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    Hasenrein eingemiezelt

    Kathrin Dittmer

    Problemzone Gehirn? Ein Flöte spielender Hund? Die Gemeinsamkeit von Weltanschauungen und Küchenmaschinen? Kein Thema ist für Kathrin Dittmer zu skurril, kein Kommentar zu bissig, um nicht aufs Papier gebracht zu werden. Die Leiterin des Literaturhauses Hannover hat Kolumnen für das Programmheft ihres Hauses als ideales Format für erzählerische Miniaturen genutzt, die nun erstmals in einem Buch versammelt erscheinen. Schließlich ist da über die Jahre einiges zusammengekommen an scharfsinnigen Gedankenspaziergängen und melancholischen Denkbildern, ebenso kurzweilig wie originell.

    Pünktlich wie die deutsche Bahn?

    Johann-Günther König

    Ab 1835 entwickelte sich die Eisenbahn in Deutschland zu einem unverzichtbaren Verkehrsmittel. Sie blieb es bis zu Beginn der 1960er Jahre, als die Massenmotorisierung die »gute alte Zeit« der Eisenbahn beendete. Ihr Anteil im Personenverkehr ist seitdem auf nicht einmal ein Zehntel geschrumpft. Inzwischen konkurriert sie zudem mehr schlecht als recht mit Billigfliegern und Fernbussen und kann mangels politischer Weichenstellungen ihre System- und Umweltvorteile nicht ausspielen. Johann-Günther König erzählt die Geschichte der zunehmend krisenhaften Beziehung von Mensch, Politik und Eisenbahn. Dabei ist Kritik an der Bahn nicht erst ein heutiges Phänomen. Bereits 1836 hieß es etwa: »Der Tritt zum Wagen ist zu hoch, um auf und ab zu gehen.« Gegenwärtig sind es nicht nur Verspätungen, Zugausfälle und Betriebsstörungen aller Art, die den den Ruf des Marktführers Deutsche Bahn schädigen. König zeigt die Probleme und Möglichkeiten des immer komplexeren Eisenbahngeschehens auf und fragt, wie und inwieweit überhaupt noch die Weichen für einen Neuanfang gestellt werden können.

    Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 34/35

    Группа авторов

    Ankündigung: Nach bald 20-jährigem Erscheinen werden erstmals die Abonnement- und Einzelpreise der Zeitschrift für kritische Theorie ab dem nächsten Doppelheft, dem Jahrgang 19, ET Herbst 2013, auf 28 € mit Abo bzw. 32 € ohne Abo erhöht.


    Inhalt
    Vorbemerkung der Redaktion
    Hermann Schweppenhäuser: Schein, Bild, Ausdruck. Aspekte der Adorno'schen Theorie der Kunst und des Kunstwerks Matthias Mayer: Aktualität und Kritik marxistischer Ethik José M. Romero: Ontologie und Geschichtlichkeit beim jungen Marcuse Dirk Stederoth: Kulturindustrie und Musik. Willkommen im 'Haus of Gaga' Michele Salonia: Die Verschlingung von Mode und Kulturindustrie Jens Birkmeyer: Augen-blicke und Einbildungen. Kritik der Achtsamkeit in Walter Benjamins Berliner Kindheit um neunzehnhundert Gerhard Vinnai: Wunschwelten und kritische Gesellschaftstheorie Christine Zunke: Es ist nicht alles Schein, was trügt. Die Hirnforschung zwischen Erkentnisfortschritt und Ideologieproduktion Hans-Ernst Schiller: Die kritische Theorie als historische Formation Gunzelin Schmid Noerr: Die Materialität der Vernunft. Kann man heute noch kritische Theorie betreiben? Gerhard Richter: Gespräch über Bäume Karlheinz Gradl: Adorno und das Erhabene Susanne Martin: Intellektuellenportraits. Zur kulturindustriellen Darstellung von Intellektualität und wissenschaftlicher Arbeit
    Besprechung: Dennis Johannßen: Jenseits von Aura und Erlebnis. Zu vier aktuellen Beiträgen der US-amerikanischen Walter-Benjamin-Forschung

    Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 36/37

    Thomas Jung

    Mit Beiträgen von:Stefan Gandler, Andreas Greiert, Thomas Jung, Thomas Khurana, Marc Kleine, Christian Lotz, Konstantinos Rantis, Gert Sautermeister, Hans-Ernst Schiller, Michael Schwarz, Hermann Schweppenhäuser, Sebastian Tränkle

