Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Für Daniel und Fee Norden war es immer ein Fest, wenn David Delorme ein Konzert in München gab, denn für sie war er ja nicht nur der berühmte Pianist und Dirigent, sondern ihr Schwager. Seine Frau Katja war Fees Schwester, genauer gesagt Stiefschwester, aber das wurde nie betont. Sie verstanden sich ausgezeichnet, und das einzige, was die Norden-Kinder an David und Katja bemängelten, war die Tatsache, dass sie die Kinder Marc und Felicia immer zu den Großeltern auf die Insel der Hoffnung brachten, bevor sie nach München kamen. Katja war gewiss eine liebevolle Mutter, aber nur dann, wenn sie mit den Kindern in der gewohnten Umgebung war, sonst wurde sie leicht nervös. Außerdem, meinte sie, wäre im Hause Norden genug Trubel mit den Fünfen. Natürlich fand sie auch die kleinen Zwillinge wonnig, aber wie Fee das alles bewältigte, wollte ihr nicht in den Kopf. Aber da es im Hause Norden auch noch eine gute Lenni gab, konnte Fee sogar ab und zu mal ein Konzert besuchen, und das, worauf sich die beiden schönen Schwestern nun vorbereiteten, versprach auch ein ganz besonderes Ereignis, denn der Violinvirtuose Fernando Ribera gab sein erstes Konzert in München
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Fee Norden ließ keinen Blick vom Fernsehapparat, als Amelie Rittberg das Abendprogramm ansagte. Sie ist bezaubernd", sagte Fee, «und dazu diese Stimme! Mich wundert es, daß man sie noch nicht zum Film geholt hat.» «Sie wird nicht wollen», sagte Daniel Norden trocken. «Und sie tut gut daran, sich weitgehendst zu schonen. Mich freut es sehr, daß sie nicht übermütig geworden ist.» Amelie war ihnen wohlbekannt, doch nur die eingeweihten Ärzte wußten, daß mit den neuesten Erkenntnissen der medizinischen Forschung an ihr ein Wunder vollbracht worden war.
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Es war ein lauer Frühlingsabend. Die Dämmerung sank herab. Fee Norden rief ihre Kinder, die noch im Garten herumtollten und kein Ende finden konnten, weil es endlich wieder einmal wärmer wurde. "Kommt jetzt herein, es wird doch schon dunkel", rief Fee zum zweiten Mal mahnend. "Schau doch, Mami, es wird schon wieder hell", rief Anneka. "Ganz hell am Himmel", rief nun auch Felix. "Toll", gab Danny seinen Kommentar dazu.
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Dr. Andreas Burkhard, Studienrat für Mathematik und Physik, stand vor seiner Klasse und verteilte die Schulaufgaben. «Jetzt dürft ihr euch auf die Hosenböden setzen», sagte er mit erzwungener Ruhe, weil ein dunkles Augenpaar ihn unverwandt anblickte. «Dieses Ergebnis kann ich nur als miserabel bezeichnen.» «Sie war zu schwer», sagte Thilo Rimstig. «Du brauchst dich nicht zu beklagen», erwiderte Dr. Burkhard. «Die einzige Zwei. Und mir braucht ihr keinen Vorwurf zu machen. Ich mache die Aufgaben nicht.»
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Auf dem Weg zum Fernsehstudio traf der Regisseur Stefan Steinbach die junge Schauspielerin Ute Grabow. Deren blasses schmales Gesicht bekam Farbe, als er sie freundlich ansprach. «Alles wieder in Ordnung, Ute?» Sie schüttelte heftig den Kopf. «Es kommt nicht mehr in Ordnung», erwiderte sie mit heiserer Stimme. Er sah, daß ihre Augen sich mit Tränen füllten und erschrak. «Wieso denn nicht?» fragte er stockend. «Die Stimme, Sie hören es doch. Die Heiserkeit bleibt.»
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Nachdenklich betrachtete Dr. Daniel Norden die attraktive junge Frau, die in seinem Sprechzimmer ihm gegenüber Platz genommen hatte. Brigitte Morland war eine wahre Augenweide, auch wenn sie jetzt einen erschöpften Eindruck machte. Als Topmodell hatte sie Karriere gemacht, und als solches war sie unter dem Namen Biggi bekannt geworden. Da Dr. Norden sie schon als Schulmädchen kennengelernt hatte, sagte er auf ihren ausdrücklichen Wunsch noch immer Biggi zu ihr. Schon als Siebzehnjährige war sie ein selbstbewußtes Geschöpf gewesen, sich ihrer äußeren Vorzüge bewußt, und dennoch hatte sie sich einen natürlichen Charme bewahrt, obgleich sie nun mit vierundzwanzig Jahren bereits eine sehr erfolgreiche Frau war.
