Биографии и Мемуары

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Gott hat viele Fahrräder

Richard Fuchs

Richard Fuchs, Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Bücher, enthüllt in seiner Autobiografie Erziehungsmethoden einer strenggläubigen Familie und gewährt damit Einblicke in eine Welt, die der Öffentlichkeit allgemein verborgen bleibt. Als Sohn eines Predigers der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden beschreibt er einerseits die ethisch-moralischen Werte, die dort vermittelt wurden, andererseits auch die Schattenseiten des Dogmas, das da heißt: »Man muss die Bibel wörtlich nehmen.« Zum Beispiel: Züchtigung mit der Rute – Prügelstrafe – in Deutschland per Gesetz verboten; »seid untertan der Obrigkeit« – unter Umständen ein Freibrief für Kriegsverbrecher; Redeverbot für die Frau im Gottesdienst und Unterordnung unter dem Mann; nein zur Gleichstellung und Emanzipation. Obwohl nicht nur in evangelikalen Kreisen Sex als Synonym für Sünde gilt, hat gerade die Bibel in Sachen »Sex and Crime« dennoch viel zu bieten. Das Buch »Gott hat viele Fahrräder« – ein ambivalentes Originalzitat seines Vaters – bietet aber nicht nur einen Aspekt spezieller Religionsgeschichte, sondern auch ein breites Spektrum an Kindheitsgeschichten, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte und Kulturgeschichte. Schließlich beschreibt das Buch den langen, aber gelungenen Weg einer Emanzipation zu einem selbstbestimmten, glücklichen und erfolgreichen Leben.

Räumung mit Kopfstand

Uwe Gröne

Der Autor kommt nach 25 Jahren nach Deutschland zurück. Viele Menschen sind zeitlich überfordert, gebückt, angepasst, durch Leistungsdruck verängstigt, mit unsicherem Pflichtlächeln, die Konturen durch Konsum genormt. Man bewegt sich auf dünnem Eis. Den sicheren Weg zu finden, durch Versuch und Irrtum, ist passé. Die Regel, einem Anderen nicht das zu tun, was man selbst nicht erleben möchte, hat nur noch eine angestaubte Vergangenheit. Der Autor besinnt sich seines Lebensweges, um am Verlauf gesetzter »Ecksteine« auf Hinweise zu stoßen, die eine andere Entwicklung ermöglichten. Die beschriebenen Schilderungen, herausgelöst aus einer kontinuierlich gewachsenen Lebensgeschichte, erklären die Aneinanderreihung ohne deutlichen Zusammenhang. Und? Der Wunsch nach Bewusstwerdung ungeschönter Vergangenheit und nichts »vergessen« zu haben, führte zum Titel des Buches.

Neustart

Stephan Berndt

Das Vorrecht jeder echten Prophetie ist es, den Menschen, dem Volk, der breiten Masse, dem kleinen Mann und der kleinen Frau Dinge vorauszusagen, die sie allesamt nicht glauben wollen und können. Prophetie nervt. Sie muss es. Sie macht es. Prophetie greift Überzeugungen und Glaubenssysteme an. Und das hat empörtes Geschrei zur Folge.
Mit seinem inzwischen neunten Buch zum Thema traditionelle europäische Prophetie legt Stephan Berndt eine Analyse der Prophezeiungen speziell zur Zukunft Deutschlands in der Zeit nach dem prophezeiten „dritten Weltkrieg“ vor. Dieses zukünftige neue Deutschland (und Mitteleuropa) soll – man lese und staune – von Königen regiert werden, und es soll aufblühen! Es wird aber auch der Zusammenbruch des aktuellen politischen Systems vorausgesagt. In der Zeit nach den großen Katastrophen wiederum soll es einen drastischen Klimawandel geben, u. a. mit Südfrüchteanbau in Bayern. Darüber hinaus wird sogar ein veränderter Lauf der Sonne über den Himmel prophezeit!
Das Zukunftsbild der traditionellen europäischen Prophetie ist damit im besten Sinne klassische Prophetie:
Sie prophezeit das angeblich vollkommen Unmögliche.

