In diesem Buch beschreibt die niederländische Sängerin und Bühnen-Coach Blanche Elliz auf leichte und unterhaltsame Weise, was es mit dem Singen auf sich hat. Sie erklärt, warum singende Menschen glücklicher, gesünder und leistungsfähiger sind. Interessantes Hintergrundwissen zum Gesang und seiner Wirkung ergänzt sie um Anekdoten aus ihrem eigenen Sängerinnenleben – um Geschichten von ihren ersten Bühnenerfahrungen, einer russischen Abenteuertournee, den jährlichen Taschenlampenkonzerten (als Leadsängerin der Band Rumpelstil) und einer Begegnung mit Stevie Wonder. Das Buch ist schließlich angereichert durch eine Anzahl von Basisübungen, mit denen Du Dich in kleinen Schritten mit Deiner Stimme vertraut machen kannst.
Im Jahr 1922, in der Epoche des Goldenen Zeitalters der Tauromachie in Spanien, erschütterte der tragische Tod des jungen Toreros Manuel Granero nicht nur die Anhänger der Fiesta Brava. Die grauenvollen tödlichen Verletzungen, die der Stier dem Zwanzigjährigen, der als aufsteigender Star in der taurinischen Szene gefeiert wurde, zufügte, haben sich in das kollektive Gedächtnis der Menschen eingegraben. Hemingway, ein Augenzeuge, dem «Der Tod am Nachmittag» kein Fremder gewesen ist, bekannte, niemals einen schrecklicheren Tod gesehen zu haben. Die fürchterlichen Umstände, unter denen der sensible, vielversprechende Künstler Granero viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde, inspirierten Künstler aus anderen kulturellen Bereichen zu eigenen Werken. Das Eindringen des Horns ins Auge des jungen Mannes besonders löste irritierende Phantasien aus, mit denen die Angst sich bannen oder ins Gegenteil verkehren lässt. – Die entsprechende Episode aus Georges Batailles Roman «L´Histoire de l´Oeil» wird in diesem Buch von einer Vielzahl internationaler zeitgenössischer Künstler illustriert.
In seinem Notizbuch untersucht Mitchell die visuelle Repräsentation von Wahnsinn im zeitgenössischen Kino. Die Inszenierung von Wahnsinn in Filmen aus dem 20. und 21. Jahrhundert wirft für ihn die Frage auf, ob es dem Kino in seiner Hypervisibilität gelungen ist, die Gesten des Wahnsinn spürbar zu machen. Der Bildtheoretiker glaubt daran, dass Filme es möglich machen, den Wahnsinn »aus dem Inneren heraus« zu sehen und zu hören. Dieses Sehen wird auf Seiten des Mediums konstruiert und mündet in einen »Wahnsinn des Sichtbaren«, der auslöst, dass die Zuschauer von der dem Wahnsinn verfallenen Person berührt werden. Sobald die Erfahrung des Wahnsinns als sozialer Raum vermittelt und zugänglich wird, vertieft sich die Bindung zwischen dem »Normalen« und dem »Wahnsinnigen« bis wir mit den Worten von Foucault eines Tages nicht mehr wissen, was Wahnsinn überhaupt ist. W. J. T. Mitchell (*1942) ist Professor für Englisch und Kunstgeschichte an der University of Chicago. Sprache: Deutsch/Englisch
1927 begann Walter Benjamin anlässlich eines mehrmonatigen Paris-Aufenthalts mit seinen Überlegungen zu den Pariser Passagen, seinem ambitioniertesten, als Geschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts geplanten Buchprojekt. Aufgrund des mehrfach unterbrochenen Arbeitsprozesses und schließlich des Freitods Benjamins 1940 in Portbou auf der Flucht vor den deutschen Besatzern blieb das Projekt unvollendet und wurde posthum als Das Passagen-Werk veröffentlicht. Aus den Fragmenten ging unter anderem der Essay »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« (1935-1939) hervor. In