Christian Thies bietet einen umfassenden Überblick über die (aus philosophischer Sicht) wichtigsten Dimensionen des menschlichen Daseins. Er deutet die neuen Forschungsergebnisse der empirischen Humanwissenschaften und beleuchtet die philosophische Frage nach unserer Identität als Mensch. In einem ersten Teil klärt der Autor, was überhaupt unter philosophischer Anthropologie verstanden werden sollte. Der zweite Teil entfaltet die wichtigsten Kategorien, die für die Klärung unseres Selbstverständnisses erforderlich sind. Im dritten Teil geht es um einige der Fragen, die Menschen seit langer Zeit bewegen: Sind wir eher Naturwesen oder gesellschaftlich geprägt? Ist der Mensch gut oder böse? Schließlich wird die Stellung des Menschen im Kosmos erörtert.
In ihrer kulturellen Bedeutung und Kontinuität waren die Klöster die vielleicht wichtigsten Institutionen der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie vereinigen auf sich großartige Organisationsleistungen und Leistungen der Kulturschöpfung und -bewahrung. Sie verwalteten ausgedehnte Grundherrschaften und verfügten teils über beträchtlichen Reichtum. Über Jahrhunderte waren sie die einzigen Archive und die einzigen Schulen des Wissens. Gudrun Gleba gibt einen soliden Überblick über die Entwicklung des Klosterlebens und des Ordenswesens von den Anfängen im Frühchristentum bis zu den Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts. Sie macht den Ort der Klöster im sozialen, wirtschaftlichen und herrschaftlichen Gefüge des Mittelalters deutlich und schildert die fast unveränderlichen Konstanten wie die starken Veränderungen, die die Klöster in fast anderthalb Jahrtausenden prägten.
Das Verhältnis der Geschlechter ist für alle Bereiche der mittelalterlichen Geschichte von Bedeutung. Cordula Nolte schreibt eine Sozial- und Kulturgeschichte unter dem Vorzeichen ›Geschlecht‹, indem sie die Lebensbedingungen, Lebensformen, Aufgabenbereiche und Handlungsspielräume von Frauen und Männern verschiedener sozialer Schichten ebenso thematisiert wie die Verhaltensnormen und Leitbilder, mit denen sie sich in Welt und Kirche konfrontiert sahen. Dabei wird deutlich, wie sich die Existenzformen von Frauen und Männern vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen entwickelten. Der geographische Schwerpunkt liegt auf dem frühmittelalterlichen Frankenreich bzw. auf dem deutschen Reich im Hoch- und Spätmittelalter. So ergibt sich ein kompakter Überblick im Sinne einer interdisziplinären Mediävistik, die neue Zugänge zur Erforschung von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Kultur und Religion unter dem Motto ›Gendering the Middle Ages‹ liefert.
Der bekannte Theologe Eugen Biser erinnert mit diesem grundlegenden Werk an die Fülle der Möglichkeiten im christlichen Glauben. Biser will uns gleichzeitig in die großen Traditionen zurückrufen und einen Entwurf für die Zukunft einer lebendigen Beziehung zu Jesus und Gott zeichnen. Christliche Anthropologie und neue Christologie wirken zusammen im Bestreben, der Selbstvergessenheit des Menschen entgegenzutreten. Biser warnt die Christen vor dem Verlust ihrer eigenen Identität. Aus sich heraus kann der Mensch die Zukunft nicht gestalten, er muss sich der Beziehung zum Schöpfer wieder bewusst werden, vor allem der großen Liebeserklärung Gottes an die Welt.
Der Autor zeichnet in stetem Rückgriff auf die Quellen und unter Einbezug der neuesten Forschungsliteratur ein lebendiges Bild von rund 1000 Jahren englischer Geschichte. Seine anschaulich geschriebene Darstellung, die Politikgeschichte mit wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlichen Perspektiven verbindet, beginnt mit den angelsächsischen Eroberungen und den in ihrer Folge entstandenen Reichen und endet mit dem Beginn der Tudor-Herrschaft 1485. Karten, Stammtafeln und Abbildungen sowie ein Register bereichern die Überblicksdarstellung.
