Sie ist die große Liebe des Kaisers Friedrich II.: Bianca Lancia, eine schöne Pisanerin, ist dem Staufer in Leidenschaft und Hingabe verbunden, sie berät ihn, stützt ihn und kämpft an seiner Seite. Siegfried Obermeier, der Altmeister des historischen Romans, erzählt die Geschichte dieser Liebe vor dem Hintergrund der bewegten Zeit des Hochmittelalters. Er zeigt dem Leser eine von Krisen geschüttelte Epoche, die seine Helden auf Kriegszügen bis in das Heilige Land führt. Es ist ein opulenter Roman, der spannend und bildmächtig eine der großen Liebesgeschichten des Abendlandes erzählt.
Ein »Heureka!« oder »Erkenne dich selbst!«, ein »Carpe diem!« oder »Ceterum censeo«: Jeder kennt diese geflügelten Worte, aber wer weiß, woher sie stammen? Viele sind ihrem Nistplatz vollends entflogen: Caesars »Alea iacta est« meinte durchaus nicht, dass da ein Würfel »gefallen« ist; das »Mens sana in corpore sano« galt nicht den Turnern, sondern den Betern; das »Non scholae, sed vitae …« hat sich genau ins Gegenteil verkehrt. In 49 Kapiteln von »Ab ovo … in medias res« bis »Vita brevis, ars longa« führt Klaus Bartels seine Leser ad fontes, zu den vergessenen Ursprungsstellen der bekanntesten Zitate. Zu seinem Nachschlagewerk ›Veni vidi vici‹ hat sich hier ein rechtes Lesebuch gesellt, voller aufschlussreicher Durchblicke und vergnüglicher Aha-Erlebnisse, ein Buch für alle Freunde der Antike – und gerade für solche, die nicht fließend lateinisch träumen.
Nach Jahrzenten heftiger konfessioneller, dynastischer und politischer Konflikte schien Europa gegen Ende des 16. Jahrhunderts mit der pax hispanica in ein Zeitalter des friedlichen Ausgleichs gefunden zu haben. Umso verhängnisvoller war dann der Ausbruch des längsten Krieges der Neuzeit 1618. Der bedeutende Frühneuzeithistoriker Ronald G. Asch entwirft in diesem Buch das großes Panorama Europas am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. Mit Blick für die großen Linien rollt er die Gründe für den Ausbruch des Krieges auf und zeichnet einen vergleichenden Querschnitt, der das Habsburger Reich ebenso berücksichtigt wie Spanien, England wie Frankreich, der aber auch das Osmanische Reich mit einbezieht und so die unterschiedlichen machtpolitischen wie kulturellen Entwicklungen in den großen europäischen Mächten deutlich macht.
Die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts veränderte die Geschlechterverhältnisse in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß. Die politische Emanzipation erhielt erste Anstöße durch die Revolutionen von 1789 und 1848/49. Sie führte zur Gründung zahlreicher Frauenverbände im 19. Jahrhundert und mündete schließlich in die aktive politische Arbeit von Frauen in der Weimarer Republik. Aber auch die rechtliche und berufliche Gleichstellung sowie die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung waren immer mehr das Ziel der Frauenrechtlerinnen. Der Nationalsozialismus schließlich bedeutete einen gewaltigen Zäsur.
Die Waffen-SS umgibt bis heute der düstere Mythos der Brutalität, der Indoktrination und Unbesiegbarkeit. Doch in wie weit war die Waffen-SS tatsächlich militärische Elite? Oder waren ihre Divisionen doch nur ganz normale Fronttruppen? Klaus-Jürgen Bremm wagt eine ebenso kritische wie fundierte Gesamtdarstellung der militärischen Eliteformation. Er schildert die Verfahren der Ideologisierung und die Organisationsgeschichte von den ersten Totenkopfverbänden und der Leibstandarte Adolf Hitler bis zu den schließlich 38 Divisionen der Waffen-SS am Kriegsende, zu denen auch viele Einheiten mit ausländischen Soldaten zählten. Er fächert detailliert ihre Operationsgeschichte, ihre tatsächlichen – erfolgreichen wie desaströsen – Kampfeinsätze auf. Er widmet sich den Kriegsgräueln der 1946 zur »verbrecherischen Organisation« erklärten Truppe und den Aktivitäten ihrer Angehörigen in der frühen Bundesrepublik. Sein prägnantes Fazit: Am besten war die Waffen-SS nach dem Krieg.