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"Liebe Güte, Sie auch noch!" rief Loni aus, als Jürgen Reding die Praxis betrat. «Heute geht es drunter und drüber. Entschuldigen Sie vielmals, Herr Reding, das ist mir so herausgerutscht.» «Macht nichts, Loni. Ich wollte mich auch nur von Dr. Norden verabschieden und mich bedanken, daß er mich fit gemacht hat.» «Wollen Sie jetzt wirklich mit auf den Achttausender?» fragte Loni skeptisch. "Ich will es wagen. Auch meiner Schwester zuliebe, die um ihren Zukünftigen bangt. Und so ein Abenteuer bringt schließlich auch was ein, Loni." Er sah sie mit blitzenden Augen an. Schöne Augen hat er, dachte Loni.
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Im Hause Callmer begann der Tag früh. Frank Callmer, Direktor in einer Maschinenfabrik, die dreißig Kilometer vom Wohnhaus entfernt lag, musste ins Werk, die einundzwanzigjährige Valerie zur Uni, Tim, der Neunzehnjährige, und Thomas, gerade elf Jahre alt geworden, und von seiner Geburtstagsfeier anscheinend noch ein bisschen mitgenommen, gingen aufs Gymnasium. Petra Callmer stand immer schon um halb sieben Uhr auf, um ihre Familie mit einem guten Frühstück ins Alltagsleben zu entlassen. An diesem Morgen aber war ihr das Aufstehen ziemlich schwergefallen, sie fühlte sich nicht ganz wohl, und in der letzten Zeit hatte sie öfter mal unter Kreislaufstörungen gelitten. Sie ließ es sich nicht anmerken, aber sie hatte nun doch beschlossen, Dr. Norden einmal wieder aufzusuchen. "Du bist blass, Liebes", bemerkte Frank Callmer, als er sich von seiner Frau mit dem üblichen Kuss verabschiedete. «Fehlt dir was?» "Ein bisschen schlapp, es wird am Wetter liegen", erwiderte sie. «Geht schon vorüber.» "Bei mir wird es heute spät werden. Besuch aus Japan kommt, und ich werde sie zum Essen ausführen müssen, aber es steht noch nicht fest. Ich rufe dich an." Sie bekam noch einen Kuss, dann eilte er zu seinem Wagen.
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Es war Abend. Dr. Daniel Norden machte noch Hausbesuche, und seine Frau Fee hatte gerade den Fernseher angeschaltet, um Nachrichten zu hören, als das Telefon läutete. "Norden", meldete sie sich. Sie vernahm ein Keuchen, dann eine heisere Männerstimme. "Ich untersage Ihnen, mein Haus noch einmal zu betreten, haben Sie verstanden? Ich werde Sie anzeigen, wenn Sie es noch einmal wagen. Fee war konsterniert, aber sie bewahrte Ruhe. «Würden Sie bitte so freundlich sein zu sagen, wer da spricht? Ich verstehe nicht, was Sie meinen.» "Kendler, der Name sagt Ihnen hoffentlich genug. Ich habe Sie gewarnt." Dann herrschte Schweigen. Es knackte, die Verbindung war unterbrochen.
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Fee Norden hatte sich eine lange Liste für ihren Einkaufsbummel gemacht. Einmal im Monat fuhr sie in die Stadt, und da mußte alles erledigt werden. Bummel konnte man das eigentlich auch nicht nennen, weil ihr ein paar Stunden Stadtluft völlig reichten. Nun schien es tatsächlich Sommer werden zu wollen, wenn man das auch mit äußerster Skepsis betrachtete. Die Kinder waren aus allem herausgewachsen, und Felix war jetzt auch schon fast so groß wie Danny, der außerdem seine Hosen und Jacken völlig auftrug. Und die kleine Anneka sollte auch hübsche Kleidchen haben, obwohl sie lieber auch Hosen anzog. «Und was brauchst du, Schatz?» fragte Fee ihren Mann mit einem schelmischen Lächeln