Sophies Vermächtnis

Ingeborg Prior

Als Sophie, die Witwe des Leiters der hannoverschen Kestner-Gesellschaft, Paul Erich Küppers, 1927 ihrem zweiten Ehemann, dem Künstler El Lissitzky, nach Moskau folgte, ahnte sie nicht, dass ihr bald nach seinem Tod als »feindliche Deutsche« unter Stalins Herrschaft die Verbannung nach Sibirien bevorstand. Zugleich wurde ihre Sammlung von Bildern zeitgenössischer Avantgarde-Künstler, die sie in vermeintlich guten Händen in Deutschland zurückließ, im Bildersturm der Nazis hinweggefegt. Kurz vor Ende eines Lebens in unvorstellbarer Armut gab sie in der Hoffnung auf Gerechtigkeit ihrem Sohn Jen Lissitzky eine handgeschriebene Aufzählung ihrer geraubten Kunstwerke. Jen machte sich mit Hilfe des Kunstfahnders Clemens Toussaint auf die Suche. Einige wenige Bilder tauchten auf und wurden restituiert, andere bleiben verschollen. Ein europaweit beobachteter Prozess um ein Werk von Kandinsky verlief im Sand, der Rechtsstreit um Paul Klees »Sumpflegende« dauert bis heute an.

Deutschland oder Jerusalem

Claus-Steffen Mahnkopf

Am 27. März 2011 starb mit nur 36 Jahren die jüdische Religionsphilosophin Francesca Yardenit Albertini, gebürtige Römerin, emphatische Wahldeutsche, Grenzgängerin zwischen Italien, Deutschland, den USA und Israel, eine leidenschaftliche Forscherin und Hochschullehrerin. „Eine Begabung, wie sie nur einmal in einem halben Jahrhundert anzutreffen ist“, so der Religionsphilosoph Bernhard Casper. Mit großer Kenntnis der Sprachen, dem Renaissanceideal einer klassischen Bildung und tief verwurzelt in der aufklärerischen Moderne kämpfte sie für die Idee eines neuen Verhältnisses zwischen Deutschen und Juden und für eine deutsch-jüdische Aussöhnung jenseits der Schuldfrage. Ihr Blick richtete sich auf jene Stärken des Judentums, die es als Träger einer kritischen Modernität auszeichnen könnten. Die Heirat des deutschen Avantgardekomponisten und Autors Claus-Steffen Mahnkopf begründete eine besondere, nicht nur intellektuelle Symbiose, in der jeder der beiden den gleichen Lebensentwurf erkannte. In großer Offenheit legt Mahnkopf hier das Porträt seiner geliebten Frau vor. Es zeichnet das Bild einer Frau, deren Hunger nach Wirklichkeit die kurze Frist dieses Lebens um so schmerzlicher werden läßt.

Lufthunde

Burkhard Müller

»Lufthunde«: In Kafkas »Forschungen eines Hundes« sind das die rätselhaften Wesen, die, je für sich und geschieden von den anderen ihres Geschlechts, hoch oben durch die Lüfte treiben und ihrer Tätigkeit nachgehen. Was sie genau tun, ist schwer festzustellen, aber jeder kann ihnen zusehen, wie sie im Äther segeln. »Lufthunde« heißt dieses Buch, weil es die Geschichte der deutschen literarischen Moderne in einer Reihe von Einzelporträts erzählt. Wichtiger als ihr Zusammenhang und wichtiger auch als das einzelne Werk ist die Gestalt des Autors, wie sie aus seinen Schriften hervortritt. Den Anfang macht Kafka mit seinen Tierparabeln; und es folgen so verschiedene Temperamente wie Musil, Rilke, Morgenstern, Gottfried Benn, auch Wilhelm Busch, unter den Frauen Irmgard Keun und Gertrud Kolmar. »Nein, wirklich, wir haben es mit einem großen Autor zu tun«, schrieb Michael Maar in der FAZ und bescheinigte dem Autor bei dessen letztem Buch, dass er sich nunmehr »endgültig in der Thronreihe der deutschsprachigen Essayisten niederlassen kann«.

