In der Antike – einer Epoche, in der die meisten Menschen ihren Geburtsort nicht verließen – war der Horizont eng und fremde Regionen furchteinflößend. Es gab nur wenige, sehr einfache technische Hilfsmittel zur Welterkundung. So erstaunt es immer wieder, wie Menschen unter diesen Umständen herausfinden konnten, dass die Erde rund war. Wie konnten sie ihre Größe schätzen? Wie konnten Händler und Siedler nach neuen Orten in unbekannten Weltgegenden suchen? Wie konnte Alexander der Große sein Heer in völlig unbekannte Welten führen, über Tausende von Kilometern nach Persien und Indien? Daniela Dueck geht diesen und ähnlichen Fragen zur antiken Geographie nach. Sie gibt einen umfassenden Überblick über die geographischen Kenntnisse der Antike und zeigt die Entwicklung des geographischen Denkens vor dem Hintergrund einer sich stetig verbessernden Technik der topographischen und ethnographischen Erkundungs- und Darstellungsmöglichkeit.
Intermedialität hat sich in den vergangenen Jahren als Forschungsgebiet an der Schnittstelle zwischen Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft etabliert. Die Frage nach der Kombination und Konkurrenz der Medien und Künste betrifft ein weites Spektrum von Phänomenen. Es reicht von den Kontroversen um den Vorrang der Künste in Antike und Früher Neuzeit über die Kino- und Mediendebatten der Moderne bis zur klassischen Intertextualitätsforschung und Mediengeschichte. Dieser Band untersucht Geschichte, Theorie und Systematik der Intermedialität von einem literaturwissenschaftlichen Standpunkt aus. Neben einer Klärung der leitenden Begriffe bietet er einen Abriss der historischen Entwicklung sowie einen Überblick über die Forschungs- und Arbeitsfelder intermedialer Literaturwissenschaft. Einzelanalysen nehmen (Hyper-)Texte, Bilder, Filme, Lieder und das Verhältnis von Medium und ›gender‹ in den Blick.
Beim Gedanken an den amerikanischen Kontinent hat man sofort die Vorstellung von der Supermacht USA und ihrem lateinamerikanischen Hinterhof präsent. Vergessen wird dabei leicht, dass die USA einstmals der ›Wilde Westen‹ waren, während Mittel- und Südamerika auf alten Hochkulturen aufbauten und die Schatzkammern Spaniens und Portugals waren. Stefan Rinke nimmt den ganzen Kontinent in den Blick und schreibt eine Geschichte der Verflechtungen und Konfliktlinien zwischen den Räumen. Die Beziehungen zwischen diesen Teilen der Amerikas haben die Geschichte beider Großräume bis auf den heutigen Tag entscheidend geprägt, wobei sich insbesondere seit Ende des 19. Jahrhunderts eine enorme und schnell fortschreitende Verdichtung erkennen lässt, die allerdings auch die Polarität verstärkte. Diese spannende und komplexe rund 500-jährige Geschichte wird übersichtlich und komprimiert dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt.
Die Spannungen zwischen Athen und Sparta, den beiden Großmächten Griechenlands im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., führten schließlich zum Peloponnesischen Krieg (431-404), einem Wendepunkt der griechischen Geschichte. Raimund Schulz erläutert zunächst die außenpolitischen Voraussetzungen, die Athen die Herrschaft über das Meer einbrachten. Er beleuchtet dabei auch die inneren Entwicklungen in den beiden Stadtstaaten. In Athen entstanden die direkte Demokratie und ihre Kultur, in Sparta kam es zur weiteren Disziplinierung von Staat und Gesellschaft. Der Peloponnesische Krieg zog in seinem Verlauf die gesamte griechische Welt in seinen Bann. Entschieden wurde er durch das Eingreifen der Perser, die den Spartanern den Aufbau einer Kriegsflotte ermöglichtenf: Athen musste kapitulieren. Doch die eigentlichen Gewinner waren die Perser, die im «Königsfrieden» 386 v. Chr. ihren Einfluss sicherten.
Das Buch liefert eine grundlegende Einführung in die quantitativen Forschungsmethoden. Studierende oder interessierte Laien erlangen damit das notwendige Wissen, um selbständig Forschungsvorhaben zu erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen durchführen zu können. Als einführender Studientext bietet das Buch einen Überblick über die Logik und die Vorgehensweise quantitativer Forschung. Dabei kann es vorlesungsbegleitend oder für das individuelle Selbststudium genutzt werden. Anhand eines verständlich geschriebenen Textes und anschaulicher Beispiele aus der erziehungswissenschaftlichen Forschung werden wissenschaftstheoretische Grundlagen (z.B.: Was ist eine Theorie und wozu benötigen wir sie?), erziehungswissenschaftliche Forschungsstrategien (z.B. die Erklärung pädagogisch relevanter Sachverhalte) und die wichtigsten Datenauswertungsverfahren (z.B. die Regressionsanalyse) auch für Leser ohne methodische Vorkenntnisse nachvollziehbar vorgestellt. Die Verweise auf einschlägige Internetportale eröffnen dem Leser die Möglichkeit zur zielgerichteten und erfolgreichen Suche nach Studien der nationalen und internationalen erziehungswissenschaftlichen Forschung im Netz.