    Der große Betrug

    Gerd Ludemann

    Mit diesem Buch verabschiedet sich der evangelische Theologe Gerd Lüdemann endgültig vom Christentum. In einem an Jesus gerichteten Brief begründet er diesen Schritt: »Das Allermeiste, was Du der Bibel zufolge gesagt, bzw. getan hast, hast Du gar nicht getan.« In allgemeinverständlicher Weise stellt Lüdemann unechte Jesusworte und -taten vor und vergleicht sie mit den zwar wenigen, aber dafür umso eindrucksvolleren echten Worten und Taten Jesu. Was auf diese Weise von Jesus und seiner Lehre übrigbleibt, reicht freilich nicht länger aus, um damit ein Christentum zu begründen. Deutlich wird, daß Christen sich Jesus zu allen Zeiten so zurechtgemacht haben, wie es ihren Wünschen und Interessen entsprach. Dieses bestürzende Urteil trifft nicht erst auf die Interpreten Jesu in der neuesten Zeit zu, sondern bereits auf die Verfasser der biblischen Schriften. Person und Verkündigung Jesu haben zwar die tiefe Sympathie des Autors, doch kann ihnen nicht mehr die einzigartige Bedeutung zukommen, die sie dem kirchlichen Dogma zufolge nach wie vor besitzen. Es wird deutlich, daß die drei wesentlichen Fundamente des Christentums nicht länger aufrechtzuerhalten sind: Der Gedanke der Schöpfung aus dem nichts, der Glaube an eine Auferstehung sowie die Begründung einer Ethik auf der Grundlage der Verkündigung Jesu. Präzise wird gezeigt, daß die historische Person Jesus über weite Strecken des Neuen Testaments bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurde. Nur an wenigen Stellen läßt sich noch ein schhattenhafter Umriß seiner Person erahnen. Lüdemanns Ziel ist es, in verständlicher Sprache über den eigentlichen Ursprung der abendländischen Kultur aufzuklären. Das vorliegende Buch ist eine populäre Zusammenfassung einer Analyse sämtlicher überlieferter Jesusworte und -taten, die unter dem Titel »Jesus nach 2000 Jahren« im zu Klampen Verlag erschienen sind.

    Regisseurstheater

    Gerhard Stadelmaier

    Das Theater arbeitet daran, sich selbst abzuschaffen. Berserkerhaft werden literarische Vorlagen zertrümmert und dem Publikum dann brockenweise hingeworfen. 'Wirklichkeitsnah' will man sein und spricht damit dem Zuschauer jegliches Abstraktionsvermögen ab. 'Regisseurstheater' nennt Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier solche Versuche, das Stück dem kurzlebigen Einfall, dem Zeitgeist zu opfern.
    Während das Theatralische sich auf der Bühne verflüchtigt, dominiert es zunehmend Politik und Medien, wo Betroffenheit inszeniert und das Denken durch (Mit-)Fühlen ersetzt wird.
    Seit vier Jahrzehnten begleitet und kommentiert der Autor das Treiben auf deutschsprachigen Bühnen. Wie so viele verzweifelt er regelmäßig daran. Aber wie kaum ein anderer lässt er sich auch vom Zauber, den das Theater zu entfalten vermag, mitreißen und spart in diesem Essay folglich keinesfalls jene Glücksmomente aus, die ihm seine Begeisterungsfähigkeit erhalten.

    Im Reformhaus

    Jürgen Kaube

    Die deutsche Bildungspolitik glänzt durch Kurzatmigkeit und Reformeifer. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass die Kultusministerien umfangreiche Richtlinien und Erlässe verabschieden und deren prompte Umsetzung einklagen. Gleichbehandlung ist das Zauberwort, die Folgen ihrer Verwirklichung bleiben unreflektiert. Mittlerweile wird das Abitur als Instrument der sozialen Chancenverteilung betrachtet. Damit gerät die Schule unter enormen Erwartungsdruck. Geistlose Interpretationen von Statistiken und internationalen Vergleichen sind ein Indiz für die Orientierungslosigkeit hiesiger Bildungspolitik. An den Hochschulen schreitet die Bürokratisierung im Zuge des Bologna-Prozesses voran, hat sich die spezialisierte Forschung von der Lehre weitgehend abgekoppelt. Kommissionen werden berufen, die evaluieren und akkreditieren, und die Höhe der eingeworbenen Drittmittel entscheidet über akademische »Exzellenz«. Allmählich beginnt man, die Erhebungen der Pisa-Studie und die Folgen des Bologna-Prozesses zu hinterfragen. Jürgen Kaube beobachtet und kommentiert seit nunmehr 15 Jahren die Entwicklungen der deutschen Bildungspolitik. In einer Situation, in der die Ideale nicht mehr zu den Gegebenheiten passen, unternimmt er es, eine Antwort auf die Frage zu finden: Welche Bildung wollen wir?