Ramses II., einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten, regierte fast 67 Jahre lang das Land am Nil. Als Alleinherrscher führte er selbst seine Truppen in der berühmten Schlacht bei Qadesch gegen eine hethitische Übermacht. Obwohl die Schlacht beinahe mit einer ägyptischen Niederlage endete, präsentierte Ramses sie auf Bildern und in zahlreichen Texten als großen persönlichen Sieg. Mit den Hethitern schloss er einen Friedensvertrag; die Bibel nennt seinen Namen; auf dem Höhepunkt seiner Macht heiratete er eine hethitische Prinzessin. Innenpolitisch führte Ramses die Vergöttlichung des Königtums auf neue Höhen. Kein Pharao hat mehr Tempel erbaut und mehr Kolossalstatuen hinterlassen als er – etwa in den großen Tempeln von Karnak, Luxor und Abu Simbel. Manfred Clauss liefert mit diesem Werk eine umfassende, auf den Quellen beruhende Biographie Ramses' des Großen.
Dieses Lehrbuch führt erstmals umfassend und didaktisch in die Grundlagen theologischer Hermeneutik ein. Ulrich Körtner gibt einen Überblick über die hermeneutischen Fragestellungen in den einzelnen theologischen Disziplinen. Da die gedankliche Rechenschaft des christlichen Glaubens als Schriftauslegung vollzogen wird, spielt die Hermeneutik als systematisierte Auslegekunst eine theologische Schlüsselrolle für den Kanon des Faches. Der Band geht über eine biblische Hermeneutik hinaus zu einer Hermeneutik des christlichen Glaubens und der Lebenspraxis. Die systematischen Probleme einer theologischen Hermeneutik werden ebenso dargestellt wie bedeutende Repräsentanten.
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation als monumentale Gesamtdarstellung der Zeit zwischen Mittelalter und Napoleon bietet dieser umfassende Durchgang durch 300 Jahre deutsche Geschichte. In bester angelsächsischer Tradition schreibt Joachim Whaley nicht eine Reichsgeschichte, sondern ein ausführliches, thematisch weit gefasstes Werk. Geistes- und Religionsgeschichte berücksichtigt dieses ebenso wie die Kleine Eiszeit, die Hexenverfolgungen oder Probleme und Innovationen bei der Regierung und Verwaltung der einzelnen Reichsterritorien. Die Frühe Neuzeit ist für Whaley keinesfalls eine Periode des Niedergangs. Vielmehr zeigt er eindrucksvoll die ganze Geschmeidigkeit der Konstruktion des Reiches und seine große Geschichte.
Was ist eine Nation? Wann und warum entstanden Nationalbewegungen? Wie wirkte sich die Industrialisierung auf die Nationalstaatsbildung aus? Und welche unterschiedlichen Geschichtsbilder wurden dabei mobilisiert? Hochkomplexe historische Zusammenhänge führten dazu, dass in Europa 'Nationen' in unserem heutigen Sinn entstanden. Siegfried Weichlein gibt einen klar gegliederten Überblick über die Geschichte des Nationalismus und der Nationalbewegungen in Europa im langen 19. Jahrhundert zwischen Französischer Revolution und dem Ersten Weltkrieg. Er beschreibt die Entwicklungen in West- und Osteuropa sowie in Nord- und Südeuropa. Am Übergang vom Zeitalter der Nationalstaaten zur europäischen Integration ist es besonders wichtig, das für die europäische Geschichte Typische zu verstehen.
Wer sich mit der Geschichte der römischen Kaiserzeit beschäftigt, kommt an dem Band «Römische Kaisertabelle» von Dietmar Kienast nicht vorbei. Das große Verdienst dieses Autors ist es, ein unverzichtbares Standartwerk geschaffen zu haben, das sowohl Studenten als auch Dozenten als essenzieller Begleiter gilt und in jeder Arbeit zur römischen Kaiserzeit zitiert werden muss. Der Band liegt nun von Werner Eck und Matthäus Heil auf dem neuesten Forschungsstand komplett überarbeitet vor. Lebens- und Regierungsdaten der römischen Kaiser von Augustus bis Theodosius bilden ein verlässliches, chronologisches Gerüst und einen fundierten Überblick über diese spannende Epoche. Zusätzlich informiert der Band über Laufbahn, Ämter, Titel und bedeutende Ereignisse, die mit dem entsprechenden Kaiser verbunden werden. Stammtafeln und ein umfangreiches Namensregister vervollständigen den Band und schaffen so einen komplettes Kompendium zur römischen Kaiser.