmerbier des vorderen Orients zu den Craft-Beer-Kneipen der modernen Metropolen – die Geschichte des Bieres ist auch die Geschichte einer erstaunlichen Weltkarriere.
Städte sind Orte der Hoffnungen und Träume. Hier begegnen sich Fortschritt und Zerstörung, Chaos und Ordnung. Da wundert es nicht, dass Stadtkarten nicht nur zu den beliebtesten, sondern auch zu den ältesten Formen der Kartographie gehören. Der großformatige Prachtband nimmt uns mit auf eine Reise rund um den Globus – von Tenochtitlan, der Hauptstadt der Atzteken bis zu Brasilia, einem Monument der Moderne. Detaillierte Beschreibungen erklären historische Bedeutung und handwerkliche Qualität jeder Karte. Das Buch lädt dazu ein, die jüngsten, ältesten, lebhaftesten und umstrittensten Städten der Welt zu entdecken und zeigt gleichzeitig, wie sich die Darstellung in Karten durch die Jahrhunderte entwickelt hat. Wie wir den städtischen Raum organisieren, wird klar, wenn man einen Blick auf die Skylines, Vogelperspektiven, Panoramen , Netzpläne und Straßenskizzen wirft.
Der renommierte badische Autor Wolfgang Hug stellt in diesem Buch die großen Epochen und Wendepunkte der badischen Geschichte dar: Heidelbergmensch und Pfahlbauten, Kelten und Römer, Mönche auf der Reichenau und Konstanzer Konzil, Reformation und Pfälzer Erbfolgekrieg, Gründung der Stadt Karlsruhe und Entstehung des Großherzogtums Baden, badische Revolution 1848/49 und Industrialisierung, Katastrophen zweier Weltkriege und die Gründung Baden-Württembergs. Der Autor skizziert nicht nur die politischen Ereignisse, sondern schildert auch die konkreten Lebensverhältnisse der Menschen zwischen Bodensee und Main, Schwarzwald, Odenwald und Rhein. Außerdem zeigt er, wie demokratische Traditionen und technische Leistungen, kultureller Reichtum und Lebensart der Bevölkerung eine eigene badische Identität hervorbrachten, die bis heute lebendig geblieben ist. Ein spannender historischer Streifzug – klar im Aufbau, flüssig im Stil.
Der geniale Forschungsreisende Alexander v. Humboldt (1769–1859) erlangte mit den Ergebnissen seiner Expeditionen Weltruhm. Neben naturwissenschaftlichen – geographischen, geologischen und biologischen – Untersuchungen erforschte Humboldt auch Herkunft, Sprache und Kultur der Völker, deren Gebiete er bereiste. Die kommentierte Darmstädter Ausgabe umfasst die wesentlichen Schriften aus Humboldts umfangreichem Werk und wird hier in einer preisgünstigen Jubiläumsausgabe erneut aufgelegt. Die ausführlichen Einführungen und Kommentare des renommierten Humboldt-Kenners Hanno Beck reflektieren den Stand der Forschung.
Die Rolle der Christen während des Dritten Reiches ist eines der brisantesten Kapitel kirchlicher Geschichte. Der anfänglichen Skepsis gegenüber dem nationalsozialistischen Gedankengut folgte spätestens nach der Regierungserklärung Hitlers, in der er die Kirchen als »wichtigste Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums« bezeichnete, eine gewisse Annäherung. Für ernsthafte Kritik sahen zumindest die großen christlichen Kirchen zu diesem Zeitpunkt keinen Anlass. Erst allmählich regte sich in den Reihen der Christen mehr und mehr Widerstand. In diesem Band geben renommierte Autorinnen und Autoren vielschichtige Einblicke in die Thematik. Von Altkatholiken über Mennoniten bis zu Freikirchlern wird dabei ein breites Spektrum christlicher Gemeinschaften kritisch betrachtet.
Mit Beiträgen u.a. von Eberhard Busch, Uwe Puschner, Matthias Ring, Thomas Schirrmacher, Karl Heinz Voigt.
Wie kein anderer Autor der deutschen Literatur des 19. Jh.s hat Heinrich Heine mit seinen Dichtungen provoziert. Das ironische Spiel mit Traditionen, die literarische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Moderne, die Gebrochenheit seines Selbst- und Weltbildes haben bis in die Gegenwart nichts von ihrer Aktualität und Unmittelbarkeit eingebüßt. Der Band gibt auf der Grundlage neuester Forschungsdebatten einen Überblick über Leben, Werk und Wirkungsgeschichte und stellt Heines Schaffen in den politischen, philosophischen, ästhetischen und intellektuellen Kontext seiner Zeit. Gattungen, Themen und poetologische Positionen werden eingehend analysiert und bewertet. Exemplarische Interpretationen ausgewählter Dichtungen bieten einen Überblick über die inhaltliche wie formale Vielgestaltigkeit seines Werkes. Vorgestellt werden u.a. »Die Harzreise«, »Buch der Lieder«, »Deutschland. Ein Wintermärchen« und »Romanzero«. Deutlich hervor treten so die charakteristischen Widersprüche von Heines Denken und sein Beitrag zur Genese der literarischen Moderne in Deutschland.