Diese Einführung versammelt in kompakter Form das aktuelle Basiswissen zur deutschen Literatur des Mittelalters von den Anfängen um 750 bis etwa 1500. Sie eröffnet damit einen raschen Zugang zur ersten Phase der deutschen Literaturgeschichte, deren Kenntnis für die Beschäftigung mit allen späteren Epochen grundlegend ist. Der Band macht zunächst mit der älteren europäisch-lateinischen Bildungstradition bekannt und stellt dann die alt- und mittelhochdeutschen Dichtungen mit ihren Entstehungsbedingungen und Rezeptionsformen vor. Analysen und Bildbeispiele aus den Handschriften geben Anreize zu weiterer Auseinandersetzung mit mittelalterlichen Texten. Die Einführung ist als Arbeitsbuch für Grundkurse in den neuen BA-Studiengängen geeignet, kann aber genauso jedem Interessierten als Wegweiser zu den großen Werken des deutschen Mittelalters dienen.
Was ist das überhaupt, eine Religion? Sind religiöse Überzeugungen eine rein subjektive Geschmackssache oder gibt es rationale Argumente pro und contra? Wie unterscheiden sich religiöse von wissenschaftlichen Erklärungen – und worin ähneln sie sich? Solchen und anderen Fragen geht der Autor Winfried Löffler in didaktisch ansprechender Weise nach. Eine besondere Rolle spielen dabei: a) Begriffserklärungen und Unterscheidungen, b) Argumente für und gegen die Vernünftigkeit religiöser Überzeugungen (sowie ihre kritische Sichtung), c) Untersuchungen der rationalen Strukturen innerhalb einer Religion.
Theodosius der Große wurde lange als ein Herrscher betrachtet, der mit klaren politischen Vorstellungen eine katholische Staatskirche etablierte. Dieses Bild hat in jüngster Zeit aufgrund theologischer und historischer Erkenntnisse neue Farbe bekommen: Die Widersprüche seiner Politik, die Grenzen seiner Wirkungsmöglichkeiten und seine integrativen Absichten treten stärker in den Vordergrund. Hartmut Leppin zeichnet in seiner wissenschaftlich fundierten Biographie Theodosius als einen Kaiser, dessen Politik in einem hohen Maße von Sachzwängen bestimmt war. Der spektakuläre Bußakt von Mailand, bei dem der Kaiser sich scheinbar dem Bischof Ambrosius unterwarf, erscheint so in einem neuen Licht: Er war einer von vielen vorsichtigen Schritten, mit denen der Kaiser sich bemühte, den christlichen Glauben für seine Interessen nutzbar zu machen, ohne sein Seelenheil zu gefährden oder die machtvolle Kirche gegen sich aufzubringen.
Der bedeutende Theologe Eugen Biser (gest. 2014) entwickelt in Gesprächen mit Richard Heinzmann seine Konzeption einer neuen Theologie. Dabei strebt er keine oberflächliche Modernisierung der Glaubensaussagen an, sondern will die Notwendigkeiten der Gegenwart durch Rückbesinnungen auf die Mitte des christlichen Glaubens verstanden wissen. In dem Gesprächsband, der die Bände »Theologie der Zukunft« und »Mensch und Spiritualität« zusammenfasst, zeigt er Entwicklungsmöglichkeiten für Kirche und Glauben auf. Der lebendige Dialog dreht sich um die Anfragen, die heute an den christlichen Glauben gerichtet werden: Wie müsste ein christliches Menschenbild aussehen? Kann das Christentum den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht werden? Dabei spielt besonders die Spiritualität eine tragende Rolle. Immer mehr Menschen suchen nach einem Sinnzentrum für ihr Leben und besonders nach einem Glauben, der ihren Gefühlen und Hoffnungen entgegenkommt.
Binnen zweier Jahrhunderte entwickelte sich eines der zahlreichen anatolischen Kleinfürstentümer zu einer Großmacht, die den Fluss der europäischen, ja der Weltgeschichte zeitweilig mitbestimmte. Aufstieg und Niedergang des Osmanischen Reiches bis zur Entstehung der türkischen Republik als abschließende Zäsur bilden den Inhalt dieses Bandes. Neben den Hauptfakten der politischen Geschichte finden in diesem klassischen Überblick auch die wichtigsten Perspektiven der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung wie auch Religion und Geisteshaltung des Islam Berücksichtigung.