Naturnahes Wohnen, Naturheilmedizin, gesunde Ernährung, körperliche Achtsamkeit – derartige Lebensentwürfe sind nicht neu. Bereits um 1900 machte sich im Zuge von Industrialisierung und Modernisierung ein bürgerliches Unbehagen breit, das zu einer ›Zurück zur Natur‹-Bewegung führte. Die Lebensreformbewegung propagierte einen umfassenden Aufbruch. Zu ihr gehörten Vegetarismus, alternative Heilverfahren, Körperkultur und ländliches Siedeln. Bernd Wedemeyer-Kolwe entwirft ein eindrucksvolles Panorama all dieser Bestrebungen, denen eins gemeinsam ist: Ihre Anhänger verspürten die gesellschaftlichen Bedingungen der Kaiserzeit als unerträgliches Korsett und suchten individuelle Wege eines neuen Zusammenlebens, die die Gesellschaft renovieren sollten. Der Autor analysiert die Zäsuren, die die Lebensreform zwischen Sozialutopie, Selbstreform und Lebensstil initiierte und weist auf die Aktualität derartiger Daseinskonzepte bis zu heutigen alternativen Entwürfen hin.
Die Rolle der Waffen-SS beim Holocaust – besonders 1941/42 – gehört zu den großen Desiderata der Forschung, bislang gibt es zu dieser Thematik keine einzige Monographie. Der Einsatz von Himmlers Kommandostab Reichsführer SS ist noch gänzlich unerforscht, was um so erstaunlicher ist, da das Kriegstagebuch des Kommandostabs von 1941 seit langem ediert, das mörderische Vorgehen von Himmlers Brigaden also prinzipiell bekannt ist. Martin Cüppers macht deutlich, dass die Verantwortung für die Shoah nicht allein bei den Bataillonen der Ordnungspolizei und den Einheiten aus Heydrichs Reichssicherheitshauptamt lag, sondern Waffen-SS und Kommandostab ganz wesentlich beteiligt waren.
Kaum ein anderer Beteiligter hat den Krieg NS-Deutschlands gegen die Sowjetunion so schonungslos beschrieben wie Gotthard Heinrici. Die Briefe und Tagebücher dieses Generals, der an der Ostfront zunächst ein Armeekorps und dann eine Armee befehligte, bieten gerade für das erste Jahr des Russlandfeldzugs tiefe Einblicke in das Geschehen auf dem zentralen Schauplatz des Zweiten Weltkriegs. Hier versuchte Hitler seine kriminellen Großraumpläne in die Tat umzusetzen. Es ging um die Vernichtung des ›jüdischen Bolschewismus‹ und die Eroberung von ›Lebensraum im Osten‹. Doch die Vernichtung traf nicht nur Juden, Kommunisten, Soldaten, Zivilisten, Städte, Landschaften in der Sowjetunion, sondern auch die Deutschen. Von all dem handeln die Notizen Heinricis aus dem Osten von 1941/42, herausgegeben und kommentiert von Johannes Hürter. So entsteht ein authentisches Bild der Wahrnehmungen und Emotionen eines ›ganz normalen‹ Wehrmachtsgenerals.
Die Medici gehören zu den großen Familien in der europäischen Geschichte. Sie waren Bankiers, Feldherren, Päpste, Herzöge, Königinnen, Despoten, aber auch geniale Förderer von Kunst und Wissenschaft. Unter Lorenzo dem Prächtigen erreichen die Medici einen Höhepunkt ihrer Macht, Florenz wird zum glanzvollen Mittelpunkt der italienischen Renaissance. Im April 1478 wird während der Messe im Dom Santa Maria del Fiore ein Attentat auf die Medici-Brüder Lorenzo und Giuliano verübt. Giuliano wird getötet, Lorenzo entkommt mit knapper Not. In der Folge gelingt es ihm jedoch nicht nur, seine Position wiederherzustellen, sondern durch Verfassungsänderung eine fast absolute Macht zu erreichen. Martines beginnt seine fesselnd erzählte Geschichte mit Lorenzos brutaler Rache an den Verschwörern, um dann zu entwickeln, wie es zu der verhängnisvollen Verschwörung kam. Im Laufe der Geschichte der Verschwörung gegen die Medici entfaltet Martines ein eindrucksvolles Bild vom Florenz des 15. Jahrhunderts.
Die frühe Neuzeit gilt als eine Epoche geistiger und kultureller Blüte – doch zeitgleich befindet sich Europa im totalen Kriegszustand. Denn zu kaum einer anderen Zeit wird ein ganzer Kontinent so von Kriegen gezeichnet wie am Übergang vom Mittelalter zur Moderne. Heerscharen, die größer sind als ganze Städte, hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Gewaltige Kriegsmaschinen pflügen sich durch die Landen und lassen keinen Stein auf dem anderen. Reiter und Fußvolk stehen mitten im blutigen Kampfgeschehen. Ausgetragen werden diese Kriege auf dem Rücken der Bevölkerung, die selbst qualvoll an Hunger und Krankheit leidet. Wie erträgt eine Gesellschaft über 200 Jahre Dauerkrieg? Wie finanzieren und versorgen Staaten am Rande des Bankrott tausende Soldaten? Lauro Martines, ein Meister seines Faches, blickt hinter die Kulissen von Diplomatie und Politik, Zahlen und Fakten, und offenbart uns ein fesselndes erzählerisches Mosaik einer Epoche der Gewalt.