Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien. Thomas Meyer

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Название Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien
Автор произведения Thomas Meyer
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783767911291



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       91 Beispiel: Entspannung und Aktivierung für Bewegungseingeschränkte

       92 Entspannungstraining bei Kindern

       93 Lernen, Lehre

       94 Freude-Freunde, Ärger-Feinde

       95 Integration

       96 Organisation

       97 Gesundheitsförderung

       98 Disziplin

       99 Karriere/Karriereende

       100 Alltag

       Dank

       Literaturliste

      Vorwort

      Alles, was Menschen in ihrem Leben tun oder auch unterlassen, geht vorher in irgendeiner Weise durch ihren Kopf. Das gilt auch für alle sportlichen Betätigungen, bei denen sie Kraft, Gewandtheit, Ausdauer oder auch Schnelligkeit erwerben wollen.

      Wer heute noch glaubt, er könne seinem Köper durch Üben und Trainieren die erwähnten körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten »einprägen«, ohne selbst als ganze Persönlichkeit mit seinen sozialen Erfahrungen, individuellen Einstellungen und freudvollen bzw. abwartenden Gefühlen zu bestehen, der wird wenig Nutzen für sich und seine Lebensgestaltung erreichen.

      Es gehört zu den Vorzügen des vorliegenden Verlagsprojektes, einen Autor gefunden zu haben, der als Leistungssportler, Sportlehrer und Sporttherapeut dem interessierten Leser seine Ansichten, Erfahrungen und vielseitigen Kenntnisse in einer beachtlichen Auswahl psychologisch verständlicher Prinzipien zugänglich gemacht hat.

      Sicher lassen sich auch noch weitere psychologisch orientierte Prinzipien für die effektive Nutzung sportlicher Bewegungen finden und manche auch vertiefter darstellen. Das Anliegen des Buches sehe ich aber als erfüllt an.

      Der Autor macht deutlich: Sport richtig verstanden und ausgeführt ist kein »Mord« (wie Winston Churchill einmal behauptet hat), sondern in höchstem Maße menschliche Betätigung im Sinne individueller und sozialer Selbstverwirklichung.

      Prof. Dr. Paul Kunath

      Tann, März 2011

      Zu diesem Buch

      Ein Prinzip kann eine Regel, einen Grundsatz darstellen. Es schließt Widersprüche nicht aus.

      Grundsätzlich kann ein Prinzip als übergeordnete Regel oder unter philosophischen Gesichtspunkten als Ursprung und Grund eines Ereignisses definiert sein, als Gesetzmäßigkeit oder als Wirkung von Dingen betrachtet werden.

      Man kann es interpretieren: Dinge oder Ereignisse können in Zusammenhängen betrachtet und in Bezug zueinander gestellt werden. Sowohl Wirkungen als Ursachen und Gründe dieser Zusammenhänge können aus unterschiedlichen Perspektiven erklärt werden.

      Durch diese Betrachtungsweise hat man als beobachtende, wahrnehmende, denkende und erklärende Person einen gewissen Interpretationsspielraum.

      Es ist anzunehmen, dass Dinge und Ereignisse unserer natürlichen Lebenswelt sich einerseits an konkreten Abläufen orientieren, die beispielsweise als Regeln festgelegt werden können.

      Diese Regeln als allgemeingültig, also für immer feststehend zu definieren und daraus eine zwingend notwendige einzige Verhaltensweise zu fordern, scheint wenig sinnvoll zu sein.

      Auch innerhalb der Wissenschaftstheorie gibt es Theorien (etwa der Falsifikationismus), denen zufolge sicheres oder rechtfertigendes Wissen nicht möglich ist und daher nicht das Ziel der Wissenschaft sein kann. Stattdessen müssen sich Hypothesen und Theorien beständig bei der Überprüfung und der Veränderung bewähren.

      Aus dieser Sicht haben Regeln, Grundsätze und Gesetzmäßigkeiten eine gewisse Veränderlichkeit, eine gewisse Flexibilität, und sie können aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven betrachtet werden, unter Berücksichtigung, dass sich die betrachtende Person selbst ihrer interpretatorischen Tätigkeit bewusst ist.

      Ein Prinzip kann weicher als eine Regel betrachtet werden. Es enthält Ausnahmen und kann unter Berücksichtigung neuer Perspektiven andere Wirkungen erzeugen oder sich selbst neu definieren.

      Auf dem Gebiet der Sportpsychologie können beobachtende und handelnde Menschen Ereignisse, Ursachen, Wirkungen und Zusammenhänge aus vielen Perspektiven betrachten. Es können zwar Grundsätzlichkeiten, Gemeinsamkeiten beschrieben und angeraten werden. Diese können sich ebenso kontrovers darstellen.

      Dieses Buch unternimmt den Versuch, 100 Prinzipien aus der Sportpsychologie vorzustellen und zu zeigen, wie flexibel und starr, wie weit und wie eng, wie angespannt und locker und mit allen Zwischenräumen darin und darüber hinaus Ereignisse und Handlungen erlebt und interpretiert werden können.

      Thomas Meyer, im Herbst 2011

      1

      Sportpsychologie

      In der Welt des Sports lassen sich Ereignisse und Handlungen unter psychologischen Gesichtspunkten interpretieren.

      Der Begriff Sportpsychologie setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Es handelt sich folglich um eine Psychologie, die sich mit Themen aus der Welt des Sports beschäftigt.

      Themengebiete bilden nicht nur der Leistungssport, sondern psychische und soziale Aspekte des Sporttreibens im Allgemeinen und im Besonderen.

      Dazu gehören die Gesundheitsförderung, die Bedeutung des Sports in Prävention und Rehabilitation, die Motivation und Mitarbeit der Patienten, die besonderen Bedürfnisse Sport treibender alter, bewegungseingeschränkter und behinderter Menschen.

      Betrachtet werden die immer wichtiger werdenden Themen der Dopingproblematik und der Gewaltbereitschaft innerhalb der Gesellschaft sowie die Stellung des Sports innerhalb der Gesellschaft, seine Rolle in den Medien und deren Auswirkungen.

      Man kann eine wissenschaftliche Sportpsychologie, also den Bereich von Forschung und Lehre, von einer praxisorientierten sogenannten angewandten unterscheiden. Die wissenschaftliche Sportpsychologie beschäftigt sich mit der Untersuchung der genannten Themen und Aspekte.

      Die praxisorientierte Sportpsychologie findet in der Beratung und Betreuung von Individualsportlern, Mannschaften, Trainern, Betreuern und Patienten statt. Die Betreuung wird bei Bedarf durch Inter ventionen und Diagnostiken ergänzt, die sich wiederum an den Untersuchungs-ergebnissen der wissenschaftlichen Sportpsychologie orientieren.

      In diesem Zusammenhang ist auf das ethische Selbstverständnis der Sportpsychologie zu verweisen, das vor