ihrer Einführung zu einer Auswahl von handschriftlichen Notizen Benjamins verdeutlicht Nikola Doll den Versuch des Autors, »das Prinzip der Montage als erkenntnistheoretische Technik zu integrieren«. Dabei bilden farbige Verweissysteme, Schemata und Diagramme Leitlinien, die durch das Dickicht der Exzerpte und Zitate führen. Benjamins persönliches Farbcodierungssystem zeugt von seinem Versuch, Ordnung innerhalb der Konstellationen seiner Notizen zu schaffen, und von der Spannung zwischen dem Drang zur Struktur und dem Potenzial des offenen Feldes seiner Interessen. Walter Benjamin (1892-1940) war Autor und Philosoph. Nikola Doll (*1970) ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sprache: Deutsch/Englisch
Während des Sowjetregimes versteckte der Künstler, Autor und Philosoph Vyacheslav Akhunov seine Notizbücher in Ställen und Scheunen, in Mauern und in Streichholzschachteln. Der 1948 in Osch, Kirgisistan geborene Künstler begreift das Notizbuch als eigenes künstlerisches Medium. Zwischen 1973 und 2000 hielt er seine ironischen und visionären Zeichnungen und Collagen hauptsächlich auf Papier fest und archivierte mehr als dreitausend Bilder für zweihundert Projekte. Im vorliegenden Notizbuch finden sich Auszüge aus Werkserien, die zwischen 1974 und 1982 entstanden sind. In der Einführung von Leeza Ahmady erschließen sich die von Akhunov angefertigten Collagen und Zeichnungen, in den Worten des Künstlers »art-facts«, als sensible Vorahnungen vom Zusammenbruch des sozialistischen Zeitalters und als Zeitdokumente, die darauf angelegt waren, die Gegenwart zu überdauern. Vyacheslav Akhunov ist Künstler und wurde 1948 in Osch, Kirgistan, geboren. Leeza Ahmady ist freie Kuratorin und lebt in New York; sie ist Leiterin der New Yorker Asian Contemporary Art Week und Agentin der dOCUMENTA (13). Sprache: Deutsch/Englisch
Während ihres Exils auf der Flucht vor den Nationalsozialisten entfaltete sich ein intensiver Austausch zwischen dem Schriftsteller Thomas Mann und dem vierzig Jahre jüngeren Philosophen und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno. Die beiden hier abgedruckten Briefe von Mann an Adorno, von 1943 und 1945, stehen im Zusammenhang mit Manns Doktor Faustus. Adorno diente als sein Berater für die musikwissenschaftlichen und -theoretischen Fragestellungen, insbesondere in Bezug auf die von Arnold Schönberg begründete Zwölftonmusik, die Mann in seinem Roman verwertete – ohne allerdings deren Urheber zu erwähnen. Dies führte zum Plagiatsvorwurf seitens Schönbergs, dessen Geschichte der Romanautor Enrique Vila-Matas in seiner Einführung erzählt. Mann reagierte auf den Vorwurf mit Unverständnis, hielt er doch das von ihm in dem späteren der beiden Briefe ausführlich erläuterte Montageprinzip im Sinne einer Appropriation ohne Kenntlichmachung der Quelle, wenn auch für »vielleicht anstößig«, letztlich für zulässig. Thomas Mann (1875-1955) war Schriftsteller und Theodor W. Adorno (1903-1969) Soziologe und Philosoph. Der Schriftsteller Enrique Vila-Matas (*1948) lebt in Barcelona. Sprache: Deutsch/Englisch
Martina Kügler ist bekannt als begnadete Zeichnerin. Gleichwohl reizte es sie, sich auch im Metier der Radierungen zu versuchen. Diese hier abgebildeten, zuweilen ankolorierten Radierungen zeigen neben ihrer singulären Phantasie ihre technische Experimentier-freude und bieten einen einmaligen und außergewöhnlichen Aspekt ihres Werkes.