Ach du Schreck! AD(H)S

Arno Backhaus

Schreckgespenst AD(H)S – und wie aus einem schwer gestörten Kind einer der bekanntsten christlichen Bühnenkünstler werden konnte. Arno Backhaus erzählt hier seine persönliche Lebensgeschichte. Er ist dreimal sitzen geblieben, viermal von der Schule geflogen und hatte die ersten Stufen einer kriminellen Karriere erfolgreich genommen. Erst durch seinen Sohn hat er bemerkt, dass er selbst AD(H)S hat – in einer extrem hyperaktiven Form, die ihn immer auf der Suche nach neuen, stärkeren Reizen sein lässt. In großer Offenheit erzählt der Autor von seinen leidvollen Erfahrungen im Elternhaus, seinen frühen Nöten in Beziehungen und der daraus resultierenden Einsamkeit, in die ihn sein gestörtes Sozialverhalten geführt hat. Dabei ist Arnos «Autobiografie» keine Selbstdarstellung, sondern will den Menschen Mut machen, die an ihrem eigenen AD(H)S-Syndrom leiden – oder an dem ihrer Kinder, Ehepartner, Nachbarn, Arbeitskollegen …

RAF oder Hollywood

Christof Wackernagel

»Alan Parker will mich für den Film ›Midnight Express‹, Hauptrolle, ich soll einen kiffenden Ami spielen.«
»Ist doch toll!«, rief Klaus. »Mach das! Damit schaffst Du Hollywood!«
Ich ließ meine Butterbrezel sinken und fragte: »Seit wann geht es um Hollywood – es geht um den Kampf um Befreiung!«
Christof Wackernagel ist seit seinem fünfzehnten Lebensjahr ein gefragter Schauspieler. 1977 hätte er die Möglichkeit gehabt, in einer internationalen Produktion mitzuwirken, doch er beschloss, sich stattdessen der RAF anzuschließen. »RAF oder Hollywood« erzählt die Geschichte vor Wackernagels Zeit in der RAF. So ist das Buch zwar keine Autobiografie, Abrechnung oder Bitte um Absolution, aber dennoch eine autobiografisch vorgetragene Antwort auf die Frage, warum er sich dem bewaffneten Untergrund anschloss. Wackernagel berichtet aus der jeweiligen Zeit, was ihn beeinflusste und ihn seine Meinung bilden ließ, und gibt somit stets den damaligen Zeitgeist wieder, ohne aus heutiger Sicht zu urteilen.

Hannibal Mayer - Der Zug der Elefanten

Fabian Vogt

101 Elefanten für Deutschland. – Drei Abenteurer bringen Hoffnung nach Sachsen-Anhalt Eigentlich doch eine sehr naheliegende Idee: Die entvölkerten Landstriche im Osten Deutschlands mit einer Herde charmanter Dickhäuter zu besiedeln. Das findet jedenfalls Hannibal Mayer, der Expeditionsleiter einer etwas anderen Karawane. Hannibal zieht mit seinem Freund Bongani und 101 Elefanten aus dem Krüger-Nationalpark in Südafrika nach Sachsen-Anhalt, um dort einen postmodernen Safari-Park zu eröffnen. Für den Lebenskünstler ist dieser einzigartige Treck nicht nur eine brillante Geschäftsidee, sondern die Erfüllung einer Sehnsucht und die Verwirklichung seines Lebenstraums. Die seltsame Truppe durchquert den afrikanischen Kontinent in all seiner Schönheit und stößt dabei immer wieder auf absonderliche Bräuche und Menschen. Grenzflüsse werden durchschwommen, weite Teile der Strecke auf einem klapprigen Moped zurückgelegt und eine seltsame Verschwörung rotbeiniger Reiher aufgedeckt. Begleitet wird Mayer von einem Reporter, der die Unternehmung hautnah porträtiert und selbst zum Teil der Schicksalsgemeinschaft wird. Für ihn entpuppt sich die Expedition als eine einzigartige Pilgerreise, auf der er nicht nur seiner großen Liebe begegnet, sondern auch seinen Weg zu Gott findet.

Karl May

Jens Böttcher

In dieser Biografie beleuchtet Rainer Buck Leben und Werk des wohl erfolgreichsten Autoren des 19. Jahrhunderts. Dabei lenkt er den Blick auf den tiefen Glauben Karl Mays, der sein Werk maßgeblich geprägt hat und in vielen seiner Geschichten eine wichtige Rolle spielt. Wer weiß schon, dass Winnetou sich in seinen letzten Worten als Christ bekennt? Auch die zu Karl Mays Überzeugungen im Widerspruch stehenden Lebensstationen, seine Gefängnisaufenthalte und die wiederholten Behauptungen, die verfassten Abenteuer tatsächlich erlebt zu haben, werden einfühlsam thematisiert. Ein kompaktes und unterhaltsames Buch, das ungeahnte Perspektiven auf einen Autor eröffnet, der ganze Generationen von Lesern geprägt hat.