    Die Invasion der Barbaren

    Christian Demand

    Kunst und Kultur stellen in der öffentlichen Debatte Sonderbereiche dar, die stets bedroht scheinen. Ein Blick auf die Subventionen, die in den Kulturbetrieb fließen, sowie auf das immense Publikumsinteresse, das ihm zuteil wird, lässt allerdings Zweifel an dieser Vorstellung aufkommen. Kaum eine künstlerische Äußerung, die nicht Originalitätsbonus genösse und mit ästhetischen Weihen versehen würde. Legionen von Kunsthistorikern und Kulturwissenschaftlern stehen zu diesem Zweck als 'Vermittler' bereit. Während die einen mit volkspädagogischem Furor die Bewahrung des kulturellen Kanons einklagen, bemühen die anderen sich um eine weitgehende Entgrenzung des Kunst- und Kulturbegriffs. Doch beide Seiten fühlen sich als Hüter des Wahren, Guten, Schönen und demzufolge dazu berufen, letztgültige ästhetische Urteile zu fällen. Kann man tatsächlich nur 'für' oder 'gegen' Kunst sein, wie vom Slogan des Wiener Museums für Angewandte Kunst unterstellt wird? Pointiert und geistreich plädiert Christian Demand sowohl für einen Ausstieg aus den ewiggleichen Untergangsszenarien als auch gegen die Sakralisierung der Kunst und gibt Antwort auf die Frage, wie dies gelingen könnte.

    Selma Merbaum - Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben

    Marion Tauschwitz

    Selma Merbaum starb 1942, achtzehn Jahre alt, als verfolgte Jüdin in dem deutschen Zwangsarbeitslager Michailowka in der Ukraine. Sie konnte gerade einmal 57 Gedichte handschriftlich hinterlassen, die sie zu ihrem einzigen erhaltenen Band 'Blütenlese' zusammenstellte, dem sie als letzten Satz anfügte: 'Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben …' Diese Gedichte überstanden den Krieg auf abenteuerliche Weise. Heute gehört Selma Merbaums schmales Werk zur Weltliteratur. Mit ihrem Cousin Paul Celan und Rose Ausländer zählt sie zum Dreigestirn der Bukowina. Selma Merbaums Texte wurden von namhaften Musikern vertont, ihre Gedichte von Künstlern auf CD gesprochen. Zu Selma Merbaums Leben in Czernowitz und zu ihrer Familie war bisher so gut wie nichts bekannt. Das mörderische Zerstörungswerk der Nazis und die anschließenden Kriegs- und Nachkriegswirren schienen Informationen zu ihr und ihrem Leben restlos getilgt zu haben. Nicht einmal ihr Name war richtig überliefert worden. In jahrelanger Forschung hat Marion Tauschwitz Daten, Ereignisse und Fakten zum Leben der jungen Künstlerin gesammelt, Archivmaterial aus der Ukraine, England, den USA und Deutschland gesichtet und ausgewertet, Dokumente geborgen, Zeitzeugen ausfindig gemacht und befragt. In dieser spannenden, sprachlich einfühlsamen und wissenschaftlich fundierten Biografie hat Marion Tauschwitz das Leben der jungen Dichterin rekonstruiert und alle ihre Gedichte nach den Originalhandschriften neu übertragen.

    Hilferuf aus dem Folterkeller

    Heinrich Thies

    Freunde, Nachbarn und Kollegen beschrieben ihn als freundlich, hilfsbereit und gesellig, er galt als liebevoller Vater, als Stimmungskanone, als Kumpel, als unbescholtener Handwerker und seriöser Geschäftsmann mit Kontakten zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Doch unbemerkt von der Außenwelt führte der Kürschnermeister Lutz Seifert über viele Jahre hinweg ein ganz anderes Leben. Im Atomschutzbunker seines Reihenhauses in Hamburg-Rahlstedt hielt der Pelzhändler mehrere Frauen gefangen, folterte sie wochenlang, tötete sie, zerstückelte die Leichen und löste sie in Säurefässern auf, die er dann im Garten vergrub. Zuvor zwang er seine Opfer, ihren Angehörigen zu schreiben, dass sie nicht nach ihnen suchen sollten, weil sie einen neuen Partner gefunden hätten und ein neues Leben beginnen wollten – fernab ihres bisherigen Wohnorts.
    Die Polizei widmete den Vermisstenfällen daher keine größere Aufmerksamkeit. Dies änderte sich erst, als die Kriminalbeamtin Karla Sommer auf eigene Faust ermittelte – gegen den Willen ihres Vorgesetzten, nach Feierabend und an Wochenenden. Anders als ihre Kollegen glaubte die Polizeiobermeisterin einer Frau, die von Seifert nach einer gescheiterten Lösegeldforderung freigelassen worden war und aus ihrer Gefangenschaft angeblich 'wirres Zeug' berichtete. Die Polizistin nahm auch die Mutter einer Industriekauffrau ernst, die drei Jahre zuvor überraschend verschwunden war. Sie befragte Zeugen, studierte Akten, stellte Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Vermisstenfällen her und veranlasste die Justiz so zum Handeln. Mit Erfolg: Seifert wurde schließlich 1996 wegen Mordes in zwei Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt.