Название | Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies |
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Автор произведения | Hanno Beck |
Жанр | Зарубежная деловая литература |
Серия | |
Издательство | Зарубежная деловая литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783527826537 |
Manches vermeintliche Schnäppchen ist einfach Betrug – lesen Sie dazu noch einmal das, was weiter vorn in diesem Kapitel über Fake Shops steht.
Sonderangebote in echten Läden sollen bisweilen nur Kunden in den Laden locken, damit man ihnen dort andere, überteuerte Produkte verkaufen kann. »Lockvogelwerbung« nennt man das. Und dann wundert man sich, dass das Sonderangebot schon zehn Minuten nach Ladenöffnung vergriffen ist – natürlich steckt da keine böse Absicht dahinter.
Manche Sonderangebote sind nur eine optische Täuschung – vergleichen Sie den Grundpreis pro Kilo oder Mengeneinheit. Oft merkt man gar nicht, dass etwas nicht billig ist, weil man von einem Preisschild angeschrien wird.
Was in einem Laden ein Sonderangebot ist, ist im anderen Laden der reguläre Preis.
Der durchgestrichene Preis muss nicht immer das angeben, was das Produkt vorher gekostet hat. Oft ist es nur die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.
Gelegentlich werden vor den Sonderangebotsaktionen die Preise der betreffenden Produkte erst hochgesetzt.
Sonderangebote müssen »angemessen lange« vorrätig sein, sonst kann man sich bei der Verbraucherzentrale beschweren. Aber: Ist das Sonderangebot vergriffen, haben Sie als Kunde kein Anrecht darauf, dieses Produkt zu dem beworbenen Preis zu erhalten.
Gibt es auch »gute« Sonderangebote? Natürlich, beispielsweise bei
Rabatten,
wenn Sie Saisonartikel außerhalb der Saison kaufen,
wenn Sie die Mode des letzten Jahres kaufen, und neue Modelle auf den Markt kommen, oder
bei besonderen Anlässen – »Alles muss raus«: Geschäftsauflösungen oder zu volle Lager.
Immer eine gute Idee ist es, seine Stammhändler zu haben – Verkäufer sind eher dazu geneigt, treue Stammkunden nicht über den Tisch zu ziehen oder ihnen auch einmal entgegenzukommen.
Nutzen Sie eine der vielen Preisvergleichsmaschinen im Internet. Aber denken Sie daran, dass diese auch Geld verdienen müssen, oft mit Provisionen, wenn sie einen Kunden vermitteln. Und eine Garantie für den günstigsten Preis gibt es auch nicht.
Wie Sonderangebote im Gehirn das rationale Denken ausbremsen
Psychologen beschäftigen sich unter anderem damit, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir rote Preisschilder sehen. Gehirnforscher haben Kunden in den Kernspintomografen gelegt – sodass man sehen kann, welche Areale des Gehirns in einem Moment besonders aktiviert werden – und dann hat man sie einen virtuellen Einkaufsbummel machen lassen. Sahen die Versuchspersonen ein Rabattschild, so reduzierte sich die Tätigkeit derjenigen Gehirnregion, die für rationales Denken zuständig ist. Stattdessen kam das Belohnungszentrum des Gehirns (der sogenannte Nucleus accumbens) so richtig in Schwung. Vereinfacht gesagt: Rabattangebote schalten die Denkprozesse im Gehirn aus und aktivieren Emotionen und Bauchgefühle.
Einkaufen ist also auch Kopfsache – wie können wir verhindern, dass unser Kopf uns im Stich lässt, wenn wir einkaufen können? Zeit für ein paar Ratschläge.
Mehr Disziplin beim Shoppen
Wie können Sie verhindern, dass Sie zu viel Geld für zu viele unnütze oder überteuerte Produkte ausgibt? Hier ein paar Ideen:
Gehen Sie nie hungrig Lebensmittel einkaufen. Wer Hunger hat, kauft mehr.
Schreiben Sie einen Einkaufszettel und kaufen Sie nur das, was darauf steht. Damit verhindern Sie Impulskäufe.
Bevor Sie einkaufen, machen Sie Inventur: Was haben Sie noch alles im Schrank? Das verhindert Doppelkäufe.
Je größer der Einkaufswagen, umso mehr kaufen wir. Nehmen Sie eine Tasche, einen Karton oder nur Ihre Hände, wenn Sie keinen Großeinkauf vorhaben.
Bücken Sie sich: Günstige Waren liegen in der Regel unten im Regal, in Augenhöhe stehen die teuren Produkte.
Großpackungen sind oft nicht billiger. Kontrollieren Sie den Preis pro Stück oder Kilo.
Ignorieren Sie teure Produkte. Oft gibt es ein Produkt in drei Varianten: billig, mittel und sehr teuer. Die sehr teure Variante hat nur die Aufgabe, die mittlere Variante billig erscheinen zu lassen, damit sie diese statt der billigen kaufen.
Ignorieren Sie knappe Produkte: Oftmals täuschen Anbieter eine künstliche Knappheit eines Produkts vor (limitierte Auflage, nur solange Vorrat reicht), weil Menschen auf Knappheit panisch reagieren und schneller zugreifen.
Ignorieren Sie durchgestrichene Preise.
Kaufen Sie nicht, nur weil etwas billig ist. Die richtige Frage ist nicht, ob etwas billig ist, sondern ob Sie es wirklich brauchen und wollen. Drei zum Preis von zwei kann teuer sein, nicht billig, wenn Sie nur eins brauchen.
Beachten Sie No-Name-Produkte, die keine Markenware sind – bisweilen verbergen sich hinter diesen Namen Markenhersteller, die ihre Markenprodukte einfach zu einem günstigeren Preis an eine andere Zielgruppe verkaufen wollen, ohne ihre eigenen Preise kaputt zu machen.
Mit ein paar einfachen Klicks im Internet (nehmen Sie als Suchabfrage »wer steckt dahinter«) finden Sie Homepages, wo Sie nachlesen können, welche Produkte von welchem Hersteller stammen.
Braucht man Kundenkarten?
Es gibt fast kein Unternehmen, das nicht Kundenkarten, Bonussysteme und sonstige Vergünstigungen anbietet. Andere Programme wie Payback sind sogar unternehmensübergreifend. Lohnen sich solche Programme? Die Antwort ist – wie so oft –, es kommt drauf an. Erstens muss Ihnen klar sein, dass die Unternehmen viele Informationen sammeln, wenn Sie an einem solchen Programm teilnehmen. Im Zweifelsfall wissen die Unternehmen dann auch, wie viel Alkohol, Abführmittel oder Dieter-Bohlen-CDs Sie gekauft haben. Dann sorgen die Punkte auch dafür, dass Sie dort einkaufen, wo Sie Punkte bekommen (das ist ja aus Sicht der Anbieter der Sinn dieser Veranstaltung), das ist aber unter Umständen nicht der billigste Anbieter. Sie gewinnen zwar Punkte, verlieren aber Geld, weil Sie teurer einkaufen. Oft verfallen Bonuspunkte, was Sie dazu zwingt, schnell etwas einzukaufen, damit Sie keine Punkte verlieren. Sie kaufen dann zwar etwas billiger, aber leider nur etwas, was Sie eigentlich nicht benötigen. Bisweilen können Sie mit diesen Punkten bestimmte Produkte kaufen – aber brauchen Sie diese Produkte wirklich? Und sind sie dann selbst unter Berechnung des Rabatts wirklich günstig? Manchmal eher nicht. Nicht zuletzt stellt man fest, dass man satte Umsätze tätigen muss, um ein paar Punkte einzusammeln.
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